Pegida-Demonstranten in Dresden
Pegida Protest in Dresden: „Die ostdeutsche Bevölkerung durchschaut die Regierenden“ / picture alliance

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Der Liedermacher Wolf Biermann unterstellte den ostdeutschen AfD-Wählern kürzlich, Demokratie und Freiheit nicht zu schätzen. Eine Widerrede der CDU-Politikerin und DDR-Bürgerrechtlerin Angelika Barbe vom Oktober 2017

Angelika Barbe

Autoreninfo

Angelika Barbe ist Biologin. Sie war DDR-Oppositionelle, Gründungsmitglied der DDR-SPD, Bundestagsabgeordnete der SPD und ist heute CDU-Mitglied.

So erreichen Sie Angelika Barbe:

Lieber Wolf,

seit dem gemeinsamen Hungerstreik mit Bärbel Bohley und anderen Bürgerrechtlern in der Ostberliner Stasizentrale 1990 kennen wir uns persönlich. Vorher verehrte ich Dich bereits Deiner Lieder wegen, die ich abtippte und heimlich verteilte. Ich war damals die Einzige aus der SPD, die sich dem Streik um die Öffnung der Stasiakten anschloss und dafür von Wolfgang Thierse diffamiert wurde. Du weißt, dass ich kein Feigling bin. Und die Mehrheit der Ostdeutschen es auch nicht ist.

Schade, dass du keine Gelegenheit hattest, mit den vielen Bürgern zu sprechen, die ich in Dresden in den vergangenen Jahren kennenlernen durfte. Von über 500 Briefen, die wir in der Sächsischen Landeszentrale von Bürgern bekamen, klagten sie in mehr als 90 Prozent der Fälle darüber, dass sie weder von Bürgermeistern, Abgeordneten, Landräten noch von anderen Vertretern des Establishments eine Antwort auf ihre Petitionen, Briefe und Anfragen erhielten. Sie fühlten sich nicht akzeptiert, kamen sich verhöhnt vor und wurden dann noch als Rassisten beschimpft.

Merkel hat Kontakt zu Bürgern verloren

Bundeskanzlerin Angela Merkel landet mit dem Hubschrauber in Heidenau, entschwebt nach einer Stunde und löst damit kein einziges Problem. In der Wahlarena rät sie einer Putzfrau, sie solle ihr weniges Geld in die Riester-Rente stecken. Das zeigt, dass sie die Lebensumstände der Bürger nicht kennt.  Sie verliert kein Wort über die „Transferausbeutung der Familien“, die der ehemalige Sozialrichter Jürgen Borchert anklagt. Und sie hat die Chupze, Kindergelderhöhung zu versprechen, die lediglich „Rückgabe von Diebesgut“ (Borchert) ist, nämlich nichts anderes als die verfassungswidrige Besteuerung des Existenzminimums von Kindern.

Merkel entschwindet und lässt uns Bürger mit der ständigen Terrorgefahr allein. Schlimmer – zahlreiche „Lückenmedien“ (Norbert Bolz) beschwichtigen uns, Hunderttausende, nicht registrierte illegale Migranten seien trotz zahlreicher islamistischer Terror-, Messer- und LKW-Angriffe grundsätzlich ungefährlich. Die Regierung beschweigt den Kontrollverlust. Schließlich ist sie nicht betroffen. Aber „Merkelsperren“ werden aufgestellt, wenn die Politiker sich selbst gefährdet sehen – wie am 3. Oktober 2016 in Dresden. Dort lauerten sogar schwer bewaffnete Scharfschützen auf den Dächern. Die Opfer  islamistischer Terrorangriffe werden verschwiegen, getreu dem SED-Motto: Wo keine Opfer, da keine Täter! Die Vertreterin der Breitscheidplatz-Opfer wurde kurzerhand vor der Merkel-Wahlarena ausgeladen.

Offene Rechtsbrüche

Die ostdeutsche Bevölkerung durchschaut die Regierenden, die  Grundrechte (Artikel 16 a GG) aushebeln. Die Menschen fürchten sich vor dem, was auf sie zukommt. Da Gesetze von Merkel nicht eingehalten werden, gilt Horst Seehofers Analyse von der „Herrschaft des Unrechts“. Normen und Regeln wurden von Merkel im Alleingang außer Kraft gesetzt.

Von politischer Kultur hierzulande kann überhaupt keine Rede sein. Ich vermisse den antitotalitären Konsens, ich vermisse die offene Auseinandersetzung über strittige Themen, ich vermisse die Achtung des Andersdenkenden. Eine selbsternannte Kaste elitärer „Meinungsmacher“ verwendet Begriffe wie Toleranz, deren Bedeutung sie dann ins Gegenteil verkehrt. Wer täglich die Presse verfolgt, erlebt Journalisten, die die Wahrheit verschweigen, wohlwissend, dass die Bevölkerung sich zusätzlich im Internet informiert, sich mit Freunden und Verwandten im Westen Deutschlands austauscht, sich auch selbst die Verhältnisse (in Berlin-Neukölln, in Duisburg-Marxloh, in Essen)  anschaut. Schließlich haben wir keine Mauer mehr. Wer den IS mit friedlichen Pegida-Demos vergleicht, muss Andersdenkende hassen.

Keine Debatten, viel Konsens

Der Islamologe Bassam Tibi vermisst eine Debattenkultur, die nicht jeden mit einer abweichenden Meinung in die Ecke stellt und mit Totschlagargumenten bewirft. Wie soll ein Bürger eigentlich seine Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen? Auf die Straße zu gehen, sei nicht in Ordnung, wird von „Lückenmedien“ und Parteien behauptet. Jetzt gehen viele wählen, die früher die Wahlurne mieden. Nun werden sie für dumm erklärt, weil sie nicht die „Richtigen“ ankreuzten. Aber die Ostdeutschen machten weder Altmeier noch etlichen Kirchenfürsten die Freude und verzichteten darauf, sondern „griffen lieber zur AFD“. Denn Nichtwähler stärken automatisch die stärkste Partei. Derart demokratiefeindliche Aufrufe wie von Peter Altmaier („Lieber nicht zu wählen als die AFD“) zu verbreiten, zeugt von totalitärer Gesinnung.

Auch mein Großvater war Kommunist, kämpfte im Untergrund gegen die Nationalsozialisten. Er war einfacher Werkzeugmacher und trat später der neugegründeten SED bei. Das änderte sich nach dem 17. Juni 1953. Damals warf er seinen Genossen das Parteibuch vor die Füße. Er habe nicht gegen die Nazis Zivilcourage gezeigt und seine Familie in Gefahr gebracht, um jetzt seine Kameraden in Gefängnissen wiederzufinden. Rot lackierte Faschisten wollte er nicht unterstützen. Fortan galt er als Verräter. Ich habe Widerstand gegen die zweite deutsche – die kommunistische – Diktatur geleistet, bin dafür als „feindlich-negativ“ diffamiert, mit Bespitzelung und Berufsboykott bestraft worden. Ich musste kommunistische Sippenhaft und mit drei Kindern Armut in der DDR erleben. Ich möchte keine dritte Diktatur – erst recht keine islamistische – auf deutschem Boden ertragen müssen.

Wo bleibt der Protest gegen Islamisten?

Nein, deshalb unterstütze ich Sabatina James, die vom Islam zum Christentum konvertierte, deshalb mit einer Todesfatwa belegt wurde und im Untergrund unter ständigem Personenschutz leben muss. Ihr Verein hilft vielen Christen mit dem gleichen Schicksal. Mit welchem Recht dürfen hier in Deutschland aggressive Islamisten friedliche Bürger wegen ihres Glaubens ungestraft bedrohen? Was tun unsere herrschenden Parteien dagegen? So ergeht es der Muslimin Seyran Ates, die wegen ihrer gegründeten liberalen Moschee in Berlin unter Todesdrohungen lebt. Wo bleibt der Protest der angeblich so friedlichen Mehrheit hier lebender Moslems? 

Lieber Wolf, als Christin und Václav-Havel-Verehrerin „will ich in der Wahrheit leben“. Ich blende die Wirklichkeit nicht aus, nur weil das den Parteien in den Kram passt. Ich bin CDU-Mitglied und halte mich an das CDU-Programm von 2002, das jetzt von der AfD vertreten wird. Wenn eine gehen muss, dann sicherlich nicht ich – sondern Merkel.

Nach 1990 habe ich Hunderte von Lebensläufen verfolgter SED-Opfer mit Trauer und Wut angehört, versucht, ihnen im Bürgerbüro und im Verein zu helfen, Zeitzeugengespräche zu organisieren, Rehabilitierungen zu erwirken, bin dafür von den SED-Rechtsnachfolgern übel verleumdet worden. Denn wo keine Opfer sind, kann es auch keine Täter geben – mit dieser Devise hoffen sie, die Verbrechen zu vertuschen und unbedarfte Zeitgenossen zu täuschen. Bis heute weigern sich die SED-Rechtsnachfolger, die Opfer aus ihrem unrechtmäßig erworbenen Vermögen zu entschädigen.      

Mut zum Widerspruch                                              

Ich verstehe die Trauer, die Wut, die Hoffnungslosigkeit, die Hilflosigkeit, die Ohnmacht vieler meiner ostdeutschen Mitbürger angesichts ihrer politischen, rechtlichen und sozialen Entmündigung und ich verstehe ihre Wahlentscheidung, die auch meine war. Wenn in einem Staat das Recht auf zweierlei Weise ausgeübt wird, zerfällt die Gesellschaft. Denn Recht muss für alle gleich sein, sonst ist es Unrecht. Die Voraussetzung für Demokratie und Freiheit ist die Herrschaft des Rechts. Wer den Rechtsstaat schätzen gelernt hat, wie der im Unrechtsstaat eingesperrte DDR-Bürger, will ihn verteidigen und nicht wieder hergeben. Bei jeder Pegida-Demo wird in Dresden ein Transparent hochgehalten: „Weil wir die Knechtschaft kennen, ist uns die Freiheit heilig!“

In der DDR hieß es: Wer nicht für uns ist, ist gegen den Weltfrieden. Heute heißt es: Wer AfD wählt, ist ein Nazi. Eine schlimmere Diffamierung gibt es nicht. Wer das aushält, hat Mut zum Widerspruch. Nein, wir sind keine Feiglinge. Wer es wagt, sich Pegida anzuschließen, muss damit rechnen, von gewaltbereiten Linksextremisten verfolgt und körperlich angegriffen, wer sich zur AfD bekennt, muss damit rechnen, persönlich und beruflich drangsaliert zu werden. Ist Dir bekannt, dass Altbundespräsident Gauck folgende Überzeugung zum Besten gab? „Die Eliten sind gar nicht das Problem, die Bevölkerungen sind im Moment das Problem.“ Gibt es einen besseren Beweis für die Arroganz der Macht und den Mut der Bürger, dieser Arroganz zu trotzen?

Mit herzlichen Grüßen und der Hoffnung, dass Du meine Argumente ernst nimmst,

Dein abgehängter, schon länger hier lebender, der enthemmten Mitte“ entstammender, AfD-wählender, veränderungsmüder Tölpel und Finsterling aus Dunkeldeutschland (auch als Gabriels Pack“ bekannt),

Angelika Barbe

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Günter Schaumburg | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:17

Sehr geehrte Frau Barbe,
beim Lesen Ihres Artikels traten mir die Tränen in die Augen, weil ich mich meines
Lebens in der DDR erinnerte und welches in Vielem mit dem Ihren beinahe dek-
kungsgleich ist. Ich danke Ihnen für Ihren Mut, in dieser nicht schönen Zeit so
offen den Finger in die tiefe deutsche Wunde zu legen. Und Wolf Biermann scheint
auch nicht mehr der zu sein, der er einmal war. Man redet doch immer von der
Weisheit des Alters. Es soll aber auch Menschen geben, die im Alter das Sehvermö-
gen allmählich einbüßen.

Nicht nur die "Ostdeutschen" denken so! Ich halte diese ganze willkürlich hingeworfene "neue Ost-/West-Debatte" für absoluten Unsinn, Augenwischerei, Manipulation und letztlich auch Unverschämtheit! Hier werden jetzt "Erklärungen" für ein desaströses Politikversagen gesucht (und natürlich "gefunden'), die hanebüchen sind. Hat man mal nach Bayern geschaut? Wo kommen denn da die ganzen "Nazis" auf einmal her? Ich bin so wütend über diese sich unablässig weiter ausbreitende Ignoranz dieser "Politclowns", dass ich dafür kaum Worte habe. Wir werden das nicht zulassen! Wir sind EIN Land, eine Nation; dessen sollten wir uns immer bewusst sein und bleiben. DAFÜR haben damals die Menschen in der DDR gekämpft! Es ist Verbrechen - in meinen Augen -, dass diese Machtgierigen, Unbelehrbaren, die sich Regierung nennen, nun versuchen, durch das "unerwünschte Wahlergebnis" eine Spaltung zu betreiben! PS: ich bin aus NRW (immer schon).

Ursula Horvath | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:52

Antwort auf von Gisela Müller

haben Sie völlig Recht Frau Müller. Es werden Sündenböcke gesucht und in den irrwitzigen Glauben, der Sachse nimmt dies schweigend hin, verkennen diese Totalversager glatt, dass wir Ostdeutsche im Laufe unserer Geschichte, seit 1945
zwei versuchte Aufstände hatten. Einer davon blutig und tödlich 1953 und dann 1989 ohne Gewalt und trotzdem mit sehr viel Angst im Herzen. Was glauben wohl diese übersättigten größenwahnsinnigen "Scheineliten" wie lange der Ostdeutsche sich das still gefallen lässt? Da Oben sitzen gefährliche hysterische Großkopferln die glauben, dass Land gehört ihnen und sie bestimmen was gedacht wird! Die sollten mal das Gedicht von Theodor Körner lesen und versuchen es zu verstehen!

Roland Muck | Fr., 6. Oktober 2017 - 18:06

Antwort auf von Gisela Müller

Verehrte Frau Müller, ich kann Ihnen nur beipflichten.
Ich bin in Franken geboren und aufgewachsen und trotzdem verstehe ich die Autorin gut.
So richtig hoch kam es mir, als während des Wahlkampfes Schulz und Schwesig gemeinsam auf einer Wahlkampfveranstaltung "mehr Respekt für die Lebensleistung der Ostdeutschen seit 1989/90" einforderten.

Als wäre ihr Leben während der DDR nichts wert gewesen. Als hätten sie während dieser Zeit keine Lebensleistung erbracht.
Genau das wird mit solchen Sprüchen vermittelt. Und es trifft auch die Jüngeren, weil ihren Eltern jede Lebensleistung zu Zeiten der DDR indirekt abgesprochen wird.
Vielleicht sind die noch mehr verletzt durch solche Sprüche als die unmittelbar Betroffenen.

Ulrike Grams-Wieler | Fr., 6. Oktober 2017 - 18:16

Antwort auf von Gisela Müller

Ich, ebenfalls aus NRW stammend wie meine gesamte Familie, stimme den meisten Gedanken des Artikels und Frau Gerda Müllers "westdeutscher" Antwort zu. Das Predigen, Behaupten einer so bisher nicht vorhandenen "Spaltung" in Ost und West halte ich für sehr gefährlich. Es gibt tatsächlich verschiedene Spaltungen in unserer Gesellschaft. Die aber sind über das gesamte Bundesgebiet zu verzeichnen. Darüberhinaus gibt es viele Nuancierungen, die sich aus den vielen verschieden Regionen unser Republik ergeben, darin sich auch unterschiedliche Lebenserfahrungen der Menschen widerspiegeln. Aber Anlass zu einer "Spaltung" geben diese Art Nuancierungen nicht. Die Ursachen der tatsächlichen Spaltungen liegen woanders. Der Artikel nennt einige.

Barbara Mosler | Sa., 7. Oktober 2017 - 16:43

Antwort auf von Gisela Müller

Nach der Bundestagswahl sah ich auf n-tv zufaellig ein Interview mit NRWs Ministerpraesident Armin Laschet (CDU), der, gefragt nach den vielen AfD Waehlern und ob seine Partei vielleicht Fehler gemacht haette, mit einem leutseligen Laecheln antwortete, die AfD Waehler kaemen ja "nur aus dem Prekariat im Ruhrgebiet", waeren also voellig irrelevant - der genaue Wortlaut ist mir nicht mehr in Erinnerung, aber es fielen diese Worte: "Prekariat", "Ruhrgebiet" und "nur", wobei das "nur" nicht als "ausschliesslich auf die Menge bezogen" gemeint war, sondern geringschaetzig und abwertend (Tonfall, Mimik, Handbewegung). Eine derartige Arroganz und Menschenverachtung lassen einen fassungslos zurueck - ganz nebenbei ist seine Einschaetzung auch noch sachlich grundfalsch (ich bin eines der vielen Gegenbeispiele).
Und nachher wundern die sich, wenn sie nicht mehr gewaehlt werden.
Es gruesst das "Pack" :-)

Josef Garnweitner | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:43

Antwort auf von Günter Schaumburg

immer noch einen ganz dicken Kloß im Halse. Als Westler kann ich Frau Barbe nur meiner Hochachtung versichern.

claudie cotet | Sa., 7. Oktober 2017 - 20:41

Antwort auf von Josef Garnweitner

... da wird man von einem cicero-artikel noch emotional beruehrt
danke
nach einem besuch in ostdeutschland nach fall d m habe ich unglaublich ...menschliche... menschen kennengelernt
im westen schon eine andere faerbung und es wird immer schlimmer.
whats wrong , wessies?

ingrid Dietz | So., 8. Oktober 2017 - 21:36

Antwort auf von Günter Schaumburg

beste Zeit ist sowieso schon lange her !
Zumindest ich kann und will/werde diesem älteren Herren schon lange nicht mehr zuhören !

