Javier Milei / dpa

Bericht aus Buenos Aires - Javier Milei wird nach wie vor von 55 Prozent der Argentinier unterstützt

In den ersten Monaten seiner Amtszeit ist es Javier Milei gelungen, die Inflation in Argentinien deutlich abzusenken. Gleichzeitig ist die Armut gestiegen. Was in Jahrzehnten vermurkst wurde, kann eben nicht in einem Jahr geheilt werden.

Autoreninfo

Rainer Zitelmann ist Historiker und Soziologe. Er ist zudem als Unternehmer tätig und hat 21 Bücher geschrieben und herausgegeben. Darunter das Buch „Weltreise eines Kapitalisten“, in dem er auch über seine Reisen und Gespräche in Argentinien berichtet.

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Seit acht Monaten regiert der Anarchokapitalist Javier Milei in Argentinien. Nachdem ich 2022 und 2023 in Argentinien war, bin ich nun zurückgekehrt und habe mehrere Städte in dem Land besucht, um herauszufinden, wie die Stimmung dort ist und wie sich das Leben der Menschen verändert hat. Umfragen zeigen, dass Milei immer noch von der Mehrheit der Argentinier unterstützt wird. 55,4 Prozent haben eine positive Meinung von ihm, 44,3 Prozent eine negative. 

Agustin Etchebarne, Generaldirektor der libertären Denkfabrik „Libertad y Progreso“ sagt: „Die jungen Leute und die Armen sind immer noch auf der Seite Mileis. Die meisten von ihnen haben für ihn gestimmt und unterstützen ihn auch heute.“ Wenn sie Milei kritisierten, sagt Etchebarne, dann höchstens, weil er aus ihrer Sicht nicht radikal genug sei. Sie forderten etwa von ihm, dass er noch härter gegen die verhasste „Casta“ vorgehen sollte, die das Land ruiniert hat. 

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Albert Schultheis | So., 18. August 2024 - 14:45

Es ist epochal, was dieser kleine, intelligente und selbstbewusste Universitätsprofessor bereits geleistet hat! Eben kein sesselfurzender Dummschwätzer sondern ein "Überzeugungstäter" der besessen nach Lösungen suchte, bevor er sie seinem Land als bittere Mefizin verschrieb! Und er wurde fündig! Ausgerechnet bei ökonomischen Vordenkern - aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft: bei Hayek und seiner österreichischen Schule der Ökonomie! - Warum in Deutschland keiner auf sowas "Naheliegendes" kommen würde, kann man nur beantworten mit Ohlafff, Nänzie, Annalena Robert, Ricarda, Katia, Claudia und Angela!!! MaW durch die deutschland-typische totale Infantilisierung und Verblödung! Man kann dem kleinen ungekämmten Giganten nur viel Glück wünschen, dass er seine Heilbehandlung lebend zum Erfolg bringen kann! Seine Feinde hassen Erfolge, sie hassen den Wohlstand und die Freiheit, weil sie wissen, dass sie gegenüber gebildeten, freien und wohlhabenden Bürgern nichts zu melden haben.

kann nur mit Bürgern wieder auf die Füße kommen, die sehr viel Leistungs- u. Opferbereitschaft sowie Geduld aufbringen.

Ja, lieber Herr Schultheis, nur eine bittere Medizin kann da heilend wirken, wo die Würmer des Neides, der Korruption und falscher Heils-Versprechungen ihre zerstörerischen Spuren hinterlassen haben.

Den Aufbau ihres kaputten Landes haben die Deutschen in einer beispiellosen Anstrengung nach 1945 geleistet. Gott-sei-Dank hatten sie dabei im Westen einen Ludwig Erhardt, der ihnen das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft verschrieb.

Ich wünsche den Argentiniern - ebenso wie Sie, lieber Herr Schultheis - daß sie es unter dem Präsidenten Milei schaffen, mit der Opferbereitschaft nur einer einzigen Generation wieder in einem blühenden Land leben zu dürfen, welches das ihre einmal war.
Es wäre der Sieg des Realismus bzw. der Vernunft über jede Ideologie eines Kommunismus oder Sozialismus, die an ihrem falschen Menschen- und Weltbild
immer scheitern m ü s s e n.

Ich stimme Ihren beiden Kommentaren wie so oft zu. Herr Schultheis, ich schrieb schon oft hier, dass wir Deutschen offenbar wieder einmal auf schmerzhafte Weise erst ganz unten landen müssen bis wir begreifen, dass wir wieder den "Falschen" nachgelaufen sind. Ja, Argentinien könnte eine Blaupause sein für Deutschland im übertragenen Sinne. Dazu, dass muss ich Ihnen beiden nicht sagen, müssten sich erstmal die politischen Verhältnisse bei uns ändern und die Bürger mehrheitlich aufwachen. Da sind wir noch nicht. Und wie ich oft bei anderer Gelegenheit schreibe, brauchen wir Geduld und Zeit, so wie das auch Milei braucht. Was Jahre kaputt gemacht wurde, baut man nicht in einem Jahr wieder auf. Wir wissen doch alle, dass Wiederaufbau ebenso seine Zeit braucht. Hoffen wir für uns, wenn es so weit sein wird, das wir nicht ins andere Extrem verfallen. Milei hat möglicherweise auch eine Wiedervereinigung des Volkes im Sinn, wenn er nicht mit voller Härte gegen die Linken vorgeht.

