Angela Merkel und US-Vizepräsident Mike Pence unterhalten sich am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz
US-Vizepräsident Mike Pence gab sich alle Mühe, die Wogen zu glätten / picture alliance

Münchner Sicherheitskonferenz - Der russisch-amerikanische Honeymoon ist vorbei

Die Münchner Sicherheitskonferenz wurde von einem Mann dominiert, der gar nicht da war: Donald Trump. Seine Delegation bekannte sich zur Nato wie zur transatlantischen Allianz und übte sogar indirekt Kritik am eigenen Präsidenten. Trotzdem bleiben Zweifel ob dessen Unberechenbarkeit

Autoreninfo

Werner Sonne, langjähriger ARD-Korrespondent in Washington, ist der Autor mehrerer Bücher zu diesem Thema, u.a.  „Leben mit der Bombe“, sowie des jüngst erschienenen Romans „Die Rache des Falken“. 

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Auch wenn er selbst nicht da war, stand er als großer weißer Elefant im Raum: Donald Trump. Das Bild haben viele so beschrieben, die in der überfüllten, mit höchsten Erwartungen aufgeladenen Tagungshalle der Münchner Sicherheitskonferenz dabei waren. Und obwohl viele eifrig bemüht waren, seinen Namen nicht auszusprechen, wussten doch alle: Mit dem 45. Präsident der USA droht die Welt aus den Fugen zu geraten.

Ein anderer Mann konnte einem fast leidtun. Vizepräsident Mike Pence versicherte in seiner Rede mehrfach, er spreche im Namen von Donald Trump. Und dennoch: Als alles vorbei war, traf man in den Fluren immer noch sehr viele an, die weiterhin skeptisch waren, ob der US-Twitter-König mit seinem nächsten Tweet nicht wieder alles einkassieren könnte, was die US-Delegation in München an Beruhigungspillen an die nervösen Europäer verteilt hat. Zumal Trump im fernen Florida vor seinen Anhängern zur selben Zeit von schlimmen Dingen in Schweden schwadronierte und sich die Schweden seither fragen, was bei ihnen los war. Eigentlich nichts. Der frühere schwedische Premierminister Karl Bildt, der auch in München war, schrieb auf Twitter: „Schweden? Terror-Angriff? Was hat er geraucht?“

Kampfansage an Russland

Solche alternative Fakten haben dazu beigetragen, dass auch nach dem Ende der Münchner Sicherheitskonferenz eine tiefe Verunsicherung bleibt. Deshalb eine Bilanz mit Vorbehalt, die davon ausgehen muss, dass Trumps hochrangigste Vertreter in München auch tatsächlich das wiedergegeben haben, was im Weißen Haus derzeit gedacht wird.

Wichtigste Erkenntnis: Der Honeymoon zwischen Washington und Moskau ist – wenn es ihn denn je gegeben hat – vorbei. Und wie.

„Unerschütterlich“, so Pence, würden die USA ihre Verpflichtungen für die transatlantische Allianz erfüllen. Washington stehe entschieden zur Nato. Genauso wie zu Europa, auch wenn Pence es vermied, von der Europäischen Union zu sprechen. Und auch in Sachen Ukraine waren die Versicherungen ganz auf Linie. Amerika besteht darauf, dass Russland sich an das Minsk-Abkommen hält und will die Sanktionen aufrechterhalten. Selbst Trump hatte, und das hat manche verblüfft, kurz zuvor eine Rückgabe der Krim von Moskau verlangt.

Deutliche Worte von US-Senatoren

Also kein Deal zwischen Putin und Trump auf Kosten der Verbündeten und der hochnervösen Ost-Europäer. Kurz vor Toresschluss legten verschiedene US-Senatoren noch mal richtig drauf. Man solle, so Jeanne Shaheen, Christopher Murphy und Lindsey Graham, ja nicht glauben, dass die Einmischung Moskaus in den amerikanischen Wahlkampf kein Thema mehr sei. Ganz im Gegenteil, das werde alles aufgearbeitet. Ausgerechnet Trumps Parteifreund Lindsey Graham sagte, er vermisse es, dass Donald Trump diese vermeintliche russische Aktion bisher nicht klar verdammt habe.

Graham, der es sicher gerne lesen würde, wenn man ihn als harten Hund gegenüber den Russen bezeichnen würde, weiter: „2017 wird das Jahr sein, in dem der Kongress Russland in den Arsch tritt.“ Das Signal hatte gleich zwei deutliche Adressaten: Moskau und Donald Trump, der nicht müde wird, eben diese Einmischung Russlands in den amerikanischen Wahlkampf infrage zu stellen. Der Kongress wird sich in dieser Frage zwar nicht vom Präsidenten bevormunden lassen. Ob die drei allerdings für die Mehrheit im Senat gesprochen haben, muss sich erst noch zeigen. Nach Grahams Ansicht wird Moskau die Konsequenzen noch zu spüren bekommen.

