Mit einem Foto von Bundeskanzlerin Merkel gehen syrische Flüchtlinge am 04.09.2015 in der Nähe von Budapest (Ungarn) eine Strasse in Richtung österreichische Grenze entlang.
Syrische Flüchtlinge auf dem Weg nach Deutschland im Jahr 2015 / picture alliance

Doku-Drama über Merkel und die Flüchtlingskrise - Ungarns Botschafter beklagt ZDF-„Schmutzkampagne“

Für das Dokudrama über Angela Merkel und die Flüchtlingskrise wurde das ZDF viel kritisiert, auch aus dem Kanzleramt. Nun ist auch Ungarns Botschafter Peter Györkös verstimmt über das „unfaire Bild“, das der Film von seinem Land zeichne

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Es schien, als sollte es eine Art Denkmal für die Kanzlerin werden. Vier Jahre, nachdem die ersten Flüchtlinge aus Ungarn über Österreich nach Deutschland kommen konnten, widmete das ZDF der Kanzlerin ein Doku-Drama: „Stunden der Entscheidung – Angela Merkel und die Flüchtlinge“. Doch die Darstellung der Kanzlerin wurde ein Debakel. Der 90-Minüter erreichte in der Prime Time nur knapp zwei Millionen Zuschauer. Er fiel aber nicht aber nur beim Publikum und bei den Kritikern durch. 

Er verstimmte offensichtlich Ungarns Botschafter, Peter Györkös. Von einer „Schmutzkampagne“ gegen sein Land, von „an Ehrverletzung grenzende Propaganda“ und von „Fiktionen, die die geographische Realität außer Acht lassen“, schreibt er in einem offenen Brief an ZDF-Intendant Thomas Bellut. Ungarn sei nach dem Dublin-Abkommen nicht für die „illegalen Einwanderer“ zuständig gewesen, schreibt Györkös. Diese wären vorher schon durch fünf oder sechs europäische Staaten gezogen, in denen ihr Leben nicht in Gefahr gewesen sei. Sie seien demzufolge keine Flüchtlinge mehr gewesen. 

„Käffchen?“

Tatsächlich blendet das ZDF-Dokudrama diese Sicht aus. Es zeigt historische Filmaufnahmen von Ungarns Regierungschef Viktor Orban. Er erscheint darin als Karikatur seiner selbst. Rot vor Wut im Gesicht, poltert er gegen Deutschland. Ungarn, sagt er, sei nur eine Station auf der Reise der Flüchtlinge. Ihr Ziel sei Deutschland. Der Film suggeriert damit, Orban habe halb verdurstete und erschöpfte Menschen und Kinder sich selbst überlassen, um sich an der Frau zu rächen, die ihm das Elend eingebrockt habe: Angela Merkel. 

Auch sie, aber das nur am Rande, soll über den Film wenig begeistert gewesen sein. Das Doku-Drama, eine wirre Mischung aus Archivbildern, Spielfilmszenen und Experten-Interviews, verwische die Grenze zwischen Realität und Wirklichkeit, hieß es im Kanzleramt. Von Geschichtsklittung sprach Angela Merkel aber nicht. Im Morning-Briefing des Spiegels heißt es, sie habe eher an einem Detail Anstoß genommen, das an jenem schicksalsträchtigen 4./5. September eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben dürfte. Keineswegs sei es so, dass ihre Büroleiterin Beate Baumann „Käffchen?“ frage, bevor sie reihum Tassen fülle. Nein, die Kanzlerin schenke den Kaffee höchstselbst aus. Falls es überhaupt Kaffee gäbe. Denn oft genug trinke sie Tee.  

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Romuald Veselic | Fr., 6. September 2019 - 13:07

Die Anmaßung der dt. Regierung und derer Propagandapharasendrescher, sind die wahre Gefahr für Europa.

Wie gut, dass es Ungarn & Co. gibt.

Deutschland war, ist und wird kein Europa Erlöser sein. Manche sagen: "Deutschland sei ein Fluch für Europa". Damit wird nicht Deutschland als Staatswesen gemeint, oder die Bürger die ihrem Alltag nachgehen, sondern die nicht gewählten Eliten, NGO-s & Politscharlatane, wie Angela M und ihre byzantinische Gefolgschaft. Die Unfähigkeit zu Selbstkritik, ist der tragende Element dieser Leute. Die "Unfehlbarkeit" ist bei der Angela M. + Entourage, genetisch bedingt.

Sie wissen ja, wie man das nennt, was Sie hier so gelassen aussprechen,lieber Herr
Veselic: Blanken Rassismus.

I c h nenne das nicht so, aber ich befinde mich in einer Minderheit in Deutschland.

