Frauke Petry, Bundesvorsitzende der Partei Alternative für Deutschland (AfD), verlässt die Bundespressekonferenz
Und dann ging sie: Frauke Petry verlässt während der Bundespressekonferenz die AfD-Fraktion / picture alliance

AfD - In der Petry-Schale

Mit Frauke Petrys Abgang muss die AfD in der Stunde ihres größten Triumphes einen starken Dämpfer ertragen. Doch der Schritt ist wohlkalkuliert, genauso wie die zunehmende Radikalisierung der Partei. Muss sich die Kanzlerin vor diesem gärigen Haufen wirklich fürchten?

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Eigentlich war alles auf Triumphgeheul vorbereitet auf der ersten Pressekonferenz der AfD als kommende Bundestagsfraktion. Lauter Sieger saßen da. Alice Weidel, Alexander Gauland und Jörg Meuthen hatten die Partei auf 12,6 Prozent geführt und damit zur drittstärksten Fraktion im Bundestag gemacht. Frauke Petry hatte in Sachsen ein Direktmandat für die Partei geholt. Aber für Siegesreden blieb keine Zeit. Schon nach wenigen Minuten ließ Petry die Bombe platzen: „Eine anarchische Partei, wie es in den vergangenen Wochen das ein oder andere Mal zu hören war, die die AfD sei, die kann in der Opposition erfolgreich sein, aber sie kann eben dem Wähler kein glaubwürdiges Angebot für die Regierungsübernahme machen.“ Dieser Partei werde sie nicht zur Verfügung stehen, sagte Petry, schulterte ihre Tasche – und ging. Zurück ließ sie die völlig verdatterten übrigen Spitzen ihrer Partei.

Eine Selbstzerfleischung auf offener Bühne nur Stunden nach einem erfolgreichen(!) Wahlergebnis, so was hat es in Deutschland wohl noch nicht gegeben. Und das zeigt auch, dass man sich mit dem Einzug der AfD in den Bundestag darauf gefasst machen muss, dass nun immer wieder vermeintliche Tabus und Grenzen gebrochen werden. Jedoch: Ganz so überraschend war Petrys Ab- und Alleingang nicht. Schon beim Bundesparteitag der AfD in Köln im vergangenen April hatte sich die Spaltung vollzogen. Petry und ihr Ehemann Marcus Pretzell grenzten sich damals vom übrigen Spitzenpersonal ab – sozusagen als Realos gegen die völkischen Fundis um Alexander Gauland und Björn Höcke. Aus dem Petry/Pretzell-Umfeld war zu hören gewesen, dass man auf Dauer mit Gauland und Höcke nicht in einer Partei sein könne. Man wolle aber erst einmal die Wahlen in Nordrhein-Westfalen und im Bund abwarten.

Die Radikalisierung von Gauland und Co. 

Tatsächlich war seitdem von Frauke Petry kaum noch was zu hören. Stattdessen drehten die Fundis den Radikalitäts-Regler immer weiter nach rechts auf. Besonders die Entwicklung von Alexander Gauland ist bemerkenswert. Als Gründungsmitglied der Partei galt er als respektierter Teil der konservativen Intelligenzija in Deutschland. In der AfD gab er den Elder Statesman, den weisen Onkel im Tweed, der die jungen Wilden mäßigen würde. In den vergangenen Monaten dann wurden seine Aussagen Stück für Stück radikaler, was vorläufig darin gipfelte, dass er vorschlug, die Staatsministerin Aydan Özoguz „in Anatolien zu entsorgen“. Am Wahlabend legte Gauland nach, als er verkündete, nun wolle man „Merkel jagen“ und „unser Land und unser Volk zurückholen“. Auch von anderen Führungsfiguren wie der Bundesspitzenkandidatin Alice Weidel und André Poggenburg, dem Landes- und Fraktionschef von Sachsen-Anhalt, der jetzt Petry den Parteiaustritt nahelegte, hörte man zunehmend radikale Ansichten. Um Björn Höcke indes blieb es still. Sein Geschäft besorgt jetzt die Parteispitze.

Ausrutscher sind das nicht, sondern wohlkalkulierte Tabubrüche. In einem Ende 2016 verfassten strategischen Konzept der Partei für das Wahljahr ist die Provokation als entscheidendes Kampfmittel benannt: „Je nervöser und je unfairer die Altparteien auf Provokationen reagieren desto besser“, steht darin. Und: je mehr sie versucht würde, die AfD wegen provokanter Worte oder Aktionen zu stigmatisieren, desto positiver sei das für das Profil der AfD. „Niemand gibt der AfD mehr Glaubwürdigkeit als ihre politischen Gegner."

Nun war Frauke Petry zum Zeitpunkt, als das Papier erstellt wurde, noch aktiv als Führungsfigur und öffentliches Gesicht der Partei. Nicht nur deshalb mag man nicht so recht daran glauben, dass sie in einer Zeit der innerparteilichen Emigration auf einmal ihr Gewissen entdeckt hat. Dennoch: dass die Partei der Frau, die den Parteigründer Bernd Lucke wegen mangelnder Radikalität abgesägt hat, ihr nun selbst zu radikal geworden ist, kann für die Debattenkultur keine gute Nachricht sein. Obwohl sich die verbliebenen Parteispitzen nach deren Wiederaufleben angeblich so sehnen.