Warnung an den Präsidenten

Und auch in Sachen Pressefreiheit gab es für Donald Trump eine derart harsche Kritik aus den eigenen Reihen, dass man sie schon als öffentliche Ohrfeige bezeichnen muss. In einem Tweet hatte er tags zuvor führende US-Medien noch als die „Feinde Amerikas“ bezeichnet. Der republikanische Senator John McCain verteidigte in München die freie Presse und verwies auf eine historische Lektion: „Das erste, was Diktatoren tun, ist die freie Presse zu unterdrücken.“ Auch die übrigen Senatoren stellten sich vor die Medien. Und selbst Trumps Verteidigungsminister James Mattis hieb in dieselbe Kerbe: Er habe keine Probleme mit einer freien Presse und glaube nicht, dass die Medien die Feinde Amerikas seien.

Daran wird man im Weißen Haus schwer zu knabbern haben. Gewiss war das in München noch kein Aufstand gegen den Präsidenten, wohl aber eine Warnung, dass seine Ausfälle nicht mehr einfach so hingenommen werden.

Europa muss mehr tun

In einem Punkt jedoch wurde die vorgegebene Position der USA von ihren Emissären eindeutig eingehalten: Washington bekennt sich zwar zur transatlantischen Allianz, aber die Europäer müssen dafür mehr tun – sprich: vor allem mehr zahlen.

Die Reaktionen der Europäer auf der Sicherheitskonferenz zeigten: Wir haben verstanden. Angela Merkel wiederholte noch einmal, langfristig das versprochene Ziel, zwei Prozent des Bruttosozialproduktes für die Verteidigung auszugeben, erreichen zu wollen. Und auch insgesamt muss Europa mehr für seine eigene Sicherheit tun – das blieb unwidersprochen. Trump hat mit seinen Forderungen ein Umdenken in der Nato, für die die USA mehr als 70 Prozent der Kosten beisteuern, ausgelöst. Zwar wird es auch weiterhin keine europäische Armee geben, aber die Europäer wollen näher zusammenrücken. Das ist schon jetzt erkennbar, auch wenn noch lange nicht klar ist, wie weit nationale Egoismen und Empfindlichkeiten tatsächlich auf den Prüfstand kommen.

Moskau will Zeitenwende

Dass Vizekanzler Sigmar Gabriel in München bei der Kostenfrage reingegrätscht ist, zeigt zum einen, dass der Wahlkampf wirklich begonnen hat. Doch die Frage, was die Bundeswehr eigentlich mit 25 Milliarden Euro mehr anfangen soll, ist durchaus berechtigt. Sie wird auf Jahre nicht in der Lage sein, so viel Geld sinnvoll auszugeben. Eine durchaus selbstbewusste Diskussion auch gegenüber Washington muss darüber geführt werden. Bei genauer Betrachtung liegen SDP und Union nicht so weit auseinander. Auch Angela Merkel will keine radikale Ausgabensteigerung. Beim Nato-Gipfel in Wales hatten sich die Mitglieder ja auch nur verpflichtet, das 2-Prozent-Ziel innerhalb von zehn Jahren erreichen zu wollen.

Dennoch, auch das hat die Sicherheitskonferenz in München gezeigt, der Diskussion darüber wird man nicht mehr ausweichen können. Die Europäer bleiben verunsichert, was die gemeinsame Zukunft der Allianz angesichts eines Präsidenten betrifft, der weiterhin so tut, als sei er im Dauerwahlkampf.

Und die Russen? Die Nato sei eine Institution des Kalten Kriegs, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Trotzdem wolle Moskau eine pragmatische Zusammenarbeit. Aber er brachte eine neue Dimension ins Spiel, eine radikale Abkehr vom Bisherigen: eine „gerechte Weltordnung – wenn Sie es so nennen wollen, eine Post-Westen-Weltordnung“.

