Angela Merkel (CDU) spricht am 22.09.2017 in Ulm (Baden-Württemberg) mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber.
Peter Tauber, der einstige Twitter-König der CDU, hat zurzeit ausgezwitschert / picture alliance

CDU - Wo ist Tauber?

Seit dem Wahlabend scheut der CDU-Generalsekretär Peter Tauber das Rampenlicht. Aus gutem Grund: Seine Partei erlebte ein Desaster, in seinem eigenen Wahlkreis musste er große Verluste einstecken. Das sind auch Folgen mehrerer persönlicher Fehleinschätzungen

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Am Wahlabend, als Angela Merkel sich von Parteijüngern feiern ließ, als habe sie stolze 43 und nicht magere 33 Prozent erzielt, stand der CDU-Generalsekretär Peter Tauber dicht hinter seiner Chefin. Doch seitdem schweigt er mehr oder weniger. Der einstige Twitter-König der CDU, hat zurzeit ausgezwitschert. Zum Wahldesaster seiner Partei sagt er so gut wie nichts.

Er täte sich auch schwer, den Schnick-Schnack-Wahlkampf à la #fedidwgugl und einem „begehbaren“ Wahlprogramm als Erfolg zu verkaufen. Auch er selbst ist mit seinen Methoden bei den Wählern nicht angekommen. Seinen hessischen Wahlkreis, die CDU-Hochburg Main-Kinzig – Wetterau II-Schotten, hat Tauber zwar verteidigt – aber mit überdurchschnittlich hohen Verlusten. Bei den Erststimmen kam Tauber auf 36,4 Prozent, ein Minus von 12,4 Punkten oder 25,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Bundesgebiet (ohne Bayern) gingen die Erststimmen der CDU-Kandidaten von 37,2 auf 30,2 Prozent zurück, ein Verlust von 7,0 Punkten oder 18,8 Prozent.

Fehleinschätzung der AfD

Weitaus folgenreicher als Taubers persönliches Abschneiden war jedoch seine Fehleinschätzung der AfD. Im September 2014 war sich Tauber ganz sicher, die AfD könne der CDU nicht gefährlich werden. „Jetzt mag sie vielleicht noch in ein oder zwei Landtage einziehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie den Weg der Piraten gehen wird“, sagte Tauber vor drei Jahren. Und lag völlig falsch. Wenige Tage später erzielte die „Alternative für Deutschland“ bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen den Durchbruch. Ein paar Monate später schaffte sie in Hamburg und Bremen ebenfalls locker die Fünf-Prozent-Hürde.

Der CDU-Generalsekretär erkannte da immer noch nicht die Gefahr. Im Mai 2015 gab er der Huffington Post ein Interview. Hier ein Auszug: „HuffPost: Bei Landtagswahlen hat die AfD vergleichsweise gut abgeschnitten. Tauber: Aber das war doch bei den Piraten zunächst auch so. HuffPost: Ist die AfD denn jetzt die neue Piratenpartei, was den Weg des politischen Niedergangs angeht? Tauber: Sie sehen ein wenig verkniffener aus und sind stellenweise braun lackiert, aber ansonsten: ja.“ Nun ja, Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

Konservative vergrätzt

Jetzt hat die CDU/CSU an die angeblich so unbedeutende AfD 1,07 Millionen Wähler verloren, mehr als SPD, FDP, Linke und Grüne zusammen. Angesichts solcher Zahlen hat die CDU-Parteivorsitzende die Parole ausgegeben, man wolle um die Wähler der AfD kämpfen, wolle sie zurückholen. Das klingt ganz anders, als das, was ihr Generalsekretär 2014 in völliger Verkennung der Lage verkündet hatte. Tauber damals: Er wolle die zur rechtspopulistischen Alternative für Deutschland abgewanderten Parteimitglieder „nicht geschenkt“ zurücknehmen. „Ich habe den Eindruck: Dort, wo AfDler von uns kommen, will sie von uns keiner geschenkt zurück“, sagte Tauber der Berliner Zeitung. Es handele sich bei den zur AfD gewechselten Menschen vielfach um Leute, „die wenig diskussionsfähig waren, die immer alles besser wussten“. „Die müssen dann eben eine neue Heimat finden“, sagte Tauber. Zugleich zeigte sich Tauber damals überzeugt, dass Konservative in seiner Partei weiter gut aufgehoben seien. Das sahen am Sonntag viele konservative Wähler offenbar anders: Sie machten ihr Kreuz bei der AfD.

