Syrische Oppositionelle
Syrische Oppositionelle feiern am Sonntag den Zusammenbruch des Assad-Regimes / dpa

Machtwechsel in Syrien - Rebellen übernehmen Damaskus, Assad auf der Flucht

Das Rebellenbündnis verkündet die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus und erklärt die Herrschaft des langjährigen Diktators Assad für beendet. Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen werden dazu aufgerufen, in ihre Heimat zurückzukehren.

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Die Rebellen in Syrien haben eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über die Hauptstadt Damaskus übernommen und damit das Ende der mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Herrschaft von Machthaber Baschar al-Assad eingeläutet. Assad verließ die Hauptstadt am frühen Morgen mit unbekanntem Ziel, wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf syrische Offiziere in Damaskus erfuhr. Die Aufständischen drangen derweil in Damaskus ein und verkündeten die Befreiung der Stadt von Assad. Das Rebellenbündnis kündigte an, die Macht friedlich zu übernehmen.

Am 27. November war der Bürgerkrieg in Syrien, der 2011 begonnen hatte, mit der Offensive der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) plötzlich wieder aufgeflammt. Innerhalb kurzer Zeit übernahmen die Aufständischen die Kontrolle über viele Orte, darunter Aleppo und Hama, weitgehend kampflos. Erst am Samstag hatten die Rebellen die strategisch wichtige Stadt Homs eingenommen. Verschiedene andere Rebellengruppen rückten zugleich von Süden aus Richtung Damaskus vor. Die Rebellen eint das Ziel, Assad zu stürzen.

Nach den Worten ihres Anführers Abu Mohammed al-Dschulani will das Rebellenbündnis die Macht friedlich übernehmen. Öffentliche Einrichtungen in Damaskus „werden bis zur offiziellen Übergabe unter Aufsicht des früheren Ministerpräsidenten bleiben“, teilte Al-Dschulani in sozialen Medien mit. Militärischen Kräften sei es strikt verboten, sich diesen Einrichtungen zu nähern, auch Schüsse dürften nicht abgegeben werden. Derweil teilte die staatliche Armee den Regierungssoldaten mit, Assads Regierungszeit sei beendet. Das Armee-Kommando habe die Soldaten damit außer Dienst gestellt, hieß es aus syrischen Militärkreisen. Die Soldaten sollten zu Hause bleiben und würden bei Bedarf wieder zum Dienst gerufen.

„Ende dieser dunklen Ära“

Nach der Flucht von Assad verkündete die Rebellen-Allianz dann auch den Sturz seiner Regierung. „Der Tyrann Baschar al-Assad ist geflohen“, teilten die Aufständischen in sozialen Medien mit. „Wir verkünden, dass die Hauptstadt Damaskus (von ihm) befreit wurde.“ Der 8. Dezember markiere „das Ende dieser dunklen Ära“ der Unterdrückung unter Assad und seinem Vater Hafis al-Assad, die das Land mehr als 50 Jahren regierten. „Dies ist der Moment, auf den die Vertriebenen und die Häftlinge lange gewartet haben, der Moment der Heimkehr und der Moment von Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung und des Leids.“ Gerichtet an die Millionen Flüchtlinge, die durch den Bürgerkrieg vertrieben wurden, erklärten die Aufständischen: „An die Vertriebenen weltweit, ein freies Syrien erwartet euch.“

Ministerpräsident will kooperieren

Syriens Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali blieb eigener Darstellung zufolge im Land und will bei einem Machtwechsel kooperieren. „Wir sind bereit, (die Macht) an die gewählte Führung zu übergeben“, sagte Al-Dschalali in einer Videobotschaft, die er laut eigener Aussage in seinem Zuhause aufzeichnete. Über diese Führung müsse das Volk entscheiden. „Wir sind bereit, sogar mit der Opposition zusammenzuarbeiten.“ Die Bürger rief er bei den laufenden Entwicklungen auf, zu kooperieren und kein öffentliches Eigentum zu beschädigen. Syrien könne ein „normaler Staat“ sein mit freundschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn. Er selbst habe kein Interesse an irgendeinem politischen Amt oder anderen Privilegien. „Wir glauben, dass Syrien allen Syrern gehört.“