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Svenja Gerwing | Mo., 20. Februar 2017 - 12:03

Werter Herr Sonne.
Wenn eine News-Ticker Nachricht nicht ordentlich recherchiert wird, dann ist das journalistisch schon schlimm! Wenn aber in einer Kolumne versäumt wird, den Hintergrund einer zitierten Aussage zu recherchieren... na, was soll der gemeine CICERO Junkie dazu noch sagen?!
Lesen Sie doch bitte mal nach, was das linke Kampfblatt "der spiegel" zum Thema Schweden so schreibt!
Nachhilfe?
Gern: http://www.spiegel.de/politik/ausland/schweden-polizei-verheimlicht-inf…

Guten Tag Frau Gerwing, 

Trump hatte von einer "Terror-Attacke in Schweden" gesprochen. Das hat auch unser Autor Werner Sonne referiert. Sie sprechen von Übergriffen, die vor einiger Zeit passiert sind. 

http://www.aftonbladet.se/nyheter/a/g26Lk/after-trumps-last-night-in-sweden-here-are-the-errors-in-fox-news

Beste Grüße, Constantin Wißmann, Online-Redaktion

Trump bezog sich auf die "Fox"-Sendung am Vorabend, wo über die täglichen Katastrophen im failed state Schweden als Folge der Migrantenwelle berichtet wurde. Da Schweden mittlerweile durch seine Neubürger an den weltweit 2. Platz bei Vergewaltigungen vorgerückt wurde, wäre eine tägliche Nachricht "Mehrere Vergewaltigungen in Schweden" niemals fake news. Leider

Guten Tag Herr Althoff, 

das ist schon seit 2012 so, also vor der "Migrantenwelle", wie Sie es nennen. Außerdem hat die hohe Rate an Vergewaltigungen fast nichts mit "Neubürgern" zu tun, sondern mit einer veränderten Haltung gegenüber Gewalt an Frauen http://www.bbc.com/news/magazine-19592372

Beste Grüße, Constantin Wißmann

 

Hallo Herr Wißmann,
um Ihre These zu untermauern haben Sie doch bestimmt eine Statistik in
der die absolute Zahl an Vergewaltigungen auf der Seite der Täter, nach Männern die schwedische Wurzeln haben und Männern die den Migranten zuzurechnen sind, unterschieden wird. Diese Zahlen sind einfach zu erheben und bringen sofort Licht in das Dunkel, da sie nicht auf den Tatbestand abstellen sondern auf die Ethnie des
Täters und der Rest ist Prozentrechnung. Komisch, dass man nirgends etwas dazu
findet. In Dänemark wird dies veröffentlicht.
Also Herr Wißmann übernehmen Sie. Sie können doch bestimmt diese Zahlen mit den Möglichkeiten eines Journalisten recherchieren. Oder mir erklären warum ich sie nicht finde.

Lieber Herr Wißmann,

möglicherweise ist Herr Trump ja auch ein Visonär und Seher? Gut, unter Terroranschlag würde ich die Aktion nicht verbuchen, aber solche Szenen sind schon erschreckend. Und die schwedische Polizei gibt normalerweise keine Hinweise auf Täter: hier jedoch Migrantenviertel.

Beste Grüße, Michaela Diederichs

https://www.welt.de/politik/ausland/article162256714/Dutzende-Jugendlic…

Herr Wissmann, dass Trump nicht so ganz falsch gelegen haben kann, hat sich 24 Stunden später gezeigt, als Jugendliche in Stockholm randalierten und die Polizei attackierten, die dann von ihren Waffen Gebrauch machen mussten, um sich zu wehren. Auch wenn hierzulande recht zögerlich über solche Sachen berichtet wird, aber Schweden ist mittlerweile auch nicht mehr die Insel der Seligen.
https://www.welt.de/politik/ausland/article162256714/Dutzende-Jugendlic…

Liebe Frau Gerwing,

stimme Ihnen zu, nach meinen Informationen sagte Trump u.a. in Florida:

“We’ve got to keep our country safe. You look at what’s happening in Germany, you look at what’s happening last night in Sweden. Sweden, who would believe this? Sweden. They took in large numbers. They’re having problems like they never thought possible. “

https://www.informationliberation.com/?id=56292

Von einem “Terrorangriff” ist nicht die Rede. Allerdings ist der Hinweis auf die „letzte Nacht in Schweden“ nicht nachvollziehbar. Nachvollziehbar ist aber, dass sich die Aussage des US-Präsidenten auf die große Zahl an Flüchtlingen bezieht, die Schweden aufgenommen hat und nicht auf einen Terroranschlag der letzten Nacht.

Sehr geehrte Frau Gerwing, danke für Ihre Ergänzung zum Sonne-Artikel, die notwendig war.
Bei der Betrachtung der Medien-Reaktionen zu Trumps belächelter Fehlleistung habe ich fast den Eindruck, wir sollen zu der absurden Schlussfolgerung angeleitet werden, wenn Trump hier daneben gelegen hat, muss es in Schweden ganz toll und ohne Probleme zugehen (was natürlich logischer und - wie wir wissen - inhaltlicher Unsinn wäre).
(Was auffällt, wenn man Ihren Link benutzt, ist, dass die deutschen Behörden einen solchen Code 291 nicht zwingend brauchen, die sind von ganz alleine drauf gekommen. Wer sich über die Probleme der Einwanderungspolitik in Schweden ergänzend informieren will, kann sich die kürzlichen Verlautbarungen des Kriminal-Polizisten Peter Springare aus Örebro ansehen.)

