Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen sich zu einem Vier-Augen-Gespräch am Flughafen Frankfurt, 06.09.2024 / dpa

Selenskyj in Deutschland - Was der ukrainische Präsident von Scholz erhofft

Der ukrainische Präsident erhofft sich von Deutschland Flugabwehrwaffen gegen russische Angriffe. Wolodymyr Selenskyj hat für die Bitte um weitere Unterstützung einige Argumente, innenpolitische und militärische.

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

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Das Anliegen Wolodymyr Selenskyjs bei seinem kurzfristig anberaumten Besuch in Rheinland-Pfalz und in Hessen lässt sich kurz und knapp umreißen: mehr Waffenhilfe von der Nato, deren Verteidigungsminister sich auf dem US-Stützpunkt Ramstein getroffen haben. Nach seinem Auftritt in Ramstein war seine Weiterfahrt zu einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main vorgesehen.

Selenskyj machte schon vor seiner Reise klar, worum er gerade die Deutschen bitten wird: mehr Flugabwehrsysteme. Auch der Marschflugkörper Taurus, dessen Lieferung Scholz zum Ärger der meisten Nato-Partner bislang hartnäckig verweigert hat, steht weiterhin auf der Kiewer Wunschliste. Das Taurus-System würde es den ukrainischen Streitkräften erlauben, Militärflughäfen und Raketenstellungen im russischen Hinterland anzugreifen, von denen die massiven Attacken der vergangenen Wochen ausgegangen sind. Ins Visier genommen haben die russischen Angreifer vor allem Kraftwerke, Umspannstationen und die Wasserversorgung; die ukrainische Bevölkerung soll einen harten, zermürbenden Winter erleben, der die Not und das Elend der beiden vergangenen Frostperioden noch übersteigt. Entgegen den Moskauer Verlautbarungen werden nach wie vor auch Wohnviertel angegriffen.

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Naja, muß man viel spekulieren? Er wird weiter im Donbas vorangehen, und die paar Quadratkilometer im Oblast Kursk von Selenskyis Asow-Banderas befreien. Was sonst?!

das Diplomatenwunder hat sich auch aus dem fernen Brasilien zu Wort gemeldet und wünscht sich Scholz als Friedensvermittler. Offenbar sind die Ergebnisse der zwei Landtagswahlen zu ihm durchgedrungenund er macht sich so seine Gedanken über Krieg und Frieden. Da sage noch einer Landtagswahlen haben nichts mit der Bundes- und Weltpolitik zu. Allerdings wie er gerade auf Scholz kommt als Vermittler bleibt sein Geheimnis.

Dietmar Philipp | Sa., 7. September 2024 - 13:48

Die Weltöffentlichkeit, die Menschen der Ukraine und Israel werden den beiden machtbesessenen Herrschern Selenskyj und Netanjahu einen entsprechenden Platz in der Geschichte einräumen!
Um so trauriger ist die Rüstungsunterstützung.
Deutschland hat eine Krise, hat mehrere schuldhafte Finanzlöcher und unterstützt weiterhin in Milliardenhöhe die Rüstung der Ukraine. Scholz und Gefolge scheint das Einmal Eins abhanden gekommen zu sein. Sie stürzen die Bundesrepublik nicht nur in Krisen sie lösen damit unser nationales Chaos durch Unfähigkeit aus.

Rainer Mrochen | Sa., 7. September 2024 - 15:00

Zu Herrn Urban und seine restlos verquere Darstellung des gesamten Sachverhaltes muß man sich nicht mehr äussern. Er entzaubert sich jedesmal selbst mit seinen Inhalten von denen man glauben könnte, sie wurden vom Nato-Generalsekretär quer gelesen und genehmigt.
Für ihn scheint die Ukraine ja das gelobte Land zu sein. Dennoch entzückend zu lesen was Wladimir S. als "moralische"-Bring-"Schuld" betrachtet. Tja und Nord-Stream, wer war es denn nun? Alles legal unter Demokraten aus Ost und West. Vielleicht sollte Herr Urban sein Informationsspektrum vergrößern und nochmal bei Seymour Hersh (z. Bsp. Infosperber) John J. Mearsheimer (z. Bsp. Artikel vom 05.08.2024 US-Platform Substack) auch Günther Verheugen und Klaus von Dohnanyi z.Bsp. NZZ/Infosperber). Die Namensliste liesse sich erweitern. Ist wie bei Corona: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ein bisschen Kritik hier und da, daß war's. Aber gut. Das Spiel ist sowieso ein anderes. Weiter so, stärkt die Glaubwürdigkeit.