Günter Schaumburg | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:21

Und endlich werde ich Ihren Artikel vervielfälti-
gen, und diesen dann meinen westdeutschen
Merkelgläubigen und Grünen-Verstehern in die
Hand drücken. Bezweifle allerdings, ob die das
auch lesen.

Wolfgang Lang | So., 8. Oktober 2017 - 18:19

Antwort auf von Günter Schaumburg

Die Adepten dieser Sekte, auch Mutti-Religion genannt, leiden unter chronischer Bildungsresistenz, starkem Abbau an Hirnzellen und hemmungsloser Klatschsucht.
Untherapierbar. Sie gehen mit ihrem Idol unter, wie meeressüchtige Lemminge. Möge der Tsunami nur bald kommen!

Dr. Rainer Berger | Di., 2. Januar 2018 - 22:07

Antwort auf von Wolfgang Lang

die "Sekte" leidet leider nicht unter "chronischer Bildungsresitenz". Vielleicht sollten Sie mal auf die Wahlergebnisse in Universitätsstädten blicken. Oder Sie sollten mal in einer Hochschule oder Universität vorbeischauen und den dort Lehrenden sprechen. Was Sie dabei erfahren werden entspricht genau dem was Sie in der Zeit, der FAZ usf. lesen können. Es ist das Bildungsbürgertum, das aus diesem Land eine windbeflügelte pro-islamische Republik machen möchte.

Peter Lieser | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:28

Für diesen Artikel und Kompliment an den Cicero für die Veröffentlichung. Bleibt zu hoffen das noch weitere Medien den Mut haben.....obwohl ich da meine Zweifel habe.

Peteer Kalkofen | So., 8. Oktober 2017 - 19:23

Antwort auf von Peter Lieser

Peter Lieser, ihr Kommentar hätte von mir sein können, deswegen schließe ich mich ihre Erlaubnis vorausgesetzt einfach an.

Martin Arndt | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:28

Nach der Lektüre dieses Briefes ist man den Tränen nah. So viel Mut u. Zivilcourage, die eingestzt werden, um Aufklärung zu verbreiten. Seit September 2015 wurde uns eine Lektion erteilt, wie eine Demokratie schleichend unterminiert werden kann.Wie leichtfertig wurde z. B. die "Nazi-Keule" repressiv verwendet u. so die schlimmsten Verbrecher verharmlost. Die politischen Eliten leben in Blasen im Gefühl, die neuen Heilsbringer zu sein. Sie brauchen persönlich nicht zu haften für ihre Fehlentscheidungen, sondern erhalten weiterhin hohe Saläre.

Wolfgang Tröbner | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:32

Frau Barbe so selten hört. Und sehr schade, dass Menschen wie Frau Barbe in der Politik kaum vertreten sind, sondern nur die Machtgierigen, die selber kaum echte Überzeugungen haben. Noch ein Wort zu den Ostdeutschen, die laut Biermann Demokratie und Freiheit nicht zu schätzen wüßten. Dies ausgerechnet von Biermann zu hören, ist schon sehr enttäuschend. Abgesehen davon, muss man sich schon sehr wundern, dass das ausgerechnet den Ostdeutschen unterstellt wird. Gerade die Ostdeutschen wissen Freiheit und Demokratie zu schätzen. Sie haben sich Freiheit und Demokratie nämlich selbst erkämpft. Sie wissen, wie es sich anfühlt, beides nicht zu haben. Und was man selbst erkämpft hat, gibt man nicht kampflos wieder ab, sondern verteidigt es. Bei vielen anderen Mitbürgern sehe ich die Bereitschaft, Freiheit und Demokratie zu verteidigen, häufig nicht. Ich glaube, dass gerade viele Ostdeutsche wesentlich feinere Antennen für gesellschaftliche Veränderungen haben als so viele andere im Land.

hat es im Osten noch nicht geschafft, der Bevölkerung das
Selber Denken zu Gunsten des Konsumrausches und der Protzerei (meist auf Pump) 100% ig in die Köpfe zu hämmern! Hier geht das nicht wie einst in einer Werbesendung: Mein Haus, mein Garten, mein Auto! Wir lieben das gemeinsame feiern mit Freunden und Bekannten ohne Glanz und Gloria, da gehts auch ohne Desingerglas und den ganzen Verblödungsschrott, da zählen andere Dinge mit anderen Werten!

Dr. Georg Steger | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:42

Hinzu kommt wohl auch noch, dass unsere Mitbürger aus den neuen Bundesländer aufgrund ihrer ungleichen Sozialisierung ein viel feineres Gespür dafür haben, wenn Freiheiten eingeschränkt werden. Sie erkennen viel eher als saturierte Westdeutsche, dass die Freiheit im wiedervereinigten Deutschland inzwischen aufgrund Merkelscher Autokratie genauso bedroht ist, wie Sie im totalitären SED-Staat nicht existierte, dass sie also vom Regen in die Traufe kamen.
Hinzu dürfte wohl auch noch kommen, dass genau Diejenigen, die bereits zu DDR-Zeiten eng mit dem Regime verbunden waren (wer durfte in der DDR studieren oder in Moskau promovieren?) auch wieder in Gesamtdeutschland in die Positionen der Macht vorgerückt sind (eine Vorbedingung für die Wiedervereinigung?).
Dagegen erheben wohl die Ostbürger Ihre Stimme!

Frau Barbe: versuchen Sie Ihren offenen Brief doch mal in der ZEIT oder in der FAZ zu veröffentlichen (von der SZ ganz zu schweigen): Sie werden dann erfahren, was Medienmacht ist!

Christa Wallau | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:51

Antwort auf von Dr. Georg Steger

Sie sprechen etwas Wichtiges an, Herr Steger: Die Bürger der DDR mußten erleben, wie nach der Wende im Westen nicht auf die wirklich aufrichtigen Widerständler von "drüben" gehört wurde. Im Gegenteil: Die "Wendehälse", die sich keineswegs als Oppositionelle in Honneckers Regime hervorgetan, sondern nur auf den Zug gewartet hatten, auf den sie aufspringen konnten, boten sich schmeichlerisch den Parteien als Mitmacher an. Sie wurden gern genommen u. stiegen in höchste Ämter auf. Bestes Beispiel dafür ist die Kanzlerin selbst, die sich Kohl als dessen "Mädchen" andiente.
Ich hatte das Glück, mit Bärbel Bohley (leider verstorben) einmal persönlich zu sprechen. Sie sagte mir, wie enttäuscht sie sie sei über Verlogenheit und Ungerechtigkeit in der Politik, aus der sie sich deshalb ganz zurückgezogen habe. Frau Bohley war eine ehrliche Haut, die in der DDR wegen ihrer geraden Haltung große Nachteile erdulden mußte. Sie hätte - ähnlich wie Frau Barbe - bei dieser Wahl wohl auch AfD gewählt.

@ Frau Wallau: Ich stimme fast allen Vorkommentatoren zu. Auch dem Grundtenor Ihres Kommentars. Aber die Behauptung, Frau Bohley hätte ausgerechnet die AfD gewählt, ist denn doch ein bißchen spekulativ.

Christa Wallau | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:34

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Man kann es nicht wissen, wie Frau Bohley gewählt hätte.
Jedenfalls n i c h t die Alt-Parteien, von denen sie so sehr enttäuscht war.
Für die Unzufriedenheit und das Wahlverhalten ihrer Mitbürger in der ehemaligen DDR hätte sie aber mit Sicherheit Verständnis gehabt.
Das meinte ich.

Vielleicht gar nicht, Kalle? Nicht wählen ist auch eine Entscheidung.

Edgar Timm | Fr., 6. Oktober 2017 - 15:24

Antwort auf von Dr. Georg Steger

für diesen Brief und die Veröffentlichung im Cicero. Zum Vorschlag von Herrn Dr. Steger: Gute Idee, diesen Brief auch den "Edelfedern" anzubieten - mir fehlt allerdings der Hinweis auf den SPIEGEL - das angebliche "Sturmgeschütz der Demokratie"

Dr. Roland Mock | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:21

Antwort auf von Dr. Georg Steger

Lieber Herr Steger, glauben Sie mir bitte, daß die sehr große Mehrzahl der DDR-Bürger nicht annähernd so mutig war wie Frau Barbe. Insbesondere diejenigen nicht, die jetzt so mutig sind. In diesem Punkt kann ich Biermann zustimmen. In fast allen anderen leider nicht und teile die Einschätzung Frau Barbes. Und glauben Sie mir bitte auch, daß es ein Unterschied war, zu studieren und/oder „in Moskau zu promovieren“. Die meisten Studenten in der DDR hatten mit Moskau nichts zu tun. Nur eine Minderheit von ihnen war im übrigen auch Mitglied der SED. Im Gegensatz zu denjenigen, die tatsächlich in Moskau studierten. Das waren wirklich rote Socken.

Günter Schaumburg | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:01

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Leider muss ich Dr. Mock bestätigen. Nach Stellen des Ausreiseantrages wechselten die meisten früheren 'Freunde' und Kollegen die Straßenseite, wenn sie meiner ansichtig wurden. Athleten, die ich in die Weltspitze führte, waren da nicht
anders. Im Hause wohnende Rentner brachen den Kontakt zu uns ab, da sie
weiter in den Westen fahren und Jakobs-Kaffee einkaufen wollten. Und beileibe
die wenigsten dieser Helden waren in der SED. Nachdem man mir nach Stellen
des Antrags In meiner Fachschule Berufs- und Hausverbot ausgesprochen hatte,
begegnete mir auf meinem letzten Gang, für Lehrerkollegen war ich durchgängig
Luft, der Parteisekretär, der mir kurz zuraunte: Alles Gute, Günter. Das gab's auch
und man sollte damit aufhören alle Lämmer über den SED-Kamm zu scheren.

Dr. Georg Steger | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:40

Antwort auf von Dr. Roland Mock

vielleicht ist mein Kommentar etwas falsch rübergekommen. Ich stimme Ihnen bezüglich Frau Barbes absolut zu und ich glaube auch, dass es in der DDR sehr sehr schwierig war, wirklich "mutig" zu sein. Deshalb ist es m.E. umso wichtiger, jetzt Mut zu haben und diesen Mut zu zeigen, zumal die Westdeutschen offensichtlich aufgrund "römischer Dekadenz" (Aussage von Westerwelle) einfach zu behäbig geworden sind.
Ich hatte vor einiger Zeit "Der Turm" von Tellkamp gelesen und leitete daraus her, dass man zum Studieren schon einige Zugeständnisse machen musste. Wer würde sich nicht entsprechend arrangieren ohne gleich im Staatsapparat mitzuwirken (wir hatten in W-Deutschland ja glücklicherweise dieses Problem nicht!).
Mit dieser Kombination “studieren/promovieren in Moskau” meinte ich hauptsächlich Frau Merkel, die es nach der Wende auch prompt wieder geschafft hat, sich hier in entsprechende Macht-Positionen zu hieven: die CDU hat das wohl bis heute nicht begriffen!

Dr. Roland Mock | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:27

Antwort auf von Dr. Georg Steger

Ich kann beiden Kommentatoren nur zustimmen. Habe übrigens ähnliche Erfahrungen wie Herr Schaumburg gemacht. Der offenbar einen spannenden Lebenslauf hat. @ Dr. Steger: Ich weiß schon, daß Sie Merkel meinten. Ich denke eben nur, daß man den Harakiri-Kurs Merkels nicht mit ihrer sog. Sozialisation in der DDR erklären kann. Die ist schon ein Unikat. Und was Biermann betrifft: Den habe ich immer verehrt. Ein mutiger toller Kerl. Seine Balladen gaben mir in beschissenster Situation Mut. Aber daß ausgerechnet er, der so treffend die Verlogenheit der DDR entlarvte, von „diffusen“(!) Ängsten spricht, macht mich ratlos. Ich weiß nicht, was mit dir los ist, Wölfchen.

Heinz Maier | Fr., 13. Oktober 2017 - 18:43

Antwort auf von Dr. Georg Steger

Ich denke es ist genau umgekehrt. Genau ein solcher ausgebuffter "Wendehals", mit dem Erscheinungsbild eines braven, bekümmerten Mütterleins, sichert der CDU jetzt schon mehr als ein Jahrtzehnt die Macht. Genau das weiß die CDU. Nach dem Spendenskandal wär sie sonst mausetot gewesen.

Bernd Fischer | Fr., 6. Oktober 2017 - 18:23

Antwort auf von Dr. Roland Mock

der Biermann im System DDR mutig, nach dem er sich mit denen überworfen hat die ihm jahrzehntelang wohlwollend protegiert haben?

Biermann war in der "guten" Lage das er bei jedem "Furz" den er gelassen hatte die Aufmerksamkeit der "Westpresse" auf sich zog.

Und das war zu DDR-Zeiten ein ganz besonderer Schutz, den "Klaus Müller und Lieschen Müller" eben nicht hatten.

Wer das nicht bedenkt, macht einen Denkfehler.

Und damit hat Biermann Unrecht, denn er war bis zu seiner "verbotenen Wiedereinreise" ein Teil des Systems.

Dr. Roland Mock | Mo., 9. Oktober 2017 - 15:16

Antwort auf von Bernd Fischer

Verehrter Herr Fischer, Biermann hat sich in der Tat noch lange als Kommunist verstanden, aber „ein Teil des Systems“ war er nie. Er hat sich schon wenige Jahre nach seiner Einreise gegen die DDR und deren „Sozialismus“ gewandt und dafür die Qittung in Form von Berufsverbot kassiert. Was das bedeutet, können Sie ganz offensichtlich nicht ermessen. Auch nicht den Mut, den es erfordert hat, z.B eine „Stasi-Ballade“ zu schreiben. Hingegen sind allzu viele, die sich heute so mutig und heldenhaft dünken, den damaligen Machthabern in das Hinterteil gekrochen. „Mut“ wo kein Knast droht ist wohlfeil.

Torsten Knecht | Sa., 7. Oktober 2017 - 13:30

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Die Mehrheit in der DDR waren Mitläufer, die sich unterschiedlich stark an das System anpassten. Und damit das System am laufen hielten. Selbst in die Wende-Zeit hinein ist nicht jeder in die Kirche zum Forum gegangen. Erst als der Point of no Return überschritten war, kam es zu einer gesamtgesellschaftlichen Identifikation mit den Bürgerrechtlern. Und nicht zu vergessen, die wollten zuallererst eine bessere DDR und keine D-Mark.

Naja, vorbei die Zeit. Die DDR will (hoffentlich) keiner zurück. Die zwischenmenschliche Verbundenheit ja aber nicht den Bonzenstaat.

Heinz Maier | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:29

Antwort auf von Dr. Georg Steger

Da gibt es im Westen noch andere Gründe. Z.B. habe ich bei einigen Elitenanhängern
gesehen, dass sie in religiöser Inbrunst Erlösung suchen für ihre eigenen Missetaten.
Dem hemmungslosen Hedonismus und der permanenten Sucht nach Wohlstandsgewinn. Kinder groß zu ziehen war in den letzten 40 Jahren für die Mittelschicht eher eine Behinderung bei der Jagd nach Doktortitel und unentdeckten
Ländern. Ich erinnere an F. J. Degenhardt: Sie wollten ein Kind, doch es wurde ein
Auto, mit Radio und Schiebedach, das verbrauchte sein ganzes Gehalt, als Angestellter
einer Versicherungsanstalt. Der hedonistische Ritt durch die Zeiten hat auch den
Klimawandel erst befördert. Die Mittel- und Oberschicht im Westen ist also Schuld
am Klimawandel, Ausbeutung der dritten Welt, Resourcenverbrauch , Kinderarmut etc. Das soll das gemeine Volk jetzt für sie büßen.

Dietmar Deibele | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:44

a-la-bonheur, das sitzt!

Walma H. | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:56

Vielen Dank Frau Barbe, auch nach der Wahl gehört zu diesem öffentlichen Brief Mut, wahrscheinlich noch mehr als vor der Wahl, denn - wir sehen - alles läuft im Lande weiter wie gehabt, kein Innehalten auch was die Unterstellungen und Abfälligkeiten gegenüber der einzigen Opposition im Lande angeht. Auch wir "Westdeutsche" haben die Nase voll, als kleine Leute, Abgehängte etc. dargestellt zu werden. Nein, auch hier wird das gehobene Bürgertum samt Bildungsbürger gebrandmarkt.

Vollste Zustimmund zu diesem Kommentar. Vielen Dank auch an Frau Barbe für diesen mutigen und sehr guten Artikel. Hoffentlich wird er von ganz vielen Menschen gelesen.

Robert Müller | Fr., 6. Oktober 2017 - 11:57

Das ist ja alles richtig, nur ist die AfD auch daran interessiert den rechten Rand mitzunehmen. Oder wer soll angesprochen werden mit Sprüchen über die Soldaten der beiden Weltkriege? Oder wer will die hiesige Kultur abschaffen, nach der wir uns zum Unrecht in der NS-Zeit bekennen. Auch in der AfD gärt es, nicht alle dort sind mit diesem Flügel einverstanden und ganz sicher wären die Folgen sehr übel, wenn dieser Flügel sich in der AfD durchsetzen könnte. Keine Ahnung ob das so kommen wird. Ich hoffe nicht. Jedenfalls ist es eine politische Katastrophe wenn nur die AfD als Opposition zur Merkel-Politik übrig bleibt. Wir wir gerade aus dieser Bertelsman-Studie erfahren konnten, ist genau das passiert.