Wenn ich mir die Ereignisse vor dem geistigen Auge passieren lasse, die in meinem
Land seit einem Jahrhundert geschehen sind und die geistige Haltung dahinter
reflektiere, dann kann ich Ihnen nur recht geben:
Deutschland ist ein Fluch für Europa, aber in e r s t e r Linie auch ein Fluch für sich
selbst.
Immer wieder gelangen Leute hier an Macht und Einfluß, welche den Fleiß und die enorme Leistungsbereitschaft der deutschen Bürger für ihre ideologischen Eskapaden ausnützen und sie damit in Katastrophen führen.
Ich kann nur auf die Vernunft der anderen europäischen Länder hoffen und bedanke mich ausdrücklich beim ungarischen Botschafter für seine Klarstellung.
Allerdings glaube ich nicht daran, daß die Mehrheit meiner deutschen Mitbürger mir darin Folge leistet.

Bekanntlich gehören immer zwei dazu, der der benutzt und der,
der sich benutzen läßt.
Wenn die Mehrheit der deutschen Bürger sich immer wieder benutzen
läßt, ohne auf die Strße zu gehen, liegt es auf der Hand, daß etwas mit
der Mentalität nicht stimmt. Denn wir sind mit diesem Verhalten in
Europa allein. Warum - da streiten sich seit Jahrzehnten die Fachleute.
Aber der Masse, den ´Bildungsfernen´ will ich nicht die alleinige Schuld.
geben. Wir haben auch ein einmalig gleichgültiges Parlament, das nicht
seinen Pflichten nachkommt.

Klaus Funke | Fr., 6. September 2019 - 13:20

Ich habe mir den Film via Mediathek angeschaut. Um es vorweg zu sagen: Ein übler Propagandaschinken, der eines Josef Goebbels würdig gewesen wäre. Offene Unwahrheiten, Halbwahrheiten, Geschichtsklitterung und, ganz übel, die Dämonisierung des ungarischen Staatschefs. Gerade dem aber sollten wir Deutschen dankbar sein. Er hat uns vor der "Flutung" mit sogenannten Flüchtlingen bewahrt. Merkel war kürzlich bei ihm und hat ihm gedankt. Nicht nur für die 89íger Grenzöffnung... was sich das ZDF nun offenbar in vorauseilendem Gehorsam, geleistet hat, ist immens, der Schaden riesengroß. Für wen taten sie es, wenn nicht einmal Merkel zufrieden war? Das kommt davon, wenn man über zu viel Geld verfügt. Normalerweise wäre die Entlassung von Thomas Bellut fällig. Ich erinnere mich, wie er vor Helmut Kohl seinerzeit den Kotau machte. Nun hat er es ganz nach oben geschafft. Das Ergebnis ist ein Sender, der Zuschauer verliert, der das Ansehen der ÖR beschädigt - der Rest ist Boulevard...

das Sie keine bleibenden Schäden davongetragen haben, Herr Funke. Hat sich denn nicht irgendein Organ bei Ihnen gemeldet (Herz, Kopf, Magen u.a.)während Sie sich diesen "Propagandaschinken" angeschaut haben und Mayday,Mayday gemeldet hat?
Im Flugzeug gibt es doch immer diese Tüten in die man dann...
Das dem ZDF die Zuschauer davonlaufen scheint denen in Mainz am Ar...vorbeizugehen. Die Kohle ist auch ohne eigene "Leistung" im Sack.
Gestern Abend wollte ich mir bei Phoenix die Ph.Runde anschauen. Es lief aber noch der Rest von "heute journal" und da das ZDF Politbarometer.
Die Zahlen die dort vermeldet wurden konnte ich einfach nicht glauben! U.a.:
73 Prozent finden es gut, dass BK Angela Merkel bis 2021 im Amt bleiben will. Anhänger von Union (88 Prozent) und der Grünen (85 Prozent).
Weiter sagen jetzt mehr Befragte (62 Prozent) als vor vier Wochen (50 Prozent), dass die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD ihre Arbeit eher gut macht .
Geht noch weiter mit der Märchenstunde...

Urban Will | Fr., 6. September 2019 - 13:34

war sie über diesen Film.
Ob das ehrlich gemeint war, weiß natürlich nur sie selber und ich glaube es sogar.

Merkel weiß längst , dass sie einen Jahrhundertfehler gemacht hat.
Es geht hierbei nicht um die Frage von Menschlichkeit, sondern um die, ob es Alternativen gegeben hätte.
Die gab es mit Sicherheit.

Die dauerhaft offenen Grenzen hätte es nie geben dürfen, kein einziges Problem wurde hierdurch gelöst, aber tausende neue geschaffen.