Reinhold Schramm | Sa., 7. September 2024 - 15:15

Mit dem bundesdeutschen Kostenanteil für die militärische Aufrüstung und die weiteren Vernichtungs- und Kriegskosten dürften die Gesamtkosten für die deutsche Erwerbsbevölkerung mehr als doppelt so hoch werden, als nach dem Oktober 1990 für die Übernahme und wirtschaftliche Eingliederung Ostdeutschlands: damals etwa 1800 Milliarden DM/Euro.

Die Folgekosten für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche, ökologische und soziale Instandsetzung für mehr als 30 Millionen Ukrainer dürften bei mehr als 3000 Mrd. Euro liegen.

An diesen voraussichtlichen Gesamtkosten (nur) für Deutschland werden sich die USA und andere NATO-Bündnisstaaten nur geringfügig beteiligen. Die Hauptlast werden die Deutschen tragen müssen. Zudem werden weitere Millionen Ukrainer sich nach Westeuropa und insbesondere nach Deutschland absetzen und sich nicht persönlich am Wiederaufbau beteiligen.
{...}

Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Sa., 7. September 2024 - 15:17

{...}
Das bundesdeutsche Renten- und Sozialsystem, ursprünglich für die soziale Absicherung der erwerbstätigen Bevölkerung gedacht, ebenso der größte Teil des anstehenden Wohnungsbaus aus Steuermitteln, wird demnach der (vormals) ukrainischen Bevölkerung in Deutschland und den Migranten und Asylanten (ohne deren eigene Erwerbstätigkeit) vorrangig zur Verfügung stehen.

Andreas Braun | Sa., 7. September 2024 - 16:07

Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich Geld für diesen Krieg bezahlen muss, während die Offshore-Konten des korrupten Selenskij immer praller werden. Der Kanzler sollte endlich seinem Amtseid gerecht werden und sich um das Wohl des deutschen Volkes kümmern.

Reinhold Schramm | Sa., 7. September 2024 - 18:16

Antwort auf von Andreas Braun

Die gut situierten Beamtenbezüge und staatlichen Pensionen für die Parlamentarier und Regierungsmitglieder auf Landes- und Bundesebene bleiben gesichert, auch wenn das deutsche Sozialsystem für die Mehrheit der eigentumslosen Erwerbsbevölkerung in absehbarer Zeit nicht mehr gesichert ist und völlig zusammenbricht.
Das war so im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik, und nach 1933 und nach Kriegsende bis heute. Eine Ausnahme bildeten allenfalls die sogenannten Strafrenten für vormalige Regierungs- und Parteifunktionäre der implodierten SED und des MfS der DDR.
Hierbei mit Ausnahme derer der Bürgerbewegung, die sich um den Anschluss verdient gemacht hatten und in hohe (westdeutsche) Beamtenpositionen absetzen konnten, so bspw. wie Joachim Gauck, Marianne Birthler und Roland Jahn: heute jeweils mit hohen staatlichen Pensionen.
PS: Der soziale Zusammenbruch des Staates wurde niemals von der angepassten Administration der hohen Beamten mitgetragen.
{...}

Michael Kaufmann | Sa., 7. September 2024 - 17:15

Gratulation,
Dieser Artikel taugt unbedingt.
Es erinnert an abgefragte Buchbesprechung für Abiturienten.
Nicht das da etwa neues neues beleuchtet und erhellt wird. Buch gelesen, brav zusammengefasst, stilistisch sattelfest.
Im Westen nichts Neues als Titel wäre zu platt.

Brigitte Simon | Sa., 7. September 2024 - 17:53

Aber nicht mit Ihnen lieber Herr Urban.
"Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste
auf der Welt". Weiß Selenskyj.
Von Scholz erhält er zu 99,99 Prozent Waffen und von Ihnen, werter Herr Urban, Hommages. Federführend Freund Selenskyj.

Ingbert Jüdt | Sa., 7. September 2024 - 18:06

Dass der Umstand eines »jüdischen Präsidenten Selenskyi« die Existenz, Umtriebigkeit und dominante politische Einflussnahme ukrainischer Rechtsextremisten widerlegen könne, ist die eigentliche Propaganda-Trope im ukrainischen Schauspiel. Es war das Sprachengesetz von 2019, das jeder Perspektive auf Ausgleich mit dem russischsprachigen Drittel der ukrainischen Bevölkerung endgültig die Tür zugeschlagen hat, und dieses Gesetz war nur die konsequente Fortsetzung der ultranationalistischen Kulturpolitik, die nach dem Maidan-Putsch von 2014 einsetzte. Dass Europa den Schuss dieser Eskalation von »Hass und Hetze« nicht gehört hat, zeugt von Dummheit oder Vorsatz – ich plädiere für Dummheit, der Vorsatz war die Sache Washingtons.

