Pete Hegseth soll im Kabinett Trump II US-Verteidigungsminister werden / picture alliance

Künftiger US-Verteidigungsminister Pete Hegseth - Wir sind doch alle kleine Sünder

Der voraussichtlich künftige US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verfügt über keinerlei Erfahrungen mit Sicherheitspolitik oder als Führungsperson im zivilen oder militärischen Bereich. Für die Kernmission, die er für Trump erfüllen soll, ist das allerdings auch nicht relevant.

Autoreninfo

Thomas Jäger ist Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

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Wer amerikanischer Verteidigungsminister wird, ist auch für die europäischen Staaten von großer Bedeutung, denn über die Nato ist die europäische Sicherheit auf verlässliche Partner in den USA angewiesen. Deshalb war es von Interesse, die Anhörung des von Donald Trump als Verteidigungsminister nominierten Pete Hegseth vor dem zuständigen Senatsausschuss zu beobachten. Am Ende muss man sagen: Die Senatorinnen und Senatoren haben die Arbeit verweigert. Sie kamen ihrer wichtigen Aufgabe nicht nach.

Denn es ist ja sinnvoll und ein kluges Verfahren, dass der amerikanische Präsident seine Minister nicht einfach ernennen kann, sondern dass sie zuvor vom Senat, d.h. konkret in den jeweiligen Fachausschüssen, geprüft werden. Dabei geht es darum, festzustellen, ob diese Personen qualifiziert sind, dem Präsidenten auf den jeweiligen Politikfeldern guten Rat zu geben. Wenn Hegseth als Verteidigungsminister bestätigt wird, wäre er üblicherweise der wichtigste Militärratgeber des Präsidenten. 

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Ernst-Günther Konrad | Do., 16. Januar 2025 - 13:30

Ob sich Trump da einen Gefallen tut? So gar keine Vorbeziehung zum Tätigkeitsfeld und dann auch noch einige nicht gerade unerheblich Auffälligkeiten, die man nicht mit der Aussage, man habe Jesus seinen Weg gefunden, abtun kann. Mag ja sein, dass der Mann geläutert ist, manches Hetze ist und manches zutreffend, aber eben durch Selbstreflektion aufgearbeitet. Dennoch kann man gerade in Deutschland sehen, wohin das führen kann, wenn fachlich unterbelichtete Menschen Ministerien führen. Eine geradezu leuchtendes Beispiel gibt der "Schweinehirt" Habeck und die "Völkerrechtlerin" Baerbock ab. Ich denke mal, auch wenn er loyal gegenüber Trump sein wird, so braucht es doch gerade in diesem Bereich Expertise. Und die scheint er nicht zu haben. Mals sehen wann er "gefeuert" wird. Das dürfte ein schlechter Start werden für Donald in diesem Bereich. Er mag ja ordentlich die NATO durchschütteln, aber so ganz ohne eigene Militärerfahrung? Ich glaube, das wird nichts.

Thomas Hechinger | Do., 16. Januar 2025 - 14:06

Ja, das amerikanische politische System ist schon ziemlich heruntergekommen. Was dürfen wir uns glücklich schätzen, daß so etwas bei uns nicht passieren kann! Unsere Verteidigungsminister*innen sind ausgewiesene Fachmänner*innen in militärischen und politisch-strategischen Fragen. Frau Ursula von der Leyen, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, Frau Christine Lambrecht und Herr Boris Pistorius hätten nicht einen russischen Panzer über die Oder gelassen. Bei Frau Kramp-Karrenbauer haben schon Deutsche Schwierigkeiten, den Namen richtig auszusprechen, ein russischer General wäre daran mit Sicherheit gescheitert und hätte den Panzer-Vorstoß abbrechen müssen. Und bei Herrn Pistorius wäre der General noch mehr verwirrt gewesen und hätte sich gefragt, ob er versehentlich im Vatikan gelandet wäre, denn in Deutschland würde doch kein Latein gesprochen. Man sieht, woran sich die Amerikaner messen lassen müssen. Und da hat der Herr Hegseth eigentlich schon verloren.

Heidemarie Heim | Do., 16. Januar 2025 - 16:41

Vielleicht weiß er ja auch nicht wer so alles überm Teich zur NATO gehört geehrter Herr Prof. Jäger? Und da war ja noch was mit Uk..... und so eine unbedeutende Insel mit T wie Taiwan, die blöderweise die Welt nicht mehr mit den tollen Mikrochips beliefern kann sollten sie durch
Herrn Jinping wieder eingemeindet werden. Da sind doch in Sachen Kompetenz ein Wirtschaftsminister mit einer eigenen Interpretation bezüglich Insolvenz oder 3 Amtsinhaberinnen mit Stöckelschuhen auf dem Gefechtsfeld Peanuts. Jedenfalls sieht es so aus, dass der/die nächste deutsche Ansprechpartner/in gleicher Profession entweder Bibelfest, gutaussehend sowie trinkfreudig daherkommen sollte;) Dann klappt das auch wieder mit dem Nachbarn. MfG

Maria Arenz | Do., 16. Januar 2025 - 16:59

Ein Kinderbuchautor als Wirtschaftsminister, eine Abiturientin mit einem geradezu bemitleidenswerten Englisch als Außenministerin, eine Diplom-Tierzüchterin als Umweltministerin und ein an umfassender Amnesie Leidender als Kanzler plus all die bisherigen "Starbesetzungen" im Verteidigungsministerium nach dem Motto "Hauptsache Frau". Das ist nicht zu toppen und hat m.W. noch nie das Befremden des Herrn Professsors erregt. Der zu Zeiten, als ich noch ÖR-Nachrichten schaute, dort gern und oft als "Experte" zu Rate gezogen wurde. Aber was soll's, zweierlei Maß ist ja geradezu das Markenzeichen des polit-medialen Affenzirkus geworden, der -noch- die Lufthoheit über unsere Berliner Stammtische hat. Trump setzt eben Prioritäten und für den Job, den er dem Verteidigungsressort offenbar als wichtigste Aufgabe zugedacht hat, ist der Kerl wohl der Richtige . Alle kritischen Grioß-Wetterlagen wird Trump selbst ja bis spätestens Ende Januar mit "Deals"oder mittels Zöllen beendet haben.