Gäriger Haufen

Wie kann es nun weitergehen? Möchte Petry eine eigene Fraktion gründen – sozusagen eine Alternative zur Alternative der Alternative – mit sämtlichen Rechten und finanziellen Förderungen, die dieser zustehen? Dann benötigt sie 5 Prozent der Bundestagsmitglieder. Das heißt: 35 der 94 Abgeordneten der AfD müssten zu ihr überlaufen. Realistisch erscheint das nicht, gerade weil die völkischen Fundis im Bundestag das größere Lager stellen. Also müsste Petry eine Gruppe gründen. Dafür braucht es nur zwei weitere Mitstreiter. Eine Gruppe hat weniger Rechte und Gelder als eine Fraktion, aber kann immerhin Rede- und Antragsrechte in Ausschüssen stellen.

Zuletzt gab es so eine Gruppe im Bundestag zwischen 1994 und 1998, als die damalige PDS nur eine Gruppe und keine Fraktion aufstellen konnte. In Erinnerung geblieben ist davon nicht viel. So muss die AfD durch Petrys Abgang im Moment ihres größten Triumphs die Scherben des Sieges aufsammeln. Tatsächlich präsentiert sie sich als „gäriger Haufen“ (Alexander Gauland), aus dem wie in einer Petri-Schale laufend neue Organismen entspringen. Ob sich daraus eine veritable Jagd auf die Bundeskanzlerin zusammenstellen lässt, dürfte bezweifelt werden. 

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Dieter Petermann | Mo., 25. September 2017 - 15:03

Die AfD ist seit der Gründung durch Lucke als Anti-Alternativlose-Eurorettung immer mehr nach rechts gerückt.

Der weitere Weg nach rechts, in Richtung NPD, wird aber damit enden, dass sich die AfD die 2% teilt, die die NPD halt immer so hatte, eben die Wähler die für diese Position stehen.

Wo aber viel Potential ist, ist bei einer Partei die eine Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik nach dem Vorbild Kanadas will, keine Transferunion (soweit auch FDP Postionen), die aber nicht neoliberal wie die FDP ist und nicht völkisch wie die AfD. Eben eine konservative Partei, die nichts mit Merkels "no border" Politik anfangen kann. Eine Partei, die in der Frage der Zuwanderung eine Position vertritt, wie sie eigentlich in allen anderen westlichen Länder breiter Konsens ist. Zuwanderung ja, aber es kommt darauf an wer und wie viele kommen und das ohne Kontrollverlust.

Wenn Petry so eine Partei ins Leben ruft, dann wird die für Merkels CDU sehr viel gefährlicher sein als Gaulands AfD.

ist sie weg vom Fenster. Dann ist sie eine SPD,FDP von allem ein bißchen und nichts richtig. Petry will Merkel sein. Das wird nicht funktionieren. Ohne AfD Button hat sie Wahl"erfolge" wie Lucke.

... ist eine typische Soloplayerin. Meines Erachtens zu echtem Teamwork nicht in der Lage. Sie mag eine neue Partei gründen, diese aber binnen kürzester Zeit an die Wand fahren und/oder von der eigenen Neugründung an die Luft gesetzt werden.
Ihr Vorgänger im Amt lässt grüßen.

Das wird - vielleicht leider? - keinen interessieren. Als die AfD damals noch vernünftig war - unter Lucke - hat das ja schon nicht funktioniert, als der schmollend als "seinen" AfD-Splitter die ALFA gegründet hat, die schlichtweg niemals ein Bein an den Boden bekam.
Nun mag Lucke damals geschlagen kraftloser gewesen sein als Petry jetzt - dennoch, die machtgierigen Züge stecken auch in ihr, die Vernunft der AfD verblieb bei Lucke, Henkel (bedingt) und deren Anhängern.
Ich denke, entweder wird sich die AfD entradikalisieren, wie es auch die Grünen damals taten (was WAREN die radikal, als sie das erste Mal in den Bundestag kamen - ich habe noch gut mein Entsetzen in Erinnerung), oder eben untergehen, wie die Republikaner, Schills und dergleichen.
Petry als Machtmensch, eher als dass sie Konzept- und Vernunftmensch wäre, wird nichts reißen.
Es sei denn, sie holt Lucke und Henkel ins Boot, aber das ist wohl spinnerte Träumerei.

Dieter Petermann | Di., 26. September 2017 - 12:50

Antwort auf von Ubbo Sattla

Der alte Hut nannte sich Nationalsozialistisch nicht Nationalsozial. Dieser alte Hut war aber weder national, sonst hätten die Nazis andere Nationen nicht überfallen und ihnen sogar ihre Existenz abgestritten, noch sozialistisch, das muss man glaube ich nicht weiter begründen.

Aber warum nicht statt einer sachlichen Diskussion einen dämlichen Einzeiler fallen lassen?

