Rötlich illuminiert steht am 25.09.2017 in Fulda (Hessen) der Dom vor dem Abendhimmel. Die deutschen Bischöfe treffen sich hier in diesen Tagen zur Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.
Vor allem die Flüchtlingskrise hat den Kirchen einen Aufschwung beschert / picture alliance

Politisierung der Kirche - Bye bye Transzendenz

Zu Weihnachten ist eine Debatte darüber entbrannt, wie politisch Predigten seien und seien dürften. Die zweifelhafte Nähe der Kirchen zur Politik war auch das Thema der Cicero-Titelgeschichte in der September-Ausgabe

Autoreninfo

Sophie Dannenberg, geboren 1971, ist Schriftstellerin und lebt in Berlin. Ihr Debütroman „Das bleiche Herz der Revolution“ setzt sich kritisch mit den 68ern auseinander. Zuletzt erschien ihr Buch „Teufelsberg“

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Das Reich Gottes liegt in Hamburg-Bahrenfeld, an der A 7. Mitten auf dem Friedhof Holstenkamp an der Regerstraße, neben dem Areal mit Gartenabfällen und kaum größer als ein Pausenhof. Hier, zwischen Wohncontainern und einem Minispielplatz, arbeitet Diakon Nils Baudisch für die kirchliche Flüchtlingshilfe. „Flüchtlinge“ sagt er aber nicht, sondern „Geflüchtete“. Das sind die Afghanen, Syrer, Iraner und die vielen anderen, die in die Regerstraße kommen, um Deutsch zu lernen oder Kleider und gespendete Fahrräder abzuholen. In der Containerwerkstatt riecht es nach Gummi­kleber und Kettenöl. „Als Christ fühle ich mich angesprochen, den Geflüchteten zu helfen“, sagt Baudisch. „Wir arbeiten damit am Reich Gottes weiter.“

Aufschwung für die Kirchen

Vor allem die Flüchtlingskrise hat den Kirchen einen Aufschwung beschert. Plötzlich blühen ganze Gemeinden wieder auf. Und ihre Arbeit ist nicht nur dia­konisch. Die Kirchen politisieren sich immer mehr: Klimaschutz, Waffenhandel, Genderforschung – kein Thema, zu dem sie keine eigene Agenda verfolgen. „Wir verstehen unsere Arbeit auch als politisches Statement“, sagt Baudisch.

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Klaus Wenzel | Do., 28. September 2017 - 18:04

Wirtschaftlich mag die massenhafte Migration "Geflüchteter" ja ein Erfolg für die Kirchen sein. Diese sichern sich mit ihren Angeboten ein Stück vom Kuchen der fleissig fliessenden Steuergelder für die neue Zielgruppe. Die immer geringere Anzahl der "schon länger hier lebenden" Christen und Gläubigen in den Gemeinden zeichnet möglicherweise ein anderes Bild. Kirchen werden geschlossen, Gemeinden "fusioniert", der klerikale "Service" ausgedünnt. "Spirituell" werden die christlichen Kirchen mit ihren Bemühungen um Zugewanderte sicher keine neuen "Schäfchen" gewinnen. Allerdings will die Amtskirche mit ihren zahlreichen "Würdenträgern" ja auch alimentiert werden.

Dr. Markus Müller | Do., 28. September 2017 - 18:58

In der Diözese Bozen-Brixen z.B. gibt es mittlerweile keinen einzigen Nachwuchspfarrer mehr. "Spirituell ausgezehrt, finanziell gesättigt", u.a. durch die Kollaboration bei bzw. Förderung der illegalen Einwanderung, da möchte niemand mehr mitmachen. Kein Wunder.

Dieter Weinmann | Sa., 30. September 2017 - 19:35

Unterstellt, dass Kirchen ursprünglich als innere und äußere Organisation ihrer Gläubigen gegründet worden sind, dann haben sie sich spätestens über die letzten Jahrzehnten von dieser Funktion verabschiedet.

Solange die Aktivitäten jenseits von Gottesdiensten und Seelsorge primärer Ausfluss der postulierten Nächstenliebe waren, ging das noch in Ordnung.

Inzwischen sind die Unterorganisatoren der beiden christlichen Kirchen gewichtige Wirtschaftsunternehmen, für die die Nächstenliebe allenfalls publicity-wirksamer Bestandteil ihres Geschäftskonzepts ist.