Und dass noch immer Tausende illegal hier ins Land kommen, bzw. geduldet werden, macht diesen ganzen Irrsinn nur zu deutlich.

Nie wird sie ihren Fehler zugeben, wäre er doch das Zugeständnis ihres Scheiterns als Kanzlerin.
Aber sie wird nicht verhindern können, dass dies und nur dies als ihr Erbe in die Geschichte eingehen wird.

Und somit ihre Kanzlerschaft eine historische Fehlbesetzung dieses Amtes war.

Mal gespannt, ob es auch hierüber einst einen Film gibt.

Karlheinz Wehner | Fr., 6. September 2019 - 21:52

Antwort auf von Urban Will

DE ist keine Oligarchie. Die Gesetze gelten auch für die Kanzlerin.
Und wenn sie sich darüber hinweg setzt, ist das kriminell.
Und Kriminelle müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
Aber unser Parlament besteht anscheinend nur aus ´Schissern´.

Herr Wehner ich stimme ihnen voll und ganz zu. Merkel kann nie alleine dafür verantwortlich gemacht werden. Verantwortlich sind auch ihre Günstlinge + Günstlinginnen sowie die gesamt CDU / CSU Fraktion. Ich nenne sie insgeheim Eunuchen und Eunuchinnen. Selbst Herr Seehofer ist eingekickt und hat sich damit ein negatives Denkmal gesetzt.

dieter schimanek | Fr., 6. September 2019 - 14:56

Das tägliche verschleiern, verdrehen und verfälschen von Nachrichten nach eigenem Gusto ist schlimmer. Bei den Krimis wird der unschuldige Flüchtling von Rechstsradikalen ermordet und der freundliche Jude vom gleichen Lumpenpack verprügelt. Die Naturdokus zeigen, wie der Wald abgefackelt wird. Bei Sportberichten kann man sehen, daß ein Großteil der Fans rechtsradikale Nazis sind. Tierfilme sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Die Fauna schwindet, weil wir alles was da kreucht und fleucht böswillig ausrotten. Gut das es Greta gibt und ihre schulschwänzenden Groupis. Ein Lichtblick für die mediale Sicht und die Politik, denn dadurch wird jede umweltbegründete Neusteuer ermöglicht. Letztlich nicht zum finanziellen Nachteil der ÖR.

Jacqueline Gafner | So., 8. September 2019 - 13:43

Antwort auf von dieter schimanek

besser kann man in wenigen Sätzen kaum auf den Punkt bringen, weshalb in meinem privaten Umfeld kaum noch wer deutschsprachige TV-Sender schaut. Am penetrantesten drücken die in fast schon jede Art von Sendung fest mit eingebauten "Anleitungen zum korrekten Denken" in bundesdeutschen Sendern durch, doch die österreichische und die deutschschweizerische Konkurrenz schläft auch nicht und holt zusehends auf. Eine Zumutung und intellektuelle Beleidigung in einem, die man sich freiwillig nicht antun muss, wie nicht zuletzt auch die Entwicklung der Zuschauerzahlen belegt.

gabriele bondzio | Fr., 6. September 2019 - 15:14

Bin zwar ohne Absicht ins Filmchen gestolpert. Schaffe es meist nie pünktlich 20.15 vor den Fernseher. Wollte dann aber meine Vormeinung (zum Artikel "Eine Heldin braucht das Land") doch überprüfen. Brauche aber nichts an meinen Kommentar dazu ändern. Die "Zeitzeugen" (De Maizière, Altmeier und Andere) sind ja selbst in das damalige Geschehen verwickelt. Werden sich daraus auch kein Bein selber stellen. Ansonsten mäßige Unterhaltung. Aber das die Ungarn sich regen werden, habe ich mir schon gedacht. Denn sie haben recht, die Syrer waren schon durch mehrere EU-Länder gewandert. Ohne das unsere "Entscheider" in Galopp verfallen wären. Und genau diesen wichtigen Fakt übergeht man einfach. Macht alles so dringend und unausweichlich, aus der Sicht von DE`s Regierung. Als wenn man vordem mit den absurden Gedanken spielte, die kehren allein wider um. Wie wir wissen, hat Orban u.a. später Grenzen gezogen. Es war möglich!

Karla Vetter | Fr., 6. September 2019 - 20:24

Antwort auf von gabriele bondzio

Das Schließen der Balkanroute und die konsequente Grenzkontrolle der Ungarn hat Frau Merkel den Allerwertesten gerettet. Orban hat sich als Verteidiger unserer europäischen Außengrenzen gesehen Robin Alexander erklärt dies im Buch " Die Getrieben" sehr gut. Die "bösen Buben "Kurz und Orban haben zur Gesichtswahrung von Madame beigetragen ,der Erdogandeal ist mehr eine Subvention für die Türkei denn eine Lösung des Problems. Mit dem Bild von Frau Merkel in der Hand und vielleicht sogar im Herzen hätten die Ungarn den Migranten Schloss Gödöllö als Unterkunft anbieten können ,sie wären weiter marschiert nach Germany. Ungarische Helfer haben sich bitter darüber beklagt, dass ihre Hilfe gar nicht erwünscht war.

