ICE der Deutschen Bahn / dpa

Bargeld-Abschaffung - Nur Bares ist Wahres

Ab Februar wird in einigen ICE-Bistros das Zahlen mit Bargeld nicht mehr möglich sein. Wir alle wissen: Das ist der Einstieg in den bargeldlosen Zahlungsverkehr – und ein Angriff auf unsere Autonomie. Zeit zum Widerstand.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Von Februar bis Mai wird man in einigen Bordbistros der Bahn nur noch mit Karte zahlen können und nicht mehr in bar. So verkündete es das Unternehmen am Donnerstag. Natürlich sei das nur ein Testlauf und erfolge probeweise. Und auch nur auf sechs ICE-Strecken täglich. Eine flächendeckende Abschaffung des Bargelds in den Bordbistros soll es nicht zwingend geben. Die Ausweitung auf weitere Verbindungen hänge, so die Bahn, von den Ergebnissen des Tests ab: „Diese werten wir ganz genau aus.“

Sagen wir so: Das Ergebnis des Tests kann ich Ihnen schon heute verraten. Man wird wahrscheinlich freudestrahlend verkünden, dass das Angebot zum bargeldlosen Zahlungsverkehr von den Kunden sehr gut angenommen wurde. Die Zahlungsprozesse hätten sich vereinfacht. Wartezeiten verkürzt. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird man erklären, nach und nach in immer mehr Zügen auf Bargeld zu verzichten – die Kunden würden sich das so wünschen.

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Jens Böhme | Sa., 14. Dezember 2024 - 11:59

Die Deutsche Bahn will sich nur abwickeln. Bargeldlos ist eine von vielen Möglichkeiten, die eigene Abwicklung zu beschleunigen. Denn der nächste Schritt in den ICE ist die Abschaffung der Bordbistros.

christoph ernst | Sa., 14. Dezember 2024 - 12:02

mit Bargeld zahlen. Das mache ich seit einigen Jahren.
Im Übrigen: Danke für den Beitrag, Herr Grau.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 14. Dezember 2024 - 12:25

Nicht nur, dass Käufer des Bargeldes beraubt werden. Widerstand wäre längst angesagt. Nicht wenige Arbeitnehmer haben noch nicht kapiert, dass sie selbst es sind, die mithelfen ihren Arbeitsplatz wegzurationalisieren. Die Banker waren eigentlich sicht- und merkbar die ersten, die sich selbst abgeschafft haben. Kassierer an Bargeldkassen wurden eingespart, weil man kaum noch Bargeld mehr abheben kann, Geldautomaten haben sie längst ersetzt. Einkaufskassen werden sukzessive durch Bezahlautomaten ausgetauscht. Die ohnehin schon weitreichende Nachvollziehbarkeit unserer Finanzen wird durch Geldkarten der absoluten Kontrolle unterworfen. Es wäre längst Zeit, dass wir auf die Barrikaden gehen. Doch inzwischen hat sich die digitale Bezahlwelt so intensiv in unser Leben gedrängt und wird gerade auch von der Jugend als "must have" akzeptiert, dass man nur warten muss, bis wir Älteren den Löffel abgegeben haben. Im Zeitalter, der Bezahl- und LieferApps sind wir Bargeldbezahler am Aussterben.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 14. Dezember 2024 - 12:53

Die Akzeptanz für Barzahlungen würde erhöht, wenn frühmorgens Kunden in Bäckereien die Brezel nicht mit einer 50€-Note zahlen würden. Im DD-Bistro gibt es immer häufiger wegen sehr erheblicher Verspätungen Freigetränke - so löst sich das Problem am einfachsten. Ein wesentlich größeres Problem sehe ich in der Geldwäsche. Nach dem Drogenhandel sticht hier der Gebrauchtwagen hervor (Quelle: NZZ). Problembewusstsein im politischen Raum: Fehlanzeige.