Es gibt Landstriche in Deutschland, in denen z.B. die Diakonie die gesamten Geschäftsfelder der Werkstätten für behinderte Menschen, berufliche Rehabilitation und psychiatrische Einrichtungen dominiert.

Je mehr Menschen mit Handicaps zu uns kommen, umso einträglicher sind die außer-religiösen Aktivitäten von Diakonie und Caritas. Das sollte bei der Betrachtung der Motive nicht zu kurz kommen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 2. Oktober 2017 - 11:43

weil er m.E. das trifft, was ich als einen Kirchenton bezeichnen würde.
Keinesfalls ist das, was wir heute erleben nicht Kirche, es wird aber evtl. daraus hinauslaufen, dass daraus vor allem nicht unsere Kirche erstarkt.
Ich sehe gerade heutzutage keinen Grund ein spirituelles oder auch nur normales Alltagsvertrauen in den Islam zu setzen.
Das credo Christi lautete nicht `und wendet Euch Euern Feinden zu, auf dass ihr sie stark macht, Euch zu vertreiben, mindestens Euch in Frage zu stellen´.
Ich kann mich irren, aber ich erlebe den Islam spätestens seit Khomeini nicht als Religion sondern als religiösen Kampf, der sich mir heute verbietet.
Hätte Luther das Schwert gegen die katholische Kirche gepredigt, würde ich ihn nicht ernstnehmen.
Umgekehrt mußte sich die evangelische Kirche der katholischen Machtansprüche erwehren.
Schwert und Religion schliessen sich m.E. aus.
Der Islam unter Mohammed scheint mir nichts anderes.
Eine spirituelle Erneuerung für Mann und Frau im Islam!

Yvonne Walden | Mi., 4. Oktober 2017 - 13:20

Die beiden privilegierten Großkirchen in Deutschland haben sich auf Neben-Schauplätze begeben müssen, weil ihr Kernanliegen, die Vermittlung eines sogenannten "Glaubens", nicht mehr gefragt ist.
Also bleibt ihnen nur, auf humanitärem Gebiet zu wirken, etwa im karikativen Bereich.
Mir scheint, daß dies den kirchlichen Funktionärinnen und Funktionären einerlei ist, denn diesem kirchlichen Personal geht es vorrangig um die Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Und die waren bzw. sind überwiegend gut dotiert.
Auf lange Sicht wird dies alles jedoch nicht funktionieren mit der Folge, daß die Evangelische und auch die Katholische Kirche - zumindest in Deutschland - Sektencharakter annehmen wird.
Und was den karikativen Bereich betrifft: Eine Gleichstellung kirchlicher Einrichtungen mit den weltlichen Anbietern (im Krankenhaus- und Altenpflegebereich) ist längst überfällig, denn es gibt keinerlei Grund, dem kirchlichen Arbeitsrecht eine Sonderstellung einzuräumen.

Fr. Walden, andere Bedeutung. Man könnte meinen die Kirchen karikieren sich selbst oder sind nur noch eine "Karikatur" ihrer selbst. Danke für den unfreiwilligen Lacher.

Christa Maria Wallau | Mi., 18. Oktober 2017 - 12:08

Die absolut wichtigste Aufgabe der Kirche(n) ist die Verkündigung des christlichen Glaubens u. die Stärkung des Zusammenhaltes der Gläubigen untereinander.
Diesen - von Jesus Christus selbst gesetzten - Auftrag nehmen die Kirchen nicht bzw. nur noch marginal wahr: Sie missionieren nicht mehr, und
ihre Arbeit an der gläubigen Seele des einzelnen
Christen beschränkt sich auf Appelle an
seine allgemeine Menschenfreundlichkeit.

Keine Rede mehr von Himmel und Weltgericht,
von persönlicher Schuld, Reue und Erlösung,
von festem Vertrauen auf das jenseitige Heil, von der Kraft der Sakramente usw.
Der christliche Glaube ist e n t k e r n t.
Stattdessen mischen sowohl die evangelische wie die katholische Kirche in der Politik mit und stimmen als solche überein mit Atheisten
(z. B. Marxisten) oder auch Muslimen, die sich ein gutes Leben u. die Vorherrschaft hier auf Erden nicht nur erhoffen, sondern gewaltsam erkämpfen bzw. erhalten wollen.

"Bye, bye Transparenz!" - Stimmt!