Was, bitte ist an der AfD "völkisch"? Haben Sie sich die Mühe gemacht, das Wahlprogramm zu lesen oder plappern Sie den MSM nach?
Frau Petry und ihr Neu-Ehemann Pretzell wollen Regierungsposten, haben aber erkannt, dass die große Mehrheit in Partei und Fraktion zumindest für die nun angebrochene Legislaturperiode eine qualifizierte Oppositionsarbeit planen, und das ist mit harter Sacharbeit verbunden und daher nicht ihr Ding. Als Ausstiegsbegründung aus der AfD wird von Anfang an das Hohl-Wort "Rechts" immer wieder gerne genommen. Außerdem gibt es genügend Hinweise, dass Frau Petry genauso wenig teamfähig ist wie der von ihr weggebissene Prof. Lucke, und sie Vertreter von abweichenden Meinungen als Feinde behandelt, sie ist also Merkel-ähnlich. Was die chaotisch verkrachte Existenz Pretzell betrifft, konnte es nur in der Entstehungsphase der neuen Partei - man bedenke: sie wurde erst vor 4 Jahren gegründet - geschehen, dass eine solche Figur zu Amt und Würden kommt.

Christa Maria Wallau | Mo., 25. September 2017 - 15:10

Je jünger eine Partei ist, umso weniger Erfahrung haben - logischerweise - ihre Leute im Umgang mit Querelen u. Niederlagen innerhalb d. Partei sowie mit der Presse u. mit politischen Gegnern,
und umso stärker treten die jeweiligen Charaktereigenschaften der Protagonisten
ungeschminkt zutage.
Frauke Petry habe ich sehr früh als eine gefährliche
Person angesehen, da sie ihre persönlichen Wünsche u. Interessen i m m e r über das Wohl der Gruppe stellt, der sie angehört - ob dies nun ihre Partei oder ihre Familie ist. Sie ist - wie ihr kongenialer neuer Partner, Marcus Pretzell -
egozentrisch u. karrieregeil. Schade; denn sie ist auch klug u. rhetorisch begabt.
Der dünnhäutige Lucke war ihr nicht gewachsen,
aber jetzt hat sie andere Kaliber gegen sich.
Meuthen, Weidel, Gauland usw. werden Petrys Abgang verkraften, was bleibt ihnen auch anderes übrig?
Die Entwicklung der AfD geht weiter. Ihre Existenzberechtigung steht außer Frage, wie die
Wahlergebnisse zeigen.

Liebe Frau Wallau! Ich frage mich gerade über welche charakterlichen Eigenschaften Politiker heutiger Zeit verfügen.Ich versuche seit gestern 18:00Uhr anhand der
Schauspiele die ab da auf den öffentlichen Bühnen des TV stattfanden,mir ein Bild aller beteiligten Protagonisten zu machen.Und komme mir wirklich wie ein Fossil weit vergangener Zeiten vor,das scheinbar in seinen Maßstäben was politische Kultur betrifft,wohl in den 70-80er-Jahre-Politik versteinerte. Vergleiche früherer Politiker, ihrem Wirken,bzw. so was wie konsequente Verantwortungsübernahme findet heutzutage nicht mehr statt.Was Frau Petry betrifft,war ihr Handeln denn auch dazu lediglich eine Ergänzung dessen,was wir an nicht vorhandenem Stil vorfinden.
Nicht nur schlechter Stil,sondern, und da mußte ich dem Moderator auf PHOENIX
ausnahmslos zustimmen,eine Wählertäuschung,die kein Make up der Welt abdeckt.
Frau Petrys Ehrgeiz wird ihr somit m.E. zum Verhängnis nach diesem (Stil)-bruch.
MfG

Josef Garnweitner | Mi., 4. Oktober 2017 - 13:25

Antwort auf von Heidemarie Heim

gute Charaktereigenschaften waren und sind in der hohen Politik nicht gefragt. Damit kommt man nicht in Spitzenpositionen. Nicht ohne Grund werden vielen Spitzenpolitikern von Wissenschaftlern Eigenschaften von Psychopathen bescheinigt. Macht um jeden Preis, das zählt. Leider.

Horst Johnson | Mo., 25. September 2017 - 15:18

Na dann sind wir ja froh das die Vorzeige Demokraten von CDU/SPD weiter Realpolitik betreiben in Form von Jamaika. D.h. dann für uns Dieseltot, noch mehr Windräder, noch mehr Facharbeiter und Betonblöcke an Volksfesten. Ach, sorry Volksfest, ich korrigiere, darf man ja kaum mehr sagen, werd ich jetzt zensiert?

Reinhard Rogosch | Mo., 25. September 2017 - 15:59

Ich habe mir heute morgen nach der Wahl im Deutschlandfunk ein Interview mit Pretzell angehört. Der Redakteur fragte ihn, was denn nun Gauland mit seiner Aussage "wir holen uns unser Land zurück" und "wir werden Merkel stellen" meine. Worauf Pretzell antwortete, er wisse es nicht. Ich dachte nur, ´komischer Vogel. Der hat nichts drauf´. Es war das Vorspiel zum Abgesang seiner Ehefrau, wie mir später klar wurde.
Jedenfalls sollte die AfD die Personalie Petry schnell und zügig lösen. Vielleicht spekuliert sie ja auch mit dem Anschluß an die Lindner-Truppe.