Dr. Georg Steger | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:20

Antwort auf von Robert Müller

Sehr geehrter Herr Müller,
kennen Sie die politischen Intentionen der Bertelsmann-Stiftung? Nein? Dann sollten Sie vielleicht mal die Print-Ausgabe des CICERO 10/2017, S. 52 ff ("Die Gouvernante aus Gütersloh") lesen!

Michael Ludwig | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:14

Antwort auf von Robert Müller

Ich empfehle Ihnen ggf. sich mal einige alte Ausgaben des alten schwarzen Kanals
anzuschauen, da dürfte der Wahrheitsgehalt um einige Stufen höher liegen als
bei Bertelsmann. Ich male mir die Welt mit meinen Studien, so wie sie mir gefällt.

Peter Lieser | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:49

Antwort auf von Robert Müller

Frau Mohn, Busenfreundin von Frau Merkel. Diese Studien fallen im günstigsten Fall unter Hofberichtserstattung. Sie haben den gleichen Wahrheitsgehalt wie Umfragen und Erhebungen und dienen zur Meinungsbildung bei schlichteren Gemütern.

Reinhard Benditte | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:02

Antwort auf von Peter Lieser

Und die gleiche Hofberichterstattung finden Sie auch bei dem "Springer Imperium". Wer z.B. die FriedeSpringerStiftung im Internet sucht (http://www.friedespringerstiftung.de/) und sich dann anschaut, wer dort u.a. im Vorstand sitzt (Prof. Dr. Joachim Sauer), kann sich des Eindrucks eines gewissen Geschmäckles nicht verwehren.

Robert Müller | Fr., 6. Oktober 2017 - 19:50

Antwort auf von Reinhard Benditte

Ich verstehe diese Kritik an der Studie nicht. So wie ich sie verstanden habe, ist das eine "Ohrfeige" für die Union. Die zur AfD übergelaufenen Personen sind nicht vorwiegend "Ostdeutsche", sondern "eher modernisierungsskeptisch". Und der hohe Wahlerfolg in Ostdeutschland wird damit erklärt dass dort verstärkt diese Personen leben. Die interessant Frage ist deshalb für die Parteien, warum sind die Menschen dort "eher modernisierungsskeptisch"? Wenn ich den Text von Angelika Barbe lese, dann könnte eine Antwort sein, weil Merkel an den Problemen der Menschen vorbei regiert und das mit "Neusprech" verborgen wird. Vielleicht sind wir Westler das eher gewöhnt, weil wir laut Wolfgang Thierse "40 Jahre Vorsprung in Sachen Demokratieerfahrung" haben, und es deshalb weniger stört. Eine andere Antwort könnte sein, dass im Westen die Enttäuschten nicht mehr protestieren, sondern einfach nicht mehr zur Wahl gehen, was wiederum den Erfolg der AfD bei den Nichtwählern erklärt.

Johann Friedrich | Mi., 3. Januar 2018 - 08:13

Antwort auf von Robert Müller

Sehr geehrter Müller, ihre Anmerkung "eher modernisierungsskeptisch" kann man so einfach nicht stehen lassen, denn sie ist schlicht falsch. Kein Mensch den ich kenne und der AfD gewählt hat verschliesst sich einer Modernisierung. Es gibt jedoch wohl eindeutig unterschiedliche Auffassungen darüber, was dies ist. Eine schleichende Islamisierung und die schrittweise Aufgabe unserer eigenen Kultur (nur um die Spitze des Eisberges zu benennen) ist das Gegenteil von "modern", zumindest wie ich es verstehe. Allein das Verhalten der Mehrheit der Medien hat mich veranlasst die AfD zu wählen, trotz einiger durchaus merkwürdigen Personen dort. Deren Programm ist eher, wie Fr. Barbe schon schreibt CDU von vor 15 Jahren.
Ja auch ich bin mir sicher, dass vor allem die Meinungsfreiheit den Bach herunter geht. Dagegen aufzustehen ist das Mindeste für jeden, dem Demokratie noch irgendetwas bedeutet.

Reinhard Lammering | Sa., 7. Oktober 2017 - 10:51

Antwort auf von Reinhard Benditte

Danke für den Hinweis! Der Herr Prof kam mir bisher ausgesprochen apolitisch daher, aber Schafpelze sind offenbar erstklassige Tarnmittel, sonst würden die Wölfe sie nicht nutzen, um ihre Natur zu camouflieren.

Hans-Hasso Stamer | Fr., 6. Oktober 2017 - 18:24

Antwort auf von Robert Müller

Hinsichtlich umstrittener Äußerungen der AfD muss man sich zur Beurteilung eng an die Quellen und den Kontext halten, der in der Regel umfangreicher ist, als der von den Medien herausgegriffene Halbsatz. Erst daraus ergibt sich ein reales Bild und man erkennt in der Regel, dass es sich meistens um Verkürzung, Skandalisierung, Hochspielen und auch bewusste Falschinterpretation handelt. Das Interesse an der Desavouierung der AfD ist viel zu groß, als dass da noch jemand Objektivität erwarten könnte. Viele Hunde sind des Hasen Tod und die rechte Flanke ist deren Schwachstelle, das haben die Medien längst erkannt und verzerren absichtsvoll die Wahrnehmung.

Man muss tatsächlich bei jeder neuen Sau, die durchs mediale Dorf getrieben wird, unbedingt die Quellen im Kontext lesen. Dann kann man i.d.R. das daraufhin erfolgende Geschrei einfach ignorieren, das doch nur darauf setzt, dass diese Quellen nur von einer Minderheit gelesen werden.

Reiner Jornitz | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:03

Das ist für mich der ehrlichste , mutigste und einer intellektuellen geschriebene Aussage und der Beste
veröffentlichte Kommentar in diesem Jahr bei Cicero
Danke, Danke, Danke

Traudl Falk | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:08

für die Veröffentlichung dieses Schreibens und natürlich für das Schreiben selbst. Es ist dem, aus meiner Sicht, nichts hinzu zu fügen.

martin falter | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:08

verstehen und glaube auch sicher das diese ein besseres Gespür für die Ihres gleichen haben. Denn wo kommen den Merkel und Gauck her? Aber es steht jeden frei sich politisch zu engagieren und die Politik in seinem Sinn zu gestalten. Kein anderes Volk/Land hat so eine Starthilfe bekommen wie Ostdeutschland nach der Wende auch wenn da vieles fehl gelaufen ist. Doch nach der technisch Fiskalen Wende sollte wohl jetzt die politische Wende kommen so dass wir wirklich eines Tages " ein Volk" sind. Schuldzuweisungen in Richtung Osten aber auch Richtung Westen sind fehl am Platz.
Westdeutsche müssen und mussten auch kämpfen und was haben sie bekommen? Mutti die mit ihrem Mehltau seit bald 16 Jahren alles erstickt. Also nicht jammern sondern ändern.....

... Herr Falter?

Das sind doch sie!

Sie jammern auf Politiker die Sie aus Ostdeutschland (Merkel, Gauck) bekommen haben. Ihnen ist schon klar, das mehrheitlich der West-Wähler dafür gesorgt hat, das die CDU und damit Merkel das Sagen hatte u. hat?

Also nicht klagen über Mutti Merkel.

Mutti meint es ja gut zu allen, denen es jetzt schon oder besser immer-noch sehr gut geht. Und die sind nun mal eher im Westen als im Osten zu finden.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:12

Chapeau, Fr. Barbe. Dennoch Biermann ist mir piepegal. Der ex sozialistische Wichtigmacher.

Lucas Schult | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:47

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Wenn er sich wieder mehr dem Alkohol als seiner Umwelt mitteilte, waren uns allen mehr geholfen.

Wolfgang Lang | Sa., 7. Oktober 2017 - 17:42

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Biermann war einmal ein Held der Freiheit und des Rückgrats. Gegen Ende seines Lebens degeneriert er zum Hofnarr unserer durchgeknallten polit-medialen Kaste.
Hätte nicht sein müssen.

Rudolf Gäbler | Sa., 7. Oktober 2017 - 19:14

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Eine Entgegnung zu Herrn Dr. Sukstorf: Mir ist Biermann absolut nicht egal, der Mann ist nämlich ein Dichter undzwar kein kleiner. Daß er seit Jahren schon seinen Frieden mit der herrschenden Politik gemacht hat, ist peinlich bis verdammenswert. Natürlich ist er auch ein Großsprecher, aber seine Gedichte und Lieder bleiben!
Im übrigen: Was Sie, Frau Dr. Barbe geschrieben haben, ist das Beste, was ich in den letzten Wochen zu dem Thema gelesen habe.
Auch ich stamme aus der DDR und habe mich nach Kräften dort unbeliebt gemacht. Aber als Theatermensch gehörte man ja nur zum "Überbau" und wurde nicht ernst genommen. Aber selbst das hat mich geärgert. Über Biermanns Position, kann man sich nur vor Ekel schütteln. Mensch Wolf, wie haste dir verändert...
Ich brauchte Mut in der eigenen Familie. Mein Sohn (24) hat mich als Rassisten bezeichnet und wirft mir seitenlang und kübelweise Beleidigungen an den Kopf.
Da muß ich durch. Danke noch einmal für Ihre Hilfe beim Durchhalten

Dr. Roland Mock | Mi., 11. Oktober 2017 - 14:36

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Verehrter Herr Dr. Sukstorf, man mag zu Biermann stehen wie man will. Aber ihn als „Wichtigmacher“ zu bezeichnen ist so etwas von ignorant und daneben. Und zeugt nebenbei von gewaltiger Unkenntnis. Biermann hat u.a. den Büchner-Preis erhalten. Und der wird- im Gegensatz z.B. für den völlig überschätzten sog. Friedensnobelpreis- nicht für politische Ansichten sondern für ein literarisches Lebenswerk verliehen. Wenn Ihre Lebensleistung, Herr Sukstorf, nur ein Bruchteil derer eines Wolf Biermann beträgt, ziehe ich den Hut vor Ihnen.

Harald Hotz | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:20

Schade, daß man in Deutschland nicht öfter solche Stimmen in den Mendien hören kann. Ich bin Westdeutscher und kann meine Landsleute im Osten sehr gut verstehen, schließlich bin ich in einer Zeit aufgewachsen, in der der Satz von Willy Brandt "Wir wollen mehr Demokratie wagen!" den Mief des damaligen Establishments aus dem Parlament vertrieben hat. Und ich kann auch sehr gut verstehen, daß jemand, der die Gängelung und Meinungsmanipulation in der DDR persönlich erfahren hat, eine Abneigung gegen jede Bevormundung und Manipulation hat und sich jetzt ziemlich die Augen reiben muß, wenn er sich plötzlich in einer Republik wiederfindet, die ein Parlament hat, das in vielem an die Volkskammer erinnert und wo "nur" 87% Zustimmung zu den Kandiaten der "Nationalen Merkel-Front" schon als Bedrohung der Demokratie angesehen wird. Und es ist schon traurig, daß wenn man neutral und sachlich informiert werden will, eine schweizer Zeitung lesen muß.

Stefan Zotnik | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:36

Dieser Brief ist wirklich berührend.

Er zeigt auf, was in Deutschland falsch läuft.
Neben der Politik, die offenbar an einem großen Teil der Deutschen vorbeigeht (um es mal euphemistisch zu sagen),
ist Deutschland wohl vor allem ein Land einer Gesellschaft, die es zumindest verlernt hat, kontrovers zu diskutieren. Ein Land, dass sich nur im Konsens wohl zu fühlen scheint. Und alles, was dem Konsens schaden könnte, wird diffamiert oder gar kriminalisiert.

Ich freue mich wirklich, dass zumindest der Osten der Republik sich seine Antennen dafür noch nicht hat abbrechen lassen, so wie es es vielerorts im Westen den EIndruck macht.
Wir müssen uns diese Antennen bewahren und wieder dahin zurückfinden, "in der Wahrheit" und der Herrschaft des Rechts" zu leben.

Es wird Zeit, dass die Merkels, Altmaiers, Gaucks, Kauders und wie sie alle heißen, Platz für eine neue Diskussionskultur machen und lernen müssen, Widerspruch zu akzeptieren.

Harro Meyer | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:54

Der Mensch ist nach Freud unfähig, Die Wirklichkeit zu begreifen. Seine Wiedergabe des Geschehens ist immer eine Reflektion der Wirklichkeit an seinem eigenen Ich. Sie, liebe Frau Barbe, geben uns wenigsten Anhaltspunkte ihrer durch Erleben entstandenen Reflektionsfläche und aber auch hier ist eine gewisse Einseitigkeit nicht zu übersehen.
Lassen wir es bei der Demokratie. Die gibt uns zumindest die Möglichkeit, allzu einseitige Reflexionen zu unterlaufen, ohne gleich mit Mord und Totschlag zu beginnen.

Susanne antalic | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:57

Ich danke ihnen für diesen Brief, den ich mit Tränen gelesen habe. Ich komme aus eh. CSSR und fühle mich zunehmend hier, wie damals als ich flüchten musste. Demokratie Abbau schreitet mit eine Geschwindigkeit, dass man fast garnicht mitkommt, alle anders denkende werden diffamiert und als Nazis bezeichnet, Zensur ist wieder salonfähig und es trauen sich wenige Journalisten diese Zustände anzusprechen, den sie müssen um ihre Jobs fürchten. Was ist passiert? Wieso so schnell. Die Politik ist nur mit sich beschäftigt, die ganze Wahlen haben sich nur mit der AFD beschäftigt und es geht jetzt weiter. Die Armut wird nicht beachtet und es wird immer nur beteuert wie Reich Deutschland ist. Da fällt mir ein Spruch von CHurchill "Politiker denken an die nächste Wahl, Staatsmänner an die nächste Generationen" Wir haben keine Staatsmänner mehr, nur gierige Politiker.

Rose Hundal | Fr., 6. Oktober 2017 - 12:58

Es gibt sie noch die Menschen (und Politiker!) mit Rückgrat und Mut – DANKE, Frau Barbe!
Ihr Brief müsste Pflichtlektüre für die Kanzlerin, den Bundespräsidenten und für das Parlament sein - mit anschliessender, öffentlicher Diskussion.

Wahrheit, Klarheit und Mut - eine solche Lektion täte unserem Parlament bitter not.

Ich bin sehr gespannt, ob Wolf Biermann auf diesen Brief, der einem Fanal gleichkommt, antwortet!

Wenn man solche Briefe liest von solchen, geradeaus denkenden, vernünftigen Menschen, merkt man umso schmerzlicher, dass in dem teuren Parlament überwiegend die Falschen sitzen. Beileibe nicht die Elite des Volkes. Und in Brüssel sieht es noch schlechter aus.

Monika Neugebauer | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:03

... dem ist nichts mehr hinzuzufügen - nicht wahr Herr Biermann?!

Bernd Fischer | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:14

Zum Blödelbarden Biermann, der nach seiner Ausbürgerung 1976 noch im Westen sang, er sei „Gekommen vom Regen in die Jauche“.
Den Mann , der ja angeblich ein „Drachentöter“ sein soll, kann man einfach nicht mehr für voll nehmen.

Mehr fällt mir zu dieser Peinlichkeit des Margot Honecker Schützlings auch nicht ein.

und er war es auch, der Margot Honecker für so intelligent erklärte?
Ich kann mir darauf keinen zufriedenstellenden Reim machen, sollte er ein blütenweisser Sozialist sein eben in Abgrenzung zu den Honeckers und überhaupt keinen auf letzte Äusserungen, wie die hier zu lesende Biermanns zum Irakkrieg.
Krieg als Befindlichkeitsäusserung eines Künstlers, das geht mir zuweit.
ich möchte nicht, dass auf so einem Niveau das Leben unserer Soldaten debattiert wird.
Eingreifen in Kriege, zumal militärisch bedarf höchster politischer Anstrengung und Verantwortung.
In Syrien geht es m.E. weniger um mehr Demokratie sondern um den Machtanspruch eines bestimmten Islam, der dort gegen den angestammten antritt, antreten kann, weil er zur Bevölkerungsmehrheit wurde.
Das rechtfertigt ein Verhandeln über Sezession, keinen Bürgerkrieg im Namen von Menschenrechten und Gott, wenn auf der anderen Seite auch Menschen und ein Gott stehen.
Es rechtfertigt auch keinen autoritären Gottesstaat Türkei

Karin Bußler | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:20

Danke Frau Barbe, Sie sprechen mir aus der Seele und es ist zu Ihren Worten nichts hinzu zufügen.
Als ehemaliger politischer Häftling des unseligen DDR Systems ist die jetzige Zeit unerträglich, erinnert sie doch sehr an das Erlebte. Ich bin so stolz auf meine ehemalige Heimat Sachsen und ich kann nur hoffen, dass die Menschen in ihrem Freiheitsdrang nicht nachlassen und ich kann nur hoffen, dass immer mehr Menschen im Westteil Deutschlands aufwachen und sich wehren.
Vielleicht gibt es wieder eine friedliche Revolution und zwar von Ost und West gleichermaßen. Das würde das Zusammenwachsen dieses in letzter Zeit geschundenen Landes beschleunigen.
Was den Biermann angeht, er ist ein Lautsprecher des Systems und bewertet aus der Ferne Menschen. Möge sich jeder seinen Teil denken.

Empfehlen möchte ich den kritischen Lesern einen Artikel von Torsten Preuss " Wir müssen über den Westen reden" in Tichys Einblick. Er ergänzt wunderbar den Brief von Frau Barbe.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:21

Als Biermann aus der DDR verjagt wurde und in den Westen kam wurde er von der damaligen Zeitschrift Konkret unter die Fittiche genommen; das erste, was Biermann damals machte, er verfiel einem "Kaufrausch" westlicher Konsumartikel...(ich war indirekter Zeitzeuge)soviel zum vom Regen in die Jauche. Dieser scheinheilige Wichtigtuer und jetzt "Unbedeutling".

