Angela Merkel
Angela Merkel: wie eine Großkatze nach der Mahlzeit / picture alliance

Angela Merkel - Fast die alte Ordnung

Angela Merkel hat zum Abschied in die Sommerpause und nach ihrem Triumph über Horst Seehofer nochmals deutlich gemacht, wer Herrin im Hause der Union ist. Alles also wie immer? Nicht ganz. In der Machttektonik gibt es eine wichtige Veränderung

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Jetzt ist sie also erstmal weg. Vorher hatte Angela Merkel bei der rituellen Abschiedspressekonferenz noch ein paar hübsche Stilblüten („wirtschaftlicher Fortschritt ist nicht in Stein gegossen“) hinterlassen und mit beinahe philosophischen Sentenzen erfreut, wie jener, dass es zwischen Denken, Reden und Handeln ihrer Ansicht nach einen engen Zusammenhang gebe, weshalb man seine Worte besser sorgsam wäge und wähle.

Es ging bei der Sommer-Pressekonferenz der Kanzlerin nämlich auch sehr viel um politische Kultur und deren Verwahrlosung. Weniger allerdings um die politische Verwahrlosung im eigenen Kabinett und die einem solchen Gremium ehedem üblichen Regeln, dass man nach einem Streit wie jenem zwischen Horst Seehofer und Angela Merkel entweder zurücktritt oder rausgeworfen wird. Gemeint war vielmehr die angebliche Verwahrlosung bei Abwesenden aus der AfD und eben der CSU.

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Joachim Wittenbecher | Mo., 23. Juli 2018 - 13:51

Herr Schwennicke beschreibt vollkommen richtig, dass sich innerhalb der CDU/CSU-Fraktion ein Gegengewicht zu Merkel gebildet hat. Weiterhin sind wichtige Leitmedien (ÖR/Zeit/SZ/FAZ) dabei, ihre Deutungsmacht zu verlieren. Diese beiden Tatsachen bewirken schon, dass Merkel nicht mehr wie bisher agieren kann - Machterhalt durch Linksverschiebung unter Disziplinierung der eigenen Partei. Merkel schwimmt jetzt nicht mehr oben, sondern gegen den Strom der Zeit; je länger sie sich an der Macht hält, desto mehr Wasser schluckt sie. Beispiel hierfür: Merkel hat Beifall heischend die Wehrpflicht abgeschafft und muss jetzt ausländische Soldaten anheuern. Heißt: Da lange im Amt, kann sie den eigenen Scherbenhaufen nicht mehr umgehen, er wird ständig größer. Die CSU hat leider Pech, da die LTW Bayern in diese zeitliche Grauzone fällt. Es wäre wünschenswert, dass es nach der LTW Bayern zu einer Koalition CSU/Freie Wähler reicht - die CSU wäre dann mit einem blauen Auge davon gekommen.

Dieses "Gewicht" bringt leider bisher nicht viel mehr als ein paar Gramm auf die
Waage! Es ist viel zu wenig!!!
N O C H fließt in Deutschland der "STROM DER ZEIT" in demselben Bett wie vorher!
Die Gegen-Schwimmer im Wasser strampeln heftig, um nicht zurückgedrängt oder gar ertränkt zu werden. Sie müssen sich dafür oft an den Rändern festhalten!

Zwar werden die Schäden, die der reißende Strom verursacht, immer sichtbarer, aber die schiere Zahl der an der Fließrichtung und der ungesunden Farbe des Wassers Verzweifelnden und ihre Überzeugungskraft reichen offensichtlich noch lange nicht aus, um einer Mehrheit der Schwimmer klar zu machen, daß sie nicht fröhlich so weiterschwimmen dürfen, sondern aus dem Wasser steigen und mit vereinten Kräften sofort einen Damm errichten u. ein neues Bett graben müssen, damit der Strom in die entgegengesetzte Richtung und damit in ruhigere Bahnen geleitet werden kann.

Das ist ja auch - weiß Gott! - k e i n e kleine Aufgabe !!!

ich gebe ihnen Recht - es geht zu langsam voran bei der CDU/CSU-Fraktion; aber im Konflikt mit Seehofer ist Merkel zum ersten Mal in der Fraktion auf starken Widerstand gestoßen; allerdings - wenn sich die Fraktion noch lange Zeit lässt, ist der Zug abgefahren. Wesentlich wird sein, wie die LTW in Bayern und Hessen ausgehen. Schlechte Ergebnisse bei beiden Wahlen, werden den Machtverfall beschleunigen, denn einen "Schutzpanzer" besitzt Merkel nicht mehr. MfG - Joachim Wittenbecher

Ja Herr Wittenbecher,

wie gerne würde ich Ihnen in allem zustimmen.
ABER, so wie es gleich in dem 2. Post steht, der Widerstand ist noch viiiiel zu gering.