Ingofrank | Sa., 14. Dezember 2024 - 13:18

überwachten Anscheißer & Stasi- Überwachungsstaat auf „deutschen Boden“.
Noch gläserner geht dann bald nicht mehr wenn heute schon durch staatliche Ermächtigte „Meldegenossen“ (vom Schornsteinfeger bis zum Heizungsmonteur) bis in den Heizungskeller „gehorcht & geguckt“ werden kann ..,, 🤮
Bargeldverbot ……Nur ein weiterer Mosaikstein hin zum Schwarz Rot Grünen Gelben Brombeerfarbenen Überwachungssystem.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Gerade wollte ich den Gedanken einbringen, da habe ich Ihren
Kommentar noch gelesen Das ist auch für mich der Punkt, es
ist eine weitere Überwachungsmöglichkeit, wer war wann wo?
Die Stasi wäre begeistert, in Erfurt ist jetzt ja viel möglich?

Bärbel Bohley hatte mit ihrer Warnung recht:
„Das ständige Denunzieren wird wiederkommen.
Das ständige Lügen wird wiederkommen. usw..."

MfG

Ingofrank | Sa., 14. Dezember 2024 - 19:05

Antwort auf von Volker Naumann

„ das sich die Methoden verfeinern“ und und sinngemäß „sich die Gefängnisse erübrigen werden weil mit viel effizienteren Mitteln Persönlichkeiten vernichtet werden können“
Tja Herr Naumann „er ist wieder da“ passt immer methodischer in diese Zeit….
Zu Willi Brand am Fenster war meine Antwort zu spät. Passt aber wie A auf Eimer zum Thema. 😂
Ich lag krank im Bett und verfolgte den Erfurter Besuch im Westfernsehn. ( ca. 35 Km vom Schutzwall weg und mit Westempfang gesegnet)Nach einigen Tagen schrieb mir Mutter (selbst Lehrerin) eine Entschuldigung und wurde dann an ihrer Schule durch den Direktor meiner EOS kontaktiert, ob denn ihr Spezi wirklich krank gewesen sei, oder zu den „Schreihälsen am Vorplatz der Erfurter HbH“ gehört hat. Alles lange her und dennoch nicht vergessen ……
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ja Herr Frank, die Begrifflichkeiten! In Erfurt am Fenster, um
Willi Brand zu sehen, waren wir "Schreihälse", nicht Bürger, die
einen hohen Repräsentanten eines Nachbarstaates begrüßten.
Bei den Montagsdemos in Leipzig waren wir für die Arbeitskollegen,
die an Abend nicht mitgehen würden, störende "Rumlatscher",
die den Ring ums Zentrum nur blockierten.

Aber wir haben jetzt ja schon Steigerungen erlebt, wie z. B. Pack,
Schmeißfliegen, Ratten oder Bodensatz als nur einige abscheuliche
Beispiele.

Wenn ich die Schärfe der Begrifflichkeiten als Maßstab nehme,
hat man heute fasst mehr Angst und um den Bogen zu Ihrer
anderen Antwort zu schlagen, eine Bestätigung für Bohley ist es
auch allemal.

Verfolgen Sie am Mittwoch bitte unsere Wahl in Sachsen,
ein neues Stück aus der "Lach-und Schießgesellschaft Dresden"

MfG nach Thüringen

Gerhard Fiedler | Sa., 14. Dezember 2024 - 13:32

Richtig, es geht dem Staat um Kontrolle, nicht um unser Wohl. Er will brave und unmündige Bürger. Doch viele Menschen begreifen dies nicht. Schneller geht es mit dem Bezahlen per Kärtchen ohnehin nicht. Man schaue sich in den Verbrauchermärkten nur die oft hilflosen älteren Menschen an, wie sie vier- bis fünfmal versuchen, ihre Kärtchen zu benutzen, bis schließlich das Kassenpersonal helfen muss. Das dauert dann und man möchte am liebsten die Kasse wechseln, doch alles liegt schon auf dem Band.
Auch richtig, wir müssen dagegen Widerstand leisten. Ich habe vor zwei Wochen entsprechend gehandelt. Mein Giro-Konto bei der Postbank habe ich gekündigt und die Bank gewechselt. In unserer Gemeinde (20.000 EW) und im weiten Umfeld hat die Post die Ausgabe von Bargeld eingestellt und ihre Automaten abgebaut. Unverschämt und Rechtsbruch obendrein! Doch schreibt die Post mir daraufhin verlogen: "Wir bedauern es sehr, dass sie unsere Bank verlassen." Wirklich?

