- Genussführer: Wenig appetitanregend
Jahr für Jahr überschwemmen unzählige Genussführer den Buchmarkt. Unser Genusskolumnist hält die in der Regel für vollkommen überflüssig und erläutert dies an einem aktuellen Beispiel.
Ganz so schlimm scheint es mit der viel beschworenen Papierknappheit in Deutschland noch nicht zu sein. Anders ist jedenfalls nicht zu erklären, dass der deutsche Buchmarkt nach wie vor mit Wein-, Restaurant- und Hotelführern aller Art nahezu überschwemmt wird. Das Reizvolle an diesen Büchern ist – jedenfalls für die Verlage – , dass sie faktisch Periodika sind, die regelmäßig aktualisiert werden „müssen“, da neue Betriebe dazukommen, andere raus fallen oder neu bewertet werden. Längst tummeln sich neben alteingesessenen Platzhirschen wie dem Michelin-Guide , der Gault-Millau-Gruppe, den Varta-Führern und den Publikationen der Falstaff-, Vinum-, und Slowfood-Verlage auch Newcomer und rein regionale Anbieter. Oftmals ist die Kooperation mit werbetreibenden Unternehmen und Institutionen offensichtlich, bei anderen eher versteckt. Dass diese Kooperationen Einfluss auf die Inhalte der Genussführer haben könnten, wird zwar vehement bestritten, ist in der Szene aber ein offenes Geheimnis.
Sterne, Kochmützen, Bettgestelle
Bei aller Unterschiedlichkeit im Stil haben fast alle Publikationen einige Gemeinsamkeiten. Neben ein paar allgemeinen Texten zu bestimmten Regionen wird vor allem bewertet: Mit Sternen, Kochlöffeln oder -mützen, stilisierten Betten, Gläsern, Tellern oder schlicht Punkten. Relativ neu ist, dass in einigen Regionalführern auch Gourmetadressen von Hofläden, Märkten und Feinkostgeschäften aufgelistet und teilweise bewertet werden.
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Naja Herr Balcerowiak, man(n)/frau kann seinen Bücherschrank auch mit solchen Büchern füllen.
Habe übrigens auch so 6-7 davon, die reinen Staubfänger im Regal.
Die Grundausstattung habe ich im Kopf und wenn ich mich an etwas Neues wage (was ich gerne mache),
lasse mich meist (wie sie) im Internet beraten.
Recherchieren war ja mal mein Berufshintergrund und frau kann verschiedene Aspekte nebeneinander stellen.
Und Zeit ist bei mir immer noch ein knappes Gut.
aber die eine oer andere Freundin schon.
Allerdings wäre mir auch niemals eingefallen, ihnen Bettgestelle als Auszeichnung zu verleihen.