Im Zentrum von Damaskus brach nach Assads Flucht Jubel aus. Anwohner klatschten dort auf der Straße, und einige waren beim Gebet zu beobachten, wie Augenzeugen berichteten. In sozialen Netzwerken machten Videos von Anwohnern die Runde, die auf einen Panzer klettern und feierliche Gesänge anstimmen. Auch in der Metropole Istanbul in der benachbarten Türkei, wo mehr als drei Millionen Syrer leben, gab es Videos zufolge in der Nacht Jubel und Gesänge. Einige zündeten dort Feuerwerk. Der führende Oppositionelle Hadi al-Bahra erklärte, Damaskus sei ohne Assad frei. Er gratulierte dem syrischen Volk und den Gefangenen, die nun freikämen.

Laute Explosionen in Damaskus

Die Aufständischen hatten ihre Offensive auf Damaskus am frühen Sonntagmorgen gestartet. Ein dpa-Korrespondent vor Ort berichtete von lauten Explosionen und schwerem Maschinengewehrfeuer. Soldaten der Präsidentengarde verließen Augenzeugenberichten zufolge die Hauptstadt. Der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, sagte, das Sicherheitspersonal und die Armee hätten sich von dem Internationalen Flughafen Damaskus zurückgezogen. Die Rebellen drangen zudem eigenen Angaben zufolge in ein berüchtigtes Gefängnis ein und befreiten Häftlinge.

Etliche Bewohner in Damaskus fürchten sich Berichten zufolge vor einem Eintreffen der Rebellen. Viele Familien hätten bereits ihre Häuser verlassen und seien in den Libanon gereist, hieß es aus gut informierten Kreisen. Zuvor hatten verschiedene Medien bereits berichtet, dass syrische Soldaten in Scharen das Land verlassen. Der Irak habe mehr als 1000 Soldaten aus dem Nachbarland aufgenommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte einen Sprecher der irakischen Regierung, wonach sogar bereits 2000 syrische Soldaten mit voller Ausrüstung in den Irak gekommen seien.

Homs-Einnahme als Wendepunkt

Die Einnahme von Homs durch die Rebellen am Samstag galt als entscheidender Wendepunkt: Die drittgrößte Stadt Syriens befindet sich zwischen Aleppo im Norden und Damaskus im Süden. Zudem liegt sie an einer strategisch wichtigen Position zwischen den Hochburgen der Regierung von Assad an der Küste und Damaskus. An der Küste liegen mit Latakia und Tartus auch die Hochburgen der Regierungstruppen. Bei Tartus befindet sich zudem eine Basis der syrischen Marine, die auch einen Stützpunkt der russischen Armee beherbergt. Russland ist neben dem Iran engster staatlicher Verbündeter Assads.

Der Bürgerkrieg in Syrien hatte 2011 mit Protesten gegen die Regierung begonnen. Die Gewaltspirale mündete in einen Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, in dem Russland, der Iran, die Türkei und die USA eigene Interessen verfolgen. Rund 14 Millionen Menschen wurden vertrieben. Nach UN-Schätzungen kamen bisher mehr als 300.000 Zivilisten ums Leben. Eine politische Lösung zeichnete sich bis zuletzt nicht ab.

Assad hatte vor mehr als zwei Jahrzehnten im Alter von 34 Jahren die Macht in Syrien übernommen, nachdem sein Vater Hafis al-Assad, der das Land jahrzehntelang autoritär regiert hatte, gestorben war. Zunächst weckte Assad, der in England studiert hatte, Hoffnungen auf einen neuen Kurs. Doch die anfängliche Euphorie des sogenannten „Damaszener Frühlings“, der kurze Zeit offenere Diskussionen erlaubte, wich bald der Rückkehr autoritärer Repression.

Biden: Ereignisse werden genau beobachtet

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden und sein Team beobachteten die außergewöhnlichen Ereignisse in Syrien genau und stünden in ständigem Kontakt mit den regionalen Partnern. Zuvor hatte der designierte US-Präsident Donald Trump klargemacht, er wolle nicht, dass sich die USA in irgendeiner Form in die Krise in Syrien einmischen.