Rainer Dellinger | Sa., 14. Dezember 2024 - 13:41

Falls sich der bargeldlose Zahlungsverkehr durchsetzen sollte, ist es vorbei mit der Freiheit. Sämtliche Zahlungsströme werden kontrolliert, mit Hilfe der KI. Ähnlich wie im kommunistischen China kann man ein Sozialkredit-System einführen. Das ergibt schließlich die komplette Überwachung neben dem Smartphone. Durch die Vergabe von „Punkten“ für wünschenswertes Verhalten und Abzug von Punkten für negatives Verhalten auf Basis einer weitgehenden Überwachung. Stasi-Chef Mielke hätte seine Freude gehabt.....

Christoph Kuhlmann | Sa., 14. Dezember 2024 - 14:22

Das halte ich für riskant. Man weiß nie wo man wann landet und ob man vor Ort elektronisch bezahlen kann. Da die Züge mit unverständlichen Ansagen angekündigt werden und der richtige Zug am richtigen Bahnsteig niemals zum rechten Zeitpunkt kommt, sind auch Verwechslungen nicht ausgeschlossen. Mein letztes Erlebnis dieser Art führte mich zu einer abenteuerlichen Reise in die falsche Richtung und zurück mit dem Regionalverkehr. Da ich ein Ticket hatte, durfte ich im Zug übernachten. Da aber regelmäßig der Anschlussbus vor dem Zubringer4bus abfuhr, wäre ich ohne Bargeld fürs Taxi echt aufgeschmissen gewesen. Seitdem fahre ich auch weite Strecken mit frisch gebrochenem Sprunggelenk mit dem PKW. Alles andere ist mir zu riskant.

JoGöbels | Sa., 14. Dezember 2024 - 14:22

Bargeld benötige ich vor allen Dingen, um meinen Gärtner, meine Putzfrau und meine Handwerker schwarz zu bezahlnen, für meine Drogen, meinen Hehler, für Nutten und zum Bestechen von Beamten, Politikern und Schiedsrichtern. Geht ja kaum ohne Bares. Sarkasmus Ende!

Jürgen Goldack | Sa., 14. Dezember 2024 - 15:58

Ich denke das Problem ist nicht allein die Überwachbarkeit. M.E. ist das Hauptproblem die Erpressbarkeit der vielleicht nicht immer obrigkeitshörigen Bürger (wenn es derzeit auch noch wenige sind...). Über das eigene verdiente Geld, dass dem Einzelnen bei der Abschaffung von Bargeld nicht mehr so einfach zur Verfügung stände, könnte der Bürger nur dann verfügen wenn irgend ein "Amt" das Konto nach dienstbarem sprich gehorsamem devotem Verhalten wieder freischaltet. Ein dystopischer Gedanke!
Leider erscheinen solche Artikel wie dieser nicht in den Mainstreammedien und auch in den ÖRR wird so ein kritisches Thema aus Sicht und im Auftrag der "grauen Herren in Nadelstreifen, immer im Hintergrund bleibend und deren Namen nicht genannt werden", nicht thematisiert. Es wäre an der Zeit, dass CICERO eine weitaus größere Verbreitung fände, damit nicht nur der "erlesene Kreis" der aktuellen CICERO-Leser in den Genuss ungeschönter ehrlicher und informativer Artikel käme!

Volker Huber | Sa., 14. Dezember 2024 - 16:20

sich für eine überkommene Transaktionsform zu verkämpfen und sie ideologisch zu überhöhen, daran habe ich doch meine Zweifel. Über die Vor- und Nachteile und die Ambivalenz des Bargelds will ich gar nichts sagen, das haben wir alle schon x-mal gehört. Mit der Verbreitung des Giralgelds und der Digitalisierung ist die Verdrängung des Bargelds nur ein logischer Prozess. Im Krisenfall käme auch die Zirkulation des noch umlaufenden Bargelds heute schnell an ihre Grenzen. Es ist besser, über Sicherungseinrichtungen in der digitalen Welt nachzudenken, als gegen Windmühlenflügel zu kämpfen.

