- Auf den Spuren eines Massenmörders
Der Dokumentarfilm „Pol Pot Dancing“ nähert sich auf beeindruckende Weise dem kambodschanischen Diktator Pol Pot. Er erzählt von der Entwicklung eines kunstsinnigen Jungen zum politischen Fundamentalisten und den Folgen des Terrorregimes der Roten Khmer.
Saloth Sar war erst sechs Jahre alt, als seine Eltern ihn aus dem ländlichen Zuhause in einer kambodschanischen Provinz wegschickten. Vermutlich im Jahr 1931 begann er sein neues Leben beim älteren Bruder und dessen Frau auf dem Areal des Königspalastes in der Hauptstadt Phnom Penh. Saloths Schwägerin, Chea Samy, war eine Startänzerin am königlichen Hof. Sie zog den Bruder ihres Mannes liebevoll auf, als wäre er ihr eigener Sohn. Saloth Sar besuchte gute Schulen, erhielt Geigenunterricht, absolvierte das französische Abitur. Dank eines Stipendiums konnte er 1949 zum Studium nach Paris ziehen.
Als Chea Samy rund 25 Jahre später wie Millionen Kambodschaner von den Roten Khmer aufs Land vertrieben wurde, erschrak sie beim Anblick eines Propagandaplakats. Es zeigte ihren kleinen Schwager. Saloth Sar hieß mittlerweile Pol Pot. Als „Bruder Nr. 1“ war er politischer und militärischer Anführer der Roten Khmer. Der von ihm veranlasste Genozid kostete je nach Schätzung 1,7 bis 2 Millionen Menschenleben.
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Die Arbeit von Elisa Horn über Aspekte des Strafrechts bezüglich der "Roten Khmer" lässt perplex: Die Anführer dieser Bewegung, verantwortlich für Mord, Folter und andere schwere Verbrechen an unzähligen schuldlosen Menschen zeigten nicht den geringsten Anflug von Schuldgefühl. Sie führten ihre grausamen Taten aus, als handele sich um eine zivile Tätigkeit wie jede andere. Der Cheffolterer "Duch" erzählte ohne innere Regung von seiner "Aufgabe", so als sei dies völlig normal gewesen.
So etwas ist nicht neu, man findet dies auch bei anderen Regimen.
Das unterstreicht die Perversität ideologischen Denkens und Handelns, die Straftaten an "Gegnern" der Bewegung oder des Regimes nicht bestraft - im Gegenteil. Aber "Gegner" kann jeder sein, es genügt ihn so zu benennen.
Nichts kann gefährlicher sein für einen Staat, als die Dominanz einer Ideologie und ihrer absolutistischen Ideen.
Erinnert sei an die intellektuellen MIT-TÄTER in West-Europa und insbesondere in West-Deutschland.
Stellvertretend für manche Anderen sei der Mitbegründer und 'Führer' des Kommunististischen Bundes Westdeutscnd (KBW), Joscha Schmierer, genannt. Schmierer reiste im Dezember 1978 mit einer KBW-Delegation zu einem Solidaritätsbesuch zum Diktator Pol Pot nach Kambodscha und sandte ihm auch nach Bekanntwerden des dortigen Terrors 1980, nach dem Einmarsch der vietnamesischen Truppen, noch eine Solidaritätsadresse! (Quelle Wikipedia).
Aber Schmierer war lernfähig und ein guter Genosse. Als solcher mutierte er zum Mitarbeiter im Planungsstab des Auswärtigen Amts unter den Bundesaußenministern Fischer und Steinmeier (1999-2007).
ANDEREN wurde dieselbe 'Lernfähigkeit' nie zugestanden, wenn sie als blutjunge Menschen 1944 als KZ-Sekretärin oder Waffen-SS'ler vor 80 Jahren schuldig wurden - und deshalb nun HEUTE vor Gericht stehen.
Schon Orwell wußte: Manche 'Schweine' sind 'gleicher' als andere.