Leider.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und Stimmen wie der Cicero werden auch mehr u. mehr gehört, resp. gelesen werden.

manchmal habe ich den Eindruck, Deutschland ist so ein behäbiger Riesentanker (zumindest im Größenvergleich mit Luxemburg), es dauert und dauert und dauert noch mal. Allerdings - wenn dann erste Kurskorrekturen durchgeführt sind, kann es ganz schnell gehen. 2 Beispiele: Der Sturz des SED-Regimes und - natürlich völlig anders gelagert - der Verlust der CDU-Herrschaft in Baden-Württemberg. Deswegen weitermachen, nicht nachlassen, nicht verbeißen, auch mal ausruhen und Abstand gewinnen; am Schluss gibt es einen neuen Bundeskanzler. Viele Grüße - Joachim Wittenbecher.

Nicht Merkel hat die Wehrpflicht abgeschafft, sondern die ehemalige CSU-Lichtgestalt Karl-Theodor zu Guttenberg war der Meinung, dass das so sein müsse und im "Fieber" haben die Fan -Boys und -Girls zugestimmt. Das Ganze hatte gewisse Argumente, etwa die Wehrgerechtigkeit und die geringe Verwendungsmöglichkeit von den nur kurz ausgebildeten Rekruten. Die Ausbildungszeit hatte man schon in den Jahren zuvor aufs Minimum reduziert und für eine Einsatzarmee, etwa in Mali und Afghanistan, eignen sich Rekruten eher nicht (Man stelle sich vor ein Rekrut käme zu schaden. Politisch verheerend wäre das). Die "Friedensdividende" wurde also nicht nur per Einsparung bei den Ersatzteilen gehoben, sondern auch vorher schon.

Joachim Baumeister | Mo., 23. Juli 2018 - 13:55

Mich erstaunt es immer wieder, wie sich eine Volkspartei und die politische Elilte unseres Landes von einer Physikerin, die in ihrer Eigenschaft als bundesdeutsche Kanzlerin sich vollkommen desinteressiert an den Bedürfnissen der Bürger zeigt, immer wieder vorführen lässt. Diese ihre Kanzlerschaft wird einmal von Historikern entsprechend gewürdigt werden, als die große Versagerin, die unser Land in größte Schwierigkeiten hineingewurschtelt hat. Und das nicht nur in Bezug auf die sogenannte Flüchtlingskrise. Der britische Historiker Garton Ash weist jetzt schon darauf hin, in Deutschland habe man den Ernst der Stunde nicht erkannt. Es geht um die gesamte Ausrichtung des Staates zwischen den globalen Kräften. Und die Frau mit der Raute, die Frau ohne Eigenschaften, schaut irgendwie zu....und ihre Entourage zu ihr auf. Erstaunlich.

Joachim Wittenbecher | Mo., 23. Juli 2018 - 15:38

Antwort auf von Joachim Baumeister

Sehr geehrter Herr Baumeister,
Ihre Analyse ist vollständig richtig. Eliten gab es auch in der Demokratie schon immer - und es ist nichts ungewöhnliches, dass sie eine Gallionsfigur an die Spitze stellen. Auch ich verstehe nicht, warum die Elite eine offensichtlich schädlich gewordene Gallionsfigur nicht zurück zieht, sei es nur aus natürlichem Selbsterhaltungsreflex. Vielleicht müssen wir die Antwort unter dem Stichwort "Themenklau" suchen, d.h. der Linksverschiebung der CDU: Besteht eine inoffizielle Koalition zwischen den beiden Machtpolen der Gesellschaft "Wirtschaft" und "Grüne/NGO/Leitmedien"? Bei einer solchen Koalition tut kein Machtpol dem anderen über ein bestimmtes Maß hinaus weh, die Macht wird geteilt. Wenn es so wäre, erklärte dies die Trägheit gegenüber Neuerungen und Veränderungen. Merkel wäre eine Art "virtuelles Scharnier", das beide Pole zusammenhält; in dieser Position wäre sie in der Tat alternativlos. Letztlich wird dieses Modell aber scheitern.