Parallel zum Machtwechsel in Syrien haben sich in Berlin-Neukölln feiernde Menschen zu einer Demonstration versammelt. Nach Angaben des Polizeilichen Lagedienstes soll es sich zunächst um eine relativ kleine Gruppe gehandelt haben. Zum Anlass der Versammlung machten die Beamten keine Angaben. Besondere Vorfälle seien bislang nicht bekannt, hieß es weiter. Auf Flaggen war der Slogan „Free Syria“ zu lesen. Bereits am Samstagabend zog ein Autokorso mit jubelnden Menschen durch Neukölln. Die Polizei berichtete von einer angezeigten Versammlung von Syrern, „die gegen das Kalifat demonstriert haben“. Daran hätten sich Menschen „im mittleren dreistelligen Bereich“ beteiligt. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. dpa

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Hans Süßenguth-Großmann | So., 8. Dezember 2024 - 12:08

Regime in der arabischen Welt weg. Wenn die Taliban ein Vorbild sind, sagt das schon alles.
Die üblichen Bilder, junge Männer die mit MP "Allah u akbar" rufen. Jetzt kann man sofort, mit guten Gewissen, jeden halbwegs islamistisch motivierten Syrier, sofort nach Damaskus verfrachten.

Erschreckend ist wie man sich in diesem grünlinks geprägten Land darüber freut, das fundamentalistisch-militante Islamisten die Macht übernommen haben! Das hat nichts mit der verbreiteten Mär der "Befreiung" des Landes zu tun, vielmehr dürfte es für die Bevölkerungsmehrheit jetzt erst richtig ungemütlich werden. Ein weiterer Beleg für die grenzenlose Weltfremdheit und Dummheit von Grünlinks.

Noch erschreckender sind die Bilder aus deutschen Großstädten wie Berlin, wo die selben fundamentalistisch-militanten Islamisten auf den Straßen jubelnd den Sturz von Assad feiern dürfen. Die haben doch jetzt alle kein Grund mehr hier zu sein, es ist eingetreten, was sie wollten, sie können und müssen umgehend ALLE abgeschoben werden, ohne Ausnahme, ihr Land braucht sie dringend!

Tomas Poth | So., 8. Dezember 2024 - 12:15

Syrien wird nicht zur Ruhe kommen. Es wird mit Machtkämpfen unter den einzelnen ethnischen Gruppen weitergehen. Syrien wird vermutlich zerlegt werden. Vielleicht wird das der Anfang eines Kurdenstaates im Nordosten des Landes, übergreifend auf den Irak?

Klaus Funke | Mo., 9. Dezember 2024 - 10:25

Antwort auf von Tomas Poth

Ich denke, Israel wird die verworrene Lage ausnutzen und auch die Widersprüche zwischen den einzelnen Widerstandsgruppen. Israel wird sein neuestes Ziel verfolgen: Errichtung eines großisraelitischen Staates bis zum Euphrat. Außerdem will Israel die Basis des Iran in Syrien zerstören. Am Ende bieten sich die Zionisten als Friedensstifter an, indem sie Syrien zu einen israelischen Protektorat machen und dabei Stabilität, Sicherheit und (westlichen) Wohlstand versprechen. Und mit Hilfe der USA könnte es sein, dass sie das auch erreichen. Man traue Israel nicht, vor allem nichts Gutes zu. Ein imperialistischer, von Zionisten beherrschter aggressiver Staat muss so handeln. Ich würde mich gern irren, aber aus verschiedenen israelischen Quellen ist durchgesickert, dass dieser Plan eines Großisraels, verkauft als Friedens- und Stabilitätsanker in der Region, hinter den gegenwärtigen Aktivitäten von Netanjahu und seinen rechtsradikalen Spießgesellen steckt. Bitte alle mal nachdenken. Schalom.

