Generaldebatte im Bundestag : Merz setzt Scholz unter Druck Der neue Unionsfraktionschef Friedrich Merz legt einen starken Auftritt als Oppositionsführer hin und bringt die Bundesregierung in ein Dilemma: Mit Unterstützung von CDU und CSU in Sachen Bundeswehr-Sondervermögen könnten die Ampelparteien nur rechnen, wenn sämtliche Abgeordneten von SPD, Grünen und FDP ebenfalls zustimmen. Bundeskanzler Scholz ging in seiner Replik nicht darauf ein. VON ALEXANDER MARGUIER
Chinas Rolle im Ukrainekrieg : Peking hat sich verzockt Schon Wochen vor Kriegsbeginn suchte China einen Pakt mit Russland, weil es angesichts der massiven US-Bündnisstruktur, die von Japan bis Indien reicht, Freunde braucht. Doch die Rechnung ging nicht auf, und jetzt ist Putin für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Belastung geworden. Deswegen muss Peking seine Beziehungen zu den USA überdenken. VON GEORGE FRIEDMAN
Neun Jahre Straflager für Alexej Nawalny : Der Angeklagte hat das letzte Wort Der Kremlkritiker Alexej Nawalny ist heute zu einer neuen Haftstrafe verurteilt worden. Als Angeklagter hat er das letzte Wort. Er nutzt es für einen Appell, der es in sich hat: Der Krieg in der Ukraine wäre erst dann beendet, sobald die russische Elite gestürzt sei. VON NATHAN GIWERZEW
Deniz Yücel und der PEN : Worte mit Gewicht Gleich fünf ehemalige PEN-Präsidenten fordern den Rücktritt ihres Nachfolgers Deniz Yücel - weil der eine Flugverbotszone über der Ukraine gefordert hatte. Er habe damit gegen die Charta des Internationalen PEN verstoßen. Doch Schriftsteller haben sich immer schon zu Fragen von Krieg und Frieden geäußert. Das muss auch für einen Verbandsvorsitzenden legitim sein, selbst wenn man dessen Meinung nicht teilt. VON RALF HANSELLE
Welche Position vertritt Ankara? : Die Haltung der Türkei im Ukraine-Krieg Im Ukraine-Krieg bieten sich verschiedene Länder als Vermittler zwischen den beiden Kriegsparteien an. Vorn dabei ist die Türkei: Sie liefert Waffen in die Ukraine und unterhält gleichzeitig gute Beziehungen nach Russland. Von den Verhandlungen kann sie nur profitieren. VON NATHAN GIWERZEW
Krieg in der Ukraine : Die Wehrhaftigkeit der Ukrainer stärken Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann ist auf dem Weg zurück in die Ukraine. Der Kontrast zwischen dem dortigen Kriegsalltag und dem scheinbar unbeschwerten Leben in Berlin führt ihm vor Augen, dass man sich hierzulande das Weltgeschehen am liebsten aus einer unbeteiligten Beobachterposition ansieht. Doch Deutschland sollte jetzt alles tun, um der Ukraine zu helfen. VON MORITZ GATHMANN
Ukraine-Flüchtlinge in München : „Rund 1800 Unterkünfte konnten wir bereits vermitteln“ Bis zum Wochenende sollen in Bayern schätzungsweise 55.000 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen sein. Das Hauptziel der meisten Menschen ist die Landeshauptstadt München. Im Interview erklärt Margarete Arlamowski vom Verein „Wir Helfen – Münchner Freiwillige“, wie gut die Zusammenarbeit mit der Politik funktioniert und wie der Verein Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine private Unterkünfte vermittelt. INTERVIEW MIT MARGARETE ARLAMOWSKI
Energieimporte : Interdependenz statt Abhängigkeit Es ist richtig, die deutsche Energieabhängigkeit von Russland zu beenden. Das kann und darf natürlich nicht heißen, sich von internationalen Handelsbeziehungen abzukoppeln. Und wichtige Rohstoffe können leider nicht allein aus befreundeten demokratischen Staaten importiert werden. Es kommt darauf an, sich nicht von einem einzigen Anbieter abhängig zu machen, um nicht erpressbar zu werden. VON THOMAS JÄGER
