Mit demonstrativer Unlust und Trotzigkeit: Patrick Graichen im Untersuchungsauschuss / dpa

AKW-Untersuchungsausschuss - Patrick Graichen und die brisanten Briefe aus Baden-Württemberg

Die deutschen Energiekonzerne hätten ihre Kernkraftwerke nicht länger betreiben wollen, heißt es immer wieder, um den Atomausstieg zu verteidigen. Doch das stimmte nicht. Im Ausschuss kam ein vertrauliches Angebot des baden-württembergischen Staatskonzerns EnBW ans Licht.

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Im Bundestagsuntersuchungsausschuss zur Energiekrise 2022 trat am Donnerstag der erste prominente Zeuge auf: Patrick Graichen, der damals Robert Habecks wichtigster Staatssekretär war und später im Zuge der Trauzeugenaffäre entlassen wurde, war hinter den Kulissen die zentrale Figur, als es nach dem russischen Angriff auf die Ukraine darum ging, ob die Grünen ihre Haltung zur Atomkraft ändern. Sie haben ihre Haltung bekanntlich nicht verändert. Die letzten deutschen Kernkraftwerke, die zu den besten und sichersten der Welt zählten, wurden lediglich dreieinhalb Monate später als ursprünglich geplant abgeschaltet. Im Rest Europas, das aufgrund des europäischen Netzverbunds und des gemeinsamen Strommarktes unter den Folgen des deutschen Alleingangs zunehmend leidet, stößt diese Entscheidung der Bundesregierung nach wie vor auf Unverständnis – und zunehmend auf offene Kritik.  

Wer hoffte, dass Graichen zum Kronzeugen würde und, da er unfreiwillig aus dem Amt geschieden ist, brisante Details der regierungsamtlichen Desinformationskampagne offenlegt, mit der die von Grünen geführten Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt die im Frühjahr 2022 aufgekommene AKW-Debatte zunächst verschleppt und später mit Hängen und Würgen beendet haben, wurde enttäuscht. Der Staatssekretär a.D. trat vor dem Untersuchungsausschuss, den CDU und CSU in Reaktion auf Cicero-Enthüllungen durchgesetzt hatten, mit demonstrativer Unlust und einer Trotzigkeit auf, die jegliche Demut vor dem Souverän vermissen ließ. Graichen, der auch an seinem Machtbewusstsein gescheiterte „Mister Energiewende“, beantwortete kritische Fragen der Bundestagsabgeordneten, indem er sie auflaufen ließ. 

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Ingofrank | Fr., 20. Dezember 2024 - 18:04

um nicht die Wahrheit sagen zu müssen.
Und, es passiert ihnen nichts ! Keine Strafrechtliche Verfolgung noch eine Entlassung aus dem Amt. Von wem denn
auch …. Wenn alle unter einer Decke ihre persönlichen Vorteile aus dem politischen Leben ziehen können ohne eben zur Verantwortung gezogen werden. Darüber sollten die „Blutsauger“ über das oberste deutsche Gericht und dessen Aufgaben nachdenken..
Jeder kleine Angestellte verliert seinen Job bei nachgewiesener grober Fahrlässigkeit …..Andere werden zum Kanzlerkandidaten gekürt ….. Das ist eben der Unterschied zum wirklichen Arbeitsleben.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Alles richtig, Herr Frank, und hier passt auch der alte Spruch:
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte"

Er weiss, es kann ihm nichts passieren.
Wir beide wissen das nicht von uns.

MfG

Sabine Lehmann | Fr., 20. Dezember 2024 - 20:21

Den heimischen Gefilden schon recht nah, beschloss ich kürzlich nach einem enervierenden Einkauf u. der verzweifelten Suche nach Deutschlands letzten Zimtsternen, kurz auf dem Weihnachtsmarkt zu verweilen, um mich bei Bratwurst u. einem recht unangenehmen Glühwein zu fragen, warum ich mir das jedes Jahr antue, und wieso Weihnachten eigentlich immer so plötzlich kommt.
Leise vor mich hin grummelnd, drängelte sich plötzlich hinter einer dieser Buden eine recht ungepflegte Gestalt an mich u. raunte mir etwas zu. Ob ich Bedarf hätte, hörte ich, der Rest war unverständlich. Mein Blutdruck stieg schon an, als ich erkannte: Es war der Weihnachtsmann.
Wie er denn aussähe, fragte ich erschrocken u. ob er nicht etwas spät dran wäre dies Jahr? Nein, nein meinte er, er wäre jetzt raus aus dem Geschäft, der Nordpol hätte Insolvenz angemeldet, er bekäme seit 6 Monaten Bürgergeld u. die Produktionsstätte am Nordpol wäre jetzt umgewidmet worden zur Unterkunft für Flüchtlinge aus dem Nordpolarmeer...