Georg Dallmann | Mo., 20. Februar 2017 - 12:37

Die Amis haben lediglich noch einmal eine KLARE ANSAGE dazu gemacht, was ohnehin SELBSTVERSTÄNDLICH sein sollte und sogar sein MUSS: Deutschland und die EU müssen sich - notfalls - auch selbständig "verteidigen" können.
Was ist das Problem bei dieser Selbstverständlichkeit?
Wieso sollte irgendwer "SICHER" sein können, dass im ERNSTfall irgendwer zu Hilfe kommt? Papier ist geduldig......bekanntlich.
So what? Die Frage, wie VIEL (!) GELD man nun in die Hand nehmen MUSS, beantwortet sich auf BASIS dessen, was WIRKLICH EFFEKTIV ist! Das Gejammer um 20-30 Mrd. mehr (rein rechnerisch zumindest) ist lachhaft. Wer mehr als 20 Mrd. € p.a. für Flüchtlinge aufbringen kann, muss das auch für sein eigenes Milität und die Sicherheit seiner EIGENEN Bürger (!?) notfalls KÖNNEN. Oder etwa nicht? Wenn nicht, dann sollten wir die bisherigen "Prioritäten" ändern! Klar oder? Also nicht so viele Migranten, stattdessen mehr Militär! Kann doch nicht so schwer sein, zu verstehen? Noch Fragen?

weil es ein Kindergarten ist.Kaputes Gerät und nicht motivierbare Soldaten(Heul).Das Mitleid und die Barmherzigkeit haben sich auf unsere Soldaten übertragen.Wir sollten sie schleunigst heimholen und die deutschen Grenzen bewachen lassen.Zu mehr sind sie nicht fähig und das entspräche auch dem GG.

Woher soll die Motivation kommen?Dreiviertel der Deutschen steht nicht hinter dem Auslandseinsätzen.Dazu die miese Behandlung der Wehrdienstbeschädigten.Ich war sechs Jahre bei der BW.Damals war es ein Sanatorium und bei schlechtem Wetter wurde der Krieg abgesagt.

danke - für Ihren ausserordentlich erquicklichen Kommentar. Es spricht mir aus der Seele.

Christop Kuhlmann | Mo., 20. Februar 2017 - 14:03

Diese populistische Forderung dürfte zumindest den Bürgern der Ukraine inzwischen zu naiv sein. Immerhin hatte ihr Land die Atomwaffen Russland gegeben und den Rest verrosten lassen. Das Resultat ist bekannt. Sie waren auf westliche Drohungen und Sanktionen angewiesen, um die russische Aggression einzudämmen. Ähnlich verfährt Deutschland mit der Bundeswehr, die von 495 000 Mann auf 170 000 schrumpfte. Die Zahl der Panzer sank von knapp 4000 auf gut 200. Mehrere tausend Leopard II wurden von der Industrie eingemottet. Unsere osteuropäischen Verbündeten sind immer noch mit völlig veralteten T 72 Panzern ausgerüstet. Gebrauchte Leos sind günstig. Europa und insbesondere Deutschland sind also nicht in der Lage ein par Tausend gebrauchte Panzer Natostaaten zu Verfügung zu stellen, deren Kampfkraft damit erheblich gesteigert werden könnte, obwohl diese Länder sich intensiv um Kooperation bemühen, ja bereit sind Truppenteile in die Befehlsstruktur der Bundeswehr einzugliedern. Alternativlos?

Es gäbe eine Möglichkeit, die Bundeswehr effektiver zu gestalten. Nur ganz kurz: Mit schwebt ein System der flächendeckenden nur auf Verteidigung ausgerichteten Landesverteidigung vor, das im Frieden im Wesentlichen aus Mobilmachungseinheiten mit leichten Waffen besteht. Dieses Konzept wurde bereits zurzeit des „Kalten Krieges“ entwickelt(Horst Afheldt: "Verteidigung und Frieden" 1976) Ein solches Konzept würde aus der Sicht eines Angreifers zu einem unkalkulierbaren Risiko. Für einen Angreifer gäbe es keine lineare Front mehr, die er durchbrechen muss um zum Ziel zu gelangen.
Diese Form der Landesverteidigung mit im Wesentlichen leicht bewaffneten Kräften die der Landesverteidigung dienen und lediglich über leichte Transportpanzer/ LKW und mobilen Panzerabwehrwaffen und leichte tragbare Flugabwehrmitteln verfügen, wird längerfristig die Bewaffnung preiswerter. Insbesondere bei Luftwaffe und Marine könnten etliche Großwaffensysteme reduziert werden.