Tauber hat in der Vergangenheit ständig gefordert, die CDU müsse „jünger, bunter und weiblicher“ werden. Konservative CDU-Wähler, insbesondere alte, weiße Männer, betrachtete er eher als notwendiges Übel. Langgediente CDU-Abgeordnete wie Wolfgang Bosbach schätzte er nicht sonderlich und machte daraus auch keinen Hehl. Gut möglich, dass mancher traditionelle CDU-Wähler nordöstlich von Frankfurt mit Taubers neuer CDU nichts mehr anzufangen weiß. Das Erst- und Zweitstimmenergebnis der CDU in Taubers Wahlkreis legt das jedenfalls nahe. 

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Romuald Veselic | Mi., 27. September 2017 - 10:34

Bei nächsten Wahlen - Anno 2021, falls die SGG-Koalition bis dahin die Legislaturperiode übersteht, wird auch die CDU/CSU abgewählt.
Was ich den Südstaaten vorschlagen würde - die Sezession von der Bundesrepublik, so wie es die Katalanen oder die Kurden versuchen.

die CSU mit Seehofer der jede Stunde eine andere Wendung, passend zur Kanzlerin fabriziert? Zwei Seelenverwandte vereint, den Abgrund entgegen! Auf dem Weg zum Abgrund wird Angie den Horst nochmal richtig einheizen und nach kurzen poltern, wird das Horschtl als erster springen, so wie er es immer macht, als Löwe brüllen und als Kater vor Merkels Füßen landen. Da bin ich schon etwas weiter, wünsche mir für mein Bundesland Sachsen, die Wettiner zurück, die haben wenigstens Pracht und Glanz hinterlassen, im Gegensatz zu den heutigen Politkaspern, die nichts als Schulden produzieren. Am besten ich übe schon mal den Hofknicks!

Dazu ist es jetzt zu spät. Mit ewigen hin- und herlavieren wurde Zeit und vor allem Glaubwürdigkeit verspielt. Dies hätte im Winter 2015 geschehen müssen: aus der Koalition austreten und ein Tandem aus zu Guttenberg und Söder hätte den Boden hierfür bereiten müssen. Zu Guttenberg als der Präsidiale, Söder als Raufköter, der die Themen aggressiv setzt. Dann gäbe es nun eine CSU im Bund, die bei etwa 20% stehen würde und man hätte dem Land die AfD erspart. Diese Chance wurde vertan und kommt so schnell nicht wieder.

Dann werden die Verluste der CDU noch größer. Die beiden streitbaren "Schwester"-Parteien werden kanibalistisch sich gegenseitig die Wähler abjagen. Im Übrigen hat die ehemals hoch gelobte CSU noch mehr verloren als die CDU im übrigen Bundesgebiet. Ich kann nirgendwo nur den Hauch einer Gewinnchance erkennen! Imm Gegenteil:Tritt die CSU bundesweit auf, wird sie überflüssig, denn sie verliert ihre Sonderstellung zu regiern und sich gleichzeitig als Opposition zu gebärden.

Josef Garnweitner | Sa., 30. September 2017 - 15:00

Antwort auf von Romuald Veselic

Sie werden es nicht glauben, aber genau das hat ein guter alter Freund aus Aachen (NRW) schon vor Jahren zu mir (Bayer) gesagt. "Warum macht ihr zwei südlichen Länder euch nicht selbstängig (in BW war damals noch kein Grün an der Regierung) . Ihr braucht den schäbigen Rest Deutschlands doch garnicht."

Dr. Florian Bode | Mi., 27. September 2017 - 10:42

Der Mann ist CDU-Geschichte, denn jemand ausser Merkel muss an dem Desaster ja schuld sein. Ich freue mich schon auf die Lantagswahlen Hessen ´18. Mal sehen, ob der Buffier auch ein begehbares, oder vielleicht trinkbares Wahlprogramm in Wise-baden aufbaut.

claudie cotet | Mi., 27. September 2017 - 14:01

Antwort auf von Dr. Florian Bode

wenn schon, denn schon, herr doc-tor:
bouff-ier und wisi-bada /schulwissen jedes zb vor 1968 in wiesbaden geschulten
"alphabeten" -letzteres natuerlich
mfg

martin falter | Mi., 27. September 2017 - 10:46

ist doch alles gut im Muttiland.... Hoffentlich hat die CDU Merkel noch recht lang, dann ist die 30 bzw. 20 Prozentmarke für die CDU/CSU auch nicht weit. Tauber und Konsorten leben in einer Blase.
Und natürlich ist die CDU mit Merkel hauptsächlich Schuld an dem Aufstieg der AFD, wer ist den Bundeskannzlerin?

habe geglaubt, die AfD ist schuld daran, dass Merkel & Co so "abgewatscht" wurden !