Michael Bahr | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:30

Das weitverbreitete Ostdeutschen-Bashing entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Einen rechtsradikalen Bodensatz gibt es auch im Westen Deutschlands, ja den gibt es sogar in anderen Ländern. Aber die Widerborstigkeit vieler ehemaliger DDR-Bürger hat nichts mit rechtsradikalen Einstellungen zu tun, sondern sehr viel damit, dass diesen Leuten vielfach der Kragen platzt, wenn sie (schon wieder) erkennen müssen, dass man mit gespaltener Zunge sprechen muss. Dass es eine offizielle, regierungsamtliche Realität und eine unerwünschte, allerdings sehr wahre und reale Realität gibt. Dass es eine Presse gibt, die nur noch offiziell genehme Standpunkte vertritt.
Der Schaden, den die Filterblasenpolitiker und ihre Filterblasenfreunde aus den Medienhäusern mit ihrer sturen Realitätsverweigerung in unserer Gesellschaft anrichten, ist jetzt schon enorm. Die antidemokratischen Tendenzen, die diese Gruppen, wissentlich oder nicht, befördern, hätte ich noch vor 10 Jahren in der BRD für unmöglich gehalten

aber auch "Analog" für die "Rautenfrau" gelten?

Hamburg scheint dabei wohl ( damals ) eine Schlüsselrolle zu spielen, bei verwirrten "Linken".

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:38

in der Bundesrepublik, dass ich nicht viel Zeit darauf verwandt habe, zu überlegen, ob ich etwas anderes als die SPD wählen könne.
Die CDU hätte es Merkels wegen überhaupt nicht sein können, statt zur AfD tendiere ich dann eher zur FDP, aber Mut haben wohl vor allem die Leute bewiesen, die AfD wählten.
Wenn es denn Mut war und nicht Widerwillen gegen Migranten, Sorge um das eigene Geld.
Dieser Brief von Frau Barbe sollte AfD-Politikern verdeutlichen, was man von ihnen erwartet.
Es wäre keine Schande, letztlich daran zu scheitern, es wäre aber eine, es nicht versucht zu haben.
Und bitte achtet auf Eure Sprache.
Es ist mir mittlerweile verständlich, warum man gegen den Islam sein kann, aber die Menschen sind unsere Nachbarn, weshalb wir mehr brauchen als Antipathie.
Es gibt einen großen gemeinsamen Kulturraum von Europäern, Turk/Arabern und Afrikanern(Juden).
Das ist auch die `lineare´ Zukunft, aber umgesetzt für diesen ganzen Raum und nicht nach Deutschland/Europa hineingepresst

hat das mit den Äußerungen vom Biermann zu tun?

Und das mit der Bitte auf die Sprache zu achten, das sagen Sie mal ihrer Nahles. ....in die Fresse...

Noch Fragen?

nicht nur auf die Sprache, auch auf den Inhalt sollte man achten. Bitte erklären Sie, was Sie mit "Turk/Arabern und Afrikanern(Juden)" meinen. M. W. gehören Turkvölker einer Sprachfamilie von Sibirien bis in die Türkei an, so wie Indo-Europäer eine Sprachgemeinschaft sind, wohingegen Araber und Juden sprachlich und ethnish Semiten sind, die ursprünglich zwar von Mesopotamien bis zum Magreb und Teilen Afrikas lebten, aber mit Afrikanern kulturell wenig zu tun hatten. Vom "grossen gemeinsamen Kulturraum" bleibt da herzlich wenig übrig, und wenn man in den Brei dann auch noch den Islam reinrührt, der bekanntlich eine Religion ist, dann ist auch der letzte Rest von Klarheit beseitigt. Und was das Alles dann noch mit AfD und anderen deutschen Parteien zu tun hat, weiss der Himmel.

Im Gegensatz dazu sollte der Artikel von Frau Barbe als Pflichtlektüre in Schulen, Bundestag, und sämtlichen Stammtischen gesetzlich vorgeschrieben werden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 9. Oktober 2017 - 14:24

Antwort auf von Ruth Falk

es ist auch eher eine These, nach der ich vom Stammesdenken her die Juden eher - bestimmt nicht ausschliesslich - zu Afrika zähle, die Araber aber, auch weil sie so wenig mit Juden zutun haben möchten, eher zu den Türkvölkern.
Die Österreicher sprechen auch deutsch, sind aber keine Deutschen.
ich hänge auch nicht dem Indo-germanischen an, da es m.E. kulturell nicht wahrscheinlich ist. Halt ein anderer Blickwinkel.
Aber zugegeben von weitem.
Was mir Ihre Darlegungen, die gängigen entsprechen, jedoch nicht schlüssiger werden lässt.

Ines Schulte | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:38

...danke den mutigen Frauen, die die umwälzenden Zeiten im direkten Vergleich erlebt haben und daher unbestechlich urteilen können.

Ja da kann ich ihnen nur zustimmen. Was mich wundert die mutigsten sind häufig Frauen. .-)

Rudolf Gäbler | Sa., 7. Oktober 2017 - 19:30

Antwort auf von M artin Michael

Wieso wundert Sie das. Ich kenne es nicht anders.

Tomas Poth | Fr., 6. Oktober 2017 - 13:54

das mußte wirklich mal von der Seele. Aber lassen wir dies schlimme Wort mal beiseite, daran klebt ja auch die Verfolgung von Juden, Widerständlern, Andersdenkenden, Sinti/Roma sowie deren Vernichtung in den KZ´s. Aber rot lackierte Totalitaristen und Unterdrücker bleibt allemal. Verräter der eigenen Ansprüche allen Mitgliedern eines Volkes gut zu wollen und ihnen ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu gewähren.

gab es in Italien- in Deutschland war es Nationalsozialißmus. Wer den Unterschied nicht kennt, sollte sich informieren. Desweiteren ist es Bockwurst ob man Menschen tötet indem man ihnen sonstwas verspricht; absaufen lässt und dann die Bilder(der Leichen-gern von kindern) zur durchsetzung politischer Ziele nutzt, oder man direkt mordet. MORD IST MORD.
Damit legitimiert sich der Begriff "rotlackierte Faschisten" selbst-und auch gleich wieder nicht. Paradoxon par excellence

Gruß aus dem schönen und gegenwehr-willigem Osten.

Udo Maier | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:09

Ich bin "Westler" und konnte schon als Jugendlicher mit Biermann nichts anfangen. Ich hatte immer das Gefühl, der ist ein falscher Fuffzger.
An Sie Frau Barbe: Hut ab vor Ihrer Einstellung. Wenn es mehr von Ihrem Kaliber in dieser Partei geben würde, wäre diesie für mich erstmals wählbar (zuviel Altlasten, siehe u. a. Filbinger).
Und an Cicero: Danke für solch einen Artikel. Ich habe mich immer gewundert, warum die Mainstream Medien so einseitig berichten. Aber hier ist das anders. (Gerade habe ich gelesen, dass ein ehemaliger taz Redakteur bei FAS arbeitet. Das erklärt alles, nicht nur vieles.)

Janos Kocsis | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:18

wer als Wendehals bereit ist, in die CDU einzutreten, der hatte noch nie begriffen,
was eigentlich ein Rechtsaat ist...
oder sein sollte

Sie meinen sicher Merkel, oder? SED - DA - CDU - und nun fast ohne Partei, freischwebend. Merke ist CDU - GRÜNE - LINKE und vor allem SPD!

Juliana Keppelen | Fr., 6. Oktober 2017 - 19:14

Antwort auf von Hubert Sieweke

aber Merkel ist Merkel und nicht "Linke" Grüne" SPD" oder FDP". Merkel ist durch und durch CDU und das seit der Wende sie wurde gehypt als Kohls Mädchen sie hatte sofort Ministerposten sie wurde bejubelt, gefeiert sie konnte sich drehen und wenden wie sie wollte die CDU war immer dabei und hat sie auf Händen getragen so nach dem Motto egal was sie tut Hauptsache wir bleiben an den Fleischtöpfen. Also bitte nicht die Verantwortung für Merkel den anderen Parteien aufs Auge drücken. Merkel ist CDU und CDU ist Merkel und sonst niemand. Merkels Wendungen und Drehungen wurden stets mit Ovationen der CDUler mitgetragen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 12. Oktober 2017 - 21:27

Antwort auf von Juliana Keppelen

sonst wäre eine Frau Schavan an der Reihe gewesen, Kanzlerin zu werden?
Ich bin jedoch geneigt, Merkel vom Ende her zu denken, denn das Anfängliche war dem Einstieg in die Macht geschuldet?
Das Ende ist wiederum nicht direkt CDU-Politik.
Aber auch nicht Linke, Grüne, SPD oder FDP.
Ich denke wirklich, dass man evtl. woanders suchen muss.
Wem nutzt es?
Das ist gar nicht die entscheidende Frage, sondern nur, ob es dann immer wieder zur CDU-Politik gemacht werden kann, bzw. eine der anderen Parteien.
Ich habe evtl. schon einmal so einen Politiker erlebt und zwar Helmut Kohl.
Mein schlechtes Bild von ihm habe ich auf die CDU übertragen.
Davon bin ich kuriert, die Herausforderung Merkel ist aber ungleich größer.
Langfristig kann ich von `Selbstdarstellern´ in der Politik aber nur abraten.
Trump ist nicht frei davon.
Das macht ihn unberechenbar.
Eine politische Gesellschaft ergibt sich eher nicht über diese Kämpfe zwischen Führern/Parteien/Gesellschaft ->
Krise der Politik

Tido Specht | Fr., 6. Oktober 2017 - 22:10

Antwort auf von Hubert Sieweke

Ich frage mich, wie eine Person die politische Ausrichtung von vier Parteien gleichzeitig vertreten soll. Nennen Sie mir bitte eine inhaltliche Position, die alle vier Parteien gleich haben (abgesehen vom Bekenntnis zur Demokratie natürlich). Die gemeinsame Flüchtlingspolitik kann es ja nicht sein. Die CDU will nach Afghanistan abschieben, die anderen Parteien nicht. Die CSU will eine Obergrenze, der Rest nicht. Außerdem möchte die CDU mehr Flüchtlingabkommen z. B. mit Lybien. In diesen herrschen laut deutschen Diplomaten "KZ-ähnliche" Zustände. Einige CDU-Politiker fordern die Einrichtung eigener Auffanglager durch die EU. SPD-Vorsitzender Martin Schulz hat sich dagegen ausgesprochen. Also ich sehe da schon Unterschiede.

LG Tido

Frank Linnhoff | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:26

ist seit vielen Jahren schon ein unangenehmer, besserwisserischer, moralinsaurer Zeitgenosse. Selbstverständlich hat jeder Wähler das Recht, nach seiner ureigenen Façon zu wählen. Muss man sich über W. Biermann ärgern ? Nein, man muss es nicht. Ich selbst halte von der AfD gar nichts und würde dieser Partei nie meine Stimme geben. Doch moralisierend über AfD-Wähler zu richten, zeugt nun wahrlich nicht von einem tiefen Demokratieverständnis. Doch finde ich es ein wenig eigenartig, dass ein CDU-Mitglied öffentlich bekannt gibt, eine andere Partei gewählt zu haben. Nun ja, vielleicht sollte Frau Barbe die Partei wechseln.

Dr. Georg Steger | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:54

Antwort auf von Frank Linnhoff

sollte Frau Barbe die Partei wechseln. Die CDU muss eine Frau Barbe genauso ertragen können, wie sie eine Frau Merkel (als Protagonistin einer Mixtur aus SPD-Grüne-Linke) ertragen kann! Ich glaube, dass Frau Barbe ihrer Partei auch zeigen kann, dass es nicht nur eine Merkel-Linie gibt.

Hans-Hasso Stamer | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:27

...habe ich die Lieder von Wolf Biermann zur Gitarre gesungen. Ich kannte viele auswendig. Nach seiner Ausbürgerung 1976 habe ich bei jeder DDR-Wahl die Wahlkabine benutzt und Gegenstimmen abgegeben. Er war mein Held, wie man heute sagt.

Heute lese ich diesen Text und mir kommen die Tränen, weil ich mich endlich politisch nicht mehr so einsam fühle. Wolf Biermann versteht nicht mehr oder will es nicht mehr verstehen, was vorgeht. Aber Angelika Barbe hat es verstanden.

Dieser Text ist die angemessene Antwort nicht nur auf Wolf Biermann, sondern auf hunderte tendenziöser, absichtsvoll - aus welchen Gründen auch immer - an der Realität vorbeizielender Artikel, Kommentare und Darstellungen, die ich in den letzten Jahren ertragen musste.

Der Text kann die Realität nicht ändern. Aber er macht sie verständlicher und erträglicher, so wie vor vielen Jahren die Lieder von Wolf Biermann die bedrückende Realität in der DDR verständlicher und erträglicher gemacht haben.

Joachim Nöbel | Sa., 7. Oktober 2017 - 07:24

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

Biermann sang damals unter Anderem auch eine Ballade vom Liedermacher Gerulf Pannach - Ausschnitt:
"...Sehr geehrter Volksvertreter
Bist du wirklich unser Mann?
Wenn du loslegst vom Katheder
Ist´s, als legst du auf uns an
Mit der Zeigefingersprache -
Von der Leibwache beschützt -
Das ist eine klare Sache
Wessen Sache du vertrittst ..."
Ich habe diesen Vers in einem Kommentar im Zusammenhang mit den Wahlkampfauftritten von Merkel bei der omline Plattform von 'Welt/N24' verwandt. Und siehe da, mein Kommentar wurde nicht veröffentlicht - trotz eingehaltener Netikette. Was würde wohl der Herr Biermann zu dieser Tatsache meinen? Wenn ich seine heutige Meinung zu AfD und Opposition höre, bedaure ich zutiefst, daß er zu DDR-Zeiten mal mein 'Held' gewesen ist. Dann war seine Protestsänger Zeit in der DDR in meinen Augen nur eine Politshow. Heute ist er ein im Establishement angekommener Systemling.

Dimitri Gales | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:41

ist, finde ich, zutreffend - aber hat es sie jemals gegeben? Der autoritäre Grundton ist in Deutschland immer noch spürbar. Die Kritik an Merkel ist ebenfalls angebracht. Deutschland leistete sich bisher den Luxus einer "Merkelkratie".

Helmut Röll | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:47

Besser kann man es nicht sagen. Sie sprechen mir aus dem Herzen! Ich bin gerührt. Hoffentlich bewirkt dieser Artikel und ähnliche Artikel etwas zum Besseren.

Bernd Fischer | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:49

Antwort auf von jürgen waldmann

konsequent sein und vom Senat verlangen das die jährliche "Förderung" von ca. 19 Millionen Steuergelder anteilig je AfD-Wählerstimme gekürzt wird.

Aber soviel Mut fehlt ihm dann doch wohl.

Sprechblasen kosten nix, bringen aber mehr Aufmerksamkeit.

Reinhard John | Fr., 6. Oktober 2017 - 15:07

WB ist schon zu einem satten und angepassten des Systems Merkel geworden, hat vieles vergessen wofür wir ihn gedankt haben. Wer den Beitrag in der aktuellen Zeit mit dem Biedenkopf Interview gelesen hat, der weiss wie verschoben man uns im Westen sieht. Dieser Beitrag hat es auf den Punkt gebracht, der muss zur Pflichtlektüre für junge Politiker werden. Bei Merkel&Co. ist das schon zu spät, die ist damit beschäftigt die nächste Volkskammer des Deutschen Bundestages zu formen.

Werner Schick | Fr., 6. Oktober 2017 - 15:44

Werter Herr Schaumburg,
nach seinen Aussagen, scheint eher sein Denkvermögen unter seinem Alter zu leiden.
Ich glaube allerdings er verfährt mittlerweile nach dem Motto, wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing, wie so viele ehemalige DDR-Systemkritiker.

Reinhard Benditte | Fr., 6. Oktober 2017 - 15:51

Sehr geehrte Frau Barbe!

Danke, daß Sie diese klaren Worte gefunden haben. Da gibt es weder etwas hinzu zufügen noch etwas zu kritisieren.

Ich wünschte mir, daß dieser Artikel in allen relevanten deutschen Tages- und Wochenzeitungen, insbesondere der Bild Zeitung, sowie Wochenmagazinen wie Stern, Focus oder Spiegel erscheinen würde, um vielen Bürgern, die durch einseitige Berichterstattung eingelullt werden, die Augen zu öffnen. Ich bin mir aber auch bewußt, daß dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird, da zuviele Lobbyisten und Ideologen und andere Interessenvertreter eine Veröffentlichung verhindern werden!

Danke an die Cicero Redaktion, daß Sie diesen Artikel veröffentlicht haben!

Dr.Bernd Büdenbender | Fr., 6. Oktober 2017 - 15:57

Sehr geehrte Frau Barbe,
vielen Dank für diesen großartigen Aufsatz.Ich hoffe,daß viele saturierte,konsumgesättigte Wessis,wie ich einer bin,diesen Aufruf lesen werden.Jeder Satz stimmt!Durch die Berieselung in den Mainstreammedien merken die Bürger doch nicht mehr,welche katastrophalen Auswirkungen die konturlose,auf momentane Gefälligkeit schielende Merkel-Politik in Zukunft für unser Volk haben wird.Essentielle Probleme unserer Nation werden nicht mehr diskutiert,der BT hat sich in der vergangenen Periode selbst abgeschaft.Ehe für alle geht in drei Tagen durch,die Urteile des Bundesverfassungsgerichtes zur Besserstellung! der Familien seit zwanzig Jahren werden ignoriert.Was füreine Verachtung müssen diese "Eliten" für "ihre" Wähler empfinden,Figuren wie Altmeier sitzen weiterhin sebstgefällig in ihren Sesseln,Kritiker dieser desaströsen Politik werden ausgegrenzt.Ihre Widerrede,Frau Barbe,macht Hoffnung.Danke an Cicero,daß man eine solche Stimme der Freiheit noch lesen kann.

