Aktivisten statt Ökonomen : Gefährliche Märchen In der Klimapolitik sollten wir nicht auf Aktivisten, sondern auf Ökonomen hören. Doch die kommen kaum zu Wort. Warum ist das so? VON JOACHIM WEIMANN
Was vom Brexit bleibt : Eine nicht enden wollende Misere Am 31. Januar 2020 sind die Briten offiziell aus der EU ausgetreten. Drei Jahre später machen sich die dramatischen Folgen deutlich bemerkbar. Von der anfänglichen Euphorie ist wenig geblieben. VON TESSA SZYSZKOWITZ
EU-Bürokratismus : Innovation? Nein danke! Große Unternehmen verlagern ihre Forschungsaktivitäten immer mehr in Länder außerhalb der EU. Ihre Begründung ist eine Ohrfeige für die hiesigen Zustände – das von überbordender Bürokratie und grünem Fundamentalismus geprägte Klima ist ihnen zu innovationsfeindlich. VON LUDGER WESS
Ukraine-Konferenz in Ramstein : Ein Drama im Theater der Weltpolitik In Ramstein erlebte die Weltöffentlichkeit ein bemerkenswertes Schauspiel. Es ging nicht mehr darum, sich in einer schwierigen Lage auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen, sondern einen Verbündeten wie Deutschland als politischen Gegner bloßzustellen. Die Medien boten dafür die Bühne. VON FRANK LÜBBERDING
Lieferung des Leopard-Kampfpanzers : Deutschlands Ansehen steht auf dem Spiel Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt seiner Zögerlichkeit weiterhin treu und möchte keine Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine liefern. In vielen europäischen Hauptstädten wird dies als weiterer Alleingang der Bundesregierung gewertet - was zu einem zunehmenden Reputationsverlust Deutschlands führt. VON THOMAS JÄGER
Reform des Emissionshandels : „Steigende Kosten sollen Anreize schaffen“ Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Dazu haben sich die Mitgliedstaaten nun auf eine Reform des Emissionshandels geeinigt. Was sich für Verbraucher ändert und ob europäische Unternehmen nun mit einem Wettbewerbsnachteil zu rechnen haben, erklärt Karsten Neuhoff. INTERVIEW MIT KARSTEN NEUHOFF
Sanktionen gegen Russland : Milliardenschwerer Schuss ins eigene Knie Mit immer neuen Sanktionen möchte die EU die politische Elite Russlands bestrafen und dessen Militär kampfunfähig machen. Doch erfüllen die Sanktionen des Westens ihren eigentlichen Zweck - oder droht vielmehr eine Deindustrialisierung Deutschlands? Statt eines Überschusses an Gesinnungsethik braucht es wieder mehr Rationalität in der Außenpolitik. VON FRITZ SÖLLNER
Korruptionsvorwürfe gegen Eva Kaili : Die Abgründe des „Katargates“ Die Korruptionsvorwürfe gegen die EU-Parlamentarierin Eva Kaili sind überaus unangenehm für Brüssel – könnten aber nur die Spitze des Eisbergs sein. Ein Vorwurf lautet: Das Parlament habe jahrzehntelang zugelassen, dass sich eine „Kultur der Straflosigkeit“ entwickelt. VON ERIC BONSE
Inflation Reduction Act : Das ist kein Wirtschaftskrieg EU-Kommission und Unternehmerverbände instrumentalisieren den US-amerikanischen Inflation Reduction Act. Die einen, um ihren Einfluss zu vergrößern, die anderen, um an Subventionen zu kommen. Stattdessen sollte die EU schnellstmöglich auf ein Freihandelsabkommen mit den USA hinarbeiten – und die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern. VON JAN SCHNELLENBACH
Sanktionen gegen Russland: Öl-Embargo und -preisdeckel : „Das ist ein Experiment, das es so noch nie gegeben hat“ Die Europäische Union hat gemeinsam mit den G7 neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Wie Öl-Embargo und Preisdeckel funktionieren, welche Folgen zu erwarten sind und woher Europa nun stattdessen Erdöl beziehen könnte, erklärt Rohstoff-Analyst Carsten Fritsch im Interview. INTERVIEW MIT CARSTEN FRITSCH
Verbrennerverbot in der EU : „Wir sind dabei, die Weltmarktführerschaft abzugeben“ Thomas Koch, Maschinenbau-Professor und Spezialist für Verbrennungsmotoren, kritisiert den EU-Beschluss zum möglichen Verbrenner-Aus. Er warnt vor den Konsequenzen und erklärt, wie wir uns mit Hybridantrieben und regenerativen Kraftstoffen umweltfreundlich und klimaneutral fortbewegen könnten - wenn nur der politische Wille vorhanden wäre. INTERVIEW MIT THOMAS KOCH
Parlamentswahl in Italien : In Vielfalt vereint - auch mit Rechtsaußen? Italien wird künftig aller Voraussicht nach von einem Mitte-Rechts-Bündnis aus Fratelli d‘Italia, Matteo Salvinis Lega und der Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi regiert. Bleibt es bei den Ankündigungen im Wahlkampf, würde Giorgia Meloni damit Italiens erste Regierungschefin werden. Doch statt respektvoll mit der demokratischen Entscheidung der Italiener umzugehen, wird eine Zusammenarbeit durch Teile Berlins und Brüssel bereits von vornherein erschwert. Mit Äußerungen in Oberlehrermanier rettet man die EU aber ganz sicher nicht. VON BEN KRISCHKE
Geplanter Beitritt der Türkei zur SCO : Überall dabei Der türkische Staatspräsident Erdogan hat angekündigt, sein Land wolle der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit beitreten. Das ist höchst problematisch, weil dieser Verbund, dem auch Russland und China angehören, die westliche Ordnung stürzen will. Die Türkei wiederum ist gleichzeitig Nato-Mitglied. Doch Erdogan weiß genau, dass die westlichen Bündnispartner ihn dennoch nicht fallen lassen werden. VON THOMAS JÄGER
Ursula von der Leyens Rede zur „Lage der Union“ : Am Thema vorbei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geht in ihrer einstündigen „State of the Union“-Rede zwar auf viele wichtige Punkte ein, klammert aber überragende Themen wie Inflation und europaweite Uneinigkeit und Unzufriedenheit praktisch komplett aus. Dafür kündigt sie einen Gesetzesvorschlag gegen hohe Energiepreise an und will den Zugriff der Europäer auf High-Tech-Rohstoffe sichern. VON ALEXANDER MARGUIER
Inflation in der Eurozone : Brandbekämpfung ohne Feuerwehr Mit 9,1 Prozent im Euroraum klettert die Inflationsrate auf nie gekannte Höchstwerte, und die Bundesbank stimmt bereits auf Werte um die 10 Prozent ein. Die EZB hat den Grund für die derzeitige Geldentwertung selbst geschaffen – und befindet sich jetzt in einem Dilemma. Uns steht ökonomisch nicht nur ein Winter des Missvergnügens ins Haus, sondern eine längere Periode der Stagflation. EIN GASTBEITRAG VON ROLAND WÖLLER