Energieabhängigkeit : Kalter Entzug: Kann Deutschland ein Gas-Embargo verkraften? Deutschlands Abhängigkeit von russischem Erdgas ist ein verhängnisvoller Fehler. Aber er lässt sich nicht von heute auf morgen korrigieren. Wer einen Energieimport-Stopp gegen Putin fordert, muss sich klar darüber sein, was auf dem Spiel steht. Neue Lieferanten können die Lücke kurzfristig nicht füllen. VON DANIEL GRÄBER
Krieg und Migration : „Die Ukrainer sind in existenzieller Not“ Im Cicero-Interview erklärt der Sozialwissenschaftler Ruud Koopmans, welche Herausforderungen bei der Unterbringung der Flüchtlinge aus der Ukraine zu bewältigen sind. Insbesondere aufgrund der relativen kulturellen Nähe zu Deutschland und Osteuropa hält er eine Integration von ukrainischen Flüchtlingen prinzipiell für möglich. Dafür müssten aber auch die richtigen Voraussetzungen im Asylrecht und auf dem Arbeitsmarkt geschaffen werden. INTERVIEW MIT RUUD KOOPMANS
Diskussion über Ukrainekrieg bei Anne Will : Frustrierend und verlogen In der sonntäglichen Diskussion mit Anne Will kommt nicht nur die Verteidigungsministerin in Erklärungsnot – auch Christoph Heusgen, der ehemalige Berater von Angela Merkel, laviert sich durch die Debatte. Dass man der Ukraine beistehen sollte, darüber herrscht zwar Einigkeit. Aber wie das konkret zu geschehen hat und um welchen Preis, das ist die Frage des Abends: deutsche Ratlosigkeit in tugendhaftem Gewand. VON ALEXANDER MARGUIER
Vermittlung zwischen Russland und Ukraine : Israels Dilemma im Ukraine-Konflikt Israel fungiert als wichtiger Vermittler im Ukraine-Krieg, da das Land gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland hat. Trotz überwiegend positivem Echo wird auch Kritik zur Positionierung Jerusalems im Konflikt lauter. Stimmen im In- und Ausland fordern von der israelischen Regierung, den russischen Einmarsch klar zu verurteilen. VON TAL LEDER
Europaweite Umfrage zu Ukrainekrieg : Griechen am ehesten auf der Seite Putins Eine repräsentative Umfrage in sechs europäischen Staaten zeigt sehr unterschiedliche Einstellungen der jeweiligen Bevölkerungen zum Ukrainekrieg. So hält beispielsweise ein Viertel der befragten Italiener die Invasion für verständlich oder akzeptabel, in Griechenland sind es sogar 39 Prozent. Am meisten Angst vor einem Atomangriff haben die Franzosen. Die Deutschen wiederum wollen Sanktionen möglichst schnell abschaffen. VON CICERO-REDAKTION
Krieg in der Ukraine : Mehr Pazifismus wagen! Ist eine Verlängerung des Kampfes der Ukrainer gegen die russischen Invasoren, etwa auch durch deutsche Waffenlieferungen, moralisch überhaupt vertretbar? Derzeit bekommt man den Eindruck, der Heldentod sei wieder angesagt. Eine liberale Gesellschaft sollte jedoch keine Menschen opfern – auch nicht für eine gute Sache. KOLUMNE: GRAUZONE
Russland, Ukraine und die Nato : „Putin bewertet Nuklearwaffen anders als wir“ Der Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) warnt vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekonflikts. Er traue Putin zu, taktische Nuklearwaffen einzusetzen, so der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Als deutliches Signal plädiert er für einen zeitweiligen Stopp der Erdgasimporte. INTERVIEW MIT RODERICH KIESEWETTER