Einen Vorteil hat diese Diskussion: Sie geht endlich in die richtige Richtung.
Denn im täglichen Leben der Menschen spielt die Bedrohung durch mit der Flüchtlingswelle eingeschleppte Terroristen eine weit weniger große Rolle, als das schwierige Zusammenleben mit Moslems, die sich der Integration verweigern.
Und darum geht es: Der gemeinsame Wertekanon ! In den wollen sich Moslems in Deutschland partout nicht integrieren.

Christa Maria Wallau | Mi., 18. Oktober 2017 - 16:54

Antwort auf von Robert Flag

Das ist ja eben, lieber Herr Flag:
Mit wirklich gläubigen Moslems, die den Koran so ernst nehmen, wie er nach
Auffassung aller entscheidenden Schulen des Islams ernst genommen werden muß,
gibt es keinen g e m e i n s a m e n Wertekanon mit uns aufgeklärten Europäern - seien wir nun Christen, Agnostiker oder Atheisten.

Und: Selbst wenn es theoretisch einige W e r t e im Koran gibt, die mit unsrigen übereinstimmen, so ist deren Rangordnung im verpflichtenden Verhaltenskanon für die Mohammedaner eine ganz andere als bei uns. Man betrachte nur das Rechtssystem des Islam, die Scharia.
Wo soll es da Brücken zu unseren Auffassungen geben?

Die Uneinsichtigkeit liegt nicht bei den Muslimen, sondern bei unseren Politikern,
Intellektuellen und Kirchenoberen, die nicht begreifen können oder wollen, daß man höchstens ein kleine Minderheit von Muslimen im unserem Land ohne Schaden für die bestehende Gesellschaft u. Kultur zulassen u. dulden darf.
Diese Höchstzahl ist längst überschritten.

wolfgang spremberg | Mi., 27. Dezember 2017 - 11:11

Antwort auf von Christa Maria Wallau

Wir nehmen Muslime in großer Zahl in unserem Land auf...sagen der Islam gehört zu Deutschland...aber auch den Islam gibt es nicht....wollen Muslimen auf Augenhöhe begegnen....wollen ihnen, den Muslimen, aber auch erklären wie sie ihren Glauben zu verstehen haben. Wir sind schon recht merkwürdig.....

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 24. Oktober 2017 - 15:13

Antwort auf von Robert Flag

Jedenfalls hatte ich bei Merkel vor allem das Gefühl, dass sie es nicht müssen, weil es Christenpflicht sei, dann war es der humanistische Imperativ, die Gesellschaft nach ihnen auszurichten.
Ich tendiere dazu, Merkels Neubürger-Äusserung bzw. die, die schon länger hier sind genauso zu interpretieren, als eine Frage der Beliebigkeit, höchstens des zeitlichen Nacheinander.
Die Katastrophe waren nicht die Flüchtlinge, für mich war Merkel die Katastrophe.
Schön, dass ich es sagen durfte.
Ansonsten ist niemand gezwungen, Merkel hochzuhalten oder sie zu wählen PUNKT

sehe ich die Sonderrechte der Kirchen an, als extremes Beispiel das Kirchenasyl. Ein Recht, das in autoritären Rechtssystemen zum Schutz zu Unrecht Verfolgter seine Berechtigung hat, untergräbt in Deutschland rechtsstaatliche Normen, indem es den Vollzug von Gerichtsverfahren und Verwaltungsakten unseres demokratischen Staates willkürlich verhindert.

Klaus Jürgen Bremm | Mi., 18. Oktober 2017 - 13:39

In der Antike waren Alexandria, Antiochia und Konstantinopel die unbestrittenen Metropolen des Christentums. Wie ihnen wird es schließlich auch Rom, Madrid und Paris ergehen und das Christentum wird sich nach Südamerika und China (wo es bereits mehr praktizierende Christen als im so genannten Abendland gibt) zurückziehen müssen. Trotz seiner weit überlegenen Theologie - oder vielleicht gerade deswegen - fehlt dem Christentum offenbar ein wirksames geistiges Abwehrmittel gegen die Ideologie dieses letzten Propheten.