Herr Kohlert, es gab ein Grundkonzept in dem die Bundeswehr nur auf eine Verteidigung der BRD ausgerichtet war.
Dieses Konzept hat sich leider bereits zu Zeiten von Struck (Verteidigung am Hindukusch) geändert.

Der Hindukusch ist geblieben, dazu wünscht jetzt unsere Verteidigungsministerin noch eine Aufstockung der Bundeswehr für MALI (zur Unterstützung von Frankreich, die verantwortlich sind für das Chaos in Mali), und die baltischen Staaten – die ja unbedingt einen Überfall der Russen verhindern müssen…..

Dieser Unsinn zeigt doch, dass wir bereit sind auf alle Wünsche von Nato-Mitgliedern einzugehen.
Vergessen ist wahrscheinlich schon die Hilfe für Erdoģan, zur Absicherung der Syrischen Angriffe auf die Türkei.

Unter solchen Voraussetzungen ist jede Aufstockung der Bundeswehr eine Farce.

Christa Wallau | Mo., 20. Februar 2017 - 14:41

... die "pragmatische Zusammenarbeit" , von der Lawrow gesprochen hat, ernst zu nehmen und
im Interesse des Friedens und der Wirtschaft mit
Rußland bessere Beziehungen zu pflegen
Keine Sanktionen mehr u.a.).
Dann hätte man auch gegenüber einem aggressiv auftretenden Trump bessere Karten.
Warum nutzen die Europäer ihre Stellung zwischen den beiden Großmächten nicht besser aus?
Ich begreife das nicht.

Weil sie sich ohne Not selber zu kleinen dressierten Tanzbärchen degradiert haben.
Immer treu zu Diensten wenn es um die Wünsche aus Übersee ging. Die EU sollte sich in ihrer Lage (auch geographischen Lage) selbstbewusst die Freiheit nehmen mit beiden gut auszukommen. Wir waren mit Herrn Kohl und Herrn Schröder schon weiter danach sind wir wieder um Jahre zurück gefallen mitten in den kalten Krieg. Und erzähle mir niemand die Russen sind schuld.

Ernst Laub | Mo., 20. Februar 2017 - 14:43

Trump wird auf Merkels Linie gebracht.
Halleluja, nun wird sich die BRD darum reissen, noch mehr Steuergelder in die NATO zu stecken.

Ich sehe das eher umgekehrt. Alle schwenken auf die Linie Trumps ein. Was mir aufgefallen ist an den Rüstungsausgaben der EU, dass Griechenland sein "Soll" fast übererfüllt. Und letztens kam ein Bericht über das U-Boot das man den Griechen auf's Auge gedrückt hat trotz Insolvenz, das rostet jetzt auf Halde vor sich hin. Überspitzt formuliert könnte man schreiben die Griechen hungern für ein rostiges U-Boot.

Hinweise? Man betrachte sich nur die Pressefotos von der Sicherheitskonferenz, auf denen Frau Merkel den amerikanischen Vizepräsidenten Pence förmlich anhimmelt! Man könnte fast glauben, sie hätte den Mike mit einem gewissen Barrack verwechselt.

Ein Rückgrat, wie das einer rumänischen Olympiaturnerin!

Liebe Frau Keppelen, wenn ich mit Herrn Erdogan Tür an Tür wohnen würde, ginge ein großer Teil meines Etats auch für Abwehr drauf. Kampfhunde und Selbstschussanlagen wären noch die geringsten Maßnahmen. Beste Grüße, MD

Juliana Keppelen | Di., 21. Februar 2017 - 15:58

Antwort auf von Michaela Diederichs

Aber wie so? Es sind doch beides Natostaaten also gilt doch die Beistandsklausel. Im übrigen sind die Natostaaten nur auf Verteidigung ausgerichtet und niemals auf Angriff aus. Also werden Natostaaten sich doch niemals gegenseitig angreifen. oder?

