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Der Weltenretter?

Cicero im Juli - Die Mission des Bill Gates

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um Bill Gates kritisch zu sehen. Er ist der größte Geldgeber der WHO, überweist Medien Millionen und fällt durch missionarischen Drang auf. In der Juli-Ausgabe von „Cicero“ schauen wir dem Multi-Milliardär genau auf die Finger.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Was Einbildungskraft vermag, wenn Wunsch und Wille stark genug sind, etwas zu sehen, zu entdecken, kenne ich persönlich vom Pilzesuchen. Wie oft habe ich schon Maronen und Steinpilze vor mir stehen sehen, die sich als Blätter oder Zweige oder eine Mischung aus beidem erwiesen haben. 

So ähnlich ging es Sammlern von Beweismaterial gegen Bill Gates unlängst mit dem 10-Dollar-Schein Australiens: In einer Ecke der Geldnote in Goldprägung das Coronavirus, darunter und etwas versetzt daneben ein Bildnis des Multimilliardärs. Ertappt! Corona und Gates auf einem Geldschein eines Staates, wenn das kein Beweis war für die Allmacht dieses Mannes und seine persönliche Verbindung zur Pandemie, die die Welt gerade heimsucht.

Bill Gates als globaler Akteur

Es waren am Ende nicht Corona und Gates, sondern Mary Gilmore und Bramble Wattle, eine australische Dichterin, und die Blüten und Pollen eines australischen Strauches, der zu den Akazien gerechnet wird. Aber sind solche Irrungen Beleg genug, dass alles Kritische, was über den Microsoft-Gründer kursiert, aus der Luft gegriffen ist? Grundsätzlich ist Skepsis geboten, wenn einzelne Personen zu globalen Akteuren werden. Früher war es eine Frage der Ehre eines Staates, als erstes Land jemanden auf den Mond zu befördern. Und es konnten sich auch nur Staaten solche Unternehmungen leisten. Inzwischen machen sich Privatunternehmer wie Elon Musk oder Richard Branson daran, den Weltraum kommerziell zu erschließen.

Ist es im Fall von Bill Gates nicht zumindest diskussionswürdig, wenn er nach dem Ausstieg der USA der größte Geldgeber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist, einer supranationalen Vereinigung von 194 Ländern? Wäre Gates demnächst vielleicht ein ständiger Sitz im UN-Sicherheitsrat genehm? 

Und ist es über jeden Zweifel erhaben, wenn er dem Spiegel und anderen Medien über seine Stiftung Millionenbeträge überweist für eine Berichterstattung nach seinen Maßgaben?

Rainer Balcerowiak hat sich die Licht- und Schattenseiten des Bill Gates und seines Gebarens angeschaut. Er sorgt sich nicht, eines Tages von Gates gechippt zu werden und gibt Entwarnung, was dessen Griff nach der Weltherrschaft anbelangt. Aber er plädiert sehr dafür, Männern wie Gates in ihrem missionarischen Drang für eine Sache genauer auf die Finger zu schauen – sei es eine vordergründig noch so gute.

coverDieser Text stammt aus der Juli-Ausgabe des Cicero, die Sie am Kiosk oder direkt bei uns portofrei kaufen können.

 

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Michaela 29 Diederichs | Mi., 24. Juni 2020 - 14:21

Da ich Herrn Gates sehr kritisch sehe, freue ich mich ganz besonders auf die neue Ausgabe. Mal schauen, was uns Herr Balcerowiak auftischt bzw. welche Kaninchen er da aus dem Hut zaubert. Bin gespannt.

Gerhard Lenz | Mi., 24. Juni 2020 - 15:23

Antwort auf von Michaela 29 Di…

das den rechten Rand, Impfgegner, Verschwörungsfantasten und Corona-Leugner begeistern wird.
Vorausgesetzt natürlich, man findet darin die gewünschten Erkenntnisse.

