Umzug der Kunst in der Kunsthalle Mannheim
Vom ewigen Umzug, wie hier in der Kunsthalle Mannheim, bleibt keine Kunst verschont / Andreas Reeg

Museen - Die trojanischen Pferdediebe

Das Verhältnis zwischen öffentlichen Museen und privaten Leih­gebern ist zerrüttet. Streit und Vorwürfe regieren, nicht nur in Halle und auf Schloss Moyland

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Ohne das Engagement von Bürgern wären öffentliche Museen nicht vorstellbar. Doch die Zusammenarbeit zwischen den Ausstellungshäusern und den privaten Gönnern ist ins Gerede gekommen. Sammlungen werden abgezogen, Bilder weiterverkauft, Verträge gekündigt. Ist aus einer Vorzeigebeziehung eine Ehe auf Zeit geworden?

Ein Künstler verschwindet. Sein Gesicht ist abgemagert, seine Augen sind leer. Es ist das Jahr 1974. Karl Schmidt-Rottluff, einer der letzten Meister der Moderne, ist bettlägerig. Sein künstlerisches Werk hat er abgeschlossen. Einzig auf Drängen seiner Frau Emmy greift Karl Schmidt-Rottluff zu Papier und Farbkreide. Ein letztes Selbstporträt will er malen: „Tu l’as volue“. Ein Stück Papier, kaum größer als DIN A5, auf das er sich mit eckigem Profil, blassem Teint verewigt. Schmidt-Rottluff steckt das Bild in einen Briefumschlag und schickt es Emmy zum Geburtstag.

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