Michael Heininger | Mi., 27. September 2017 - 10:57

Tauber hat nicht in Mainz verloren, sondern in Main-Kinzig.

Guten Tag Herr Heininger, 

 

haben wir auch schon bemerkt, danke für den Hinweis. Wir haben es korrigiert. 

Beste Grüße

C"

Christa Maria Wallau | Mi., 27. September 2017 - 11:01

Was Peter Tauber der AfD vorausgesagt hat, das trifft eher auf ihn selbst zu.
Eine derartige Fehleinschätzung der Situation der CDU, wie er sie über Jahre gepflegt hat, zeugt von einer Dummheit u. Arroganz, wie sie kaum zu überbieten ist. Den Taubers, Kauders und Altmeiers, die jahrelang auf einer Schleimspur um die Kanzlerin herumgekrochen sind, ist es zu verdanken, daß erfahrene CDU-ler wie Bosbach,
Steinbach und viele andere Konservative, früh genug Gehör fanden bei Merkel. Nur s i e hätten aber jetzigen Absturz der Volkspartei rechtzeitig stoppen können.
Wenn ungeübte Politiker in einer neuen Partei Fehler machen, ist das verständlich. Aber von einer alten Traditionspartei, die schon absolute Mehrheiten bei Wahlen erzielen konnte,
darf man mit Fug und Recht erwarten, daß sie
über genügend sachverständige, kluge und
rechtskundige Leute in den eigenen Reihen verfügt,
die solche Kardinalfehler, wie sie Merkel begangen hat, verhindern.
Tauber ist eine totale Fehlbesetzung.

Alexander Wildenhoff | Mi., 27. September 2017 - 11:13

Werter Herr Müller-Vogg. Ich habe Ihre Vor-Wahlanalysen auch auf TE kritisch verfolgt und war oft (nicht immer) anderer Ansicht. Bei dieser Analyse hier stimme ich Ihnen allerdings 100% zu. Es könnte auch eine Erklärung sein, warum ich den Eindruck hatte, die im Kanzleramt leben in einem Parallel-Universum. Die Realität des Landes dringt nicht zu denen durch. Mein Verständnis war immer, ein Generalsekretär (m/w) muss ein Sparringspartner für seinen Chef (m/w) sein, damit der/die GERADE NICHT ins Parallel-Universum des ideologischen Wunschdenkens abdriftet.
Tauber allerdings hat die Abdrift verstärkt. Aber Sie wissen ja, wir Mannheimer sagen: „Wie der Herr, so´s Gscherr“. Wenn sich die Leute im eigenen Echo-Bunker nur mit abnickenden Paladinen umgeben, kommt so was raus.

Drinnen haben sie noch getanzt- draußen haben sie GORBI gerufen, Hoffnung auf Veränderung - Menschen haben das Land fluchtartig verlassen und damit das System gestürzt, Gorbis Wort ( das Original verkürzend) "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" ist nicht vergessen. An Perestroika und gerade Glasnost sollte man sich in diesen Tagen erinnern. Der Parteienpresse BILD ( Wahlempfehlung" Beide Stimmen der CDU") widerstand leisten.Schon deshalb ist die AFD als Oppsition so wichtig, um die Halbwahrheiten, die dann oft zu Lügen werden, aufzudecken. Dazu bedarf es auch manchmal drastische Worte, dieses einzufordern. Leider waren noch viel zu viele Opfer der Medienpropaganda und sind dadurch eingeschüchtert, Trittbrettfahrern wie Lindner auf den Leim gegangen. Hier im Osten sind die Menschen viel sensibler und haben ihre eigenen Erfahrungen gesammelt - und sie werden wieder beschimpft dafür. Nur zur Erinnerung, im Osten werden ca. 80% der inst. Leitungspositionen von WESSI s besetzt.