Rainer Balcerowiak | Mi., 24. Juni 2020 - 15:36

Antwort auf von Gerhard Lenz

Die von Ihnen genannten Zielgruppen werden in dem Artikel definitiv nicht bedient. Man wird dort eher vermuten, dass der Autor bereits gechippt ist...

ruhige Freundlichkeit ist bewundernswert, Herr Balcerowiak.
Und Ihre Fragen zu Gates sind wichtig und nötig.

Karl Kuhn | Mi., 24. Juni 2020 - 16:09

Antwort auf von Gerhard Lenz

"Vorausgesetzt natürlich, man findet darin die gewünschten Erkenntnisse."

klar herr lenz, sie sind ja die gleichmütige unvoreingenommenheit in person. mit derlei gepöbel jedoch bringen sie niemanden auch nur zum nachdenken, dazu müssen sie sich schon ein bisschen mehr mühe machen. die wäre es wert, denn hier haben sie es mit ziemlich vielen leuten zu tun, die weit mehr als die insassen ihrer eigenen blase bereit sind, ihre liebgewonnenen denkgewohnheiten auch mal in frage zu stellen. aber wie wollen sie das mitkriegen, wenn sie hier nur ad hominem rumblaffen und ihr afd-tourette pflegen?

Tomas Poth | Do., 25. Juni 2020 - 17:49

Antwort auf von Gerhard Lenz

vielleicht auch nur ein kritischer Beitrag, der die Konformisten und Mitläufer der jeweiligen Mainstreamwelle mal wieder zu Wutbürgern macht.

Reinhold Schramm | Mi., 24. Juni 2020 - 19:49

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat Bill Gates in einem Antwortschreiben auf dessen Brief für seine Unterstützung und die Hilfe der Bill-Gates-Stiftung im Kampf gegen die Epidemie durch das Coronavirus COVID-19 gedankt.

Die Bill-Gates-Stiftung hatte am 27. Januar 2020 erklärt, fünf Millionen US-Dollar Notfallspenden für den Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie in China bereitzustellen. Später versprach die Stiftung, bis zu 100 Millionen US-Dollar einzusetzen. Ein Teil davon soll demnach genutzt werden, um der Volksrepublik dabei zu helfen, ihre Arbeit in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika zu beschleunigen.

►Bereits im November 2017 wurde der Milliardär Bill Gates in die Chinesische Akademie der Ingenieurwissenschaften gewählt, Chinas höchste Auszeichnung im Ingenieurwesen. ▬ Gates wurde für seine Arbeit bei TerraPower nominiert – ein Unternehmen für die Konstruktion von Atomreaktoren, dessen Aufbau er im Jahre 2008 unterstützte.

Christa Wallau | Mi., 24. Juni 2020 - 14:25

Was Bill Gates uns seine "Stiftungen" anbetrifft, so
muß man sie mehr als kritisch betrachten.
Milliardäre sind normalerweise nicht in erster Linie
Menschenfreunde, sonst wären sie niemals zu dem
immensen Reichtum gelangt, über den sie verfügen.
Es gibt einen Aphorismus von A. Schopenhauer:
"Der Reichtum gleicht dem Salzwasser: Je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man."
Dies ist eine m. E. sehr zutreffende Feststellung.

Und wem der Reichtum nicht mehr genügt, den lockt dann eben die MACHT. Trump ist dafür ein
aktuelles Beispiel, aber natürlich auch all die anderen Superreichen, die sich in den USA schon um die Präsidentschaft bemüht haben bzw. noch bemühen.

Gates sucht also nun auf dem Gebiet der ganzen Welt Macht u. Einfluß auszuüben - ungebeten und von nichts und niemandem autorisiert als von seinem Geld, für das er sich mit Sicherheit schon viele Unterstützer gekauft hat.
Schauen w i r ihm auf die Finger! Wer soll es sonst tun?

Man suche auf YouTube nach der Dokumention "Seattle is dying" und frage sich, warum Herr Gates sich nicht in der Stadt engagiert, in der Microsoft seinen Hauptsitz hat, und wo er, zumindest in Sichtweite, auch heute noch wohnt. Wenn Hr. Gates etwas gutes tun wollte, dann wäre es an der Zeit, sich in Seattle zu engagieren. Aber das bringt wahrscheinlich keine Schlagzeilen und auch kein RoI.