Klaus Funke | Mo., 9. Dezember 2024 - 10:26

Antwort auf von Tomas Poth

Ich denke, Israel wird die verworrene Lage ausnutzen und auch die Widersprüche zwischen den einzelnen Widerstandsgruppen. Israel wird sein neuestes Ziel verfolgen: Errichtung eines großisraelitischen Staates bis zum Euphrat. Außerdem will Israel die Basis des Iran in Syrien zerstören. Am Ende bieten sich die Zionisten als Friedensstifter an, indem sie Syrien zu einen israelischen Protektorat machen und dabei Stabilität, Sicherheit und (westlichen) Wohlstand versprechen. Und mit Hilfe der USA könnte es sein, dass sie das auch erreichen. Man traue Israel nicht, vor allem nichts Gutes zu. Ein imperialistischer, von Zionisten beherrschter aggressiver Staat muss so handeln. Ich würde mich gern irren, aber aus verschiedenen israelischen Quellen ist durchgesickert, dass dieser Plan eines Großisraels, verkauft als Friedens- und Stabilitätsanker in der Region, hinter den gegenwärtigen Aktivitäten von Netanjahu und seinen rechtsradikalen Spießgesellen steckt. Bitte alle mal nachdenken. Schalom.

Ernst-Günther Konrad | So., 8. Dezember 2024 - 12:25

Na jetzt müssten doch aber wirklich 1000nde Syrer die Heimreise antreten oder nicht? Da bin aber mal gespannt was das gerade in Deutschland auslösen wird. Oder kommen jetzt noch mehr "Flüchtlinge" aus Syrien, weil jetzt die alle wegrennen, die Probleme mit den "Befreiern" haben?
Und überhaupt, was heißt da "freies Syrien". Das glaube ich erst, wenn sich mit vermeintlich "demokratischen" Mitteln ein solcher Staat gründet. Nur sehe ich da niemand, der das in dem Land garantiert und vor allem wird die Religion und benachbarte Staaten alles dafür tun, einen moslemischen Staat zu gestalten, mit entsprechenden „Freiheiten“. Ob es nach diesem Krieg besser wird in diesem Land wird die Zukunft weisen. Und wenn in Berlin ca. 300 Syrer gefeiert haben, dürften ja die ersten Ausreisewilligen bereits feststehen.

Christoph Kuhlmann | So., 8. Dezember 2024 - 12:38

Sie hat bereits etliche Kurden aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben. Ihre grausamen Milizen foltern bereits kurdische Gefangene und rücken mit Artillerieunterstützung weiter vor. Ich wüsste gerne, ob diese Artillerieeinheiten Teile der regulären türkischen Armee sind? Die Amerikaner sind ja mit den Kurden verbündet. Sie haben Luftwaffe in dem Gebiet. Das Bündnis stammt aus der Zeit des gemeinsamen Kampfes gegen den IS. Das letzte Mal als Trump die Kurden an die Türkei verriet, wurden 5000 von ihnen ermordet und viele vertrieben. Massaker und Flüchtlingswellen waren der Preis. Dasselbe kann nun wieder passieren.

Reinhold Schramm | So., 8. Dezember 2024 - 12:56

Existierten Frauenrechte unter Assad? Gab es eine Bemühung um die rechtliche und soziale Gleichstellung?

Werden die eine Million männlichen Flüchtlinge und vormaligen Deserteure in Deutschland zurückkehren und sich am wirtschaftlichen und sozialen Aufbau beteiligen? Oder haben sich mehr als 70 % der Syrer ohne Erwerbsarbeit und in sozialer Vollversorgung in Deutschland eingerichtet?

Was geschieht mit den (vormaligen) Mitarbeitern und Militärs und ihren Familienangehörigen? Kommt es auch zu deren Fluchtbewegung und bevorzugter Aufnahme von weiteren hunderttausenden Migranten und Asylanten in Deutschland?

Ist das deutsche Sozialsystem, so auch in der aktuellen Wirtschaftskrise, dazu in der Lage, weitere Millionen Flüchtlinge und Migranten aus dem Nahen Osten aufzunehmen und (die Mehrheit) sozial auskömmlich zu versorgen?

Frage: Wie reagiert vor allem die deutsche Erwerbsbevölkerung hierauf, da sie alles erarbeiten und finanzieren muss?

haben bereits zu verstehen gegeben, daß nicht mit Rückführungen/Ausweisung in nennenswerter Größenordnung zu rechnen ist, von wegen, "gut integriert", "Staatsbürgerschaft", etc.