Herr Armbruster, ob Drei oder Vier uns Sachsen versteht sowieso Niemand und dabei war unser Genuschel einst mal eine gern, auch über Sachsen hinaus gesprochene Sprache, allerdings vor 300 Jahren. Was waren das für Zeiten, da wurde nicht ununterbrochen auf die Sachsen eingedroschen sondern glänzende Geschäfte in Leipzig gemacht. Allerdings war da auch ein Personal an der Spitze, das sich noch unters Volk trauen konnte, ohne mit Tomatenpüree auf der Brust garniert zu werden. Weshalb das heute anders ist, darüber sollten die Grösuse nachdenken! Der Zorn ist groß, dabei will der Sachse Gemütlichkeit, Liebe und Aufmerksamkeit und das seit 28 Jahren, (Satire aus)!

claudie cotet | Fr., 29. September 2017 - 12:52

Antwort auf von Ursula Horvath

Wahre liebe aeussert sich nicht in internetkommentaren....

noch steht "Wir sind das Volk" bei den Dauer-Empörten sprich , Verfechtern der guten und korrekten politischen Aussprache auf dem Index man sei "Völkisch" ..."National" mit leichten braunen Flugrost.

Selbst die harmlose Ankündigung, man werde morgen zur "Jagd" gehen , löst auch schon böse Blicke der Dauer-Empörten aus.

:-))

Anscheinend kommt es für die Berufs-Empörten immer darauf an, wer zur "Jagd" bläst. Laut Spiegel vom 17.10.1994 tönte der damalige Grünen-Sprecher Ludger Volmer: "Wir werden den Kanzler jagen." Das Internet vergisst eben nichts!

man sollte sich lieber an das Vokabular von Frau Nahles halten "ab morgen kriegen sie in die Fresse“, damit bleibt man auf der legitimen Seite.

ich denke, dass meine Erziehung genügt für korrektes Benehmen und dass ich keine Nachhilfe benötige von irgendwelchen " Verfechtern der guten und korrekten politischen Aussprache"...

... morgen zur "Jagd" gehen , löst auch schon böse Blicke der Dauer-Empörten aus.

Ist aber doch klar: Die muss man ja auch zum Jagen tragen. Wie soll da bei "Jagd" Begeisterung aufkommen? Und dann soll bei dieser Jagd bestimmt auch nicht "bleifrei" geschossen werden...

"Hier im Osten sind die Menschen viel sensibler und haben ihre eigenen Erfahrungen gesammelt - und sie werden wieder beschimpft dafür." So ist es Herr Tatus.
Was habe ich alles gehört Anarchist, Querulant, kritischer Kollege. Es hat mich nicht so sehr gestört. Was jetzt neu ist "Nazi" und dies in einer Demokratie. Daran muss man sich erst noch gewöhnen bis es einen vielleicht auch nicht mehr stört. Am Ende kommt heraus "Du bist ein Nazi". Die Antwort: Na und. Die merken Ihre Fehler nicht, das ist eine Gemeinsamkeit mit der DDR.

Sehr geehrte Damen und Herren in der Redaktion. Meine Antwort an Hrn. Tatus
haben Sie nicht veröffentlicht. Es ist eine Entscheidung die Sie treffen und ich
akzeptiere. Nur zum Verständnis . Ich wollte nicht ausdrücken, das ich irgendeiner Nazi-Ideologie das Wort reden möchte. Sondern nur, das ich es befremdlich finde,
wenn man in der DDR wegen Kritik als Anarchist, Querulant, oder kritischer
Kollege bezeichnet wurde, nun in der Demokratie noch eins draufgesetzt wird und
schnell als Nazi bezeichnet wird und der inflationäre Gebrauch dieser Beschimpfung
einen abstumpfen lässt und man sich innerlich sagt "Na und". Ich sehe vieles was
in der Politik Deutschlands gemacht wird zu recht kritisch. ABER EIN NAZI BIN ICH
DEFINITIV NICHT!!! Ich hoffe damit etwas zum Verständnis beigetragen zu haben.
MfG U. Bohl

es kam heute bei uns in der Redaktion zu zeitlichen Verzögerungen, weil unser neues Angebot Cicero Plus online gegangen ist. Deswegen können wir die Kommentare erst jetzt freischalten.

Mit freundlichen Grüßen, CT, Online-Redaktion

"Sie alle haben durch ihr Verhalten die moralischen Werte mit Füßen getreten und sich selbst aus unserer Gesellschaft verabschiedet. Man sollte ihnen deshalb keine Träne nachweinen."

Erich Honecker zu den ostdetschen Ungarn-Flüchtlingen.

Dietmar Deibele | Mi., 27. September 2017 - 11:15

damit ist auch alles gesagt.

Bernd Eifländer | Mi., 27. September 2017 - 11:19

Die Politiker der Altparteien sind vom Bürger soweit entfernt, wie die Erde von der Sonne. Und verstanden haben sie auch nach der Wahl absolut nichts. Denn Zitat Merkel : Wir haben die Wahl gewonnen. Zitat ende. Ohne Worte !