Bernd Büdenbender | Mo., 25. September 2017 - 16:16

Sehr geehrter Herr Wißmann,ich gebe meine Hoffnung nicht auf,daß auch in Ihrer Journalistengeneration eines Tages die Erkenntnis reifen wird,sich nicht mit dem allgemeinen stromlinienförmigen Meinungsbrei gemein zu machen,sondern den Mut zu haben,nach unabhängigen Recherschen ein eigenes Urteil zu einem Ereignis zu schreiben.Die Tatsache,daß Fr.Petry heute morgen in sehr unsolidarischer Art ihre Mitstreiter vor aller Öffentlichkeit brüskiert hat,hätte eine ganz andere Analyse verdient,als Sie es mit Ihrem voreingenommenen Artikel insinuieren.Wieso soll der Vorgang von heute morgen für die Debattenkultur eine schlechte Nachricht sein?Was soll diese wirklich sinnleere Frage?Streitfragen müssen ausgetragen werden,prallen aufeinander,auch wenn's weh tut,so etwas stärkt das eigene Denken und die Debatte.Was sagte schon der unvergessene Hans Joachim Friedrichs über Gesinnungsjournalismus...

Karin Zeitz | Di., 26. September 2017 - 17:19

Antwort auf von Bernd Büdenbender

muss abweichende Meinungen aushalten. Wenn sich jemand gegen die vorherrschenden Auffassungen positioniert und die Konsequenzen zieht ist das kein Beinbruch. Sicher brauche ich Herrn Wissmann nicht an das Zitat von Rosa Luxemburg erinnern “Freiheit ist stets auch die Freiheit der Andersdenkenden“. Das gilt nicht nur für die Mittig - und Links- sondern auch für Rechtsdenkende.

Sylvia Engel | Mi., 25. Oktober 2017 - 11:58

Antwort auf von Karin Zeitz

..und wenn sich die Partei offenbar mehrheitlich gegen Frau Petry stellt, sie mit ihren Bedenken nicht unterstützt sondern kategorisch ablehnt, bleibt ja nichts anderes mehr als zu gehen! Man läßt sie gehen, ein Mensch wie Höcke bleibt, Gauland bewegt sich in seine Richtung, wirft mit unseriösen Parolen 'rum und Meuthen hält sich immer vorsichtig zurück. Die AfD entwickelt sich - allerdings in eine Richtung, die mir langsam nicht mehr gefällt.

Thomas Kuhn | Mo., 25. September 2017 - 16:24

ist es nicht so, das der angekündigte Untersuchungsausschuss der AFD zu Merkels Gesetzesbrüchen, von mindestens zwei Fraktionen o. Gruppen gestellt werden muss ? Vielleicht ist das der frech kalkulierte Hintergrund ???

Harald Hotz | Mo., 25. September 2017 - 16:26

Die AFD hat einem ja schon vieles zugemutet. Als Frau Petry auf dem Parteitag kaltgestellt wurde, da dachte ich sofort "O.k. das war´s dann auch für mich mit dieser Partei." Wenn sie ihr einziges ernstzunehmendes politisches Talent abserviert, dann kann man sie nicht wählen. Schließlich hatte ich mich aber Stück für Stück doch an die rechtsextremen Ausfälle gewöhnt und wieder mit dem Gedanken gespielt, die AFD wenigstens aus purem Protest zu wählen. Letztlich bin ich aber Gott sei Dank dann doch zu Hause geblieben, denn bei den Worten die Gauland am Wahlabend als erstes ins Mikrophon geblökt hat ist es mir doch kalt den Rücken heruntergelaufen. Konservativ, patriotisch, liberal ist das jedenfalls nicht!

Was ist eigentlich in diesem Land los??? Ich verstehe nich einmal im Ansatz (!) die Aufregung um Gaulands Aussagen. Er hat gesagt "Wir werden Angela Merkel bzw. die Regierung jagen". So what? Das ist die Aufgabe einer Opposition! Mir ist das zehntausendmal lieber als das weichgespülte, aalglatte Gesülze unserer bisherigen Politdarsteller. Wie kann man denn daraus wieder einen Skandal produzieren? Das ist schlicht lachhaft, nichts anderes!

Günter Schaumburg | Di., 26. September 2017 - 07:54

Antwort auf von Jan Schulz

Laut 'Spiegel' (1994/42) sagte Ludger Vollmer:"Wir werden den Kanzler jagen", und
niemand hat sich daran gestört. Mich stört z.B., eine Partei, die immerhin 6 Millio-
nen Menschen wählten, einen 'nräsigen Haufen' zu nennen. Wer glaubt, dass das
machtgewohnte Establishment sich so mir nichts Dir nichts eine Partei bieten
lässt, die gegen den Strom, wenn auch nicht immer reibungsfrei, schwimmt, ist in
der neuen Form der 'Demokratie' noch nicht angekommen. Diese neue Partei wird
noch viel aushalten müssen, um die Stolpersteine, die man ihr hingelegt hat, zu erkennen und los zu werden. Gemeinhin spricht man auch von U-Booten.

Rolf Pohl | Di., 26. September 2017 - 17:16

Antwort auf von Günter Schaumburg

Den "Stolperstein" Frauke Petri hat sich diese Partei allerdings selbst hingelegt, nicht wahr Herr Schaumburg?

ihr Hinweis, incl. Ihrer Sicht auf rhetorische Fixpunkte, wie z.B. "Jagen", ist korrekt.

Günter Schaumburg | Di., 26. September 2017 - 20:31

Antwort auf von Rolf Pohl

Da bin ich mir nicht so sicher. Der Tricks, die Macht nicht teilen zu müssen, gibt
es viele...