Josef Olbrich | Fr., 6. September 2019 - 16:55

Diesen Film anzusehen war Zeitverschwendung. Aus beiden Diktaturen sind mir solche Lobeshymnen bekannt. Jetzt in einer Demokratie - wie grauenhaft.

Heidemarie Heim | Fr., 6. September 2019 - 16:59

Kann man da nur sagen werter Herr Botschafter!
Was die Korrespondenz mit dem ZDF und anderen ÖR-Medien betrifft, habe ich auch schon so meine Erfahrung gemacht. Außer einer standardisierten,
bei Ihnen sicherlich mit etwas mehr höflichen Floskeln ausgeschmückten Antwort, würde ich jedoch nicht rechnen.
Aufgrund der gemachten Erfahrung und in Anbetracht der Aussicht auf Erfolg, treffe ich seither eine sehr strenge Auslese was Sender und deren Beiträge betrifft. Deshalb schaute ich mir dieses wenig erbaulich scheinende Werk auch nicht an. Warum auch? Ich habe die darin beschriebenen Vorgänge doch lebensnah und live erleben und verfolgen können. Von den durch fortgeworfene Papiere verstopfte Not-Toiletten, am Rande des Zusammenbruchs agierende Helfer und Grenzbeamte, dem Teddybär-Jubel auf den Bahnhöfen, bis hin zu den "diplomatischen Höflichkeiten" gegenüber den weniger enthusiastischen Staatenlenkern wie Herr Orbàn und einem Teil unserer Bevölkerung.
MfG

Klaus D. Lubjuhn | Fr., 6. September 2019 - 20:13

Das annoncierte Dokudrama war ein Drama ganz besondere Art. War es Tragödie, war es Komödie? Es war eine von interessierten Kreisen verfertigte Tragikomödie, die geeignet ist, das Bild der Kanzlerin zwar nicht strahlen zu lassen. Dazu war die auserwählte Schauspielerin von zu großer Merkel-Ähnlichkeit. Und unter den in politischer Verantwortung stehenden Merkel- Adjutanten fehlte das dienstbare Sprachrohr von 2015: Steffen Seibert. Warum wohl? Was aber den Auftraggebern dieses Streifens wichtig war, Merkel zu exkulpieren, wäre ohne kritische Öffentlichkeit fast gelungen. Wenn das ZDF jetzt auf den Debatten auslösenden Wert des "Dokudrama" hinweisen sollte, ist zu fragen, wer debattiert denn nach solch einer filmischen Huldigung Merkels noch. Die Merkelwerte des Politbarometers sprechen doch eine deutliche Sprache.

Budde Peter | So., 8. September 2019 - 09:23

Die derzeitige Regierung mit ihrer verfehlten Flüchtlingspolitik destabilisiert Europa. Der Magnet Sozialhilfe für alle Asylbewerber, lockt die Beladenen der Welt, vornehmlich aus dem muslimisch-afrikanischen Raum, wie Eisenspäne an. Um in das Gelobte Land zu kommen, müssen die Flüchtlinge aber unzählige Länder durchqueren, mit den sichtbaren Folgeschäden in der Türkei, Griechenland, Italien, Balkan, Spanien..
Kein Land in der EU betreibt so eine destruktive Flüchtlingspolitik, im Gegenteil : Niemand steht in dieser Frage hinter Deutschland, die Briten sind wegen der Flüchtlingsverteilung ausgetreten, Orban und die Visegard-Staaten stehen offen gegen Merkel, die dänische SPD hat die Südgrenze des Landes schließen lassen, die linken Schweden machen ebenfalls dicht... . Der politisch-mediale-klerikale und juristische Komplex im Land fällt permanent Fehlentscheidungen. 1933 kam der Wahn von rechts, jetzt kommt er radikal anders von links. Das Land hat keine richtige Mitte nur Extreme !

Hendrik Tongers | So., 8. September 2019 - 10:24

Franzosen und Russen gehört das Land. Das Meer gehört den Briten. Wir aber besitzen im Luftreich des Traums die Herrschaft unbestritten.

Heinrich Heine

Klasse! Ganz Ihrer Meinung. Man lese öfters Heinrich Heine und man sieht klarer. Der Mann war ein Prophet.