( Die Medien übrigens zum größten Teil auch nicht )

Stefan Zotnik | Mi., 27. September 2017 - 11:26

Sehr geehrter Herr Müller-Vogg,

der (Noch?-)Generalsekretär der CDU brachte mich in der Vergangenheit mehr als einmal mächtig auf die Palme. Ich habe den Eindruck, bei Ihnen war das auch so.
Vielen Dank für diese treffende Zusammenfassung.

Auch wenn ich mich schon lange von der CDU verabschiedet habe, so hoffe ich dennoch, dass Angela Merkel ihren politischen Instinkt noch nicht komplett verloren hat und ihre letzte Amtszeit für eine Rückbesinnung auf die alte CDU verwendet. Auf die im Wahlprogramm von 2002 bspw.
Die CSU hat diese Rückbesinnung ebenso dringend nötig.

Mein Eindruck ist, dass sich die konservativ eingestellten Bürger gerade erst wieder ihres Anteils an der deutschen Bevölkerung bewusst werden. Ich glaube, sie sahen sich in der Minderheit. Nun könnten sie wach werden.

Und diejenigen, die als Mittel zum Zweck immer nur alles bunter machen und die deutsche Gesellschaft zwanghaft verändern wollen, sollten sich ihrer viel zu lauten Stimme ebenso bewusst werden.

Markus Starkenberg | Mi., 27. September 2017 - 11:32

Zustimmung - Herr Müller-Vogg. Mein Eindruck ist, dass Tauber mangels strategischem Verständnis (schon allein deshalb sollte er ausgetauscht werden) die Forderung seiner Werbeagentur „Jung von Matt“ die CDU müsse „jünger, bunter und weiblicher“ werden, 1zu1 übernommen hat. Konservative CDU-Wähler, insbesondere alte, weiße Männer, betrachtete er eher als notwendiges Übel – oder je nach Betrachtungsweise als nützliche Idioten. Diesen Fehler haben die Mitbewerber bei der FDP aber auch gemacht. Dort führte aber der Effekt der „windfall profits in der Politik“ zum Glauben, deren Agentur „Heimat“ hätte den Durchbruch mit Chi-Chi-Farben – und auch dem Anspruch„jünger, bunter und weiblicher“ zu werden, geschafft. Das ist falsch. Denn die Zugewinne kommen vor allem von Konservativen, die sich den Schritt zur AFD nicht getraut haben.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 27. September 2017 - 12:05

...mir vollkommen egal, wo Tauber ist. Soll er bleiben, wo der Pfeffer wächst. Lieber einen Spatzen in der Hand als einen Tauber vor Augen.

Dr. Klaus Rocholl | Mi., 27. September 2017 - 12:10

AFD-Mitglieder laut Tauber: „Leute, die wenig diskussionsfähig waren, die immer alles besser wussten“...“Die müssen dann eben eine neue Heimat finden“.
Positionen von Tauber: „Konservative CDU-Wähler, insbesondere alte, weiße Männer, betrachtete er eher als notwendiges Übel. Langgediente CDU-Abgeordnete wie Wolfgang Bosbach schätzte er nicht sonderlich und machte daraus auch keinen Hehl.“

Wie waren nochmal seine Worte?
Leute, die wenig diskussionsfähig waren, die immer alles besser wussten...
Hmhmmm - so so.
Vielleicht hilft dem Herrn Tauber da mal ein Blick in den Spiegel!

Ursula Schneider | Mi., 27. September 2017 - 12:21

Hat ihn etwa irgendjemand vermisst??

Uwe Dippel | Mi., 27. September 2017 - 16:20

Antwort auf von Ursula Schneider

je vermisst. Fragen Sie mal unter vier Augen in seiner alma mater herum. Das geht kaum. Denn die zwei Augen ihres Gesprächspartners verdrehen sich bei Nennung des Namens. Man hatte gehofft, ihn entsorgt zu haben bei der CDU. Nun schreckt man vor der Vorstellung er können auf seinen formalen Lehrauftrag zurückfallen wollen.

Karl Schade | Mi., 27. September 2017 - 12:55

Bundeskanzlerin Merkel umgibt sich gern mit Jasagern. Die Herren Pofalla und Kauder sind in dieser Rolle besonders unangenehm aufgefallen. Peter Altmaier spielt sie mit größerem Einfühlungsvermögen sympathischer. Peter Tauber hingegen wirkt auf mich wie der Prototyp des Rückgratlosen, der sich seiner Chefin in geradezu pflanzenhafter Weise anschmiegt. Schon aus stilistischen Gründen wäre ich erleichtert, wenn er weniger in Erscheinung träte.