Heidemarie Heim | Di., 26. September 2017 - 10:17

Antwort auf von Jan Schulz

Waidmanns Heil! An den Lippen des Gegners hängen? Jedes Wort auf die
goldene (Polit-)Waage legen?Das ist los,Herr Schulz.Oder glauben Sie die Jagd wäre
nun abgeblasen? Das gefährlichste Wild ist das Angeschossene. Bezogen auf die
Wahldebakelergebnisse für die Regierung kann man gut und gerne von einem sauberen Blattschuss der Wähler reden.Um davon abzulenken hetzt man die Meute
auf alles was die "verbale PC-Deckung verlässt". Wie Sie sagen: "So what!" Schönen Tag noch allen Anwesenden! MfG

Dieter Würfel | Di., 26. September 2017 - 14:55

Antwort auf von Jan Schulz

Eine Opposition, die ihre Namen verdient, muss der Regierung tagtäglich (wenn Anlass dazu ist), Feuer unter'm Hintern machen und ihr in den Arsch treten (Verzeihung). Davon war - seit ich mich erinnern kann, bei keiner der letzten Oppositionsparteien etwas zu spüren. Eher konnten diese eher auch als eine Art "Merkel'scher" Bettvorleger gesehen werden. Selbst die Linke war auffällig ruhig; gute Reden von Frau Wagenknecht verliefen dann dank der Ignoranz und Hochnäsigkeit von Merkel & Co. im Sande, ohne jegliche Reaktion darauf. Diese Zeiten müssen endlich vorbei sein, der Glaube, eine Regierung von Gottes Gnaden zu sein, verpflichtet die Opposition geradezu, diesen selbstherrlichen Politikern in den Allerwertesten zu treten - und das nicht nur 1x am Tag!!

martin falter | Mo., 25. September 2017 - 16:28

die AFD war von Anfang an ein zerstrittener Haufen und das hat sich durch die Wahl nicht geändert. Ich hätte mir allerdings schon noch gewünscht, dass die Partei noch 1-2 Jahre durchhält um Merkel auf Trab zu halten. Letztendlich wird die AFD zerfallen, da ihr Ziel - in den Bundestag 2stellig zu kommen - erreicht wurde. Weitere Ziele haben die nicht oder glaubt wirklich jemand dass die sich für den " einfachen Mann " interessieren?

Marina Meier | Di., 26. September 2017 - 14:23

Antwort auf von Bettina Diehl

diese Dame ist machtgeil und interessiert sich auch nicht für das Volk.
Sie tanzt auf dem internationalen Parkett herum und lässt sich überall auf die Schulter klopfen, aber jetzt bekommt die Dame Druck von rechts und wird zur Rechenschaft gezogen. Wenn die Anstand hat dann tritt sie zurück. Wir brauchen neue Leute und eine andere Politik. Je mehr gegen die AFD gehetzt wird, je mehr wird das Volk zur AFD stehen. Das ist eine junge Partei, wo erst ihren Weg finden muss. Wir sind keine Nazis! In der CDU sind auch Rechte drin!

haben Sie überhaupt keine Vorstellung von der Gründung einer neuen Partei, weshalb Sie mit Ihrer Äußerung etwas zurückhaltender sein sollten. Ich habe es 2013 live erlebt:
Da folgen etwa 100 Personen dem Aufruf zu einer Gründungsversammlung , die aus der Wahlalternative 2013 eine wählbare Partei machen soll, die sich damals aktueller Weise gegen die Euro-Politik wandte. Von diesen 100 Personen stellen die Initiatoren ein Dutzend bis 20 Teilnehmer. Der Rest besteht aus sachlich Interessierten, Postensuchern, bei anderen Parteien Gescheiterten, Wichtigtuern, Chaoten, Mitläufern und vermutlich auch Uboote anderer Parteien und des Vefassungsschutzes, siehe NPD. Da sich die große Mehrheit weder gegenseitig kennt noch einschätzen kann, gehen aus den ersten Wahlen für satzungsmäßig vorgesehene Parteiämter mit hoher Wahrscheinlichkeit unfähige Personen hervor, die dann nach und nach ausgewechselt werden. Vor diesem Hintergrund ist es ein kleines Wunder, dass man im 4. Jahr schon so weit ist

jürgen waldmann | Mo., 25. September 2017 - 16:38

Das erinnert mich stark an die Landrätin der CSU , Gabriele Pauli , die den Ministerpräsidenten in Bayern zu Fall brachte , aber selber mit Eskapaden zu Fall kam . Selbstüberschätzung der Dame !

Heinrich Kehmeier | Mo., 25. September 2017 - 16:54

Die Analyse ist zu tiefgründig. Petry ist gegangen, weil sie und ihr Mann in der AFD keinen Einfluss mehr haben und die Wahrscheinlichkeit welchen zu bekommen gering ist. Verwesende Macht statt Moral.

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 25. September 2017 - 17:13

Eigentlich hat der Name Petry etwas assoziatives mit Fels, Stein, Fels in der Brandung...nun stellt sich heraus, daß dieser Fels eher zu Kies zermalen ist. Daran ändert auch nichts, daß in Sachsen die AfD die stärkste Kraft ist, dort ist sie nämlich schon geraume Zeit stark...

