Cynthia Erivo (l.) und Ariana Grande als woke Hexen / Universal Studios

Film der Woche: „Wicked“ - Ideologische Kakovision

„Wicked“ erzählt die Vorgeschichte des amerikanischen Kinderbuchklassikers „Der Zauberer von Oz“. Mit der poetischen Verfilmung von 1939, in der Judy Garland einst „Over the Rainbow“ sang, hat dieser grelle politische Statement-Film nichts mehr zu tun.

Autoreninfo

Ursula Kähler ist promovierte Filmwissenschaftlerin und arbeitete unter anderem am Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte „Der Filmproduzent Ludwig Waldleitner“ (2007) und „Franz Schnyder. Regisseur der Nation“ (2020).

 

So erreichen Sie Ursula Kähler:

Nicht „Star Wars“, sondern „Der Zauberer von Oz“ ist der einflussreichste Film aller Zeiten. Zu diesem Ergebnis kamen 2018 Forscher der Universität Turin. Sie erstellten eine Netzwerkanalyse, in der 47.000 Produktionen als Knotenpunkte analysiert wurden. Je öfter ein Film zitiert wurde, desto höher wurde er eingereiht. Der Klassiker von Regisseur Victor Fleming aus dem Jahr 1939 zählt zu den ersten amerikanischen Farbfilmen und mittlerweile zum Weltdokumentenerbe der UNESCO. Seine damals 17-jährige Hauptdarstellerin Judy Garland spielte und sang sich darin mit dem Evergreen „Over the Rainbow“ in die Herzen und das kulturelle Gedächtnis Amerikas. Die von ihr getragenen rubinroten Zauberschuhe wurden vergangenen Samstag für unglaubliche 28 Millionen Dollar versteigert.

Als literarische Vorlage diente der 1900 erschienene Kinderbuchklassiker „The Wonderful Wizard of Oz“  von L. Frank Baum. Seither wachsen Generationen von Amerikanern mit der Erzählung des Mädchens Dorothy aus Kansas auf, das durch einen Sturm mitsamt einem Farmhaus in das Fantasieland Oz gewirbelt wird. Bei der Landung begräbt das Haus eine der bösen Hexen, die einen Teil des Landes beherrscht haben. Anschließend begibt sich Dorothy in Begleitung diverser Märchenfiguren auf eine abenteuerliche Reise zum Zauberer von Oz, an deren Ende sie wohlbehalten in ihre Heimat zurückkehren darf. Die Botschaft: „There’s no place like home.“ Zuhause ist es doch am schönsten. Autor Baum wollte sein Werk, das in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurde, als völlig unpolitisch verstanden wissen. Doch das Gegenteil geschah. Man deutete es als Allegorie des modernen Amerikas, las darin Bezüge zum Marxismus oder Kapitalismus.

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Sabine Lehmann | Mi., 11. Dezember 2024 - 20:15

Ich kann mich den Ausführungen von Frau Kähler nur anschließen. Dieser Film reiht sich ein in die schier unendlich lange Liste enervierender Film- und Serienproduktionen, denen nichts wichtiger ist als woke und inklusionsmäßig daher zu kommen. Dass dabei Qualität und Spirit eines Films, einer Story auf der Strecke bleiben, ist logisch, offensichtlich aber gewollt. Die unterirdischen schauspielerischen Leistungen auf dem Niveau eines Werbespots für Erfrischungsgetränke, tut sein übriges! Apropos "Werbung", auch dort wird das gleiche Übelkeit verursachende Ding mit Inklusion und richtiger Hautfarbe durchgezogen. Furchtbar.

Eigentlich alles logisch und konsequent, das Niveau der
Film- und Serienproduktionen ebenso der Werbung muss auf
das Niveau der potenziellen Konsumenten angepasst werden.
Halb-Ironisch gemeint: Bürgergeldempfänger müssen ja einen
ganzen Tag lang unterhalten werden.

MfG

ich frage mich schon lange wie ich es verstehen soll, wenn z.B. in einem Katalog eines großen schwedischen Möbelhauses eine "Familie" in der Küche kochend abgebildet ist, die aus einer afrikanischen Mütter, eines europäischen Vaters, eines asiatischen Sohnes und einer arabischen Tochter besteht? Wie geht das? Das kann doch gar nicht! Was will uns die Werbung damit sagen? Und vor allem was denken diejenigen die einen solchen Schwachsinn bezahlen?

Soll so und nur so eine "moderne" Familie aussehen? Wenn das so ist, dann müssen wir unsere Kinder doch nach der Geburt alle tauschen, denn biologisch ist das ja gar nicht möglich.

Aber wen kümmern heutzutage noch Wissenschaft und oder Fakten? Das grünlinkswoke Zeitalter ist postfaktisch, postfreiheitlich, postwirtschaftlich und postwissenschaftlich, postdemokratisch und vor allem postlebenswert………

Sabine Lehmann | Do., 12. Dezember 2024 - 18:28

Antwort auf von Brand, Alexander

Ich teile Ihre Eindrücke, lieber Herr Brand. Mir ist auch aufgefallen, dass die gesamte Werbebranche eine interessante Transformation durchlaufen hat seit 2015. Nach und nach wurde da förmlich stufenweise eine Art Erziehungsprogramm durchgezogen, in dem der Anteil herkömmlicher Kartoffeln sukzessive zugunsten einer farbigen Migrantenklientel immer weiter dezimiert wurde. Besonders bemerkenswert auch die Verschiebung hinsichtlich der Produktpalette. Die deutsche Kartoffel kommt meist häßlich, alt und lädiert daher und macht daher nur noch Reklame für Medikamente, Schmerzpflaster und Gehhilfen. Der herkömmliche Migrant hingegen fährt Mercedes, trägt Rolex & Prada, ist jung, woke, sprüht sich mit Channel No. 5 ein u. macht im wesentlichen das was ich hier jeden Tag sehe: nämlich nichts außer Markenturnschuhe herzeigen.
So ziehen alle am gleichen Strang, Politik, Kunst u. Kultur sind d‘Accord, während der Bürger staunend alles bezahlt. Einer muss es ja machen. So ein Kalifat kostet eben…..

Brand, Alexander | Do., 12. Dezember 2024 - 08:29

Hier mißbraucht eine verbohrt-ideologisierte (linke) Minderheit das Massenmedium Film, um die Massen weltweit in ihrem Sinne zu programmieren, das ist höchst bedenklich bzw. besorgniserregend!

Aus diesem Grund konsumieren meine Familie und ich seit vielen Jahren mit wenigen von uns gefilterten Ausnahmen keine aktuellen Hollywood Produktionen mehr. Das bin ich meinen Kindern schuldig!

Leider verhält es sich bei der deutschen Filmindustrie nicht anders, auch hier wird, insbesondere vom ÖRR, das Medium Film mißbraucht um das Publikum ideologisch zu beeinflussen!