Michaela Diederichs | Mi., 22. Februar 2017 - 15:24

Antwort auf von Juliana Keppelen

Sind Sie sicher, dass ein Herr Erdogan wirklich verlässlich ist? Ich habe bei so einem Nachbarn und Verbündeten größte Bedenken. "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind." Diese Worte aus einem Gedicht rezitierte der heutige Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede im Jahr 1998. Damals war er noch Bürgermeister von Istanbul. Es gibt leider auch sehr skrupellose Nachbarn und Verbündete. Der kündigt nach Gutdünken gute Nachbarschaft und hält sich im Zweifel auch nicht an Verträge, wenn er sein Ziel auf friedlichem Wege nicht erreichen kann. Beste Grüße MD

Willy EhrlicH | Mo., 20. Februar 2017 - 14:44

abgesehen davon, dass die 2%-Regelung in ihrer reinen Form an den Realitäten vorbeigeht, gebe ich zu Bedenken, dass die Polen (in Teilen) nicht nur mit Argwohn nach Osten schauen, sondern ebenso (in Teilen) mit Argwohn nach Westen auf ein aufgerüstetes Deutschland.

Dr. Dieter Zorn | Mo., 20. Februar 2017 - 15:26

Den Kommentatoren der deutschen Medien scheint völlig entgangen zu sein, dass Trump die NATO aktuell nicht als überflüssig bezeichnet hatte. Er sagte nur, "sie war nach dem Ende des Kalten Krieges obsolet". Ob die Europäer mit ihrer neuen Verantwortung in der Welt umgehen können, wird sich zeigen. In der Ukraine haben sie sich nicht mit Ruhm bekleckert. Wie das Verhältnis zu Russland sich entwickelt, steht noch in den Sternen. Wird Trump an der Ostgrenze der NATO weiter Druck machen wie Obama oder auf Entspannung setzen? Wie wird die neue Politik des Westens im Krisengürtel Libyen, Syrien, Irak, Afgahnistan und gegenüber dem Iran aussehen? Das alles weiss man auch nach München nicht. Die Europäischen Partner wurden nur verbal beruhigt. Sonst ist nichts passiert. Nur an den Taten wird man ggf. den Politikwechsel erkennen. Geopolitik ist wie ein Eisberg, das Publikum sieht nur die Spitze über Wasser.

Kostas Aslanidis | Mo., 20. Februar 2017 - 15:29

wird es für die Kriegstreiber maximal bis nach Stalingrad reichen. Warum schreibt niemand das Russland zum Feind erkoren wurde, weil es seine Bodenschätze nicht hergibt. Bei Jelzin war Russland super!!Es ist das reichste Land an Bodenschätzen in der Welt. Und sie schäumen, die " Guten". Der böse Putin gibt es nicht her und zerbomben geht auch nicht, da Militär supermacht.

Jürgen Althoff | Mo., 20. Februar 2017 - 16:02

Sie kommen natürlich auf Ihre "alten Tage" nicht mehr aus ihrem Atlantiker-Raumschiff heraus.
John McCain ist ein Ralph Steger der Republikaner, ein Unsympath und Verlierer, aber militant bis zur Kriegserklärung.Er hat und hätte nie eine Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten erhalten, was ihn bis an sein Lebensende schwarz ärgern wird.
Wie wäre es denn, wenn Trump, wie im Geschäft üblich, erst einmal auf Maximalforderung gegen Russland geschaltet hätte, um dadurch a) die McCains im Kongress ruhig zu stellen und b) eine maximale Ausgangsposition gegen Putin zu haben? Aber sowas übersteigt natürlich das Vorstellungsvermögen des gemeinen deutschen Mainstream-Journalisten, der nie im Wirtschaftsleben erfolgreich verhandeln musste.

Sepp Kneip | Mo., 20. Februar 2017 - 22:32

Antwort auf von Jürgen Althoff

Ja, Herr Althoff, vielleicht ist Trump ja gar nicht so dumm. Er vertritt seine Linie und lässt seine Mitstreiter die Wogen glätten. Er weiß ganz genau, dass ihm die Neocons und die Strippenzieher ans Leder wollen. Er sagt, was seine Wähler von im verlangen. Diese wollen keine Weltpolitik machen. Sie wollen ihre Politik vor der Haustür. Dafür haben sie Trump gewählt. Mögen sich sein Vize und sein Außenminister in Diplomatie üben, Trump spielt die Melodie, die seine Wähler hören wollen. Das sind nicht wenige. Ein Ausschalten Trumps würde ein innenpolitisches Chaos in den USA auslösen.

Hannelore Altmeyer | Mo., 20. Februar 2017 - 16:13

Der Titel gibt m.M. nach schon die negative
Tendenz des Berichtes gegen Russland vor.
McCain als Falke und L.Graham mit diesem
tollen Spruch "R.i.d.A.treten" verkörpern den
militärisch-industriellen Komplex, der bestimmt
nicht friedensfördernd ist. Warum steuert die
Nato so auf einen Krieg gegen Russland zu?
Sergej Lawrow hat sein Land in München
gegen soviel Widerstand gut vertreten.