Da sich die Lage in Syrien voraussichtlich dank der radikalislamistischen "Befreier" dramatisch verschlechtern dürfte ist eher mit einem deutlichen Anstieg der Anzahl an Syrer in Deutschland zu rechnen.

Zu Ihrer Frage:
Was die Deutschen davon halten, ist den grünlinken "Entscheidern" doch schon lange vollkommen egal, sie machen was sie wollen und es passiert (ihnen) nichts! Allein die Tatsache, daß knapp 35% der Wähler der CDU zutrauen die Probleme zu lösen die die CDU geschaffen hat, ist erschreckend! Vor allem dann, wenn man berücksichtigt, daß die CDU sich von Merkel nie gelöst hat und es wohl zu einer grün-schwarzen Koalition unter grüner Führung kommen wird! Was soll da besser werden??

Jochen Rollwagen | So., 8. Dezember 2024 - 13:53

Syrien hat das gleiche Problem wie alle Staaten in der Region (inclusive Israel): zu wenig Wasser. Der Euphrat als einziger größerer Fluß in Syrien ist eine Kloake, die Golan-Höhen mit Zugang zum See Genezareth werden von Israel kontrolliert. Ohne die internationalen Hilfen von UNHCR und diversen Hilfs-Organisationen würde in Syrien innerhalb von Tagen eine Hungersnot und extreme Wasserknappheit auftreten. Ob diese Organisationen ein islamistisches Regime in Syrien weiter unterstützen ist unklar bzw. eher unwahrscheinlich wenn der "Bürgerkrieg" zu Ende ist. Die syrischen Ölquellen liegen im Nordosten und werden von den Kurden kontrolliert (wo "zufällig" die USA im Spiel sind). Das bedeutet die Syrer werden wieder fliehen müssen. Erdogan hat sicherlich als Teil des "Deals" mit den Rebellen eine Sicherung seiner Südgrenze vereinbart. Wohin die Leute dann fliehen werden ist klar.

Herzlichen Glückwunsch.

In den kommenden 20 Jahren liefert die Türkei jährlich 50 Millionen Kubikmeter Frischwasser aus dem anatolischen Fluss Manavgat an Israel. Die Menge, die mit gigantischen Tankschiffen transportiert wird, entspricht dem Jahres-Verbrauch einer Million Deutscher. Im Gegenzug wird Israel den Nato-Staat Türkei mit Panzern und Luftwaffentechnologie beliefern. Für einen Kubikmeter Wasser wird dabei etwa ein Dollar berechnet.
MfG

Die Türkei ist an der Wasser-Knappheit in Syrien maßgeblich mit Schuld, da das Wasser des Euphrat, der auf türkischem Gebiet entspringt in der Türkei in Stauseen zur Elektrizitäts-Gewinnung genutzt wird. Wieviel davon dann noch in Syrien ankommt entscheidet Erdogan von Fall zu Fall. Im Zweifelsfall eher weniger. Andererseits will Erdogan die drei Millionen Syrer loswerden, die in die Türkei geflohen sind. Es könnte also sein, daß vorübergehend mehr Wasser in Syrien ankommt.

Bis die Syrer weg sind.

Chris Groll | So., 8. Dezember 2024 - 14:12

Habe vor Jahren einmal eine Dokumentation im öffentlich rechtlichen gesehen. Zu der Zeit berichteten diese Medien noch objektiv.
Es ging um Syrien. Es wurde gesagt, daß alle Menschen und alle Religionen gleichberechtigt nebeneinander leben können und es war wohl auch so. Keiner würde seines Glaubens wegen verfolgt.
Allerdings würden alle politisch Andersdenkende verfolgt und inhaftiert.
Es wird sich zeigen, was aus diesem Staat wird und was auf die Menschen – vor allem die Christen – jetzt zukommt. Es wird nichts Gutes sein.
SIE haben heute bereits angekündigt, dass die Scharia bald eingeführt werde. Christlichen Familien wurde außerdem mitgeteilt, dass es in den nächsten Tagen zu „Hausdurchsuchungen“ kommen könne.
Es wird auch für UNS nichts Gutes daraus erwachsen.