Dr. Florian Bode | Mi., 27. September 2017 - 14:03

Antwort auf von Karl Schade

Also ich kann an Herrn Altmeiers Erscheinung und seinem Rollenspiel so gar nichts sympathisches Finden. Er ist ein devoter Camerlengo der großen Vorsitzenden.

Ich finde Altmeier auch grausam.
Allein, daß er Journalisten (so stand es, ich glaub, in der Welt mal geschrieben) zu Kaffee und "selbstgebackenen Keksen" in seinen Loft einlädt, finde ich eine sehr unangenehme Vorstellung in Hinsicht darauf, inwieweit da doch eine Verquickung von Politik und Medien stattfinden könnte, wie ich sie nicht für angebracht halte.

Georg Zeegers | Do., 28. September 2017 - 00:14

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Einen Größeren Jackenzieher wie Altmeier bei Merkel hab ich noch nicht Gesehen!.Bei seinen Gehalt kein Wunder!.Aber man kann dabei ganz Schön auf die Schnauze Fallen!.Eine eigene Meinung Fehlanzeige!.(Die Kanzlerin hat Gesagt!)

Peter Bigalk | Mi., 27. September 2017 - 12:57

Herr Tauber hat fertig und das ist auch gut so !

Christoph Kuhlmann | Mi., 27. September 2017 - 13:10

Bis die rot-grünen Inhalte zum Programm der CDU geworden sind, sind sie längst kalter Kaffee. Diese Partei hinkt mindestens zwanzig Jahre hinter der politischen Entwicklung in diesem Land hinterher. Eine Volkspartei wird niemals zur politischen Avantgarde gehören, aber diese stümperhafte Adaption rot-grüner Migrationspolitik ist nun wirklich an Dilettantismus nicht mehr zu überbieten. Ähnlich sieht es in der Verteidigungspolitik aus. Was für eine Verteidigungsministerin, die die der Nato zugesagten Rüstungsmilliarden lieber in die Entwicklungshilfe steckt. Auch hier wird die Union dieselben Erfahrungen machen, wie rot-grün. Das sich mit Geld die Lebenssituation in den afrikanischen Kleptokratien nur unzureichend und kurzfristig verbessern lässt. Fortschritt wird dort nur mit Investitionen in gewinnorientierte Projekte erreicht. China macht es vor.

Bernhard K. Kopp | Mi., 27. September 2017 - 13:14

Wenn auch nicht unmittelbar, die genannten politischen Schwergewichte waren auch einmal Vorgänger als Generalsekretär. Im Vergleich dazu sieht Tauber nicht unbedingt 'alt' aus, aber als der unbedarfte Jüngling, der er scheinbar immer noch ist.

ist der Tauber den alten Strategen Biedenkopf und Geissler was das "verkaufen der Politik der CDU " betrifft oder betraf rhetorisch ein hoffnungsloser Fall gewesen, bzw. ein Griff in die "Mülltonne gewesen.

Aber so ist es , wenn man selbstgefällig und überheblich denkt es wird immer so weitergehen, das zwei Parteien denken sie könnten den Staat unter sich aufteilen.

Abschreckendes Beispiel: Österreich

Ja sicher, auch der Geisler oder der Biedenkopf haben damals verbal auch den "Griff in die Mülltonne" praktiziert. Ja okay, das waren aber damals andere Zeiten.

Lässt die CDU die Leute die in exponierter Stellung sind, nicht mehr rhetorische Schulungen durchlaufen?

Dorothe Gaede | Mi., 27. September 2017 - 13:17

Hätte die Regierung ihren Wählerauftrag verstanden,erst genommen u.vor allem auch umgesetzt gäbe es die AFD wahrscheinlich nicht.
Der Wähler möchte keine alternativlose Politik
sondern: keine Kinder-,Altersarmut, gerechte Lohnpolitik,keine Haftungsübernahme f. andere Länder,sichere Aussengrenzen(damit im Landesinneren nicht immer weiter aufgerüstet wird),eine Migrationspolitik ,die sich an den deutschen Interessen orientiert,Aufnahme von "echten" Flüchtlingen,keine Armutsmigration, keine Bankenrettung auf Kosten d. Steuerzahler, keine Diffamierung anders denkender, kein Netzwerkdurchsetzungsgesetz, keine no-go Areas......
Dies alles war Herrn Tauber wohl nicht bekannt, daher auch seine Fehleinschätzung, die zeigt wie weit er von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt ist.
Diskreditiert hatte er sich ja schon mit der Mobbing-Affäre Operation Kaninchenjagd und der
Beschimpfung seiner Parteifreunde (...wer nicht für Merkel ist, ist ein A.... ) 2016.
Mir fehlt er nicht.Adieu...