Und Selenskyi war rückgratlos genug, seine Wahlversprechen für einen Ausgleich mit den »Minderheiten« zu brechen, sich den direkten Todesdrohungen der Extremisten gegen ihn zu unterwerfen und sich der Stilisierung zum Alibi-Juden nicht zu wiedersetzen.

Dann ist der muslimische ukrainische Verteidigungs-Minister Umerow wohl auch ein Alibi-Muslim.

Da er nebenbei ethnischer Krim-Tartar ist - seine Familie wurde wie alle Krim-Tartaren vor knapp 200 Jahren von den Russen von der Krim vertrieben - ist er in Ihrer Vorstellung dann auch ein Alibi-Krim-Tartar.

Daß Leute wie Sie sowas heute in Deutschland wieder schreiben können ist - bemerkenswert.

Albert Schultheis | Sa., 7. September 2024 - 23:47

Schon wieder treibt sich der Kiewer Schnorrer in Deutschland rum. Geld will er, Waffen von uns - viel Geld und Waffen, die uns selber gefährden. Dabei haben wir nichts am Hut mit seinem Scheißkrieg, der längst verloren ist. Den er vom Zaun gebrochen hat, gemeinsam mit seinen US-Einflüsterern und Anstiftern - "Fuck the EU!" hieß wohl zuallererst "Fuck Germany!" Und wie sie uns gefickt haben! Soll er doch zu denen in USA gehen, um zu schnorren!
Zerbombt uns die Lebensader für unsere Industrie - egal, ob er den Befehl gab oder der alte korrupte Simplizissimus im Weißen Haus. Beide wollten es und beide haben dazu beigetragen: Deutschland sollte fertig gemacht, international vorgeführt werden! Ein ruinöser Angriff auf ein NATO-Mitglied und ... - nix passiert! Kein NATO-Bündnisfall! Kein NATO-Bündnis! Im Gegenteil: alle lachen sich schlapp angesichts der völligen Verblödung der Deutschen - den einstigen Exportweltmeistern. Was sind wir doch für eine elende hundsföttische Köterrasse!

Urban Will | So., 8. September 2024 - 00:13

Temperaturen. Das muss ja ein besonderer Anlass gewesen sein.
Er will also noch mehr Waffen. Wen wundert's.
Und – toll! - der Versuch ist geglückt. Puh, kein Atomschlag, obwohl man nach Russland rein ist und deren Doktrin dies eigentlich fordert.
Na da kann man doch mal ein paar Flaschen Krimsekt knallen lassen und sich über die Stirn wischen. Schwein gehabt!
Früher hätte man so etwas „zündeln“ genannt. Als Bub bekam man ein paar hinter die Ohren, wenn man es machte.
Aber der kleine Mann aus Kiev darf das und der kleine Mann aus Berlin grinst eh alles weg. Auch wenn da auf dem Bild vermutlich derjenige neben ihm steht, der eine unserer Haupt – Energie – Adern zerstören ließ.
Aber hey!, Was soll's, auf dem Narrenschiff gehört es zur Normalität, diejenigen zu belohnen, die dem Land schaden und den Idioten, die alles bezahlen müssen zu erklären, das sei halt so.

Christoph Kuhlmann | So., 8. September 2024 - 00:23

Zurzeit ist der Bedarf dieses Landes ganz nützlich, weil die Hensoldt AG da gleich ihre IRIS TSLM ausprobieren kann. Auch bei den Patriots führt Deutschland weit vor den USA und allen anderen Unterstützern. Ich finde das macht Sinn, denn es ist eine sinnvolle Ergänzung zum Sky Shield Projekt mit dem Europa vor russischen Raketen gesichert werden soll. Auch da ist Deutschland federführend. Es zeichnen sich langsam die Strukturen bei den Zuständigkeiten für Europas Verteidigung ab. Die weitreichenden Raketen und Marschflugkörper baut die Ukraine besser selbst, Weder die USA noch Deutschland werden ihnen erlauben, damit dass russische Hinterland zu zerstören. Deutschland fährt zu 100% den Biden Kurs. Das wird sich nicht ändern wenn Harris dran ist. Auch die USA wollen die Ukraine nicht siegen sehen. Biden hat nicht mal die Mittel angetastet, welche die ganze Zeit zur Verfügung standen. Selenski hat viel zu spät mobil gemacht und Europa Granaten versprochen obwohl die Fabriken fehlen.

Der Ukraine wäre schon massiv geholfen wenn die NATO mal die russischen Drohnen und Raketen abschießen würde, die über den NATO-Luftraum fliegen. Gestern Rumänien, heute Litauen. Aber das tut die NATO nicht. Aus Angst vor "Eskalation".

Und im Kreml lacht sich einer scheckig.