Ein institutionelles Christentum das darin besteht dass seine höchsten Vertreter es verleugnen indem sie seine Symbole ablegen um islamische Vertreter nicht zu provozieren (zwei deutsche Bischöfe am Tempelberg) ist unnütz und braucht man nicht mehr. Das kann man ersatzlos streichen. Friedhöfe und Krankenhäuser können ebenso gut vom Staat verwaltet werden. Zeremonien kann man kaufen, auch christlich gefärbte. Jeder kann sich als Pfarrer verkleiden und Standardtexte verlesen, dazu braucht es nicht diese - durchaus menschlichen - Heuchler. Das Christentum ist groß geworden durch seine Märtyrer, in Deutschland wird es untergehen weil selbst seine Vertreter nicht mehr an es glauben.

Nicht dem Christentum fehlt das "geistige Abwehrmittel gegen Mohammed."Das Evangelium in der Bibel ist sei Jahrhunderten dasselbe (übrigens vor dem Koran). Das Problem sind die Verkündiger desselben, die sogenannten Theologen, die vor lauter Humanismus die Lehre Jesu marginalisieren und nicht mehr wahrhaben wollen, dass er auch der Christus ist (sprich Gottes Sohn)und somit die Botschaft des Evangeliums verraten. Wie im Artikel beschrieben folgen sie viel lieber dem Mainstream der heutigen Zeit und haben in der Politik eine neue Heimat gefunden.

Karin Zeitz | Mi., 18. Oktober 2017 - 14:02

bleiben die speziellen Feiertage für alle anderen nichtchristlichen Bevölkerungsgruppen wie z. B. Hindus, Buddhisten, Sikhs, Konfuzianer, Juden, Naturreligionsanhänger, Gnostiker und Atheisten? Aus Gründen der Gleichbehandlung wäre es diskriminierend, nur für Muslime zusätzliche Feiertage einzuführen und alle Anderen nicht zu bedenken. Zur “Freude“ der Arbeitgeber für jede Religion mindestens 1 Tag als bezahlten arbeitsfreien Feiertag für Alle einführen.

Dr. Georg Steger | Mi., 18. Oktober 2017 - 14:39

Antwort auf von Karin Zeitz

... Ihre Idee entspricht der wahren Gleichstellung und damit absoluter political Correctness: darauf müssten doch die entsprechenden politischen Richtungen abfahren:
- Statt Epiphanias (Hlg.-3-Könige) ein Sikh-Feiertag
- Statt Karfreitag ein Buddhisten-Feiertag
usw. (es gibt der christlichen Feiertage ja genug) und da der Großteil unserer Bevölkerung deren Bedeutung eh nicht mehr kennt, haben sich diese überholt und die Kleriker sind vom lästigen Messefeiern und Predigen erlöst: eigentlich eine Win-Win-Situation!

Bettina Diehl | Mi., 18. Oktober 2017 - 14:07

Mittlerweile kommt mir der Verdacht, dass Benedikt genau diese Entwicklung geahnt bzw. Kenntnis hatte, wohin die Reise gehen soll und aus diesem Grunde diesem Verein den Rücken gekehrt hat. Ich kann mich irren

Gudrun Philipp | Mi., 18. Oktober 2017 - 14:50

Antwort auf von Bettina Diehl

Diesen Verdacht habe ich auch schon lange, Frau Diehl. Denn war es nicht dieser Papst, der in seiner Augsburger Rede die Aussage des byzantinischen Kaisers Manuel II, die er bei einem Gespräch mit einem persischen Gelehrten machte, wiederholte: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten ... Gott hat keinen Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider." Hier drängt sich gleich die Frage auf, ob es ein vernunftmäßiges Handeln war, diese Eroberungsideologie hier mit offenen Armen ohne irgendwelche Vorbehalte aufzunehmen. Ich kann mir nach dieser Rede des Papstes Benedikt nicht vorstellen, daß er sich so verhalten hätte wie es der Heilige Stuhl heute tut.

Bettina Diehl | Mi., 18. Oktober 2017 - 15:55

Antwort auf von Gudrun Philipp

und mein Dank auch an Frau Wallau, für die ergänzenden Erklärungen. Ich bin nicht katholisch und muss gestehen, dass ich den Ereignissen um Papst Benedikts Rücktritt aufgrund persönlicher, einschneidender Umstände nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt habe. Wenn ich mir allerdings die Aktionen und Aussagen von Franziskus, Wölki, Bedfort-Strohm anhöre bzw. darüber lese, denke ich, dass Benedikt damit alles andere als glücklich sein kann.