Christa Wallau | Mo., 23. Juli 2018 - 15:46

Antwort auf von Joachim Baumeister

Diejenigen, die sich derart vorführen lassen, sind eben k e i n e echte "Elite", wie wir sie in der Politik dringender brauchten als Wasser in der Wüste.
Deshalb erstaunt mich das feiges Mitläufertum weniger als Sie, lieber Herr Baumeister.
Kennen Sie die Worte, die Jesus im Gleichnis vom "Guten Hirten" verwendet?
Er spricht dort von "Mietlingen", die niemals eine Herde derart hüten können wie ein Hirt, der s e i n e Schafe liebt und sich voll für sie verantwortlich fühlt.
Dieses Bewußtsein der höchsten Verantwortung für ein konkretes Volk u. dessen Menschen (= Herde u. Schafe) fehlt den meisten unserer Politiker. Sie agieren nur
taktisch von Wahl zu Wahl bzw. von einem Umfragewert zum nächsten.
Hauptsache: Ihre Position ist sicher.
Daneben mangelt es den allermeisten an der notwendigen Professionalität für die Politik. Über welche praktische Lebenserfahrung verfügen sie denn? Wer von ihnen besitzt Kenntnisse in Staatskunde, Geschichte, Philososophie, Anthropologie, Psychologie?

Sehr schön formuliert - mit literarischem Anspruch - und auch treffend. Es ist wirklich schwer verständlich, warum das Volk diese Person so lange ertragen hat. Es scheint die Trägheit der Masse, nicht nur im physikalischem Sinne, zu sein. Bei der Partei ist des klar: Solange AM Wahlen gewinnt, ist sie in ihrer Partei willkommen. Aber auch das wird demnächst vorbei sein. Ihre Fehlleistungen werden, weil dann nichts mehr unterdrückt werden kann, erst nach ihrem politischen Ableben ausführlich beschrieben werden. Dann aber werden Dinge benannt und ans Tageslicht kommen, dass wir ein neues politisches Trauma erleben und die CDU wird ob ihres jahrelangen Schweigens abgestraft. Sie wird das Schicksal ihrer westeuropäischen Schwesterparteien teilen. Sie wird zur Splitterpartei. Schade allerdings um den Schaden, der inzwischen eingetreten ist, mancher davon sicherlich sogar irreversibel. Schlimm auch, wie Merkel sich die Presse untertan gemacht hat. Aber auch die Presse wird dafür abgestraft.

Robert Müller | Di., 24. Juli 2018 - 11:53

Antwort auf von Joachim Baumeister

Ich glaube, dass Sie bei der historischen Einordnung falsch liegen. Die Eroberung Amerikas wird heute sicher nicht negativ bewertet, während das ein indianischer Historiker vor 500 Jahren sicher getan haben würde. Wenn also in 500 Jahren Europa ein Randgebiet Afrikas und der islamischen Welt sein wird, wird man Merkel womöglich als Visionärin feiern, die die Zeichen der Zeit früh erkannt und entsprechende Weichen gestellt hat. Merkel, gewissermaßen die "Pocahontas" Europas. Historische Bewertungen sind immer nur ein Spiegel der Zeit.

Heinz Meier | Mo., 23. Juli 2018 - 15:53

für jeden klebt sie am Sessel und reklamiert,man hätte sie gerufen und gebeten ihre Fähigkeiten, die ihr von Gott gegeben worden wären, in die Waagschale zu werfen. Das wird auch in 3 Jahren nicht anders sein. Warum nicht noch eine 5. und 6.
Wahlperiode. Die unbekannten Rufer werden bleiben,
der unbekannte Gott schweigt und ihre Fähigkeiten können höchstens erraten werden und konzentrieren sich eindeutig nur auf Machterhalt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 23. Juli 2018 - 15:57

keinesfalls Frau Merkel, sondern Sie Herr Schwennicke, der Cicero und insgesamt das Festhalten an politischer Kultur.
Bitte lassen Sie sich nicht zu sehr in die aktuelle Politik hineinziehen.
Wie sagte Friedrichs, ein Journalist mache sich nicht gemein, auch nicht mit einer guten Sache.
Seriöser Journalismus ist abseits jeder Partei wichtig, um immer auch mal wieder Abstand zu bekommen.
Wenn Sie das erhalten, Herr Schwennicke, dürfen Sie ruhig auch abseits der Tagespolitik schlafen.
Ein Monatsmagazin lebt eine andere Sicht.
Einen schönen Sommer für Sie und die Redaktion.
Freundlichst