Frank Goller | Mo., 20. Februar 2017 - 16:19

In München wurden Placebos verteilt und die "Eurofighter" haben sie gerne geschluckt. Was sollen sie auch tun mit ihren eingeschränkten Mitteln. Die Nato sind die USA. Wie können niemand schützen noch nicht mal uns selbst.

claus vogt | Mo., 20. Februar 2017 - 16:22

Diese lächerlichen "Appeacement-Jünger" haben aus
der Geschichte einfach nichts gelernt. Das naive Ab -
rüsten nach 1989 war gefährlich. Wir müssen mit
modernen Mitteln den Herausforderungen weltweit
begegnen können, da wir uns einen Wohlstand leisten,
der auf unseren weltweiten Exporten fußt. Putin
und Trump spielen beide ein gefährliches Spiel.Wir
müssen aus der bequemen Loge raus und handeln!

Petra Führmann | Mo., 20. Februar 2017 - 16:36

auf Trump gesetzt, darauf, dass sich endlich etwas ändert, dass er es wahr macht mit Russland und sich annähern will, die Sanktionen aufheben.. und was ist? Das Gegenteil. In meinen Augen nichts als Fortsetzung oder gar Aufleben des Kalten Krieges, völlig sinnlos, und wir mittendrin, verscherzen es uns auch mit Russland. Zudem: Ich fühle mich von Putin nicht bedroht, aber das kann ja noch kommen durch unsere "umsichtige" Politik. Seitdem klar ist, dass Trump gegen Putin ist, interessiert er mich nicht mehr.
Zur angeblichen russischen Einmischung in die Wahlen: Wenn es sie wirklich gegen haben sollte, wären sie doch für Trump gewesen; weshalb also die Aufregung? Es ist so viel einfach nicht zu verstehen...

Klaus Moll | Mo., 20. Februar 2017 - 17:33

Wer die Schrecken des 2. Weltkrieges miterlebt hat, Zeugen dieser Zeit sind fast ausgestorben,kann nur mit Abscheu die Diskussionen über die Nato verfolgen. Nachdem nach der Wende die Sowjetunion den Warschauer Pakt aufgelöst und die eigenen Truppen aus der DDR abgezogen hat, wäre damit auch die Nato entbehrlich gewesen. Die USA, deren Instrument die Nato ja in Wirklichkeit ist, haben ja in der Tat den kalten Krieg nie beendet. Sie blockierten auch die Bemühungen Putins um bessere Beziehungen zur EU, denn das wäre besonders für Deutschland ein Erfolgsmodell für Wirtschaft und Kultur geworden. Die Sanktionen haben nicht nur Russland sondern auch unserer eigenen Wirtschaft geschadet.

Und die Falken interessiert es nicht wer stirbt. Zumal die Kriegstreiber und Falken immer weit weg von der Front im warmen und im trockenen sitzen während junge Frauen und Männer (meist nicht aus den gehobenen Schichten) als Kanonenfutter her halten müssen

Rolf Pohl | Mo., 20. Februar 2017 - 17:41

... den gabs zuletzt vor mehr als siebzig Jahren.

Aktuell gabs dazu allein undefinierbare Sprüche von Trump wie lustig, abwartende von Putin. Wobei es so aussieht als sei Trump mit seinem Blätterzählen noch derart beschäftigt: "Putin ich lieb dich, ich lieb dich nich. Putin gib die Krim raus, oder gieb sie nich raus."

Wer bei hinter so etwas schon Honeymoon vermutet, der berichtet wohl schon bald von einer Romanze zwischen Merkel und Schulz.

Bernhard K. Kopp | Mo., 20. Februar 2017 - 18:40

Die Russen empfinden die USA/Nato nach der Osterweiterung und den verschiedenen out-of-area-Interventionen als Bedrohung. In Kiew und in Tiflis war man einem Regime-Change ja schon sehr nahe, und der damalige Präsident Bush hat über eine Nato-Mitgliedsschaft beider Länder offen geredet. Die Balten und die Polen haben ihre eigene, berechtigte und unberechtigte, Russophobie. Wenn es der russischstämmigen Bevölkerung in Estland und in Lettland, EU_Bürger, deutlich besser geht als den Russen über die Grenze, dann hat Russland keine Basis für einen Konflikt. Für eine neue Ordnung mit Russland ist Europa gefordert, ohne mit den USA zu brechen, aber auch ohne Scheu die unverbesserlichen Kalten Krieger in die Schranken zu weisen. Es ist unser Kontinent.