Tobi Werlander | Mo., 25. September 2017 - 17:26

Petry ist talentiert und wusste, wie man Wähler besser erreichen kann.
Die meisten Wähler wollen normale Themen (Sicherheit, Leistungsgerechtigkeit, usw), aber nicht die Höcke-Ideologie (kurz: Höcke-Virus).
Somit bleibt die AfD nur Protestpartei, und es fehlt immer noch eine Alternative zur leblosen (unfähigen) CDU.
Wie wäre es mit: Merkel ersetzen durch Petry - die CDU sucht seit langem eine Nachfolge; niemand will diesen Posten haben, selbst dann nicht, wenn Merkels Entscheidungen viel Schmerzen bereiten.

Der gemeinsame naturwissenschaftliche Hintergrund - inkl. Doktortitel - spricht dafür.

dass die CDU wirklich jemals eine Nachfolge für Merkel gesucht hat. Im Gegenteil: alle politischen Talenten wurden weggebissen (Friedrich Merz), demaskiert (zu Guttenberg) oder wurden Verteidigungsminister, weil man sich auf diesem Posten nur unbeliebt machen kann. Ein Kronprinz oder -Prinzessin wurden von dieser Partei weder gesucht noch aufgebaut. Der Slogan lautet offensichtlich “Merkel forever“. Damit katapultiert sich die CDU immer weiter ins Abseits.

Bernd Lehmann | Mo., 25. September 2017 - 18:08

Eine unglaublich linke Nummer. Noch schnell an die Freßtröge und dann weg. Ohne AfD Button wäre diese Dame niemals gewählt worden! Genau wegen solcher Politkarrieristen haben wir AfD gewählt und um das System aufzumischen.Und kaum ist die AfD da, gerät die Wohlfühloase der Abnicker in Unordnung. Ihre Idee der Merkel 2.0 wird scheitern, das haben die Strategen der AfD längst erkannt. Auch sie wird immer ein rechtes Schmuddelkind für die Etablierten bleiben, mit dem man nicht spielt. Das hat bei den Grünen auch ein paar Jahre gebraucht, bis jemand mit ihnen koalieren wollte. Die Kartellparteien haben schließlich was zu verlieren.

Max Hoffmann | Mi., 27. September 2017 - 17:54

Antwort auf von Bernd Lehmann

Sie haben den Finger auf den richtigen Punkt gelegt. Ohne das Mandat der AfD wäre die Petry nie in den Bundestag gelangt. Nun drinnen, hat sie zunächst vier Jahre Vollversorgung vor sich, ohne Pflichten, da fraktionslos. Unmoralischer geht's nicht. Welche politische Option hat sie denn nun? Will sie auf Jeanne d'Arc machen? Man stelle sich nur ansatzweise vor, Petry wäre unter Lenin Genossin der Bolschewiki - Partei Neuen Typus' !!! - gewesen.

Jürgen Dörschel | Mo., 25. September 2017 - 18:08

Es gibt so viele brennende Probleme bei uns in Deutschland: Der soziale Wohnungsbau, die Umgehung der Mietpreisbremse, den unsozialen Mindestlohn, die Altersarmut, die sinkenden Renten, das jahrelange Flüchtlingsproblem, die brisante weltpolitische Lage und, und, und.
Es wird Zeit, dass unsere Politiker endlich alle Probleme zügig und entschlossen angehen. Stattdessen scheint es als einziges Thema nur noch die AfD zu geben und die Tatsache, dass jedes unglücklich ausgesprochene Wort künstlich hochstilisiert wird. Von solchen Politikern fühle ich mich als Bürger einfach nur vorgeführt und nicht ernst genommen. Und falls Frauke Petry die AfD verlassen sollte, dann sollte man das als Notiz wahrnehmen und keinen Hermann daraus machen. Es gibt viel Wichtigeres im Leben.

Dr. Roland Mock | Mo., 25. September 2017 - 18:55

Zu Herrn Wissmann: Auch Lafontaine hat seinerzeit mit seiner Bundesratsmehrheit die Kohl-Regierung "jagen" wollen. Warum auch nicht. Ein Parlament ist kein Schlafsaal und könnte Debatten à la Strauß-Wehner dringend wieder gebrauchen. "Radikale Ansichten" Frau Weidels: Die habe ich von Höcke und Poggendorf, aber nicht von Frau Weidel gehört. Grundton des Artikels: Unterscheidet sich nicht von den Vorwürfen der Sozis und Grünen, mit der AfD säßen demnächst die "Feinde der Demokratie" im Parlament. Mit Verlaub: Von denen sitzen bereits jetzt jede Menge im Parlament: Oder wie soll man z.B. den Beifall der Linken für die Gewalttaten ihrer Gesinnungsfreunde in Hamburg bewerten? Kann mich nicht erinnern, daß jemals ein AfD ler dort ein Auto abgefackelt hätte. Und kann mich auch nicht erinnern, daß im Volk demokratisch abgestimmt wurde, bevor man zig Milliarden Steuergelder im Griechenland-Nirwana versenkt hat. Oder eine Million Menschen ungeklärter Herkunft ohne Pass ins Land gewunken hat.

Joachim Wiemann | Mo., 25. September 2017 - 19:45

Da selbst der Cicero zu einer solchen Wortwahl greift, zeigt deutlich, dass er nur die Funktion eines Feigenblattes in einer durchgehend rot-grün versifften Presselandschaft erfüllt. Nicht mehr lesbar.