Hubert Sieweke | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:15

... und ich dachte schon drüber nach, dem Biermann in paar Zeile hinzuschmeißen.
Aber dieser Brief sitzt doch viel besser. Genau trifft es die wunde Stelle der Republik. Die krachenden Wahlverlierer, die jetzt weitermachen, alle wie sie da sind, werden sich wundern, wenn die Regierung nicht zu Stande kommt oder zerbricht.
Dann werden, ob dieser Hochnäsigkeit und diesem Nichteinsehenwollens, keine Lösungen für das DEUTSCHE VOLK parat zu haben, wie es der Amtseid erfordert, viel mehr Bürger, die bisher aus Feigheit FPD oder mit der Faust in der Tasche CDU/CSU oder SPD gewählt haben, die AFD wählen.
Man kann nur hoffen, das sich der liberale Teil der Fraktion durchsetzt und dann beginnt, die Themen, die den Bürgern auf der Seele brennen, zu formulieren und Vorschläge einzubringen. Mittlerweile sind nicht nur die FDP auf das Programm der AFD eingeschwenkt, sondern nahezu alle Parteien. Die Grünen wollen die HEIMAT wiederentdecke…. Die gestern noch so VOLKISCH war. Obergrenze!!

Nicht doch, Herr Sieweke, das können Sie den Etablierten nicht antun!

Kubicki (FDP): "Wir sind politisch das genaue Gegenteil der AfD."
Martin Schulz zur AfD: "Ihr seid unsere Feinde."
Altmeier (CDU): "Ein Nichtwähler ist besser als ein AfD-Wähler."
Kipping (Linke): "Klare Kante gegen den braunen Mob."
Die Grünen äußerten sich nicht freundlicher.

Nein, keiner hat die Absicht, diese Mauer einzureißen ...
(Aber wir können das Thema ja in ein paar Monaten noch einmal aufgreifen.)

Bernd Gibhardt | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:19

danke für Ihren Mut und die deutlichen Worte. Jeder sollte sie lesen

Wolfgang Lang | Sa., 7. Oktober 2017 - 18:01

Antwort auf von Bernd Gibhardt

Na ja, es gibt da gewisse Präferenzen. Zuerst sollte unser so hyper-kompetenter Justizminister - Heiko Maas - den Brief lesen. Er besonders, hätte Nachhilfe in Rechtsstaatskunde und Freiheit bitter vonnöten. Danach kommt der Rest des Volkes, bzw. der schon länger hier Lebenden - und Leidenden.

Joachim Fehr | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:19

Da kann man Frau Barbe nur viel Beifall zollen. Der Inhalt Ihrer Kritik an den Verhältnissen würde allerdings noch an Qualität gewinnen, wenn der ein oder andere kritische Kommentar über die ohne Zweifel auch durch die AfD geäußerten antidemokratischen Aussagen Platz gegriffen hätte. Blindheit auf dem rechten oder linken Auge hilft nicht weiter! Trotzdem gilt: Frau Barbes Ausführungen legen in drastischer Weise den Finger in die gesamtdeutsche Wunde.

Ursula Schneider | Sa., 7. Oktober 2017 - 11:29

Antwort auf von Joachim Fehr

egal auf welchem Auge - völlig richtig.
Aber bringen Sie doch bitte mal ein Beispiel, wo sich die AfD "antidemokratisch" geäußert hätte!?
Sie setzt sich immerhin vehement für Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild ein, für die Direktwahl des Bundespräsidenten, für freie Listenwahl, für eine Begrenzung der Amtszeiten usw. Was ist daran undemokratisch?

Bernd Gibhardt | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:22

danke für Ihren Mut und die deutlichen Worte. Jeder sollte sie lesen

Dr. Klaus Altenburg | Fr., 6. Oktober 2017 - 16:41

Biermann - eine ziemlich eigenartige Figur, die seit (gesamtdeutschen urzeiten) von Politik und Medien hochgekocht wird.
Dabei gibt es offensichtlich ein festes Vertrauen in die Vergesslichkeit der Menschen und ins Verstauben von Fakten in Archiven.
Jemand, der sein PC-Archiv aber intakt hält, kann berichten - nach "Süddeutscher Zeitung":
Ausgerechnet er, der linke Liedermacher, war im März 2003 George W. Bush mir biermann-üblicher Emphase beigesprungen." Ich bin für diesen Krieg, damit das ganz klar ist!" hatte er von der Konzertbühne gerufen.
Zwar wisse er auch nicht , warum der amerikanische Präsident die Beweise über Massenvernichtungswaffen zurück halte, grübelte er in Interviews: " Ich behaupte aber, dass absolut jeder weiß, ob er nun für oder gegen den Krieg ist, dass Saddam all diese Waffen besitzt."
Im Spiegel verspottete er die Kriegsgegner als "Nationalpazifisten", die "Frieden irgendwie geiler als Krieg" finden.
Kein weiterer Kommentar!

haben die meisten Ostdeutschen überhaupt nicht gekannt, erst als Manfred Krug 1976 wegen der Biermann Ausweisung protestiert und danach nach dem Westen abgeschoben wurde, kannte man den Namen und das Gesicht dazu aus dem Westfernsehen. Es geht aber nicht um den Abgreifer Biermann, der sich lange Zeit bei Tante Margot mit an den Tisch setzen durfte und auch die Privilegien der Honeckers mit genießen konnte. Dieser Mensch war immer nur ordinär, fulgär und großmäulig, ohne Angst, jahrelang in Bautzen oder Hohenschönhausen einsitzen zu müssen, da hat die liebe Tante Margot in seinen Fall lieber abgeschoben! Frau Barbe, Bohley, Lengsfeld uvm. waren die Ikonen des Widerstandes in der DDR natürlich nur hinter vorgehaltener Hand! Der Biermann ist für die meisten Ostdeutschen eine absolute NULL Nr.!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 9. Oktober 2017 - 14:38

Antwort auf von Ursula Horvath

Francois Villons `lasterhaften Balladen und Liedern´.
Die Kommentare unter diesem Brief von Frau Barbe erklären mir, warum ich da immer eine Differenz sah, auch zur uns soweit bekannten Wirklichkeit der DDR.
Zugrunde lag bei Biermann evtl. ein Sorgen-freies Leben in der DDR, jedenfalls nichts von dem `Ernst und den auch innere Kämpfen´ eines Villons.
So wie ich den las.

Karl Löffler | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:03

Liebe Frau Angelika Barbe,
ich hatte bereits angekündigt das ich Ihnen schreibe werde und möchte meine Bewunderung entgegenbringen bezüglich des Inhalts ihres Offenen Briefes an Wolf Biermann den sie verehren.
Sie bringen die Gesellschaftlichen Verhältnisse, die Politik und viel persönliche Ansichten, Befindlichkeiten genau in das richtige Fahrwasser und beschreiben es und unsere Zustände. Sie haben die Dinge in einer einfachen Sprache geschildert damit es verstanden wird, zumindest ist das mein Eindruck und nicht die tieferen politischen „Entgleisungen“ angesprochen die hinter Kulissen ablaufen.

Hier schließt sich ein großer Wunsch an und das ist mein emanzipatorisches politisches Anliegen. Solche Menschen wie Sie und die vielen Andersdenkenden und Fühlenden, sollten unbedingt einen konstruktiven Schulterschluss wagen. Nicht nur eine Zunft der Konversation und Dialoge entfachen, die alles anspricht was hier schief läuft und was nicht. Geredet wird seit Jahrzehnten.
Fortsetzung

Karl Löffler | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:06

Sondern wir müssen ein neues Gesellschaftsmodell auf den Weg bringen wo viele Fachgebiete und deren Fachleute sich zusammenschließen und zusammenarbeiten. Nicht das Fahrrad neu erfinden, sondern, klare konzeptionelle Strukturen aufbauen die man nicht mehr unterwandern kann. Das klingt vielleicht Blauäugig oder was als Vision nicht zu verwirklichen ist. Keineswegs, es muss nur angeschoben werden. Vereinfacht formuliert, die jetzige politische gesellschaftliche Konstellation ist an ihre Grenzen angelangt. Sie wird total durch den kommerziellen kriminellen Druck der Global agierenden Konzerne gesteuert. Einige wenige die darüber stehen, lenken das Geschehen wie es geostrategisch in Zukunft weitergehen soll und vermutlich gänzlich den Bach hinuntergeht.
Will das jetzt nicht näher beschreiben in welchen politischen Verhältnissen wir derzeit leben und warum das so ist, das wird dann ein Roman.

Karl Löffler | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:08

Gerne ein andermal mehr wenn es zu einen Kontakt zwischen uns kommt, was ich mir sehr wünschen würde.
Zurück zu Biermann.
Das meiste wird Ihnen bekannt sein. ER ist nicht der große Revoluzzer für den ihn viele halten.
Seine vielen Auftritte und die Art und Weise und seine Arroganz haben das mir schon lange bestätigt. Unteranderem sein übles auftreten im Bundestag haben das Fass zum überlaufen gebracht. Ich verzichte auf irgendwelche Wertigkeiten durch das geschliffene Wort und er hat es nicht verdient, dass man ihm Aufmerksamkeit schenkt.
Zudem haben die ehemaligen „Genossen“ in der DDR ihm zu seinem sogenannten Ruhm verholfen. Er wurde benutzt oder hat sich benutzen lassen und sein Auftritt damals in Köln war ein inszeniertes Spektakel, (in den Hinterzimmern der Stasi auserkoren) damit die Kritiker in der DDR vorrangig aus dem Intellektuellen und Kulturkreisen sich aus dem Fenster lehnen und Farbe bekennen.

Karl Löffler | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:11

Sie sich anschließend zu Wort melden, Partei ergreifen, einzig mit dem hinterhältigen Ziel, sie Mundtot zu machen oder auszuweisen.
Das ist ihnen gelungen, obwohl politisch ganzheitlich betrachtet, war das sehr kurzatmig gedacht.
Die sogenannten Sozialistischen Ideale waren längst verkommen und im eigenen Morast begraben und die Opposition, die Menschen die Rückgrat bewiesen haben und das anklagten, wie einst R. Havemann, R. Bahro. R. Kunze, G. de Bruyn und zig viele andere wurden zu Staatsfeinden usw. abgestempelt.
Was danach folgte ist Folgenschwer bekannt und viele Biographien wurden aus der Bahn geworfen oder zerstört.
Das gleiche wiederholte sich bei den Liedermacher S. Krawczyk und wie das schließlich endete wissen wir. Der Unmut war längst an der Basis angelangt und war nicht mehr aufzuhalten.
In diesem Sinne schließe ich den Reigen und freue mich auf eine Antwort entgegensehend.
Liebevolle Grüße vom Karl aus dem Dresdener Raum
Hoffentlich kommt das alles so an!

von seiner Art her nie besonders leiden, aber nach Ihrer Darstellung wäre er benutzt worden, um letztlich andere Dissidenten aus der DDR zu ekeln, bzw. denen das Leben dort zur Hölle zu machen?
Ja wie dumm kann man denn sein seitens einer Regierung?
So eine Dummheit kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, zumal die Ostpolitik Brandts auch schon evtl. einem Rückzug der UDSSR geschuldet war.
Den Übergang hätte man doch wirklich einvernehmlicher sowohl mit dem Westen als auch im eigenen Land gestalten können.
Honecker wird doch wohl nicht an den ewigen Sieg des Sozialismus geglaubt haben?
Marx mag seine aber auch teils problematische Bedeutung für Russland und China gehabt haben, aber die bürgerliche Demokratie hat den Sozialismus entschärft.
Marx war ein Philosoph der pol. Ökonomie, von daher Gesellschaftstheoretiker oder einer der Politik, des Staates.
Das erfasst aber deren Strukturen und Möglichkeiten m.E. nur unzureichend.
Der Rechtsstaat hat die Revolution erübrigt.

Ursula Horvath | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:37

ich vermisse die Achtung des Andersdenkenden. Eine selbsternannte Kaste elitärer „Meinungsmacher“ verwendet Begriffe wie Toleranz, deren Bedeutung sie dann ins Gegenteil verkehrt. Frau Barbe, dass kann jeder normale Ostdeutsche unterschreiben. Bin hin und her gerissen zwischen Rührung und großen Zorn auf diese ganzen selbsternannten Superdemokraten, die sich gerade darum streiten WER im Parlament NICHT neben der "demokratisch gewählten AFD" sitzen will. Solche Menschen wollen unser Land regieren und haben noch nicht Mal das Eins und Eins der Demokratie verstanden. Wohin ist dieses Land seit Merkel gesteuert? Es wird wieder ausspioniert, um diesesmal nicht den Klassenfeind zu entarnen sondern jetzt werden "Nazis" die diese gehirngewaschenen Superdemokraten nach drei Worten erkennen und selbstverständlich zum Dunkeldeutschland und Pack zählen bekämpf! Oh Gott, das Grausen ist wieder da und der heilige Zorn ebenfalls! Sie Frau Barbe und Vera Lengsfeld schweigen auch nicht mehr, DANKE!

Bernd Fischer | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:38

Werter Herr Schick, in der Tat so ist es.
Schauen wir uns das doch einmal ganz genau um, dann wird man zu der Feststellung kommen das die wahren "Bürgerrechtler" der ehemaligen DDR die schon lange vorher ( also als das Ende der DDR noch nicht absehbar war ) tätig waren, seit der "Wende" bis in die heutige Zeit ein karges politisches dasein fristen, weil nicht mehr gebraucht.
Das was sich heute ( noch ) aktiv , in verschiedenen Parteien, mit dem Pathos rumtummelt man sei doch ehemaliger "Bürgerrechtler" der an "runden Tischen" teilgenommen hat, und diese Leute das wie eine Monstranz vor sich hertragen, ist absurd.
Die ganze Tragik dabei ist, das viele dieser Leute erst aus der Deckung kamen, als der ganze Repressionsapparat der DDR schon eine "Lame duck war"
Glauben Sie mir, ich habe das 1989 persönlich erlebt.

Sigi Rieger | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:39

Offene Worte, präziser geht es nicht - wie habe ich das vermisst - Danke!

Wolfgang Lang | Sa., 7. Oktober 2017 - 18:11

Antwort auf von Sigi Rieger

Dieser Brief ist das exakte Gegenteil des anödenden Merkelgeschwurbels. Ach gäb es doch nur noch ersteres und kein letzteres mehr.

Beate Maier | Fr., 6. Oktober 2017 - 17:47

Bravo, Frau Barbe! Eine mutige und deutliche Replik zu Biermann, über dessen Äußerungen ich jetzt nur über ihren CICERO-Artikel erfahren habe. Das ändert meine Meinung über diesen früheren Regimekritiker und REbellen aber vollkommen! Er hat sich also auch bequem eingereiht in den Mainstream der moralisch überlegenen Gutmenschen, die aber bei Kritikern im eigenen Land zu hasserfüllten Denunzianten werden. Biermann ist vom Opfer zum Täter geworden. Ob er das irgendwann merkt?

Susanne Dorn | Fr., 6. Oktober 2017 - 18:10

... für diesen hervorragenden Artikel, Frau Barbe. Und dem CICERO für die Veröffentlichung.

Frau Merkel ist und bleibt brandgefährlich für unsere Demokratie, die sie nach Gutsherren Art und wann immer es ihr genehm ist, aushebelt und unseren Rechtsstaat Stück für Stück abschafft. Und Kontakt zu deutschen Bürgern hat Merkel noch nie gesucht. „Deutsche“ gibt es in ihrem Vokabular nicht (mehr!)

Diese Dame will keine Demokratie! Sie baut diesen Staat nach ihren Vorstellungen um, entmündigt uns Bürger und zerstört alles, was wir alle gemeinsam aufgebaut haben.

Warum???? Wo soll all dies enden????

Bürgerfragen werden von der selbst ernannten Elite einfach nicht beantwortet (meine jahrelange Erfahrung). Die entsetzliche Feigheit - oder ist es tatsächlich die Angst vor dem eigenen Volk - oder das eigene Unvermögen - macht mich nur noch wütend und allmählich sprachlos. Ich möchte etwas bewegen, ändern, weiß aber nicht wie. Es ist 5 nach 12 Uhr!!! Was können wir gemeinsam tun?

Reimund Großhäuser | Fr., 6. Oktober 2017 - 18:30

Großartiger Kommentar, Hut ab, Frau Barbe, und danke dafür. Ich bin "fränkischer Wessi" und habe AFD gewählt, weil ich den politischen und medialen Mainstream nicht mehr hin zu nehmen gedenke. Nun zu Biermann: ich war noch nie ein Freund seiner Lieder und Gesinnung. Ja, Freiheit, eigenes Denken und Kundtun der eigenen Meinung, sehr hohe Güter, aber wieso dürfen "linke" alles Mögliche dazu und darüber hinaus äußern und "andere" nicht? Diese Spezies ist immer ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Gelder zu verteilen, am Liebsten das von anderen Leuten. Und warum ist das "politisch korrekt"? Was tut ein Biermann für die Gerechtigkeit, für die Sicherheit und Bildung, Hartz-IV-ler und Rentner? Wo bringt er Werte ein, die uns als Gesellschaft nützen und weiter bringen? Solche Troubadours braucht keiner, wir schon gar nicht. Ich wünsche mir mehr "Barbes" zum Wohle unseres Volkes.

