Literatur im November / dpa

Das politische Buch - Friedrich Merz liest …

Der Historiker Andreas Rödder analysiert die Gründe für das Scheitern der Friedensordnung von 1990. Er fordert eine „wertebasierte Realpolitik“, die Deutschland zur internationalen Verantwortung und zur inneren Stabilität aufruft. CDU-Chef Friedrich Merz hat Rödders neues Buch für uns gelesen.

Autoreninfo

Friedrich Merz ist Bundesvorsitzender der CDU Deutschlands. (Foto: dpa)

So erreichen Sie Friedrich Merz:

Ein Historiker leitet aus der Vergangenheit ab, was in der Zukunft geschehen könnte. Und wir Politiker liefern ihm den Stoff dazu. Der Historiker beschreibt, was unsere Vorgänger gemacht haben, und gibt uns Rat, was wir tun könnten, damit die Zukunft besser wird als das Heute.

Genau deshalb ist Andreas Rödders neues Buch so wichtig. Unter dem Titel „Der verlorene Frieden. Vom Fall der Mauer zum neuen Ost-West-Konflikt“ legt er eine Analyse vor, deren zentrale Frage auch uns Politiker beschäftigt: Warum hatte die Friedensordnung von 1990 keinen Bestand? Was ist geschehen, dass das „Ende der Geschichte“, wie es Francis Fukuyama 1991 postulierte, nur eine kurze Episode blieb?

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Sabine Lehmann | Mo., 2. Dezember 2024 - 17:18

"Ein Historiker leitet aus der Vergangenheit ab, was in der Zukunft geschehen könnte."
Er zieht also Schlüsse aus der Vergangenheit und wendet sie auf die Zukunft an. Eine "erstaunliche" Fähigkeit. Es wäre schön, wenn Politiker das auch könnten, Herr Merz.

@Frau Lehmann, Herr Rödder hatte sich aus der Grundwertekommission der CDU zurückgezogen, nachdem er sich für eine Überprüfung der Haltung der Union gegenüber der AfD ausgesprochen hatte und deswegen kritisiert wurde. Die Rezension von Friedrich Merz hat mich deshalb (leicht) irritiert. Aber vielleicht hat er tatsächlich aus der Vergangenheit gelernt: zunehmend geht er mit Grundsätzen genauso "flexibel" um wie einst Angela Merkel.

Volker Naumann | Di., 3. Dezember 2024 - 14:15

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Bei der Vorgeschichte zu Herrn Rödder war ich auch etwas
erstaunt, dass Herr Merz das übernahm. Aber einen Lerneffekt
kann man wohl kaum annehmen, eher das "flexibel" in dem
Sinne:

„Wer nach allen Seiten offen ist, der kann nicht ganz dicht sein.“
Kurt Tucholsky

MfG

Maria Fischer | Mo., 2. Dezember 2024 - 17:45

MehrMerz braucht Deutschland.
Eine Rückkehr zu einer intellektuellen Auseinandersetzung mit den Bürgerinnen und Bürger in diesem Land.
Seit Jahren werden politische Ziele fast ausschließlich emotional getriggert.
Das ist eine Respektlosigkeit sondergleichen.
Das macht man nicht.

Urban Will | Mo., 2. Dezember 2024 - 22:45

umfasst, kann nicht allzu „tiefgründig“ sein. Vermutlich ebenso „tiefgründig“ wie Ihr Parteiprogramm, das Sie so schön konservativ formulierten und demnächst dann in den Mülleimer werfen können. Ganz tiefgründig.
Wer Brandmauern im Lande errichtet und aus Angst vor den falschen „Zustimmern“ das eigene Programm, die eigene Politik verkauft, sollte nicht so „tiefgründig“ reden. OK, Sie hatten wohl Zeit, zu lesen, haben Sie doch den Polit-Betrieb lahmgelegt.
Es fehlen hier die Zeichen für eine fundamentale Kritik. Aber einies noch:
Gerade Sie, der Sie einer politischen Wende aufgrund Ihrer Demokratie-verachtenden Brandmauer fundamental im Wege stehen und dieses Land somit weiter und derzeit sogar federführend an die Wand fahren, sollte aufhören, andere zu loben, deren Rezept u.a. "Stärke von innen“, also Wiederbelebung der Demokratie, fordert. Sie, Herr Kanzlerkandidat, zerstören sie gerade. Und ich hoffe sehr, dass Sie scheitern. Sie sind die größte Enttäuschung d Nachkriegsgeschichte.

Urban Will | Mo., 2. Dezember 2024 - 22:56

„tiefgründige Analyse“ lesen wollen, nehmen Sie Christopher Clark, „Die Schlafwandler“. Das Buch hat über 800 Seiten, da kann man dann auch von „tiefgründig“ reden. Vielleicht haben Sie ja bis zu der von Ihnen ja selbst prophezeiten Wiederaufnahme von Politik in Deutschland irgendwann im Sommer 2025 noch Zeit, es zu lesen.

Da können Sie dann erfahren, zu was es führen kann, wenn ein ganzer Schwarm von Nationen blind in einen Krieg hinein stolpert, der niemals hätte stattfinden dürfen.
Ich kann mir nicht helfen: vieles heute erinnert mich an das, was vor 110 Jahren stattfand. Und am Ende den ganzen Kontinent blutig färbte.

Mit Ihnen als Kanzler werden wir einem neuen großen Krieg jedenfalls deutlich näher kommen. Außer Trump hält Wort. Und wenn Trump mit Putin einen Deal macht, können Sie ja dann im BT „tiefgründig“ erläutern, warum auch Deutschland nun keine Waffen mehr liefern wird.
Ihre Herde wird es Ihnen glauben...

Brigitte Miller | Di., 3. Dezember 2024 - 06:41

und er ist ja bei weitem nicht allein, geistig überhaupt in der Lage beziehungsweise politisch bereit ist, achtzig Jahre nach dem Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht gegen Russland erneut deutsche Soldaten auf die alten Schlachtfelder zu befehlen, wirft die Frage nach dem historischen Bewusstsein des Betreffenden auf.

Denn selbstverständlich wären deutsche Truppen, Experten, wieder an der Front, um die anspruchsvolle Waffe zu bedienen.

Absurd und brandgefährlich
Es geht nicht um eine Mittelstreckenrakete wie jede andere. Der Taurus hat deutlich mehr Reichweite als der britische Storm Shadow oder die amerikanischen Atacms. Im Gespräch mit der Weltwoche nennt Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr, das deutsche Fabrikat den «Porsche» im Vergleich mit den «Fahrrädern» der anderen. Gleichwohl würde der Taurus dem Krieg keine Wende geben. Nur Deutschland rückte sich damit ins russische Visier. Merz’ Pläne sind absurd."
"Dr. Strangelove aus dem Sauerland", Köppel

Andreas Braun | Di., 3. Dezember 2024 - 08:36

Merz kann lesen. Das ist eine sehr bedeutsame Information.
Eine weitere ist diese:
Wer Merz wählt, wählt grün.