Yvonne Walden | Mo., 23. Juli 2018 - 16:45

Unbestreitbar ist, daß Bundeskanzlerin Angela Merkel unser Land und Europa bis heute ganz ordentlich durch die Stürme der Zeit gesteuert hat. Auch innerhalb ihrer Partei, der CDU, haben die allermeisten Mitglieder längst erkannt, daß es innerhalb unserer kapitalistischen Ordnung zur Zeit keine Alternative gibt.
Daran würde auch eine CDU/FDP-Regierung nichts Wesentliches ändern; auch eine CDU/GRÜNE-Koalition würde diese kapitalistische Ordnung nicht überwinden.
Wer also einen Kapitalismus, der dem Rheinischen Kapitalismus längst entwachsen ist, befürwortet, ist durch die gegenwärtige Politik von CDU, CSU und SPD eigentlich gut bedient.
Als Alternative käme eine SPD-GRÜNE-LINKE-Koalition in Betracht.
Diejenigen Wählerinnen und Wähler, die eine "andere Republik" wollen und eine Umkehr der herrschenden Verhältnisse, könnte mit rot-grün-rot hoffen - wenn die Führungsfiguren dieser Parteien einen Konsens erreichen, was noch in den Sternen steht.
Es könnte also sozial-gerechter zugehen, wenn.

Sehr geehrte Frau Walden,
ich bin nicht der Meinung, dass Europa mit Frau Merkel gut bedient ist; Beispiel Euro-Rettung: diese erfolgte nicht durch Merkels und Sarkozys Schutzschirme und Kredite, begleitet von schwersten sozialen Verwerfungen z.B. in Griechenland und Portugal, sondern - mit einem Schlag - durch die "Politik" des EZB-Präsidenten Draghi, der den Spekulanten eine klare Ansage machte, den Euro unter allen Umständen zu retten ("Whatever it takes"). Gegen diesen Befreiungsschlag, für den man Draghi dankbar sein sollte, haben Merkel und Schäuble aberwitzig lange agiert, solange, bis man ihnen das Heft aus der Hand nahm. Seitdem ist (vorläufig) Ruhe.
Mfg - Joachim Wittenbecher

Stellen Sie sich einen Ausbau des Sozialstaates mit hohen Sozialleistungen für alle bei offenen Grenzen vor ?
Finanziert durch höhere Steuern von den Reichen ? Die ihr Geld nicht ins Ausland schaffen ? Die die höheren Steuern nicht auf die Preise umlegen ? Aber ganz viele tolle, sichere Arbeitsplätze schaffen ? Und ganz viele tolle, preiswerte Wohnungen für alle bauen ?
Oder wollen Sie lieber verstaatlichen ? Staatliche Konzerne wie die Post ? Die Bahn ? Müllabfuhr ? International wettbewerbsfähig ?
Flexibel und innovativ ?
Oder Arbeiterselbstverwaltung ? Wie bei Tito ? Nyerere ?
Versuchen Sie es doch mal mit Genossenschaften. Wenn alle Wohnungssuchenden in eine Baugenossenschaft eintreten hätten wir ruckzuck bezahlbaren Wohnraum für alle in besten Lagen ...meinen Sie nicht ? Und dann Konsumgenossenschaften ? Die fegen dann Aldi und Lidl vom Markt....und dann machen wir in der Industrie weiter...

Frau Merkel hat uns durch die Stürme gesteuert ? Ich denke eher wir sind schon lange auf Grund gelaufen und sitzen fest, "deshalb geht es vermeintlich nicht mehr weiter runter" ! Wer die Geschichte vom Exportweltmeister noch glaubt dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen, wir sind Weltmeister im Verschenken ! Das Land und die Infrastruktur ist in einem katastrophalen Zustand die Bilanz Merkel verheerend. Beispiel : Übernahme der Regierung von Schröder ca. 500 Milliarden Schulden, aktuell ca. 2.5 Billionen plus Verpflichtungen aus dem EU Chaos. Die schwarze Null, nur Makulatur. Ab genug, da hat jeder seine eigene Meinung. Freundliche Grüss B.E.

Willy Ehrlich | Mo., 23. Juli 2018 - 17:36

Ich bin schon richtig gespannt, wer im Landtagswahlkampf (Bayern) welche Koalition ausschließen wird. Da ein Liebäugeln mit der AfD jetzt und offensichtlich auch weiterhin gar nicht geht (??), werden wohl "Jamaika" oder so nach der Wahl herauskommen. Oder wird die CSU sich weigern, die Koalition mit der AfD schon vor der Wahl auszuschließen? Wieviel shitstorm kann man (Söder) aushalten? Bleiben wir bayrisch: "Schaun` mer mal!"