Andre Vogel | Fr., 6. Oktober 2017 - 19:01

Ist ganz sicher keine moralische Instanz und war es m.E. Auch nie. Sein Auftritt im Bundestag war an Peinlichkeit nicht zu überbieten.
Beim Lesen des Artikels von Angelika Barbe wurde ich immer stiller und ziehe den Hut vor so viel Mut und Treffsicherheit. Großartiger Beitrag.

Helga Ahrens | Fr., 6. Oktober 2017 - 19:06

Sorry, aber mir war Herr Biermann von Anfang an suspekt. Ich mag Haltungen nicht, die ausdrücken: meine moralische Grundhaltung steht über jedem Zweifel. Für mich hat er das immer wie eine Fahne vor sich hergetragen. Im Moment verfolge ich gerade den "Kampf" um die Sitzordnung im Parlament. Keiner will neben den neuen Schmuddelkindern sitzen. Im Sandkasten könnte es nicht heiterer zugehen. Nur - heiter ist das eigentlich kein bisschen. Die fragen sich offenbar wirklich: Wie soll man mit diesen Paria (AfD) umgehen? Das ist doch ein bisschen merkwürdig. Wenn ich der Meinung bin, meine Meinung ist die bessere - ja, da muss ich doch nicht lange überlegen, wie ich das den nicht so Gescheiten klar mache. Ich fürchte, die gesattelte Politik bei uns geht über ein ganz, ganz dünnes Eis.

Ilona Kuhnhenn | Fr., 6. Oktober 2017 - 19:40

Danke Frau Barbe, einfach nur herzlichsten Dank!!!

Marianne Schad | Fr., 6. Oktober 2017 - 19:53

jetzt schon gar nicht mehr. Frau Barbe, Sie sprechen mir aus dem Herzen. Danke für Ihren Brief und Dank an Cicero. Ich habe auch, als Wessi, nicht abgehängt und kein Nazi, die AfD gewählt weil ich die Verlogenheit unsere Politiker und Presse nicht mehr ertragen kann. Ich äußere mich auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis dazu, dann wird es zumeist ganz still. Da ich finanziell und beruflich unabhängig bin habe ich nichts zu verlieren. Soweit sind wir jetzt schon in Deutschland, dass man sich überlegt, ob man sich gegen die herrschenden Verhältnisse äußert. Und ich sehe nicht, dass sich nach den Wahlen viel ändern wird.

Manfred Steffan | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:25

und auch Deutsche aus Russland und sonstigen ehemaligen Ostblockstaaten, aber nicht so gut, dass ich mit ihnen politische Diskussionen führen würde. Auch zu Wolf Biermann weiß ich nichts zu sagen. Trotzdem gibt der Beitrag von Frau Barbe genau meine Sicht der derzeitigen politischen Verhältnisse wieder. Ich habe als Jurist in meinem Studium in den achtziger Jahren kennen gelernt, was Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat bedeuten, und ich vertrete diesbezüglich keine Sondermeinungen, sondern das, was man in jedem Staatsrechtslehrbuch und jedem Grundgesetzkommentar nachlesen kann. Mit der derzeitigen politischen Wirklichkeit hat das nur noch eingeschränkt zu tun. Anscheinend gibt es mittlerweile "ehrenwerte" Gesetzesbrüche und ein "verwerfliches" Wahrnehmen bürgerlicher Freiheiten und Rechte, welches mit Diffamierung und Mobbing abgestraft wird.

Nicolas Amelith | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:27

Eine ausgezeichnete Analyse!
Dass sie sich der Briefform an einen solch aufgeblasenen, eitlen Don Quichote bedient, der glaubte mit seinen Marseillaise-Imitationen die SED besiegt zu haben, wirkt für Nicht-Zeitzeugen allerdings ein klein wenig naiv.
Es hätte dieses Aufhängers nicht bedurft, da mancher bei Nennung des Namens' Biermann' schon gleich nicht mehr weiterliest.
Auf dessen blinden Amerkanismus im Irak-Krieg hat ja Herr Altenburg richtig hingewiesen.

Elke Köchling | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:30

In allen Teilen hat sie Recht, dass gilt für Ost und
West gleichermaßen.
Bitte weiterhin kritisch berichten.Kritik an dieser
Flüchtlingspolitik heißt nicht, dass man rechts ist.

Peter Enders | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:38

"Der Kommunismus hat gesiegt, wenn er die Pfründe hat!" (Ah-ja-Lied)
lies:
"Alles ist gut, ach ja, so gut, wenn ER die Freiheit hat."

Günter Körner | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:51

Zeilen die Mut machen, Halt und Stütze geben...für eine "Westdeutschen".

Peter Enders | Fr., 6. Oktober 2017 - 20:54

PS: Ich gratuliere Ihnen und danke Ihnen für Ihren Mut, die von den ach so objektiven Medien (außer Cicero ;-) und ach so volksnahen Politikern nur allzu gern verheimlicht werden! ("Das Wesen der Politik ist die Verschleierung.")
PS2: Zum Demokratie-Verständnis in Ost und West: Wer Demokratie lebt, braucht nicht von Demokratie zu reden! (Frei nach Kennedy) Ich kenne nur 2 Politiker, die den Kern jedweder Demokratie: die Gewaltenteilung, ernst genommen haben. Regine Hildebrandt und Matthias Platzeck haben ihr Landtagsmandat zurück gegeben, als sie Minister in Brandenburg wurden. In NRW muss der Ministerpräsidenten-Kandidat MdL sein. (Das hat seinerzeit Clement ermöglicht.) Hat jemals eine(r) von ihnen sein Landtagsmandat zurück gegeben?!

Andreas Hoffmann | Fr., 6. Oktober 2017 - 21:31

Respekt Frau Barbe.
Leider müßen Sie nach Ihrer Vita schon wierder gegen den Strom schwimmen und Zivilcourage zeigen.
Danke

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 6. Oktober 2017 - 22:06

Kommentaren, hielte es auch für völlig verkehrt, sie unter Verschluss bringen zu wollen.
Ich möchte nur auf die Überschrift verweisen "Wer den Rechtsstaat schätzen gelernt hat, will ihn nicht wieder hergeben".
in diesem Sinne Demokratie erleben und gestalten, soweit waren wir doch schon gemeinsam.
Die Schmerzen müssen noch gewaltig sein, gerade weil man das Recht auf diese Demokratie friedlich errungen hat.
Es ist mir schleierhaft wie Merkel dieses Aufbrechen der alten Wunden fahrlässig riskieren kann, nur um Recht zu behalten.
Ich kann nur bitten und ich weiss, dass es für uns ältere Menschen viel verlangt ist, sich evtl. weitere Jahre beäugen zu lassen, ich kann nur darum bitten, diese wunderschöne Demokratie weiter zu lieben und auch wieder schwere Zeiten gemeinsam zu gestalten.
Wer auch immer Merkel in der CDU folgt, er sollte sich Artikel und Kommentare genau durchlesen.
Für den Westen kann man im Ergebnis mit einer ähnlichen Stimmung rechnen.
Was treibt die Politik?

Olaf Schultz | Fr., 6. Oktober 2017 - 22:34

Es ist schon bezeichnend das sich dieser Wolf Biermann mal wieder zu Wort meldet. Den wollte man noch nicht einmal in der DDR haben. Nur in der BRD konnte so ein Wendehals etwas werden.

Tido Specht | Fr., 6. Oktober 2017 - 22:40

Es wundert mich schon, dass im Forum anscheinend nur auf die Flüchtlingspolitik der AfD eingegangen wird. Ich für meinen Teil würde z. B. auf keinen Fall eine Partei im Bundestag sehen wollen, die die Erbschaftssteuer abschaffen sowie die Grunderwerbssteuer massiv senken will. Solche Forderungen wären für Bundesländer wie Sachsen-Anhalt fatal. In früheren Entwürfen setzte sich die AfD noch für eine Entsolidarisierung der Staatsfinanzierung ein. Bund, Länder und Gemeinden bräuchten eigene Finanzierungsquellen, aus denen sie ihre Tätigkeiten selbst finanzieren. Außerdem möchte die AfD den progressiven Anstieg der Steuer durch Steuerstufen ersetzen, eine alte FDP-Forderung. Im Grundsatzprogramm fordert die AfD eine Nichtbeistandsklausel, so
dass Rettungsprogramme des Bundes für überschuldete
Kommunen oder Länder verboten sind. Man scheint also auch in der AfD dem Establishment nicht ganz abgeneigt zu sein.

MfG Tido

Dieter Petermann | Fr., 6. Oktober 2017 - 22:48

Ich bin "Westler" (auch wenn ich dieses Wort im Jahr 2017 absurd finde, aber eben hier als Anmerkung)

Ich habe die AfD nicht gewählt, weil sie es nicht schafft, sich von Personen zu distanzieren, die wirklich schon sehr in der NPD Ecke sind, vielleicht auch nicht distanzieren will. Wird man sehen.

Aber ich bin seit dem 24.9. einer der vielen Nichtwähler. Im Grunde genau aus den Gründen, die von Fr. Barbe hier genannt wurden. Die AfD war auch keine Alternative für mich, aber ich habe dem Glauben an die anderen Parteien verloren, den Glauben an das politische System in Deutschland, an die Diskussionskultur, die Meinungsfreiheit und damit die Demokratie in diesem Land, den Glauben an diesen Staat. Ich weiß jetzt, was innere Emigration ist.

Ich werde nie verstehen, wie gerade Linke so völlig kritiklos gegenüber dem Ausbreiten einer Religion / Ideologie wie dem Islam gegenüberstehen können. Sehen diese Leute denn nicht den Zustand der von Islam bestimmten Gesellschaften?

Olaf Schultz | Fr., 6. Oktober 2017 - 22:59

Wo ist das hier ein Rechtsstaat? Wenn namhafte Politiker der Alt-Parteien Patrioten vor einem Millionenpublikum als Ratten, Rattenfänger, Spinner, brauner Mob, Nazi-Schlampe, rechtsradikale Arschlöcher, rechte Drecksäcke und Pack bezeichnen ist dies völlig straffrei.

Empfindet aber jemand Claudia Roth persönlich als ekelhaft, wird er vom Gericht wegen "Beleidigung" verknackt. WO ist das hier ein Rechtsstaat?

Peter Enders | Fr., 6. Oktober 2017 - 23:45

Wie konnte so Jemand Bundestagspräsident werden?!
Weshalb wird so Jemandem auch heute noch Platz im Deutschlandfunk gegeben?!
2 Cent zum Thema "Frust vieler Bürger".

Peter Enders | Sa., 7. Oktober 2017 - 00:17

Der Hamburger Kommunisten-Sohn Wolf Biermann wollte 1953 an der Humboldt-Universität Philosophie studieren. Deren Fakultät befand sich in der Universitätsstraße 3b: Biermann - Becker - Bahrow. "Hier werden entweder Stalinisten erzogen oder Ketzer", hieß es noch in den 1970-er Jahren. Die Widersprüche zwischen Herkunfts-Ideal und erfahrener Ulbricht-Wirklichkeit haben ihn unüblich früh zum Philosophen reifen lassen. (Weshalb ist er nicht zu seiner Mutter nach Hamburg zurückgekehrt? Robert Havemann - zu spät?) Dabei realistisch: Was er im Paule-Kunke-Lied beschreibt, habe ich selbst genau so erfahren - ein Traum jedes heutigen ehrlichen Betriebs- oder Personalrats!
Ich wünsche Wolf Biermann, dass er denjenigen Idealen, wegen derer in der DDR zu recht verehrt und seine Lieder heimlich verbreitet wurden, treu bleibt, so wie Paule Kunkel: "Weshalb soll ich noch 'rüber geh'n, wo hinter mir die Kumpels steh'n?"

Peter Vorsmann | Sa., 7. Oktober 2017 - 01:26

... und volle Zustimmung. Ich finde es erschreckend, dass es innerhalb der CDU kaum mehr politische Kultur gibt. Andersdenkende in Führungsposition wurden "weggemerkelt", Opportunisten bestimmen die Meinung. Wenn sich nicht schnell etwas ändert sehe ich blau ;)

Dirk Lingenfelder | Sa., 7. Oktober 2017 - 02:22

Sehr geehrte Frau Barbe,
vielen Dank für Ihre Widerrede und vielen Dank auch an den Cicero für die Veröffentlichung. Genau diesen Mut zum offenen Diskurs braucht unser Land.
Diesen darf man eben nicht den selbsternannten Eliten in Medien, Wirtschaft, Kirchen, Politik & Kultur überlassen.
Denn wie hat es bereits der große pommersche Konservative Ewald von Kleist-Schmenzin, der am 20. Juli 1944 von der Gestapo verhaftet, vor den Volksgerichtshof gestellt, zum Tode verurteilt und durch Enthauptung hingerichtet wurde, und ein wirklicher Aristokrat im wahrsten Sinne des Wortes war, auf den Punkt gebracht hat:
"Dumm wie ein Intellektueller, glaubenslos wie ein Pfarrer, ehrlos und feige wie ein General."

Klaus W. Knabenschuh | Sa., 7. Oktober 2017 - 07:42

Sehr geehrte Frau Barbe,
auch Sie haben ja das Fähnchen dahin gehängt wo gerade der Wind herkam und ausgerechnet sich dann einer Partei zugewandt mit einer Dame, die FDJ Sekretärin für Agitation war und vielleicht sogar ?IM?Erika?
Mal ehrlich, was soll ich daran denn gut und überzeugnd finden.

Bernd Briele | Sa., 7. Oktober 2017 - 10:05

Es tut mir leid, sehr geehrte Frau Barbe, wenn mir auf Ihren durchaus differenzierten und inhaltlich sicher in vielen Punkten zutreffenden Artikel nur eines einfällt: Der Mann ist vollkommen überschätzt und ener solch differenzierten Replik gar nicht würdig. In meiner Wahrnehmung ein bestens angepasster und vollkommen verblödeter Polit-Hofnarr mit Gitarre ("Ja, ich bin für diesn Krieg" (Irak-Krieg); unsägliches "Drachentöter-Klampfenspiel" im Bundestag u.v.m.), dessen penetrante moralische Selbstgerechtigkeit bei mir Ekelgefühle hervorruft und dessen (Ent-)Äusserungen man getrost unkommentiert stehen lassen und ignorieren kann.

Winfried Fischer | Sa., 7. Oktober 2017 - 12:45

... Ihr Artikel. Er ist Balsam für meine Seele. Sie müssten es doch eigentlich gemerkt haben, unsere etablierten Politiker, dass man sie längst durchschaut hat. Trotzdem wird immer wieder versucht, "das Volk, den großen Lümmel einzulullen". Die meisten Medien betätigen sich dabei leider als Brandstifter, anstatt seriös zu berichten. Für Sie hoffe ich, dass man nicht aus den Redaktionsstuben und Sendern unsachgemäß über sie herfällt.

Olaf Romer | Sa., 7. Oktober 2017 - 13:18

so knallhart den Nichthörenden und Nichtsehenden mal den Spiegel vorzuhalten..Und auch wir lassen uns nicht wieder in Ossis und Wessis spalten.

Jürgen Lehmann | Sa., 7. Oktober 2017 - 13:52

Sehr geehrte Frau Barbe.
Ihr Artikel wurde sehr oft und meistens gut kommentiert.
Ich bin im „Westen“ aufgewachsen, stimme Ihrer Antwort an Biermann voll zu und stehe auch dazu, dass die AFD bei der Wahl meine Stimme erhalten hat – auch in der Hoffnug, dass die „etablierten“ Parteien einen Schock erleiden und aus der Starre erwachen.

Jörn Masuch | Sa., 7. Oktober 2017 - 16:00

Ich lese Cicero, weil ich gerne auch mal eine andere Meinung höre. Bei diesem Artikel muss ich jedoch die Redaktion, die Autorin und die allermeisten Kommentarschreiber fragen: " HABT IHR EIGENTLICH NOCH ALLE LATTEN AM ZAUN?"

... Herr Masuch sorgt sich um uns, ob wir alle um unsere Häuser intakte Zäune haben als Schutz vor den Auswirkungen der offenen Grenze wie z. B. der organisierten Bandenkriminalität, die es auf den kleinen Wohlstand in dt. EFH abgesehen hat.

Hallo Frau Schneider,
dieser Artikel ist meiner Auffassung nach nicht kritisch, sondern begibt sich auf ein RT Deutschland, Ken FM Niveau. Leider Propaganda. Die Welt ist leider komplizierter, als das man einer Person oder einer Gruppe oder der Lügenpresse die Schuld für das Elend der Welt geben kann.
Trotzdem viele Grüsse

Marcus Junge | Sa., 7. Oktober 2017 - 16:09

Ernsthaft, warum sind Sie noch in der CDU? Sofern Sie dort keine Sabotage / Zersetzung betreiben wollen und dafür muß man unerkannt bleiben, darf also keine solchen Briefe schreiben, zahlen Sie freiwillig in die Kriegskasse des Feindes ein und täuschen die "Wichtigkeit" der CDU vor, weil die ja so viele Mitglieder hat, z.B. Sie.

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Merkel allein ist nicht das Problem. Wenn Merkel geht, dann kommt halt ein anderer Politdarsteller, der ebenso kriminell ist. Flinten-Uschi, der Fette, Rolli, Heißluft-Horst, Plagiator, ... . Wie wären solche Figuren besser? Haben doch bisher bei allem mitgemacht und stecken bis zum Anschlag mit drin. Das Gesamtsystem ist das Problem. Es gibt keine böse Hexe, nach derem Tode alles gerettet ist. Das hier ist keine Diktatur mit Führer, es ist eine Plutokratie, Ochlokratie, was auch immer.