Christa Wallau | Mi., 18. Oktober 2017 - 15:04

Antwort auf von Bettina Diehl

Dieser fromme, hochgebildete und -spirituelle Papst aus Deutschland hat wohl sein Amt aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Meine Vermutungen:

1. Er kam bei der Bekämpfung der intriganten Clique seiner "Mitbrüder" im Vatikan
nicht voran, obwohl er es versuchte.
2. Er spürte und erkannte den Glaubensverlust der Mehrheit der Christen, vor allem
in Europa, und kam dagegen nicht an, obwohl er die entscheidenden
Glaubenswahrheiten immer wieder klar herausstellte u. zutiefst bedauerte, daß
sie nicht mehr beachtet wurden.
3. Er war ein Gegner einer Multi-Kulti-Vermischung der Religionen (sog.
Welt-Ethos / Küng), d. h . er achtete zwar alle Menschen anderer Religionen, aber
er bestand darauf, die fundamentalen Unterschiede in der Substanz der
Glaubens- und Gottesvorstellungen u. deren heutige Auswirkungen auf die Welt
nicht zu leugnen, sondern offen zu benennen.

Davon wurde Benedikt XVI. krank.
Mir wäre wohler, wenn wir diesen Papst noch hätten.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 24. Oktober 2017 - 12:21

Antwort auf von Christa Wallau

vulgär zu nennen in der Theologie, aber in höchster Anstrengung Christus nachfolgend und den Menschen zugewandt.
Er ist der Ziehsohn des polnischen Papstes.
Die Idee des Franziskus wäre folgerichtig, ich weiss nur nicht, ob es Franziskus auch ist.
Es wäre besser für ihn, sich aus der Politik herauszuhalten.
Aber Frauen und Moslems oder Juden die Füße zu waschen ist doch einrichtiger Ansatz.
Irgendetwas ist evtl. durch Mohammed "falsch" gelaufen im arabischen Glauben, aber Araber etc. haben nicht mindere Kraft und Sehnsucht nach Glauben als die hiesigen.
Das müssen sie nicht hier leben, ich glaube sogar eher an die Kraft der unseren für unsere Nachbargebiete - ohne strenge Missionierung, aber die Gespräche untereinander sind wichtig.
Für mich ausser Frage steht, dass sie ohne weibliche Göttlichkeit im Dunkeln stochern.
Warum sage ich wohl etwas...

Yvonne Walden | Do., 26. Oktober 2017 - 16:43

Antwort auf von Christa Wallau

Gestatten Sie, Frau Wallau, daß ich Ihnen widerspreche.
Papst Joseph Ratzinger (Pseudonym: Benedikt XVI.) darf durchaus als "gebildet" bezeichnet werden.
Allerdings dürfte seine Bildung, soweit die Öffentlichkeit dies erkennen konnte, eher sehr einseitig sein.
Seine kirchliche Indoktrination begann bereits in jungen Jahren.
Damals hatte die Katholische Kirche noch die Möglichkeit, kirchenkritische Schriften jedweder Art zu verbieten, also Katholikinnen und Katholiken die Lektüre solcher Zeitungen, Zeitschriften und Bücher zu untersagen.
Alles andere wäre eine Sünde gewesen.
Und es gab durchaus, gerade auch im ur-katholischen Bayern, viele "gläubige" Menschen, die sich an diese Verbotsregelung hielten.
So vermutlich auch die gesamte Familie Ratzinger in Marktl am Inn.
Aber eines vermochte auch Herr Ratzinger nicht: Indizien und Merkmale für einen Gottesbeweis erbringen.
Wenn ihm dieser Gottesbeweis gelungen wäre, wäre er sicherlich auch heute noch römisches Kirchenoberhaupt.

Liebe Frau Walden,
Glaube ist nichts anderes als VERTRAUEN ! Dies gilt auch für den christlichen Glauben. Niemand kann Glaubenslehren b e w e i s e n.
Sonst handelte es sich ja nicht mehr um "glauben", sondern um "wissen".
Allerdings gibt es menschliche Erfahrungen, die weitergegeben werden,
und es gibt die Erzählungen der Menschen, die Jesus Christus gekannt
und sein Wirken erlebt haben. Auf ihrem Zeugnis fußt die ganze Tradition
und Lehre. Ob diese in den Kirchen immer richtig verkündet wird, ist eine ganz andere Frage.
Mir sind die Kernaussagen des Christentums, fußend auf den Erzählungen
des Alten Testamentes u. weiterentwickelt im NT, als Heilslehre so beglückend wichtig geworden, daß ich dankbar bin, daß ich als Kind im Christentum aufwuchs u. seine Botschaft über viele Jahre des Zweifels hinweg immer besser verstehen lernte. Es gehört eine gewisse seelische Bereitschaft (Demut) dazu, sich der Botschaft Jesu zu öffnen. Wer sie nicht aufbringt, kann nie zum Glauben finden.