Sabine Lehmann | Fr., 20. Dezember 2024 - 20:25

Fortsetzung:
Ob er mich hinter die Fichte führen wolle, fragte ich den Weihnachtsmann entrüstet, wobei meine Wortwahl nicht ganz wortwörtlich so ausfiel.
Nein, nein, das würde schon stimmen, er wäre jetzt in den „Alternativen Markt“ eingetreten. Was jetzt nun das schon wieder sei, fragte ich ihn verblüfft. Nun ja, er könnte mir schon richtig gutes Gras anbieten, die „Weihnachtsedition“ mit Zimtverbrennung. Ich lehnte dankend ab. Auf meine Frage, was denn jetzt mit Weihnachten sei, mit Geschenken, dem Heiligen Jesus-Kind und überhaupt, winkte er nur müde ab und rief mir noch ein fröhliches „Allahu Akbar“ hinterher. Weit über die Fähigkeit rationalen Denkens hinaus entsetzt, kippte ich den Glühwein hinunter und eilte flugs nach Hause.
Ich fürchte, Weihnachten fällt auch dies Jahr wieder aus;-);-);-)

Als ich den vorstehenden Text geschrieben habe, wusste ich noch nichts von dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Sonst hätte ich ihn natürlich nicht abgeschickt. Es tut mir leid, so liest es sich jetzt wie eine zynische Geschmacklosigkeit. Sorry.

René Maçon | Fr., 20. Dezember 2024 - 21:22

Sie wollen Deutschland gezielt und bewusst deindustrialisieren - auch wenn sie bemüht sind, nach außen etwas anderes zu kommunizieren.

Es soll zurück gehen in die seligen Zeiten vor der Industrialisierung, als der Mensch, der irrigen Vorstellung der Grünen nach, noch in perfekter Harmonie mit der Natur lebte!

Nach der Zerstörung der letzten Atomkraftwerke wollte Habeck sich an die Zerstörung der Gasnetze machen.

Vielleicht kann das ja noch mit der Neuwahl des Bundestags verhindert werden . Sicher ist aber auch das nicht!

Brigitte Simon | Sa., 21. Dezember 2024 - 06:32

Der umstrittene Ex-Staatssekretär Graichen wechselte in den ukrainischen Energiesekstor. Der wegen verschiedener Affären Staatssekretär Patrick Graichen setzt seine Karriere nun in der ukrainischen Energiesektor fort. Wie bekannt, berief die ukrainische Regierung unter Führung des Autokraten Selenskyj, den umstrittenen G r ü n e n-Politiker in den Aufsichtsrat des staatlichen Stromnetzbetreibers Ukrenergo.

Das ehrlichste und zuftreffendste Argument für die Fortführung der Kernkraftwerke hatte Habeck selbst in der Hand mit der treffendsten Begründung: "Nun sind sie mal dort". In Deutschland waren sie doch auch mal da?! Waren! Dann kam Graichen und überredete Freund Habeck zur Abschaltung.
Vom Berliner Ministerium in die ukrainische Energiewirtschaft.

Das sehen die deutschen Medien - wie die SZ vom 18.12.2024 - völlig anders. Ihr Wahlkampf für ihre Grünen begann bereits schmutzigst.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 21. Dezember 2024 - 13:18

Hören Sie endlich auf, dem armen Robert und dem wirren Patrick so hinterher zu steigen. Das grenzt ja schon an journalistischem Stalking. Also wirklich. Wenn die beiden Herren doch sagen, dass alles anders war, dann müssen wir das doch glauben. Ein ehem. Staatssekretär und ein noch amtierender Minister. Die beiden sind doch Ehrenmänner und was diese Emails anbetrifft, alles nur ein Irrtum, vielleicht doch von Putin oder der AFD gefakt? Jedenfalls wusste doch keiner was. Und EnBW hat sich einfach nur getäuscht, nicht sauber formuliert oder eben nicht entschieden genug remonstriert? Egal. Es ist doch bald Weihnachten, Robert muss nochmal ein weiteres Weihnachtsmärchen erfinden und Patrick muss sich auf seinen neuen Job in der Ukraine vorbereiten. Also Sicherheitswesten anprobieren, Casting durchlaufen beim Schauspieler Selenskij und natürlich proben, wie man öffentlichkeitswirksam "vergisst", missversteht oder einfach nur Schuld auf sich nimmt ohne Minister, der natürlich nichts wusste.

Brigitte Simon | Sa., 21. Dezember 2024 - 13:40

Es gibt noch Wunder sagte Ben Gurion.
"Wunder gibt es immer. Sonst wäre ein Wunder kein Wunder". Dieses Wunder demonstriert die irre Aufholjagd von Robert Habeck in nur einem Monat.

Die Partei feiert ihren Kanzlerkanditaten! Bei einer Umfrage von Forsa für RTL und ntv lag Habeck am 11. November 2024 noch 12 hinter
Friedrich Merz. 32 zu 20 Prozentpunkte hieß es damals in der Erhebung. Mittlerweile ist es fast Gleichstand - 26 zu 25 Prozent!
Der Grüne hat somit 11 Prozentpunkte aufgeholt, in nur einem einzigen Monat. Eigener Pressesprecher, eigener Friseur, eigener Küchentisch, eigene Medien, eigene gefährliche grüne Sklaven. Eigene...
Nun gut, alles verständlich für einen Politiker, der mit Deutschland, das Land, mit dem er nichts anfangen kann, heute noch nicht...

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