Constantin Wissmann | Mo., 25. September 2017 - 19:52

Antwort auf von Joachim Wiemann

Guten Tag Herr Wiemann, 

der "gärende Haufen" ist ein Zitat von Alexander Gauland. 
Beste Grüße

CW

Dr. Roland Mock | Mo., 25. September 2017 - 20:35

Antwort auf von Constantin Wissmann

Und noch noch etwas: Gauland hat "gäriger" (nicht "gärender") Haufen gesagt. Ein Zitat sollte fehlerfrei wiedergegeben werden. Im übrigen verstehe ich gerade In diesem Fall die Aufregung nicht. Ich finde, das Gleichnis paßt für eine Partei wie die AfD. Wie es auch für die Grünen in ihrer Anfangszeit gepaßt hätte.

Constantin Wissmann | Mo., 25. September 2017 - 21:59

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Guten Tag Herr Dr. Mock, 

 

Sie haben Recht, vielen Dank für den Hinweis. Wir haben es korrigiert.

VG
CW

 

peter schaller | Di., 26. September 2017 - 01:15

Antwort auf von Joachim Wiemann

Lieber Herr Wiemann genau so funktionierte das Deutsche Demokratie Verständnis Harmonie Süchtig und Probleme unter den Tisch wischen Politik bis zum 25 September 2017 ich frage mich was Sie für ein Kraut Rauchen wenn Sie das vorzügliche Blatt Cicero lesen hallo es ist doch die Vielfalt der Meinungen und Titel Setzung mit hervorragenden Redakteuren die auch mal Querdenken die auch hier und vorallem in diesem Blatt angedacht und zum tragen kommen und Achtung zwingend kontrovers diskutiert werden soll und zur Meinungsbildung bei vielen Themen einen fundierten Beitrag anzubieten haben
Ja in Zukunft gehören die Grünen die Roten sowie die Gelben dazu mit Ihren Ideen und Ideologien ob es passt oder nicht ist dem Leser überlassen ja Herr Wiemann der Cicero sollte eigentlich wöchentlich als Diskussions Grundlage in Politik eine Stunde in den Deutschen Schulen gelesen werden damit der Einheitsbrei an Meinungen aufhört
Mit verlaub sind Sie überordert Herr Wiemann mit dem Cicero?

Susanne Carstens | Mo., 25. September 2017 - 19:54

Selbstverständlich hat Frauke Petri das Recht, der AfD den Rücken zu kehren. Und selbstverständlich ist diese Entscheidung zu respektieren. Nicht zu respektieren ist allerdings, dass sie dies getan hat, nachdem(!) sie mit dem AfD Wahlprogramm in der Tasche ein Direktmandat geholt hat. Das ist Täuschung der WählerInnen übelster Art. Dass sie ihre Entscheidung dann öffentlich verkündet , ohne die Partei vorher hinter verschlossenen Türen zu informieren, ist mehr als schlechter Stil. Dieses ganz und gar unrespektable Verhalten hat in der AfD, die immer wieder und zu Recht das unrespektable Agieren der etablierten Parteien angeprangert hat, nichts zu suchen. Insofern sollte, nein muss, sich die AfD schnellstmöglich von Frau Petri trennen.

Manfred Gimmler | Mo., 25. September 2017 - 20:24

Welche Mikroorganismen werden denn bitteschön in der Petry-Schale kultiviert? Dazu hat der Bakteriologe Constantin Wißmann in seiner journalistischen Arbeit nichts ausgeführt. Allerdings muß ich feststellen, daß der Autor offenbar Zugriff auf eine journalistische Petrischale hat, in der Denkklischees kultiviert werden. Deren Verwendung ist natürlich bei weitem nicht so anstrengend wie sorgsames Argumentieren.

Was muß sich der Leser etwa vorstellen, wenn „Fundis den Radikalitäts-Regler immer weiter nach rechts“ aufdrehen? Die Klischees sollen es wohl im Sinne des Autors richten. Das aber genügt gewiß nicht naturwissenschaftlichen Ansprüchen. Oder: Wenn Petrys Abgang schon das Sinnbild von Selbstzerfleischung ist, was war dann beispielsweise beim CSU-Parteitag 2015 das Schauspiel „Merkel-Seehofer“?

Der Artikel bleibt ein „gärender Haufen“ von Vorurteilen und Assoziationen, die der Mainstream knüpft – ohne Aussagewert für den kritischen, interessierten Leser!

Treffende Replik, Manfred Gimmler! Ich gewinne auch zunehmend den Eindruck, dass der „Radikalitäts-Regler“ bei einseitig ausgerichteten Journalisten und etablierten Politikern völlig außer demokratischer Kontrolle geraten ist.

Besonders auf den Politikfeldern Migrationspolitik, Europapolitik, Energie-und Klimapolitik und Verkehrspolitik werden den Bürgern linksgrüne Politikkonzepte aufoktroyiert, die teilweise verfassungswidrig erscheinen und deren Durchsetzung demokratisch nicht legitimiert ist.