Dr. Georg Steger | Mi., 18. Oktober 2017 - 14:28

Seit ich von einem in der Katechese tätigen Mitarbeiter des Ordinariats der Münchner Erzdiözese hörte, dass ein muslimischer Religionsanteil von 50% in katholischen Kirchenkreisen offensichtlich als akzeptabel betrachtet wird, bin ich der Meinung, dass (zumindest) von der Katholischen Kirche bewusst auf eine Islamisierung hingearbeitet wird. Deshalb verstehe ich inzwischen auch die Aufnahmebereitschaft gegenüber Migranten islamischer Religionszugehöriger (Marx fordert Beschleunigung des Familiennachzugs!). Vielleicht erhofft man sich damit eine neue politische Machtzunahme!

Marx und Bedford-Strohm haben sich ja am Tempelberg in Jerusalem mit der Ablegung des Kreuzes bereits entsprechend positioniert.

Christliche Feiertage gibt es genug: muss man nur einen davon umwidmen!

Wahrscheinlich rechnet die Kirche mit einer Machtzunahme. Wenn man aber die Geschichte vom Christentum im Nahosten anschaut (Istanbul war Konstantinopel, etc.), glaube ich kaum, dass die Rechnung aufgehen wird.

Peter Wagner | Mi., 18. Oktober 2017 - 18:01

Wenn von Merkel oder ihren Untertanen, Vorschläge die den Islam betreffen, freudig von den Christlichen Kirchen begrüßt werden, dann sollten alle Alarmglocken Leuten!

Rolf Pohl | Mi., 18. Oktober 2017 - 19:03

... ist geeignet die Akzeptanz seiner Verliererpartei noch weiter zu entwerten.
An jeder Diskussion über derartiges werde ich mich im Einzelnen weder hier noch anderswo nicht beteiligen, ich halte sie schlicht für überflüssig.

Hätte unsere Welt eines fernen Tages z.B. eine Weltregierung, incl. Weltstaat ;-), sollte Herr de Maiziere diesen aktuell völlig unsinnigen Vorschlag erneut vortragen. Auch dann selbstverständlich nur für den Fall, dass in z.B. Riad die ersten Kirchenglocken läuten.

Peter Voit | Mi., 18. Oktober 2017 - 19:56

Ja, mit der Transzendenz sieht es bei den Kirchen schlecht aus. Zuweilen jedenfalls. Da glaubt man anscheinend, nicht gemeint zu sein, wenn Jesus nach seiner ersten Leidensankündigung und der Reaktion des Petrus diesen zurechtweist: "Hinweg, Satan! Ein Ärgernis bist du für mich. Denn du denkst nicht die Gedanken Gottes, sondern der Menschen" (Mt 16, 23).
Und wie sieht es bei dem Herrn von der Flüchtlingshilfe in Hamburg-Bahrenfeld aus, an der A 7, wo das Reich Gottes liegt, wie die Verfasserin des Artikel recht köstlich schreibt? Wo "Geflüchtete" - Afghanen, Syrer usw. Deutsch lernen, Kleider oder gespendete Fahrräder abholen? Weiterarbeit am Reich Gottes?
Auf den Gedanken, derartige Aktionen im Lichte der biblischen Schriften zu sehen und in Frage zu stellen, scheint man gar nicht erst zu kommen.

Arne Bruhn | Do., 19. Oktober 2017 - 05:22

besteht doch schon - spätestens - seit der Unterzeichnung des Reichskonkordats von 1934 durch die Katholische Kirche und Adolf Hitler's Verhandlungsführer! Spätestens sind die Kirchen Kostgänger der Politik - und wes (reichliches) Brot ich ess, des Lied ich sing.
Diese Kirchen widern mich nur noch an - auch wenn Einzelne "an der Front" Menschlichkeit praktizieren. Aber das tun andere - ohne diesen kirchlichen Firlefanz - auch.
MfG
Arne Bruhn