Norbert Heyer | Mo., 23. Juli 2018 - 18:57

Wenn man die Wagenburg betrachtet, die Frau Merkel umgibt, kann man nachvollziehen, warum sie derartig gut in der öffentlichen Darstellung dasteht. Alle ihre katastrophalen Entscheidungen wurden kleingeschrieben oder sogar gelobt, alles was möglich war, wurde anderen Zeitgenossen angelastet. Wer sich jemals mit einer Rede von Frau Merkel näher beschäftigt hat, wird sich über die erschreckende Substanzlosigkeit wundern. Das ist niemanden aufgefallen oder wurde gar öffentlich kritisiert. Das ist nur möglich, wenn die Eliten, das Kapital und die Medien ein gemeinsames Ziel verfolgen und dafür eine Frau als Gallionsfigur brauchen, die willig die gewünschte politische Ausrichtung Punkt für Punkt abarbeitet. Mit der Erreichung des gewünschten Zieles wird Frau Merkel überflüssig, aber Deutschland hat dann sein Erscheinungsbild und seine Kultur völlig verändert.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 23. Juli 2018 - 19:06

- früher wollte ich das nicht wahrhaben -, ob das irgendjemand in Deutschland besser machen würde als Merkel.
Es sind vielleicht doch insgesamt die Politiker, die wir zur Zeit haben?
Im Ausland, auch dem europäischen scheint es anders auszusehen.
Unabhängig davon ist es dann umso wichtiger, dass die Bevölkerung die Politiker fordert.
Die Kritik ist deshalb nicht schon falsch, sie wird aber nur dann zum Erfolg führen, wenn sie jemand aufgreifen wird.
Und das Herr Schwennicke kann dauern, vor allem, weil man im Ausland mtbekommt, was für eine Politik Merkel recht strikt in Deutschand durchsetzt.
Bin gespannt, wer sich das ohne Not antut oder auf die Idee kommt, selbst so zu agieren und glaubt, dafür gewählt zu werden.

Heidemarie Heim | Mo., 23. Juli 2018 - 19:32

Oder aber vielleicht ein uns noch unbekanntes "physikalisches Gesetz/Phänomen"?
Dies könnte angesichts berufsbezogener Hintergründe ebenso als Erklärung dienen wie so vieles. Ich bin nach wie vor eine erklärte Befürworterin überragender Materialeigenheiten einer sogenannten "Teflonbeschichtung". Es gibt nix Besseres im Staate D ! Und wen, wenn ich mich so umschaue interessiert, was später einmal
in die Historie eingeht? Hat man auch nur jemals aus den Erkenntnissen anderer gelernt, die dazu noch am Leben sind? Die uns gerade eben quicklebendig , inklusive deutscher Zeitverzögerung vormachen wie ehemals große Volksparteien und ihre Tribune den Weg alles Irdischen gehen können . Ob da eine sogenannte "europäische Lösung" wahrhaft erstrebenswert scheint darf zumindest bezweifelt werden. Jedenfalls lässt es die noch geringe Menge der Unionsaufständischen nicht zu, die Batterievorräte für standing ovations zu vernachlässigen;-) MfG

Roland Bauer | Mo., 23. Juli 2018 - 20:07

Angela Merkel ist DER Wahlverlierer der BW 2017. Die CDU verliert alle Landtagswahlen seit 3 Jahren. Die Wähler flüchten von DIESER CDU. Natürlich ist sie noch stärkste Partei in vielen Ländern - und stellt den MP... aber nur wegen einer SPD welche den Politikbetrieb eingestellt hat. Zusammen kommen diese beiden EHEMALIGEN Volks - Partein in vielen Länder nicht mehr auf 50%. Die Mitglieder dieser Parteien schauen nur passiv erstaunt zu. Die Wiese ist gemäht für neue Parteien, einen deutschen Marcron, Wählervereinigungen, etc.. Das Volk DÜRSTET nach neuem Angebot (Parteien).