Sein Engagement, die Mehrheit der Menschen auf diesem Globus einer Impfpflicht unterziehen zu lassen, hat natürlich keinerlei positive Auswirkungen auf den RoI seiner Foundation, die sich u.a. bei Pharmaunternehmen finanziell engagiert - Sarkasmus Ende!

Und das Engagement bei deutschen Medien wie Spiegel oder Zeit wird auch nur aus reiner Menschenliebe getätigt. Diese Menschenliebe wird natürlich voll von den ÖR anerkannt und so darf Hr. Gates auch 60% der Sendezeit der Tagesschau nutzen und seine Ideen dem deutschen Michel darlegen. Und der wird es Ihm danken und sich brav impfen lassen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 24. Juni 2020 - 14:41

viel davon verstehe, aber ich bin nun mal ein riesiger Fan von Industriekultur und Produktivität gesellschaftlicher Arbeit, auch in Form von PCs.
Da kann ich nicht anders, als bei Bill Gates zuerst Ah und Oh zu sagen und auch noch Whow!
Bill Gates weiss vielleicht noch nicht, dass es den Cicero gibt, sonst bekäme der auch sagen wir eine Millionen?
Man entschuldige bitte meine wahrscheinliche Selbstüberhöhung, aber vielleicht kann man unsere Wertschätzung für den Cicero gar nicht mit Geld aufwiegen?
Da sich uns Herr Balcerowiak durch unterschiedliche Artikel bestens empfohlen hat, bin ich wrklich gespannt.
Ich bin immer bereit für gute Argumente, ich habe halt nur diese unerschütterliche Begeisterung für die Fähigkeiten des Lebens.
Hoffentlich liest Herr Gates die spezielle Ciceroausgabe und lernt davon, sich überlegt aus der "Schusslinie" zu nehmen.
Ich neige nicht zu der Ansicht "private first and only".

Ernst-Günther Konrad | Do., 25. Juni 2020 - 10:12

@ Christa Wallau und Reinhard Benditte
Ich stimme Ihnen beide uneingeschränkt zu. Ich gehe auch davon aus, dass Herr Balcerowiak, das wenn es eben um Artikel über Gates geht und nicht über seine kulinarischen Vorlieben, sehr wohl neutral und sich mit keiner Sache, auch mit keiner vermeintlich "guten" gemein macht. Das hat er auch mit seiner Kurzintervention an Herr Lenz für mich unter Beweis gestellt. Vieles was über Gates gesagt wird, kann bewiesen werden, einiges ist Schlussfolgerung und unbewiesen. Manches könnte, muss aber so nicht sein. Ich hoffe mir da mehr Aufklärung durch Herr Balcerowiak. Ich erlaube mir nur den Hinweis, das Gates noch bei vielen anderen NGO' s und staatlichen Stellen mit seinem Geld "hilft". So CureVac und das RKI. Und er hat mit Sicherheit hervorragend gut bezahltes Personal, dass seinen Willen konsequent umsetzt, was auch immer er vorgibt. Aber nur, weil Gates reich ist und Überzeugungen hat, ist er deswegen nicht kriminell oder greift nach der Weltmacht.

Gisela Fimiani | Do., 25. Juni 2020 - 17:12

Gates und ihm zugeneigte Politiker teilen ein bedrohliches Menschenbild: Während dem Individuum Freiheit und Würde eignet, werden Menschen hier als willfährige Nur-Gattungswesen betrachtet, über deren Schicksal man sich zu erMÄCHTIGEN berechtigt sieht. Selbstverständlich rechtfertigen beste Absichten und hehre Ziele ein derart „menschenfreundliches“ Engagement. Der Weg zum Paradies führt leider zu häufig in die Hölle. Einem „globalen“ Weg, den messianische Weltretter mit uns beschreiten wollen, muß mit großen Vorbehalten begegnet werden.