Gerhard Lenz | So., 18. August 2024 - 15:30

was Herr ZIttelmann über die Mileis Popularität schreibt. Auch sind seine vermeintlichen Erfolge ein durchaus zweischneidiges Schwert.
Die Zeitschrift "Capital", fürwahr kein Propagandainstrument der Linken, titulierte einen Beitrag über Milai dieser Tage mit
"Ein Wutbürger als Präsident: Wie Xavier Milei sein Land noch ärmer macht. "
Eine niedrigere Inflationsrate füllt noch lange keine Teller. Dass Milei manche Sozialleistungen ganz streichen will (oder schon strich) bleibt im Beitrag unerwähnt.
Es bleibt abzuwarten, ob Milei nicht das Schicksal eines Bolsonaros teilt. Der hatte sich auch in Wahlen gegen einen Linken durchgesetzt, wollte Wirtschaftsreformen durchsetzen und scheiterte gründlich.
Wenn ausgerechnet der Chef einer libertären Denkfabrik Milei ein gutes Zeugnis ausstellt, darf man zweifeln. Das ist dann so als ob die amerikanische Waffenlobby über Donald Trump urteilt.
Es ist schon ein wenig verwegen, von den Argentiniern endlose Geduld zu verlangen, bis....wann?

T Romain | So., 18. August 2024 - 18:25

Abgerechnet wird zum Schluss, bzw dann erst mal zum Ende der Legislaturperiode.
Zu Milei bin ich noch unentschieden, bzw mache es dann von den wirklichen Ergebnissen abhängig.
Sehe einige interessante Anstätze: weniger Staat, weniger Staatsausgaben, mehr Freiheiten.
Anderseits droht eine Rezession, und scheint er Freiheiten vor allem im wirtschaftlichen Bereich zu fördern, bei freien Meinungsäusserungen, Demonstrations- und Streikrecht scheint er eher weniger liberal.
Wenn er etwas erreicht prima, wenn nicht dann war er wohl nur einer von vielen Dampfplauderern.

Albert Schultheis | So., 18. August 2024 - 19:37

Das mag so sein: "Eine niedrigere Inflationsrate füllt noch keine Teller." - Was sie ansonsten bewirkt, wird sich zeigen. Aber sicher ist nur Eines: Eine sozialistisch hohe Inflationsrate macht die Teller leer! Siehe Argentinien, Venezuela, Kuba - siehe demnächst Deutschland!
Es ist schon verwegen und hochgradig riskant für Leib und Leben, all den AntiFa-, (N-)GO-, ÖRR-Schmarotzern, den "Correctiv"-, Denunzianten-Listenverwalter- und "Faktenchecker"-Parasiten zu sagen: "Sucht euch einen ehrlichen Job! Lernt zu arbeiten und verdient euer Geld durch ehrliche Arbeit!" - Man stelle sich vor: alle diese sinnlos vergeudeten Milliarden werden plötzlich frei für die Infrastruktur, für Schulen, Krankenhäuser, Rentner, für Wohnungsbau, etc. Das da einige fett- und faulgewordene Abzocker aufjaulen und alles in Bewegung setzen, um den Mann abzuschießen dürfte einleuchten. Das sind aber nicht die Armen im Land - das ist die eklige Fettschicht, die in jedem Sozialismus oben wabert.

Stimme Ihrem Kommentar zu. Kann nur über Venezuela schreiben, da ich es dort erlebt habe. Ein Land, in dem die Bewohner nicht reich waren aber ihr gutes Auskommen hatten. Die Menschen waren freundlich und nett und nach meinem Eindruck auch zufrieden. Bis sie dann dem Sozialisten Chávez auf den Leim gingen. Seine Versprechen von Wohlstand für ALLE führte dann zur Armut und Mangel und Unfreiheit für die MEISTEN und Rechtum für WENIGE.
Das ist der Sozialismus, den wir auch hier erwarten dürfen.

Ich erlebe hier auf meiner Insel die aus ihrem Land geflohenen Venezolaner. Sie suchen hier nach Arbeit und sie nehmen jede Arbeit an - werden nicht wie die schwarzen Asylanten aus Mauretanien rundumversorgt oder nach Festlandspanien ausgeflogen. Sie sind ja echte Verfolgte - kommen aber aus dem falschen Land - dem Sozialismus! Vor kurzem haben wir da noch Berater hingeschickt, die den Sozialisten Honig ums Maul schmierten und ihren glorreichen Weg des Sozialismus über den grünen Klee lobten. Der grüne Klee ist mittlerweile dort längst verdorrt. Es fehlt an allem und die Menschen hungern.
Das ist die heutige "Rotpause" der RotGelbGrünen Khmer für Deutschland!

Chris Groll | Mo., 19. August 2024 - 18:17

Antwort auf von Albert Schultheis

Sehr geehrter Herr Schultheiss, es ist das, was ich auch festgestellt habe. Die Menschen waren fleißig und zufrieden. Gute Laune, die ansteckend war. Aber es ist so, es gibt gute und schlechte Flüchtlinge. Nicht allzugerne gesehen sind in Westeuropa christliche Flüchtlinge. Obwohl sie unserer Kultur nöher sind, als die anderen, die zu uns kommen.

absurd, Herr Schultheis.

In einem Beitrag über den argentinischen Präsidenten dermaßen vom "Pfad" abzukommen.

Wenn Sie auf Venezuela verweisen, ist das vielleicht noch ein nachvollziehbarer, wenn auch wenig sachdienlicher Reflex, die Folgen der libertinären Politik Mileis zu diskutieren.

Dass Sie dem allerdings den Schwenk zu Antifa, ÖRR, Correctiv usw. folgen lassen zeigt nur eins: Im Grunde ist es Ihnen sch...egal, welche Beiträge hier erscheinen.

Sie "brauchen" dieses Forum, um Frust abzuladen! Themen? Völlig gleichgültig.

Dabei meinten Sie doch vor kurzem, Ihnen ginge es in Ihrem spanischen Asyl so gut wie nie zuvor! Da möchte ich Sie nicht erleben, wenn Sie schlechte Laune haben...