Sehr geehrter Herr Bauer, ihr Wunsch nach neuen Parteien wird auch von mir geteilt. Am ehesten realistisch wäre ein Antreten der "Freien Wähler" auf Landes - und Bundesebene. Ich würde das sehr begrüßen - die Freien Wähler haben auf kommunaler Ebene seit Jahrzehnten bewiesen, dass sie weitgehend ideologiefrei Sachpolitik betreiben können. Sie haben beständige Wahlerfolge. Ein besonders interessanter Fall sind die "Freien Wähler" im bayrischen Landtag. Man könnte sie zwischen CSU und SPD ansiedeln - liberal, gemäßigt konservativ, kein Maulheldentum und eine soziale Ausrichtung, die sie deutlich von der namensverwandten FDP unterscheidet. Viele Grüße - Joachim Wittenbecher

Thorsten Rosché | Di., 24. Juli 2018 - 08:43

Ob sie tatsächlich die Siegerin über Seehofer /Söder ist wird sich noch zeigen. Das mögen die Medien so sehen, aber im tiefen bayrische Wald denkt man ganz anders - und das sind die bayrischen CSU Wähler. Die Wahl wird zeigen wer der Gewinner ist, abseits Medien. In den USA gibt es den "Trump Rostgürtel", wir haben in Bayern den "Seehofer/SöderWaldgürtel".

Monika Kindler | Di., 24. Juli 2018 - 11:11

Geehrter Herr Schwennicke,
schon bei Ihrem letzten Kommentar über Angela Merkel habe ich mich sehr über Ihren Wandel gewundert. Bisher hatten Ihre Artikel QUALITÄT. Da aber hoben Sie Merkels Schmal-Lippigkeit und nervöses Finger-Händeln ins Wort. Was hat das und noch weiteres in dem Artikel mit Politik zu tun?? - Seit dem 24. September 2015 steuert die Kanzlerin gegen ihr vorheriges "Wir schaffen das." (Das sagte sie nach dem an der Autobahn abgestellten Kühl-Laster mit allen erstickten Insassen, und nach der Schließung der ungarischen Grenzen, wobei es um 2000 Flüchtlinge ging!) Seitdem, und vor allem jetzt, sind es nur noch sehr wenige Flüchtlinge, über die sich Horst Seehofer und die CSU aufregt, als gäbe es nichts Wichtigeres zu tun. Rechts-Ruck pur, und das inzwischen auch bei Cicero. Die Rechten wollen Macht, wollen herrschen, siehe "Steve Bannon will Nationalisten Eruopas vereinen". Dasselbe Raster wie unter Hitler. Was dann kam ist einzig und allein unfassbares Grauen.

aber das was zur zeit in der EU und hier im Land abläuft hat ganz gehörig mit der Politik Merkels zu tun. Sie ist nicht das Opfer sie ist Täterin. Aussitzen, zu langes Zögern, dann Bauchentscheidungen die nicht zum Vorteil unseres Landes sind (und damit meine ich ausdrücklich nicht nur die Flüchtlingsfrage seit 2015) ihre Wendehälsigkeit. In der Außenpolitik sind wir eher rückwärts gegangen und sitzen jetzt zwischen den Stühlen. Ergo sie ist nicht die ruhige, kühle uneigennützige Besonnene (dagegen sprechen ganz deutlich ihre abgekauten Fingernägel) als die sie dargestellt wird sondern sie ordnet alles ihrem Machterhalt unter. Übrigens Herr Kohl und Herr Schröder wurden sehr viel stärker in den Medien persönlich angegriffen man denke an die "Birne" oder die Kampagne über die gefärbten Haare von Schröder.

Mit Verlaub sehr geehrte Frau Kindler! Ich kann diese Art Plattitüden wie Rechtsruck-/Populismus, Rassismus und andere unsägliche Nazivergleiche fast nicht mehr hören. Besonders wenn sie in Ermangelung eigener Argumentation und besserem Wissen gegen Andersmeinende eingesetzt werden. Glauben Sie wirklich, das ein amtierender Innenminister, u.a. als Chef des Bamf und der damit verbundenen Behörden weniger Einblick was Migration und ihre Folgen betrifft hat als Sie? Und Vergleiche zwischen der Weimarer Republik und der heutigen BRD und ihren wohlweislich kritischen Bürgern finde ich ebenso absurd. Der inflationäre Gebrauch all dieser Begrifflichkeiten und die damit verbundene Denunziation des politischen Gegners oder Mitbürgers ist intolerant und undemokratisch. Bei der von Ihnen geschätzten Fr. Dr. Merkel habe ich solche Tonalitäten bisher noch nicht vernommen. Dahingehend ist sie eine kluge Frau und verdient meinen Respekt.
MfG