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Ich bin kein "Ostdeutscher", ich bin Mitteldeutscher und Sie sind das auch, außer Sie wurden ostwärts von Oder / Neiße geboren.

Barbara Mosler | Sa., 7. Oktober 2017 - 16:11

... ganz herzlichen Dank fuer Ihren "german Mut"! (Christian Lindner moege sich auch daran ein Beispiel nehmen).

Mehr faellt mir momentan nicht ein.

Wolfgang Lang | Sa., 7. Oktober 2017 - 17:31

Danke liebe Cicero-Redaktion, dass ihr den Mut habt gegen alles Gegeifere von sogenannten Journalisten und sogenannten Volksvertretern dieses Dokument der Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, Klarheit zu veröffentlichen. Ich schließe nicht aus, dass auch hier Heiko Maas und seine kruden Gesetze eingreifen. Auf dem Weg zur DDR 2.0 ist es notwendig, alle Hebel in Bewegung zu setzen, gegen die Freiheitsfeinde, Volksfeinde, Wahrheitsfeinde, die es sich im polit-medialen Nest bequem gemacht haben und gegen alles hetzen, was nicht ihrer Meinung ist. Ich würde mich freuen wenn dieser Brief zu einer lebhaften Diskussion führen würde. Zu einem Austausch der Argumente. Ich bin es müde ständig dieses Geblöke von genuin Dummen anzuhören: "Nazi! Rechter! Antisemit! Islamophober!" Nie gab es eine armseligere Linke, als heute. Sie hat keine Argumente mehr, keine Ideen, keine Projekte. Warum dankt sie nicht ab. Und die Linke zieht sich bis mitten in die CDU hinein. Wir brauchen Wahrheit statt PC!

Ingo Helbig | Sa., 7. Oktober 2017 - 18:11

Sie bildet fast vollständig meinen Lebenslauf ab. Es ist beschämend, dass es schon wieder so weit ist in Deutschland, dass Menschen für ihre Meinung ausgeschlossen und in die rechte Ecke gestellt werden, auf einer Stufe mit Mördern und Kriegsverbrechen. Ich liebe dieses Land in dem ich 55 Jahre gelebt habe. Es ist meine und die Heimat meiner Familie. Wir verfolgen nun schon seit 7 Jahren die Entwicklung in unserer Heimat von Außen. Es ist nur schlimm.

Cecilia Mohn | Sa., 7. Oktober 2017 - 18:45

Liebe Frau Barbe,

Sie haben absolut Recht mit Ihrem wundervoll ehrlichen Artikel! Die Arroganz der Merkel Macht ist an einem Punkt angelangt, der nicht mehr tolerierbar ist. Demokratie heißt, sich auseinandersetzen mit der Meinung anderer. Außerdem heißt Demokratie immer noch Herrschaft des Volkes. Was dagegen stattfindet ist eine Entmündigung des Bürgers. Ein anderer Bürgerrechtler hatte Ende der 80iger Jahre das Buch geschrieben "Der vormundschaftliche Staat" - er meinte die DDR. Es trifft auf die BRD heute genauso zu ... das ist schon mehr als traurig!

Cecilia Mohn

Cornelius Angermann | Sa., 7. Oktober 2017 - 19:10

Es ist nicht nur die Diffamierung von Pegida-Anhängern, nicht nur die Diskreditierung von AfD-Wählern und Anhängern, nein, auch die Spaltung zwischen Ost und West wird betrieben, damit das Virus der Freiheitsliebe nicht auf Deutschland West übergreife! Denjenigen, die heuchlerisch und scheinheilig am 3.Okt. den Tag der Deutschen Einheit feierten, ist die Deutsche Einheit eher ein Graus, ein Fanal ständiger Bedrohung, denn die Menschen Deutschland Ost hatten damals nicht Bananen gewählt, wie diffamierend besonders von der linken Presse kolportiert wurde, sondern sie hatten das gewählt, was sie unter Freiheit und Demokratie verstanden und was ihnen, leider wohl als Scharade, von den Politikern Deutschland West vorgegaukelt wurde.

Diese Maske liess man sofort fallen, nachdem Deutschland Ost eingesackt war, nun konnte man ohne Hemmungen auf den "dummen" Ossi einschlagen, der unsere "Konsens"republik, die eine Republik der Mehltaupolitik ist, mit Kritik gefährdet!

Dies mit den Bananen verfing bei mir auch ein bisschen und zwar im leicht abwertenden Sinne.
Von Bananen wird man jedenfalls nicht rosiger im Gesicht.
Äpfel sind auch okay, ich konnte mir also vor allem über Christa Wolf vorstellen, was diese friedliche Revolution hervorgerufen hatte.
Es dürften auch noch andere Beweggründe gegolten haben als die von Frau Barbe aufgezeigten, obwohl ich mir eben nicht vorstellen kann, politisch nicht mitwirkend zu sein, politisch gehorchen zu müssen.
Das blasse Aussehen der DDR-Bevölkerung erinnert mich im Nachhinein also eher an Gefängnisinsassen, obwohl ja genügend Sonnenlicht da war.
Über 40 Jahre kleingehalten zu werden, das verdaut man nicht in wenigen Jahrzehnten.
Ich möchte also zuhören und verstehen.
Mache aber darauf aufmerksam, dass Merkels Politikstil des "beredten Schweigens" nicht wirklich mit der Tradition der parlamentarischen Demokratie in der Bundesrepublik zutun hat.
Verständlich, dass es sich jetzt Bahn bricht.
FRIEDLICH

... war unvorstellbar groß. Bananen wurden damals verspeist wie heute Jugendliche ohne richtiges Abendessen im Kino Popcorn oder Chips vertilgen.

Im Prinzip verkaufte man den Ossis den westlichen Konsum als Freiheit und der Preis, den sie zu zahlen hatten, lag in der industriellen Zerschlagung durch die Treuhand (u. damit kein Job, kein Geld für Freiheit - Banane ging immer) und der Siegerpose des Westen, die bis heute anhält:

Der Westen definiert den Osten über den Westen.

was gab es da viel zu zerschlagen...
Ich spüre, wie Sie toben, aber so meine ich es doch gar nicht.
Der Osten hätte restrukturiert werden müssen, man hätte auch dafür sorgen müssen, dass das DDR-Land nicht mal eben für 1 D-Mark von Westkonzernen gekauft werden konnte.
Die Wahnsinnsgewinne wurden weder durch Steuern seitens der Industrie, noch durch Lohnerhöhungen bei den Arbeitnehmern, noch durch die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen im Osten gegengewichtet.
Allerdings begannen die Transfers und die werden wohl anhalten müssen, bei gleichzeitiger Strukturierung durch politische Eigengewächse des Ostens.
Der Westen kann den Osten nur bedingt strukturieren, es gilt aber zu beachten, dass nicht wenige - oder irre ich? - Firmen sozusagen in den Osten zurückgingen, weil sie ursprünglich daher kamen.
Zudem dürfte sich die aus dem weiteren Osten ehemals geflüchtete Bevölkerung, die sich im Westen vor den Russen in Sicherheit brachte, evtl. gen Osten ausdehnen.
Es tut sich was

... der wollte die Treuhand dafür nutzen, um die Wirtschaft im Osten aufzubauen und wurde bevor er das konnte erschossen. Breugel hatte gar keinen Ansatz ausser, aus der Treuhand eine Art Ramschladen zu machen.

Fragen Sie doch so herum: Was wurde nicht zerschlagen bzw. kleingeschrumpft?

Die DDR hatte Bergbau, Landwirtschaft, Chemie, Maschinenbau, Elektronik, Optik auf Weltniveau (gibt es immer noch), Auto u. LKW-Bau, (Chip)Mikroelektronik, Forschung ... Bedenkt man, das die DDR nur ca. 4 Mio. Einwohner mehr hatte als Bayern heute.

Das Pressen-Werk meines Vaters hat Pressen an VW geliefert, um die Bleche des Golfs zu produzieren. Das Werk wurde nach der Wende von der Konkurrenz aufgekauft und geschrumpft damit man dem Stammwerk im Westen nicht die Aufträge abnimmt.

Billig aufkaufen, alles zu Geld machen und/oder Pleite gehen lassen. Wenn es keine Goldgrube war, wurde nix investiert.

Viele fähige Leute gingen in den Westen ...

nutze daher den Moment, um die eigentlich doch gar nicht so schlechten Potenziale der DDR anzusprechen, auf die Sie verweisen.
Im Ostblock war die DDR führend?
Auch die Wirtschaftsbeziehungen zu anderen Ländern selbst nur des sozialistischen Blockes hätten doch für dieses kleine Land DDR ausreichend sein müssen.
Sicherlich war die Situation von BRD und DDR sehr unterschiedlich.
Der Besatzer im Westen waren nicht alleine, eher weniger die USA.
Deren System wiederum war eher von sich entwickelnden Märkten zu profitieren, also wurden die anderen Westmächte gebremst.
Wirtschaftspolitisch entwickelten sich die Zusammenhänge der EU.
Westdeutschland konnte sich restrukturieren.
Die DDR war der eiserne Vorhang zum Westen für den einzigen Besatzer, die UDSSR.
Selbst wohlwollend passte deren Wirtschaftsmodell, ausgerichtet an/ auf gewaltige/n Dimensionen der UDSSR nicht auf die kleinteilige DDR, förderte keine Ost-EU.
Wie das alles bedenken und gegensteuern, wenn es gerade passiert?

Schuldige in der DDR auszumachen, hänge dem Satz von Christa Wolf an, der sich aber auf die NS-Zeit bezieht, "Du sollst dich nicht entschuldigen, Du sollst nur sagen, wie es kam", oder so ähnlich.
Was ich aber nicht glaube bzw. mir nicht weissmachen lasse, ist, dass die ehemalige DDR Dunkeldeutschland sei und das gesprochen von Leuten, die in der DDR mindestens zu den Geschützten zählten.
Es entsetzt mich geradezu diese mangelnde Empathie um nicht zu sagen dieses Verurteilen, Niedermachen und
Stigmatisieren, statt verstehen zu wollen.
Zumal die Schwierigkeiten für den Osten enorm sind.
Zunächst der Wechsel, dann aber Probleme beim Aufbau, denn der Wechsel kommt in eine hochindustrialisierte und ausdifferenzierte Gesellschaft, in der Konzentration und Verlagerung in billige Produktionsstandorte die ehemalige DDR z.Teil schon obsolet werden lassen, jedenfalls in diesem Sinne nutzbar machen, wenn man nicht pol. strukturiert und aufbauen will.
Recht auf Kern-Kompetenz im Osten

Alfons Kuchlbacher | Sa., 7. Oktober 2017 - 19:52

Oder doch Chuzpe?

Thomas Schmied | So., 8. Oktober 2017 - 01:44

Sehr geehrte Redaktion!

Da auch ich Herrn Biermanns Äußerung nicht verstehe, ostdeutsche AfD-Wähler würden Demokratie und Freiheit nicht zu schätzen wissen, da ich weiß, daß das genaue Gegenteil der Fall ist, hoffe ich bei einer Reaktion Biermanns auf eine Veröffentlichung an dieser Stelle.

Mit erwartungsvollen Grüßen,
Schmied

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 12. Oktober 2017 - 14:59

Antwort auf von Thomas Schmied

denn mir scheint auch das Gegenteil der Fall, nämlich DASS der Osten auf Demokratie und Freiheit besteht.
Es wäre doch ein Leichtes seitens Merkel auf Erfordernisse in einer globalen Welt hinzuweisen und überhaupt einen Politikstil der Zusammenarbeit und Transparenz zu pflegen, wenn Koalitionen vorliegen, aber auch in der eigenen Partei.
So ist es aber meines Erachtens nicht gewesen, stattdessen rief Merkel m.E. einen Gottesstaat aus, mit den Folgen einer Polarisierung in der Gesellschaft, besonders da es sich um den Islam handelt, der fast nirgendwo in Bedrängnis ist, stattdessen in vielen Ländern eine Macht- und Herrschaftsposition innehat, aus der nicht wenige Konflikte resultieren könnten.
Wir machen diese Konflikte evtl. zu den kommenden in Europa.
Ich sehe hier ein Versagen der sogenannten Linken und Intellektuellen.
Hilfe steht ausser Frage, aber auch eine Haltung zum heutigen Islam.
Dessen Freiheit steht m.E. nicht höher als unser gesellschaftl. und religiöser Fortschritt

auf Merkelakklamation hin, es steht aber sicher an, in einem höchsten Sinne über Deutschlands Haltung zu den Krisen in aller Welt zu debattieren.
Gerade dort sind aber durch die enorme Zuspitzung der Fragestellung Empfindlichkeiten und Gewissensnöte bzw. überhaupt Gewissensentscheidungen zu erwarten.
Noch einmal, in so einer Situation Menschen das Menschsein oder die Qualifikation dazu abzusprechen, was eigentlich noch schlimmer ist, denn `jeder ist getauft am Born der Ewigkeit´, ist für mich erschreckend.
Die Person, die den Höchsten verpflichtend zur Sprache bringt, scheint diejenige, die zu einer ernstzunehmenden
Debatte am Wenigsten beiträgt?
In etwa, das ist dann nicht mein Land, folgt denen nicht, NEIN, das reicht mir nicht auf dieser höchsten Ebene.
Wir können gerne auf die normale politische Ebene zurück, aber Merkel hat eigentlich den religiösen Anspruch auf die politische Tagesordnung gesetzt.
Dass ein Trittin ihn nutzte, wäre mir auch zu wenig.
Religion hat Ansprüche

Axel Kreissl | So., 8. Oktober 2017 - 02:28

Sehr geehrte Frau Barbe,
Sie sind auf sehr unzeitgemäße Weise aufrichtig. Der Wolf Biermann ist es nicht. Der war ein Protestsänger und er protestiert eben reflexartig gegen alles. Ich glaube, Sie schätzen ihn falsch ein, also viel zu positiv. So bedeutend ist er nicht. Deutschland ist voller Biermänner, die deutsche Politik ist voller Biermänner. Es wäre mir neu, daß man mit Protest die Zukunft eines Landes gestalten kann. Statt Protest in allen Farben, Sprechblasen und Rezepten aus der Mottenkiste brauchen wir jetzt einen Plan für Deutschland und dazu die konstruktiven Ideen sehr vieler gescheiter Deutscher. Die Ideen der deutschen Regierung beschränken sich ja im Moment darauf, Berlin in New Damascus umzutaufen und unser Protestwolf hieße dann plötzlich Kürt, also fast wie Kurt. Das ist türkisch. Lachen ist gesund!

Axel Kreissl | So., 8. Oktober 2017 - 02:44

Und natürlich brauchen wir den funktionierenden Rechtsstaat als tragendes Gerüst, den alle achten, auch und gerade die Regierenden, weil sie Vorbilder sind. Man braucht ja auch eine Strassenverkehrsordnung, an die sich alle halten, sonst gibt es schwere Zusammenstöße auf der Kreuzung und das wollen wir doch nicht!

Hans Goliasch | So., 8. Oktober 2017 - 11:44

Nachtrag

Liebe Grüße an Alle in diesem Land, die sich weder von den Medien, noch von der unsäglichen Politik der Altparteien verbiegen lassen.
Hans Goliasch NRW

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 8. Oktober 2017 - 11:57

ein Geschenk für die CDU.
Schade, dass die SPD sie nicht halten konnte.
Entsprechend wichtig sind mir aus SPD-Sicht die Politiker im Osten.
Gerade für die SPD wird das evtl. lange dauern, denn die SPD hatte zwar eine lange Tradition im Osten, nicht aber während der DDR-Zeit, s. Zwangsvereinigung.
Ich mag Schwesigs "Kreuzzug" gegen die Rechten nicht, aber Osterfahrung ist dringend notwendig, um im Osten wieder präsenter zu werden.
Schwesig sei gesagt, dass die Konservativen, wenn ich nicht irre große Kriegsbefürworter im letzten Jahrhundert, insgesamt sehr gut die Entwicklung von der Monarchie zu einer modernen Demokratie gegangen sind und sei es durch die Kultivierung von Eliten.
Warum sollten die bürgerlichen/freiheitlichen Rechten so einen Weg nicht gegangen sein?
Die Weimarer Republik, selbst das 3. Reich waren nicht nur die Nazis.
Ich empfinde die politische Verweigerung gegenüber einer vornehmlich Protestpartei kontraproduktiv.
Die politische Auseinandersetzung ist nötig

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 8. Oktober 2017 - 12:19

Weltfrieden."
Man korrigiere mich, aber heisst es nicht heute in etwa, auch seitens der betreffenden Person, wer nicht für Merkel ist gegen Gott und die Menschheit?
Da trifft evtl. eine unglückselige DDR-Sozialisation von Merkel auf einen m.E. latent immer noch vorhandenen unglückseligen Machtanspruch der CDU im Westen.
CDU-Regierung machte durchaus manchmal den Eindruck, in politische Herrschaft umschlagen zu wollen.
Der Westen hat politisch bewegte Zeiten hinter sich.
Ein Willy Brandt war für das politischen "Establishment" nicht gleich die Heilsfigur, die wir heute in ihm sehen.
Es gibt für mich genügend Erfahungen, der CDU zu misstrauen, eben jetzt auch die geringe Neigung, in Merkel evtl. schlechten politischen Stil erkennen zu wollen.
Kohl wirkte auf mich wie ein Patriarch und großer Junge.
Merkel wirkt auf mich vor allem wie ein kleines Mädchen.
Es ist nicht in Ordnung zu glauben, sie habe 1,5 Mill. Menschen für 2 Selfies eingeladen?
Wer führt denn die Debatte?
Niveau

Rudolf Stein | So., 8. Oktober 2017 - 12:51

warum werfen Sie Ihre Perlen vor die Säue? Glauben Sie ernsthaft, den Biermann mit historischen Tatsachen überzeugen zu können? Der Biermann wähnt sich auf der "richtigen" Seite. Solche Leute sind unbelehrbar. Denken Sie immer an den Honecker, wie er, schon im Flieger gen Chile sitzend, seine Rotkämpferfaust empor reckte. Nun tut der Biermann das gleiche.

