
- Warum Berlin und Brüssel die Demokratiebewegung in Serbien missachten
Trotz der Unterdrückung der serbischen Massenprotestbewegung und dem Zündeln Belgrads in Bosnien und Herzegowina und Kosovo, ignorieren Brüssel und Berlin alle Warnsignale. Ein Lithium-Deal scheint wichtiger.
„Lieber Aleksandar, Du hast gezeigt, dass Du die notwendigen Maßstäbe erreichen kannst. Du bist entschlossen, Reformen durchzuführen, insbesondere in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Du hast gezeigt, dass Deinen Worten Taten folgen!“ Diese ungewöhnlich schmeichelnden Worte richtete die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, am 25. Oktober 2024 in Belgrad an einen der letzten Autokraten Europas, den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić. Sie offenbaren die zutiefst unehrliche und realitätsferne EU-Politik gegenüber dem Beitrittskandidaten Serbien.
Genau eine Woche später geschah die Katastrophe, die Serbien grundlegend verändern sollte. Beim Einsturz des offensichtlich stümperhaft renovierten Bahnhofsvordachs in Novi Sad mussten am 1. November 16 unschuldige Menschen ihr Leben lassen. Offensichtlich gab es durch die grassierende Korruption Pfusch am Bau, wie ein mit dem Fall vertrauter Ingenieur berichtete. Auch eine chinesische Firma war involviert. Die Wiedereröffnung wurde überstürzt aus politischen Gründen vorgezogen, trotz Warnungen. Übrigens zahlt die EU Milliarden Euro für serbische Infrastrukturprojekte, die oftmals an chinesische Firmen gehen. Profitabler könnte Peking diesen Teil seiner „neuen Seidenstraße“ wohl kaum ausbauen.
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Herr Politik-"Wissenschaftler" Rhotert -
wäre es nicht angebracht, zuerst im eigenen Hause mit der Misswirtschaft ("Investitionsschau") unserer "demokratischen" Obrigkeitaufzuräumen, bevor man andere Länder wieder mal von außen mit unrealistischen Hoffnungen absichtsvoll destabilisiert?
Ein neuer Maidan, ein neuer arabischer Frühling??
Alle diese "demokratischen" Einmischungen des "Werte-Westens" haben in einem Desaster für die betreffenden Länder geendet, weil es sich nur um medial aufgehübschte Formen alter imperialistischer Strategien gehandelt hat.
Politologen-Geschwätz hilft keinem real existierenden Land.
die Demokratiebewegung in Serbien. Ja. man liest fast gar nichts über die Proteste oder eben nur sehr einseitig. Offenbar vertritt Vučić die sog. europäischen Werte und das aufbegehrende Volk nicht. Mögen die Serben das friedlich in ihrem Sinne klären und dann anschließend nicht vergessen, wer in der EU zu ihnen stand und wer nicht. Ich sehe da ein weiteres Land sich künftig von dieser EU abwenden. Über Trump regt man sich auf, weil er American First ausruft und lebt und was macht die EU? Sie lebt EU-Interessen First, Lithiumverträge First. Vučić First. Mal sehen, wann das denen auf die Füße fällt. Den Serben wünsche ich weiterhin friedliche und zielführende Proteste.
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