Karin Zeitz | Mo., 20. Februar 2017 - 19:44

die führenden Militärs und die Rüstungsindustrie veerdienen an den derzeitigen Kriegen noch nicht genug. Ständig werden neue Feinde gesucht und man versucht, die Völker durch Propaganda kriegswillig zu stimmen. Die Bezeichnung "Sicherheitskonferenz" ist völlig verfehlt, man sollte sie als "Unsicherheitskonferenz" bezeichnen, denn die Welt wird durch die Drohgebärden und Militärbündnisse nicht wirklich sicherer.

Alexander Mazurek | Mo., 20. Februar 2017 - 23:44

... kurzer Sinn. Wem haben wir denn die Unsicherheit und die Ungleichheit in dieser Welt "zu verdanken", wie auch den Migrationstsunami? Den USA, seit einem halben Jahrhundert, Herr Friedman von Stratfor spricht auf YouTube davon. Nicht den ehrenwerten Bürgern der USA, diese sind wie wir, wir wollen unsere Ruhe und unser Auskommen haben, NEIN, nur den "progressiven selbsternannten Eliten, den aufgrund ihres zusammengerafften Vermögens gefühlt 'Auserwählten'". Zumindest wir Kontinental-Europäer, bis zum Ural, sollten uns NIE WIEDER gegeneinander aufhetzen lassen. Wir haben dieselben alten und guten Wurzeln: Die griechische Philosophie, das römische Recht und das Judeo-Christentum. Anders als die Angelsachsen, der einzige germanische Stamm, der die Überlegenheit des römischen Rechts nicht erkannt hat und dem wir die Pseudoreligion des bunten Neoliberalismus "zu verdanken" haben, die Pseudoreligion einer Räuberbande zur See, verwandt mit der Pseudoreligion der Wegelagerer der Wüste.

Thorsten Rosché | Di., 21. Februar 2017 - 08:17

Europa sieht sich politisch im Weltgeschehen auf Augenhöhe mit den Großmächten USA, Russland, China. Aus meiner Sicht ist das Pippi Langstrumpf Philosophie. V.d. Leyen droht vorige Woche den USA ?! Mit ihrem neuen 400A hat sie es noch nicht mal ins Baltikum geschafft. Mein Tipp wäre Donald die nächsten 4 Jahre mit äusserster Freundlichkeit behandeln. Merkel hat das schon gerafft, die Einladung für den lieben Donald zum Wildschwein essen in der Uckermark liegt schon auf ihrem Schreibtisch. Kosten spielen wie bei Bush keine Rolle. Jede Wette................

Holger Stockinger | Di., 21. Februar 2017 - 10:33

Welche sog. Köpfe naturgemäß im Geheimen Deutschlands "Sicherheitspolitik" kalkulieren und verklausulieren, bleibt uns unbekannt.

Fest steht allerdings, dass nach der Aufgabe einer Kontrolle an der deutschen Grenze zugunsten der wahlweise Flüchtlinge oder Schutzsuchende genannten Immigranten mal abgesehen von "Panzersperren" für Karnevalsumzüge statistisch relevant Frauen in Deutschlands "Inneren" sich signifikant "unsicherer" fühlen als noch 2014.
Die Gefühlslage der Frau Kanzlerin und ihres Beraterstabs 2015 scheint abzuweichen von der schon länger hier wohnenden Geschlechtsgenossinen ...

Rudolf Bosse | Di., 21. Februar 2017 - 13:43

Nach Ihrer Zensur meines gestrigen Beitrags gehören Sie für mich zum gewöhnlichen Mainstream. Wenn dem Bürger schon Nachrichten aus US-Amerikanischen Medien auch von Ihnen vorenthalten werden müssen, dann sieht es in Deutschland nicht besser aus, als in Ländern, denen ständig mangelnde Pressefreiheit vorgeworfen wird.

Auch mein Betrag vom Dienstag wurde zensiert. Ich wünschte mir eine Antwort: Warum? Ich vermute, auch Cicero ist fremdgesteuert und manipuliert.
Zensor bitte antworten.

Michaela Diederichs | Di., 21. Februar 2017 - 21:30

Aaus den Fugen geraten die Dinge immer wieder in Frankreich, in Schweden und langsam immer öfter auch in Deutschland. Was haben diese Länder gemeinsam? Ich bin kein Fan von Herrn Trump, aber er ist in jedem Fall besser informiert als es den Politikern und Mainstreammedien bei uns lieb ist. Und ja, Sie haben recht: CDU und SPD liegen näher beieinander als es einem gesundem Demokraten lieb sein könnte. Die Parteien sind in ihrem Positionen selbst beim Wehretat kaum zu unterscheiden.

Peter Enders | Sa., 25. Februar 2017 - 21:13

Wenn Herr Sonne nicht nur in den USA, sondern auch in Russland Korrespondent gewesen wäre, hätte er - vielleicht - einen ausgewogenen Beitrag geschrieben.