Silas Loy | So., 8. Oktober 2017 - 14:12

... habe aber jedes Wort genau verstanden. Danke, liebe Frau Barbe, Sie schreiben die Wahrheit!

Benjamin Goldstein | So., 8. Oktober 2017 - 16:05

Danke Frau Barbe,

es ist bedrückend wie wenig demokratische Grundwerte wie der Respekt vor den Andersdenkenden gepflegt werden.

Ich hoffe, Ihr mutiger Brief findet Verbreitung. Allerdings fürchte ich, dass man sie aussetzen wird.

Es ist bedrückend, dass wir es nicht geschafft haben, die Bürgerrechtsbewegung kulturell zu würdigen. Menschen wie Sie oder auch Vera Lengsfeld sind der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt.

In den USA und überall auf der Welt werden die Helden der Bürgerrechtsbewegungen mit Filmen und Liedern geehrt. Nur in Deutschland nicht. Wir sprechen über die (auch von mir verehrte) Rosa Parks, aber nicht über Frank Richter.

Die Stimmen derer, die die Demokratie erkämpft haben, gilt weniger als die von Schauspielern. Es ist ein Trauerspiel.

Hans-Jürgen Tech | So., 8. Oktober 2017 - 18:18

Ich bin und bleibe ein Verehrer von Wolf Biermann.
Wenn es aber so stimmt, dass Biermann den Ostdeutschen unterstellt, sie würden die Demokratie nicht schätzen, so hat er sich geirrt, wie er sich sehr oft in seinem Leben geirrt hat. Das kann man in seiner Biografie nachlesen: "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu."
Im übrigen stimme ich den vielen Kommentatoren zu, die dass erneute Aufreißen der Ost-West-Gräben nach 27 Jahren staatlicher Einheit für ein Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Problemen halten. Ich bin selbst "Ossi". Die eigentlichen Probleme sind Illegale Migration in unser Land (nicht Flüchtlinge) und die andauernde fehlende demokratische Legitimation der EU-Institutionen.

Reiner Bergmann | So., 8. Oktober 2017 - 18:26

von einem, der es besser wissen sollte! Und ein Artikel der es in sich hat. Ich hoffe, dass nun endlich einiges in Bewegung gerät bezüglich des
längst überfälligen Rücktritts der Kanzlerin und ihres Anhangs. Allen voran Altmeier!

Markus Füß | So., 8. Oktober 2017 - 19:50

Angelika Babe bezeichnet völlig zurecht die Grenzöffnung, entsprechend der Bewertung des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Udo Di Fabio, als Rechtsbruch.
Aber selbst der parlamentarische Alltag bei dem unter Fraktionszwang abgestimmt wird, verstößt gegen das Grundgesetz Artikel 38 Absatz 1. Nach diesem sind die Abgeordneten bei den Abstimmungen nicht an Weisungen gebunden sondern nur ihrem Gewissen verpflichtet. Diese Abstimmungen unter Fraktionszwang haben zur Folge, dass zum Beispiel Gesetze durch die Regierungsmehrheit im Parlament, durch- gewunken werden. Es muss im Parlament nicht mehr um Mehrheiten gerungen werden, da das Ergebnis schon vor der Diskussion feststeht. Wenn die Kontrolle durch das Parlament funktionieren soll, muss der Fraktionszwang abgeschafft werden. Unsere Politiker sollen erst einmal Demokratie richtig vorleben, bevor sie das Volk belehren. Dies sollten auch unsere Prominenten erkennen.

KarinaKartach | Mo., 9. Oktober 2017 - 12:27

Danke für diesen Artikel. Er bringt es wirklich auf den Punkt. Ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich selbst habe nach 20 Jahren Freier Mitarbeit für die Tageszeitung Freie Presse Schreibverbort erhalten, nur weil ich meine Meinung gesagt habe, als es eine erneute ABO-Erhöhung gab und die Freien Mitarbeiter seit 20 Jahren das gleiche Zeilenhonorar von 30 Cent erhalten. Freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit gibt es nicht mehr. Man wird zwar nicht eingesperrt, doch man bekommt eben Schreibverbot. Nun schreibe ich für den Wochenspiegel, den die ach so freie Freie Presse ausschalten wollte mit einem sogenannten Zeitungskrieg, darüber darf auch nicht berichtet werden. Es werden scharfe Geschütze aufgefahren. Man hat seitens der Freien Presse Millionen dafür übrig, um eine Vielfalt in der Zeitungslandschaft zu zerstören. Mein Fazit;: Es braucht wieder Mutbürger für eine Systemveränderung! Ob die AfD jedoch die Lösung ist, wage ich zu bezweifeln.

Wolfgang Lang | Mo., 9. Oktober 2017 - 15:13

So what? Einer unter vielen, der das Lied singt, das die Mächtigen gerne hören. Es lohnt sich halt. Geld macht nicht glücklich, aber unglücklich eben auch nicht.

Angelika Barbe | Mo., 9. Oktober 2017 - 16:46

Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre interessanten, nachdenklichen und kompetenten Kommentare und hoffe, damit eine Bürgerdiskussion angestoßen zu haben, die bisher sowohl von den "Block"- bzw. Kartellparteien als auch vielen "Lückenmedien" verweigert wird. Bertolt Brecht überzeugte mich mit folgender Erkennntnis, mit den begrenzten Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, zu handeln: "Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen, muß sie zum Angriff übergehen." Das haben Sie alle mit Ihren Wortbeiträgen bestätigt und damit Schweigen und Ohnmacht beendet. Jetzt kurz zu den Fragen. 1. Ich trat aus der SPD aus, weil sie 1996 trotz Warnungen die erste SPD-PDS-Koalition unter Ringstorff einging. 2. Die CDU lehnt bisher eine Koalition mit den SED-Nachfolgern ab, deren Verbrechen bis heute nicht aufgearbeitet sind. Sie können sich als "Linke" tarnen 3. Ich streite für Meinungsfreiheit. Wenn der CDU das nicht paßt, muß sie mich rausschmeißen. 4. Chuzpe ist richtig.

...Sehr geehrte Frau Barbe,
ich hingegen streite für mein/unser LAND, ich möchte, daß man es in 20 Jahren noch als Deutschland erkennen kann. Man MUSS es wohl als Fakt bei uns sehen, daß die Wahrheit so "verbogen" ist, "ohne Alternative"; wir sie wegen unserer Machtlosigkeit und unserer schlaftrunkenen Gleichgültigkeit, nicht mehr gerade rücken/biegen können, um daraus einen Speer der Aufrichtigkeit zum Angriff zu schmieden. Wir haben nicht mehr die Kraft dazu, das haben die CDU und Merkel seit 2005 mit uns gemacht - uns ausgterieben - sediert, sediert und nochmals sediert. Wir sind dran gewöhnt und wenn es mal rumort, dann ergeben sich alsbald Entzugserscheinungen. Das ist das System Merkel.

Sehr geehrt Frau Barbe,

als Wessi, der eine Ossi heiraten durfte, was ohne Menschen wie Sie niemals möglich gewesen wäre; als Sohn eines aus Leipzig geflohenem Vater, der nur kurz im Jugendkreise die Frage aufwarf, wie es denn nach der "Vereinigung" von KPD und SPD sein könne, das die Bestzung von Posten zu 98 % KP u 2 % SPD erolgen würde und, wenn er nicht geflohen wäre, sich in einem Arbeitslager wieder gefunden hätte, was in den 50 zigern sicherlich nur schwer ertragbar gewesen wäre..

muß und darf ich mich - unter Tränen, wie es wohl vielen hier zu gehen scheint - bei Ihnen für Ihre Worte bedanken!

Vielen, vielen Dank!

Und bitte, bleiben Sie standhaft.

Abgesehen on meinem Dank, so etwas menschliches neben all dem zerstörerischen endlich einmal wiedr sehen zu dürfen ; "Dunkeldeutschland" dabei nur als ein sprituelle Beispiel der Hexenjagd untereinander.

es wäre mehr als sinnig, wenn wir als Volk - anstatt völkisch um die Ohren zu hauen -- uns mit unseren Traumatas beschäftigen würden; als Beispiel die Bücher "Kriegskinder" und "Krieegsenkel".

Dann wären uns wahrscheinlich ein paar gesellschaftspolitische Katastrophen der letzten Jahrzehnte erspart geblieben..
wenn Herr S. daraus hätte lernen können oder Frau M. .

Aber; überhaupt sehen und lesen können zu dürfen, daß es nicht nur Nazis, Neonazis, Hexen und Inquisiton gibt, sondern tatsächlich auch Menschen..

nochmals meinen tiefempfundenen Dank dafür!!

Reinhard F. Strauß | Di., 10. Oktober 2017 - 19:02

Antwort auf von Reinhard F. Strauß

ZB der Herr S., der seinen Familienursprung als nach dem Kriege mit " wir waren der Abschaum" titulierte, da sie von der Fürsorge lebten..
rächte sich dann sowohl an dem heutigem Abschaum, als auch an dem Gesellschaftskreisen, der die Familie damals so betitelt haben dürfte..
Und sorgte für Kürzung der Arbeitslosenunterstützung, natürlich nur unter anderem.
Rentenkuerzungen.. Und was sind wir jetzt heutzutage wieder gerechter geworden.
Für Mutter aus der DDR ist die Mutterrente nach wie vor Veralberung, dort war die Kitaversorgung so, das nach dem ersten Jahr wieder gearbeitet wurde, was in diesem Gesetz nicht abgebildet wird.
Die Taeter erhalten aufgrund ihrer Festanstellung sehr gute Renten, die Opfer eher lapidare..

Nur eines von vielen tatsächlichen Wahrheiten, die natürlich bekannt sind hinter all dem Neusprech.

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 9. Oktober 2017 - 17:52

Kann mir mal jemand sagen, was das für ein "Berufsbild" ist, >Menschenrechtsaktivist<, was hat der gelernt, was qualifiziert ihn und wie und womit verdient so einer seinen Unterhalt, von Spenden? Oder die Berufsbezeichnung "Menschenrechtsverfechter"? Sind die alle bei den Grünen anzusiedeln? Was berechtigt die, sich in Dinge einzumischen, die z.B. eine Mehrheit demokratisch in einem Land entschieden hat, was berechtigt diese Leute, diese Entscheidungen per se zu "verwerfen". Weil es ihren Ideologien nicht passt?

Michael Schmidt | Do., 12. Oktober 2017 - 13:48

Es hilft nichts, sich anzubiedern: Biermann, Gisy, Kardinal Marx, bigotte Merkel-Union …!
Sie übersehen wohl, dass sie alle als “Ungläubige” gelten bei dem erklärten Feind - Islam.
Wenn wir in wenigen Jahren 10 Mio. Moslems haben werden, wird eine anti-islamische (das ist nicht rassistisch und nicht fremdenfeindl.) Haltung - lebensgefährlich!
Und es ist keine “Flüchtlings”-Katastrophe - nein, es ist ein Asylbetrugs-Komplott mit dem Ergebnis: Islamisierung.
Genfer Konvention: Kein weiteres europ. Land legt diese so sehr zu seinem Nachteil aus.
Empfehle für die kommenden Jahre, die lieben Nachbarn auf ihre Aufnahmebereitschaft hin zu beobachten.

Gerrit Schwedler | Do., 12. Oktober 2017 - 15:55

Sehr geehrte Frau Barbe,

meine Hochachtung für Ihren offenen Brief und die von Ihnen mehr als ausreichend schon zuvor unter Beweis gestellte Zivilcourage. Es ist nur zu hoffen, dass diese ritterlichen Charakterzüge in unserer von Flexibilität und feiger Selbstverleugnung geprägten Zeit nicht vollends verloren gehen. Ich verstehe auch den Trotz, der Sie zum Verbleib in der CDU motiviert. Ich denke aber, dass Sie mit Ihrer Wahlentscheidung den Rubikon überschritten haben und es nun an Ihnen ist, der "progressiven" CDU-Spitze das Parteibuch vor die Füße zu werfen.

Heinz Maier | Fr., 13. Oktober 2017 - 18:33

Von Wolf Biermann bleibt leider nichts mehr, was gut und klar war. Keiner sieht mehr durch, wohin er jetzt ge(ver)kommen ist. Schade drumm. Kaum im Westen hat ihn der Wohlstand und er biedert sich dem "lupenreinen" Demokraten Lammert an.
Ich trage ein Idol zu Grabe.

Peter Meier | Mo., 1. Januar 2018 - 18:17

Biermann ist für mich ohnehin nicht maßgeblich. Er hat meiner Ansicht nach eine grundsätzlich negative Einstellung zu Deutschland.
Da ich Deutscher bin, werde ich mich von ihm sicher nicht runtermachen und -ziehen lassen.
Ich lebe gern.

Peter Pascht | Mo., 1. Januar 2018 - 20:29

Es wird oft eingewendet dass man die politischen Zustände der Regierungszeit Merkel doch nicht als Diktatur bezeichnen könne, da wir ja keine Stasi haben. So ein Argument ist der vollkommen Nonsens, denn es kommt nicht auf die Mittel an sondern auf die Realität, politische Meinungsfreiheit ist in ihrem Wirken ausgeschaltet bei uns. Durch die Knebelung mit den "Bindungen" von Koalitionsverträgen der Parteien, in denen nur die politische Meinung der Parteispitze, vorwiegend der Vorsitzenden festgehalten sind, sowie dem Drohungen durchgesetzten Fraktionszwang, wurde die Handlungsfreiheit nach Gewissen der Abgeordneten faktisch abgeschafft. Es geschieht nur noch das was einer kleinen Clique, nun sogar nur einer Person, Willen ist. Ein totale Diskrepanz zwischen dem "Soll" und "Ist".

Wolfgang Schuckmann | Di., 2. Januar 2018 - 00:02

Treffender kann man nicht kommentieren.Respekt!
Und Biermann und Gauck(ler), wer ist das?
Der Eine ein Opportunist und von wirklicher Kunst so weit entfernt wie die Milchstraße zu Andromeda, und der Andere kein Joda besser.Mäntelchen nach dem Wind, mehr ist da nicht. Und da Gauck wusste was sehr bald hier seinen Lauf nimmt, ist er lieber gegangen. Hatte schon immer einen guten politischen Riecher.

Steffen Zollondz | Di., 2. Januar 2018 - 10:33

Ich habe von Wolf Biermann noch nie viel gehalten, im Gegenteil.
Ich empfand ihn immer als Wichtigtuer und Schwätzer.
Die Äußerungen, auf die Frau Angelika Barbe hier reagiert, passen genau zu diesem Eindruck. Seine Lieder kenne ich im Übrigen überhaupt nicht. Ich speise meine Meinung aus seinen öffentlichen Äußerungen und Interviews abseits seiner Kunst(?).

Sei es drum. Der Kommentar von Frau Barbe ist großartig.

Als ich diesen Kommentar nun ein weiteres Mal las, musste ich sofort an die Seiten 106 bis 110 in der Cicero-Ausgabe vom Dezember 2017 denken.

"Schaut nur hin auf diese Menschen" von Monika Maron.

Der Artikel behandelt auch die Sichtweise der Ostdeutschen auf die deutsche Innenpolitik der letzten Jahre und ist nach meinem Dafürhalten in jedem Gedanken ein Volltreffer.

Wer den Artikel bisher noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen. Aus meiner Sicht mit(!) das Beste, was der Cicero im Jahr 2017 abgedruckt hat.

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 2. Januar 2018 - 13:53

...rechtstaatliche Demokratie, bei uns 'frisst das Adjektiv das Substantiv'. Woran man das erkennt? Das stets und ständig sich perpetuierende politisch Korrekte in allen Bereichen und seit neuestem die Maasschen Gesetze - mit der Wirkung von Zensur. Rechtstaatliche Justiz...da besteht eine Rechtsprechung, die allenfalls als sozialpädagogische Erziehungsarbeit verstanden werden kann. Unser System ist doch keine Ordnung, um dem Berufsstand der Juristen enorm große Verdienstmöglichkeiten einzuräumen.

Günter Johannsen | Di., 2. Januar 2018 - 17:49

Lieber Wolf Biermann,
auch ich hatte damals Deine Lieder verbreitet als Jugenddiakon. Das war nicht ungefährlich, denn ich hatte so einige Begegnungen mit der Stasi. 1982 gründete ich mit meiner Jungen Gemeinde Leipzig-Propstheida das Montags-Friedensgebet als Dauereinrichtung, aus dem dann 1989 die Montagsdemos entstanden.
Leider sind in Merkels Amtszeit viele einedr Lider wieder sehr aktuell geworden, wie zum Beispiel "Die hab ich satt", Strophe 5:
"Die Dichter mit der feuchten Hand
Dichten zugrunde das Vaterland
Das Ungereimte reimen sie
Die Wahrheitssucher leimen sie
Dies Pack ist käuflich und aalglatt
- die hab ich satt!"
Bezogen auf unsere inzwischen schon wieder gleichgeschalteten Medien passt dass sehr gut und trefflich! Bevor Du die Situation vorschnell beurteilst, solltest Du ich schlau machen und mit den Menschen selbst sprechen! DDR 2.0 ist fast erreicht: es fehlt nur noch die Verfolgung und Zersetzung des "Klassenfeindes"!