Joachim Baumeister | Mi., 27. September 2017 - 13:33

Ich habe mich schon immer gefragt, wie die CDU eine solche Figur wie Herrn Tauber zum Genralsekrtär hatte machen können. Klar: Merkel war´s. Vergleicht man Tauber mit einem der früheren Generalsekreträre, wie z.B. Heiner Geißler, dann bleibt nur noch ... Kopfschüttel.

Roland Lissowski | Mi., 27. September 2017 - 14:21

Warum ist im Moment von Tauber nichts zu hören und zu sehen?
1. Vermutung: er ist in sich gegangen und deshalb vorübergehend unsichtbar. (Unwahrscheinlich)
2. Ihm wurde klar gemacht, dass er seinen Job nicht ordentlich gemacht hat und deshalb ersetzt wird. (wahrscheinlicher und zu hoffen)

Roland Lissowski | Mi., 27. September 2017 - 14:31

"Wer hier nicht für Angela Merkel ist, ist ein Arschloch und kann gehen!" soll der smarte Generalsekretär gesagt haben. Jetzt hat er wohl selber die A...karte gezogen und darf gehen. Welch ein Verlust!

Mathias Trostdorf | Mi., 27. September 2017 - 14:55

Ich empfinde Tauber immer als Parteisoldaten allererster Kajüte. Manchmal gucke ich mir unsere derzeitigen Politiker an und überlege, welche von denen auch in unserer SE-D-DR prima Karriere gemacht hätten, weil ihnen eine (mehr oder minder) erfolgreiche Politikerlaufbahn wichtiger ist als politische Ziele und Standpunkte.
Merkel konnte ja ihre Flüchtlingspolitik auch deshalb so rigoros in Alleinherscherlnnenschaft durchziehen, weil sich auch aus ihren eigenen Reihe kaum jemand traute, ihr entgegenzutreten.

Henryke Zimmer | Mi., 27. September 2017 - 14:55

Ich stimme den Aussagen des Herrn Müller- Vogg zu gehe aber noch einen Schritt weiter:
Warum wird die Personalie Angela Merkel nicht thematisiert?
Tauber ist nur Teil eines Hofstaates, den nur eine einzige Person zu verantworten hat.
Ich empfehle den liberal- konservativen Medien der WerteUnion mehr Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit zu geben- die fordern nämlich im ersten Schritt bereits die Neubesetzung des Parteivorsitzes!

Hendrik Tongers | Mi., 27. September 2017 - 15:04

Der glatzköpfige Verbal-Hooligan Tauber wird sicher nicht von Mutti "entsorgt". Im operativen Strassenkampf ist er einer ihrer besten. Seine Duldung einer frauenfeindlichen Attacke im Landesverband, seine hasserfüllten Pöbeleien gegen Bosbach und andere: "Wer gegeg Merkel ist, der ist ein A-----", nein , der Tauber muss jetzt eine Weile den Knüppel weglegen, dann geht es weiter.

Bernd Fischer | Mi., 27. September 2017 - 16:29

auch die Frage stellen : Wo ist der Gabriel?

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 29. September 2017 - 09:37

Antwort auf von Bernd Fischer

...bestimmt auf Auslandsreisen...

Thomas Schmid | Mi., 27. September 2017 - 18:16

dieser Weckruf wird wieder ungehört verhallen und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Jamaika wird diese Entwicklung nur beschleunigen.
Diese Berliner Mischung aus Ignoranz und Abgehobenheit ist am Ende.
Aber eines ist gewiss, unsere Demokratie funktioniert und Ungleichgewichte werden vom Souverän abgewählt. Die Mühlen mahlen langsam aber sie mahlen. Das tröstet.