Ihr Vertrauen in Giralgeld in Ehren. Solange nicht über Tage der Strom weg ist oder ein erfolgreicher Cyberangriff stattfindet, ist Bargeld vernachlässigbar. Ein Blick in Kriegsgebiete zeigt, dass Bargeld keineswegs tot ist. Und für Cyberattacken auf Finanzsysteme braucht man keine offizielle Kriegserklärung.

Ronald Lehmann | Sa., 14. Dezember 2024 - 21:16

& dies von mir als konventionslosen Christ
der die Bibel wie eine Statistik immer kritisch gesehen hat

weil diese NIE von Gott kam
sondern eine Sammlung von abertausenden widersprüchlichen Abschriften der Abschriften war

wo Menschen wie Hieronymus/Kaiser Konstantin entschieden haben
ob/was veröffentlicht wird 👍👎
> in die Bibel als Gesamtbuch kam

hinzu kam
Übersetzungen, die IMMER problematisch waren/sind wie der VS

aber wie in den de Märchen => FUNDAMENTALE GRUNDAUSSAGEN
die mehr als Weisheiten beinhalten

DIE 5 GRUNDAUSSAGEN IN DER OFFBARUNG & IM THESSALONICHER der BIBEL

A - die ANBETUNG der MACHT/Finsternis & die ABKEHR/Entwurzlung von GOTT durch

- ein immer effektiveres/perfides Sozial-Kredit-System
welches die Guten/Regierungstreuen belohnt & die Bösen ausschließt
- die gewollte ENTWURZLUNG der Christen durch Staat & beide Kirchen (Abkehr von Gott statt Abkehr von Verbrechern)

Offb. 13:4> & sie beteten den Drachen/Finsternis an

=> MACHT & GIER wie Brot & Spiele
statt GOTTVEREHRUNG

Ann-Kathrin Grönhall | So., 15. Dezember 2024 - 08:35

Ich lebe in Schweden wo man an vielen Stellen nicht mehr bar zahlen kann.
Nicht überall! Supermärkte, Apotheken usw. geht immer noch mit Bargeld.
Obwohl ich - nicht nur zwangsläufig - sondern auch freiwillig oft mit Karte bezahle, bin ich sehr gegen die Abschaffung des Bargeldes.
Man muss die Wahlmöglichkeit behalten und es gibt auch hier Organsationen die sich für die Beibehaltung das Bargeldes einsetzen.

Allerdings kann man bei Softwareproblemen oder flächendeckend ausgefallenen Zahlungssystemen auch nicht mehr mit Scheinen und Münzen bezahlen weil die Kassen alle elektronisch arbeiten und die Kassierer kein Bargeld annehmen werden wenn sie es nicht verbuchen können.
In dem Fall hilft Bargeld nichts mehr!

Ganz abgesehen davon: Selbst wenn es möglich wäre - möchte ich nicht an einer Kasse mit Bargeld in der Hand stehen und um mich herum aufgebrachte oder vezweifelte Kunden die mit Karte nicht mehr zahlen könnten.

Chris Groll | So., 15. Dezember 2024 - 11:15

Danke Herr Grau für diesen Artikel.
Aber ich denken einfach mal, viele Bürger zahlen gerne mit Karte, weil es angeblich einfacher und schneller ist.
Wer wehrt sich denn schon gegen die GEZ-Gebühren. Da ist doch genau so.
Es wird hingenommen, so wie es ist.

Henri Lassalle | So., 15. Dezember 2024 - 16:18

und darüber hunaus wächst die Gefahr, kontrolliert, um nicht zu sagen überwacht zu werden. Ich sehe es ja an der Abrechnung meiner Kreiditkarten und den Werbesendungen, die ich bekomme; woher wissen die, bei wem und wann ich was gekauft habe. Insbesondere in den USA ist es ganz schlimm damit - keine Diskretion ist möglich, die Elektronik kann alles verfolgen. Mich alarmiert das.