Brigitte Simon | Do., 19. Oktober 2017 - 07:49

Auf der europäischen Bischofskonferenz im Februar 1962 in Nancy, sprach Erzbischof Jean-
Clement Jeanbart aus Aleppo über die Lage der
der blutigen Christenverfolgung im Nahen Osten.
Er warf den europäischen, den deutschen Bischöfen ihr Schweigenvor mit der Frage "Warum schweigen sie, trotz einr Gefahr, die
sie betrifft?" um gleich selbst die Antwort zu
geben: "Weil sie die politisch Korrekten machen
oder machen müsse." Warum haben die Bi-
schöfe Angst? Er warf den westlichen Medien
vor, dem europäischen Publikum ausschließ-
lich geschönte Zahlen zu servieren.
Ein Skandal ist das Desinteresse der europäi-
schen Kirchen an der derzeitigen weltweiten
Christenverfolgung. Sein Appell, besonders an
die deutschen Bischöfe, endlich ihren Einfluß
zu nutzen, ihre Augen zu öffnen für die tägliche
Ermordung der Christen. Die Ermordungen stei-
gen täglich. Was hört man dazu in Deutschland? Nichts! Dagegen fordert de Maiziere einen mus-
limischen Feiertag.

Brigitte Simon | Do., 19. Oktober 2017 - 07:54

Bischof Marx unterstützt begeistert de Maizieres
Vorhaben.
Ein Skandal!
Werden wir in Deutschland auch noch unserer
christlichen Autonomie beraubt?! Die Verbindung
Kirche und Staat in Deutschland ist folgenschwer.

Wenn Marx nicht (dummerweise?) in die kirchliche Laufbahn geschlittert wäre, würde er sich halt jetzt in führender Position in einer unserer Parteien finden. Will sagen: er ist genauso machtgeil in seinem kirchlichen Umfeld, wie es gewisse Politiker in ihrem politischen Umfeld sind und er wird genauso von einer Lakaiengruppe (deutsche Bischöfe) umgeben, wie das bei der Regierung in Berlin der Fall ist.
Parallel zur Entwicklung in der CDU erfolgte eine Entwicklung in der katholischen Kirche, weg von Transzendenz und hin zu wirtschaftlichem Profitstreben, das besonders mit der Migrationskrise positiv unterstützt wurde. Bleibt nur noch die Frage, wann die katholische Kirche ihre letzten Bedenken aufgibt und an die Börse geht: das Geld und die Umsätze wäre ja vorhanden und dass jährlich gute Gewinne ausgeschüttet werden können, dafür sorgen schon die "cash-cows", die deutschen Katholiken, die immer noch glauben einer Religionsgemeinschaft mit festen Glaubensgrundsätzen anzugehören!

Nachtrag:
Übrigens würde sich Marx ganz gut als Kapitalist machen! Marx mit Bierkrug, eine dicke Zigarre (sic!) rauchend: so sein öffentliches Auftreten vor einigen Jahren beim Starkbierfest auf dem Münchner Nockerberg. Das wäre doch ein guter Anfang als Vorstandsvorsitzender einer Aktiengesellschaft namens “Katholische Kirche”.

Neben dem typischen Kapitalistengehabe muss man noch verstehen, dass dieses Fest auf dem Nockerberg immer in die Fastenzeit fällt, eine Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, in der der Gläubige besonders sparsam mit irdischen Genüssen (deshalb auch “Fastenzeit”) umgeht.

Das nennt man dann “Transzendenz der gehobenen Art”!

Brigitte Simon | Do., 19. Oktober 2017 - 08:01

Die Ermordungen steigen täglich. Was hört man dazu in Deutschland? Nichts! Dagegen fordert de
Maiziere einen muslimischen Feiertag und Bischof
Marx unterstützt de Maiziere. Ein Skandal!
Werden wir in Deutschland auch noch unserer
Christlichen Autonomie beraubt? Ja!
Die Verbindung Kirche mit Staat in Deutsch-
land wiegt schwer.

Udo Dreisörner | Do., 19. Oktober 2017 - 09:22

Da kann geschrieben werden was will. Die islamische Welt ist nicht kompatibel mit dem was wir hier in Europa leben und uns ausmacht. Es sind zwei völlig verschiedene Welten......