Heidemarie Heim | Mi., 27. September 2017 - 18:24

Auf der Jagd nach den 23% abtrünnigen A-Kaninchen,die es doch tatsächlich wagten dem
Volker Kauder ihre Stimme vorzuenthalten? Vielleicht studiert er auch die Stellenangebote bei der Deutschen Bahn? Oder entwirft einen Schlachtplan für die auszuhandelnde Sitzordnung im Bundestag? Will ich das wissen? Die Chefin hat
uns doch schon gesagt wie fehlerbefreit ihr, und damit auch General Taubers Wahlkampf war.
So what! MfG

Arne Bruhn | Mi., 27. September 2017 - 18:53

Ich jedenfalls wünsche Frau A. Merkel ganz viele Taubers, Kauders und Altmeiers! Deren Schleimspur muss so breit werden, dass die Dam darauf endlich ausrutscht! "Guten Rutsch!" Frau "Ich sehe nicht, was wir anders machen sollten!" Blind ist sie also auch noch....

Martina Müller | Mi., 27. September 2017 - 19:13

Wenn Tauber gefordert hat, die CDU müsste jünger, bunter und weiblicher werden, war er nur Merkels Sprachrohr. Denn er fordert nur das, was sie auch anstrebt. Wäre es anders, hätte sie ihn gar nicht als Generalsekretär berufen bzw. ihn längst wieder abgesetzt.

Also lohnt es sich nicht, sich weiter mit Tauber zu beschäftigen, er ist nur ein Bauer auf Merkels Schachbrett. So wie ihre anderen getreuen Knappen Käufer, Altmaier usw.

gabriele bondzio | Mi., 27. September 2017 - 20:54

Man wolle um die Wähler der AfD kämpfen, wolle sie zurückholen. Genau das gleiche Desaster, wie erst alle Migranten reinholen und dann aussieben. Meistens geht es aber nicht zurück! Vieleicht hat Tauber auch noch nicht das dicke Fell von Merkel,die ja sehr wortreich, dass sie die eine Million zur AfD abgewanderten Wähler wiedergewinnen will, indem sie so weitermacht wie bisher.

Robert Müller | Mi., 27. September 2017 - 21:28

Das war vor wenigen Jahren mal die Strategie gewesen, um die CDU für Großstädter (vulgo Migranten mit Pass und Frauen) attraktiv zu machen. Man hatte dort die Defizite der Partei ausgemacht. Mag sein, dass auch 2015/16 Teil dieser Strategie war und ja, der Erfolg war da. Problem ist nur gewesen, dass die Kosten dieser Strategie offenbar recht hoch sind. Oder sollte man vielleicht sagen, dass man zu einseitig auf diese Strategie gesetzt hat, das "Konservative" hätte man nicht ganz so vollständig aufgeben dürfen. Wobei, eigentlich, das ja nicht aufgegeben wurde, tatsächlich zerbröckelte es in der CDU. Niemand wollte mehr "konservativ" sein, wahrscheinlich aus Karieregeilheit. Insofern lag der Fehler wohl darin, dass Konservative in der CDU keine Karrierechance mehr sahen. Keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist, der Parteichef? Aber das "breit" aufstellen ist ja überall schwer, z.B. in der FDP läuft alles nach nur einer Nase. "Flügel" gibt es da keine mehr.

Bernd Fischer | Mi., 27. September 2017 - 21:54

Wenn Sie mir eine Rhetorische Frage erlauben, und dann mir die Frage beantworten könnten: "Wo ist der Behle"

Bei richtiger Antwort, von Ihnen

würde ich mich gerne bereit erklären , Taubers politisches Versteck per "Google Maps"preisgeben .

Ein schönen Donnerstag noch.

Bernd Eifländer | Do., 28. September 2017 - 08:44

Der Name ist bezeichnend, noch tauber wie Tauber geht nicht ! Scheint sich aber wie ein Schleier über die ganze Regierung gelegt zu haben. Im TV gibts eine Werbung, ich habe ein Kind im Ohr, nur so als Tipp für die uralten, bräsigen Parteien.

Wolfgang Heubach | Do., 28. September 2017 - 09:19

Herr Tauber war in seiner Rolle schon immer überflüssig wie ein Kropf. Durch verschiedene Affären ohnehin belastet, langjährige Mitglieder beleidigt. Auch für die politische Person Tauber trägt Frau Merkel allein die Verantwortung. Beide haben versagt und sollten auch gemeinsam gehen.

Angela Seegers | Do., 28. September 2017 - 13:22

in der CDU werden immer kürzer. Aber wenigstens hat man Aussicht formidabel untergebracht zu werden, hat der Bund doch Einfluss. Die so häufig den Sozis angehängte "Filzokratie" hat Hochkonjunktur. Es ist und bleibt ein Tal der Tränen. Und jetzt auch noch über 700 Abgeordnete im Bundestag. Es hört nicht auf und höhlt unser System durch die Gierigen und Schwätzer aus.