Volker Naumann | So., 8. Dezember 2024 - 17:30

Antwort auf von Chris Groll

Ihre Befürchtungen teile ich, werte Frau Groll. Wir sehen bisher
nur den schnell übergezogenen Schafspelz. Noch schneller ging
die Überrumpelung, die nach Afghanistan schon wieder
unglaublich "glatt" ablief. Keine guten Aussichten!

MfG

Alexander Brand | Mo., 9. Dezember 2024 - 11:14

Antwort auf von Chris Groll

Schahs, das, was kommen wird, wird vermutlich dem ähneln, was die Mullahs dem Iran nach dem Schah brachten. Peter Scholl-Latour sprach vom Iran des Schahs als einziges Land des Nahen Ostens, indem alle Religionen friedlich koexistieren konnten.

Ich kann den Jubel in Deutschland über den Sieg der Islamisten nicht verstehen, aber auch das ähnelt dem Jubel der Grünlinken über den Sturz des Schahs im Iran und dem Sieg der Mullahs. Man erkennt daran deutlich, daß grünlinks nicht lernfähig ist, sie kapieren nichts!

Gerhard Lenz | So., 8. Dezember 2024 - 17:21

Der schon mal hochgelobte Arabische Frühling endete fast überall im Chaos. Wo Despoten gestürzt wurden, folgten oft genug Krieg oder religiöser Fundamentalismus. Selbst wenn tatsächlich gewählt wurde, wie in Ägypten, fiel das Ergebnis nicht so aus, wie man sich im Westen das gewünscht hätte.
Jetzt hat es also auch Assad erwischt. Obwohl der sich lange behaupten konnte, wurde Syrien nie der Hort der Stabilität, den AfD-Gesandte oder andere Migrationskritiker in DE sehen wollten, als sie wieder Abschiebungen nach Syrien forderten. Assad, als Hoffnungsträger gestartet, endete als arroganter Schlächter, der aus den Unruhen nichts gelernt hatte und glaubte, dank russischer Hilfe und Hisbollah-Truppen unangreifbar zu sein. Putin hat seinen Schutzbefohlenen jedoch ganz schnell fallen lassen. Zu mehr als den typischen Flächenbombardements war man nicht bereit. Jetzt will sich der russische Präsident um gute Beziehungen zu den Islamisten bemühen. Einzige Hoffnungsträger des Westens: die Kurden

Uli | So., 8. Dezember 2024 - 18:34

Der sehnlichst herbeigewünschte Sieg wird uns wieder mit zehntausenden Flüchtlingen belohnt werden.

und Alawiten werden flüchten und die Islamisten werden "hoffentlich" zurückkehren. Also eine Flüchtlingswelle wirde es auf jeden Fall geben. Man sollte nicht vergessen Sadam, Gaddafi und Assad sind deswegen so verhasst weil sie mit strenger Hand die Islamisten unterm Deckel gehalten haben. Und genau diese Islamisten hat sich der CIA und MI6 zunutze gemacht um diese unbotmäßigen Regenten zu stürzen. Und nicht vergessen, es geht weder um Menschenrechte noch um Demokratie es geht um Geopolitik und Einfluß.

Sabine Lehmann | Mo., 9. Dezember 2024 - 06:05

Lachhaft heute überall in deutschen Medien zu lesen Syrien sei jetzt befreit! Ein neuer Weg sei möglich, sogar demokratische Strukturen! PotzBlitz, das ist interessant. Ich habe zwar noch nie etwas von einem demokratischen Kalifat gehört, auch die Menschenrechte bei Al Kaida sind meines Wissens dort nicht so der Hit, aber wer weiß? Ich lass mich überraschen von den IS-Kollegen. Dass der HTS ein Islamisten-Ableger ist, ist bestimmt nicht so schlimm. Annalena & Robert arbeiten bestimmt schon am richtigen wording, wie man das zukünftige Terroristen-Regime mit dem uns hinlänglich bekannten so friedlichen Koran in der Hosentasche angemessen anspricht, ähm sorry, ich meinte natürlich hofiert. Und demnächst haben wir dann wieder Ortskräfte, die dringend ausgeflogen werden müssen, diesmal aus Syrien. Gleiches Spiel, andere Fratzen, Same Procedere as every year, James.
Ich kann’s echt nicht mehr hören. Diese Länder, diese Klientel, diese „Religion“ ist überall gleich: Shithole bleibt Shithole!