Volker Leyendecker | Do., 19. Oktober 2017 - 11:59

War mein Kommentar für Cicero zu Offen ? Wenn Sie ehrlich sind ist der Islam keine Religion. Eine Religion die sich auf die Scharia stützt und wo jeder selbst ernannte Iman den Koran nach seiner Meinung auslegt muss als Weltreligion scheitern. Auch wenn zehnmal gesagt wird Der Islam gehört zu Deutschland dann ist es halt Zehnmal falsch. Die den Koran wollen müssen sich die Länder ansehen in dem der Koran und die Scharia gelebt werden. Steinzeit Pur

Ruth Müller | Do., 19. Oktober 2017 - 15:09

Hat mit Transzendenz genau soviel zu tun wie roter Kapitalismus mit sozialer Gerechtigkeit.
Antagonistische Widersprüche par excellence - so haben wir das im Studium gelernt.
Oje.

Yvonne Walden | Sa., 21. Oktober 2017 - 15:13

Wenn wir die konsequente Trennung von Staat und Kirchen ernst nehmen würden, gäbe es gar keine religiös-kirchlichen Feiertage.
Deshalb mein Vorschlag: Schafft die kirchlichen Feiertage einfach ab und erstzt diese durch staatliche Gedenktage (Neujahr, Rosenmontag, 1. Mai, 3. Oktober. Volkstrauertag, Totensonntag, Silvester und viele andere mehr).
Religiös-kirchliche Feiertage sollte es durchaus geben, nur sollten diese nicht offiziell arbeitsfrei sein.
Wer an solchen kirchlichen Feiertagen einen Gottesdienst aufsuchen möchte, kann dies ohne weiteres tun - in seiner freien Zeit.
Im übrigen gäbe es bei einer solchen Regelung (nur staatliche Gedenktage im gesamten Bundesgebiet) keine Bevorzugung der süddeutschen bundesländer mehr, die ja bekanntlich bei der heutigen Regelung klar bevorzugt werden.
Ich wüßte nicht, was gegen einen solchen Vorschlag sprechen könnte?

Alexander Mazurek | Mi., 27. Dezember 2017 - 00:00

... möchte das Christentum gerne in Darkrooms verbannen, auch wegen der lutherischen "persönlichen Erlösung", so beliebig wie beim Allah des Mahomet, "allein der Glaube und die Gnade" ... Und die Werke? Egal!
Alle (vernünftigen) Religionen dieser Welt waren und sind aber immer gesellschaftlich und sozial relevant, und das ist gut so, anders als heutige "Orientierungen", die sind nur persönlich und immer asozial.
Der Talmud lehrt, dass derjenige wirklich weise ist, der a) nie aufhört zu lernen, und b) er selbst ist bzw. wird (und nicht wie alle!) - "...anders sein ist in Amerika unanständig...", so Ortega y Gasset in "Aufstand der Massen" ... Das reale Amerika ist die Antithese zum angeblichen zivilisatorischen Fortschritt. Den wahren zivilisatorischen Fortschritt finden wir in altgriechischen Dramen, bei Platon, Aristoteles, Epiktet, Cicero, bei Maimonides, Thomas von Aquin wie auch Bergson oder Levinas - im Tanach und den Evangelien. Und nicht bei Luther oder Pippi Langstrumpf.

wolfgang spremberg | Mi., 27. Dezember 2017 - 11:29

Hierzu empfehle ich die Lektüre von : " Es werde Licht". Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik. Oder im Netz einen Vortrag von Görnitz und Görnitz. Lohnt sich.
Von vergleichbarer, wenn nicht größerer Bedeutung als die Existenz Gottes ist doch die Frage der Gefolgschaft gegenüber den Botschaften / Offenbarungen von Propheten / dem Messias.
1.
Ein Bote überbringt einem Rabbi, der gerade die Thora studiert , die frohe Botschaft, das der Messias erschienen ist. Der Rabbi tritt vor die Tür, schaut sich um, sagt : es hat sich nichts verändert und setzt sein Thora Studium fort....

wolfgang spremberg | Mi., 27. Dezember 2017 - 11:34

fragt einen alten Mann der vor einer Synagoge sitzt was er dort macht. Der alte Mann antwortet : Ich warte auf den Messias. Der Reisende : Oh, eine sehr wichtige Aufgabe. Das wird sicher sehr gut bezahlt ?
Nein antwortet der Alte, ich bekomme nur etwas Brot.
Oh sagt der Reisende, aber Du bist sicher hoch angesehen ?
Nein sagt der Alte, die Leute halten mich für einen Spinner.
Warum machst Du es denn fragt der Reisende ?
Weil es ein dauerhafter Posten ist, antwortet der Alte....