Reinhold Schramm | Mo., 9. Dezember 2024 - 08:16

Wenn man in Deutschland sich nicht an der Erwerbsarbeit beteiligen muss und eine dauerhafte soziale Vollversorgung erhält, warum sollte man dann zurückkehren in die vormalige Heimat, um dort schwere Knochenarbeit und Aufbauarbeit zu leisten?
Das gilt so für die Ukraine und Syrien, aber auch für Afghanistan und den ganzen Nahen Osten und Nordafrika und Zentralafrika.

► Dass es in Deutschland heute noch eine soziale Vollversorgung ohne persönliche Beteiligung an der Erwerbsarbeit gibt und dies möglich ist, das gehört zur persönlichen Erfahrung von mehr als 70 Prozent aller Syrer und zu mehr als 80 Prozent aller Afghanen und (vorgeblich) vormaligen (gutbezahlten) Ortskräften, die auch ihre Familienzusammenführung in Deutschland erwarten!

► Die sozial privilegierten Lebensverhältnisse für Flüchtlinge, Migranten und Asylanten zu Lasten und auf Kosten der deutschen Erwerbsbevölkerung sind heute in allen Krisenregionen bekannt.
{...}

Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Mo., 9. Dezember 2024 - 08:17

{...}
Die sozial privilegierten Lebensverhältnisse für Flüchtlinge, Migranten und Asylanten zu Lasten und auf Kosten der deutschen Erwerbsbevölkerung sind heute in allen Krisenregionen bekannt.

► Warum sollten Menschen aus sozioökonomischen Schwellen-, Rohstoff- und Entwicklungsländern, wenn sie die Aussicht auf Seenotrettung und Aufnahme im Asylanspruch haben, auf das Risiko für Leib und Leben einzugehen verzichten? Ihr erträumtes Konsumparadies in den Wirtschaftsmetropolen zu erhalten. Hierbei auch ohne persönliche Beteiligung an der notwendigen Erwerbsarbeit, zumal die dortigen westeuropäischen und deutschen Bevölkerungen und die jeweils regierende olivgrüne Politik diesem Wunsch nachzukommen ermöglichen.

Rainer Dellinger | Mo., 9. Dezember 2024 - 09:18

Eine wichtige Frage bleibt. Wird es einen Flüchtlingsstrom in Richtung Europa geben oder gehen die Syrer in Europa zurück in ihr Herkunftsland, um es aufzubauen? Auf die Reaktion der Politik bin ich gespannt.

Alexander Brand | Mo., 9. Dezember 2024 - 14:11

Antwort auf von Rainer Dellinger

Die gab es schon und es sind sich CDU, SPD und die tonangebenden Grünen, erwartungsgemäß und wie in fast allen Bereichen, (fast) einig, daß es keine nennenswerten Abschiebungen/Rückführungen geben wird.

Das ist im Grunde auch kein Wunder, denn die grünlinken Parteien mißbrauchen das Asylrecht, sie setzen es absichtlich mit Migration gleich. So verschweigen sie zum einen ihre wahren Intentionen, zum anderen machen sie aus jedem Kritiker der Migration einen Asylgegner.

Da es sich nicht um Asylanten im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention, sondern um Migranten im grünlinken Sinne handelt, wird auch niemand abgeschoben, denn man will sie hier haben, man braucht sie im „Kampf“ gegen den „alten weißen Mann“, seine Kultur und seine Religion!

Es werden höchstens noch mehr Syrer, denn die Radikalislamisten werden für neue Flüchtlingswellen sorgen und dann geht der Kampf der Syrer auf deutschen Straßen in die nächste Runde!

Das ist die grünlinke Realität!

Heidrun Schuppan | Mo., 9. Dezember 2024 - 13:00

Man hofft, dass nun viele (wie viele?) Syrer in ihre Heimat zurückkehren werden. Man hofft! Ein Staat hat die Rückführung durchzuführen, und zwar zügig. Das Finanzamt hofft ja auch nicht, dass ich meine Steuern abführe, er fordert es einfach. Geht doch auch.