Nicht die AfD ist radikal. Sondern die „gutmeinenden“ Kräfte, die ihre wirren Vorstellungen vom Kosmopolitismus uns Bürgern mit „politischer Gewalt“ überstülpen wollen.

gabriele bondzio | Mo., 25. September 2017 - 20:40

was nun aber verschiedene Gründe haben kann. Ich habe so das Gefühl, dass es nicht aus dem Grund geschah, welchen uns die Autorin des Artikels plausibel machen will. "Sie war eine Traumschülerin, sagte ihr Lehrer. Sie wusste immer alles", erinnert er sich an Frauke Petry. Die Beste zu sein. Diesen verbissenen Ehrgeiz haben Mitschüler und Lehrer nicht vergessen. "Bei ihr war es schon fast krankhaft", sagt eine Freundin, die im selben Leistungskurs saß. Durch ihre Schwangerschaft und Geburt eines Kindes und dem Auftauchen von Weigel, ist sie ins Abseits geraten. Sicher werden auch persönliche Differenzen in der Partei eine Rolle gespielt haben. Aber wenn man die Beste überall sein will, reagiert man auf Zurücksetzung genau auf diese Weise.

Dr. Florian Bode | Mo., 25. September 2017 - 21:13

Vielleicht enttäuschte Liebe, aber möglicherweise hat Michael Klonovsky recht, wenn er über Petry & Prezell als "Bonnie und Clyde der AfD" schreibt. Gugl findet's,

Nicolas Amelith | Mo., 25. September 2017 - 21:35

Allerdings schon bei Wissmann falsch zitiert und dann falsch verstanden von der Kritik.
Gauland hat gesagt: "gäriger
Haufen," das ist ein Unterschied!

Willy Ehrlich | Di., 26. September 2017 - 14:18

Antwort auf von Nicolas Amelith

Soweit ich weiß, kommt aus einem gärigen Bottich bestes Bier.

Helmut Bachmann | Mo., 25. September 2017 - 22:40

Was aus der AfD wird kann keiner vorhersagen, sie wird sich im Ton mäßigen und sachlich werden, oder zerfallen wie andere Protestparteien. Das Frau Petry die Partei zu radikal geworden ist glauben sie doch selbst nicht (Dass das alles Strategie war, schrieben sie doch selber). Sie ist schlicht gekränkt.

Gerd Risse | Di., 26. September 2017 - 08:34

Gibts das bei anderen Parteien nicht Herr Wißmann ? Wie nennen sie das ? Verhaltene Freude ? Schon seltsam diese unterschiedlichen Formulierungen. Bei uns in Hessen, besteht die Partei aus EX CDU/FDP /SPD Mitgliedern. Was sonst, oder fallen neue Wähler direkt vom Himmel. Und nein ich bin kein Parteisoldat ich gehöre zur Spezies, gemeiner Wähler.

die Union verliert gut 2o % ihrer Wähler und A. Merkel tönt "wir bleiben stärkste Partei"

Ist das kein "Triumphgeheul"? Aber die Merkel interessiert doch nur, daß sie Kanzlerin bleibt. Egal mit wem.

Karsten Blümele | Di., 26. September 2017 - 08:37

Mit Verwunderung muss ich hier mehr und mehr den gleichen "Mainstream"-Journalismus lesen, wie ihn auch schon die WELT verbreitet. Ich hoffe diese Publikation "verkommt" nicht zu solch einem Medium. Es wäre wirklich schade ein Magazin weniger lesen zu können. Die sind ohnehin rar gesät

Heidemarie Heim | Di., 26. September 2017 - 12:25

Antwort auf von Karsten Blümele

Keineswegs Herr Blümele.Auch Herrn Wiemann mit seinem harten Urteil "unlesbar"
muß ich widersprechen.Weil wir damit, an einer realen politischen Diskussion interessiert, genau in die Falle der eindimensionalen "Blase" der Gleichgesinntheit tappen würden. Wenn wir mitsamt aller freien Autoren hier gleich ticken, bzw.
gleichen Takt einfordern,erübrigt sich doch das Kommentieren widersprüchlicher
Meinungen.Persönlich mit unter ein Grund weshalb ich face book&Co.nicht nutze und mit sogenannter "Vereins-Meierei" nicht kompatibel bin:).Bleiben Sie bitte bei uns!! Schönen Tag noch! MfG

ingrid Dietz | Di., 26. September 2017 - 08:52

erinnert mich unweigerlich an die Anfänge der Grünen - war es nicht Fr. Kelly, die damals auch mit großem Gedöns ausgestiegen ist ?

Auch ist das große "Geschrei" betr. erster Ministerpräsident aus den Reihen der Linken ?

Fakt ist doch wohl, dass die Altparteien dafür gesorgt haben, dass viele viele enttäusche Bürger die AfD aus purem Protest gewählt haben.
Und ich glaube nicht, dass sich Gabriel & Co einen großen Gefallen damit tun, diese Wähler mit "Nazis" zu diffamieren !

Fakt ist: es wird alles nicht so heiß gegessen wie's gekocht wird.

Bzw. "Schuld" sind dieses Mal nicht die Anderen !

Robert Polis | Di., 26. September 2017 - 11:48

Im Artikel wie in den Kommentaren wird die Motivsuche für den Schritt der Frau Petry hochgehalten. Darf ich "noch einen draufsetzen"?

In der Außen- wie in der Innenpolitik ist das Eröffnen von Handlungsoptionen für unterschiedlichste Entwicklungen ein Imperativ.
Stellen wir uns eine Minderheitsregierung vor, vielleicht CDU - CSU (- FDP). Woher kommen dann die "Dulder"?

Wolfgang Schmid | Di., 26. September 2017 - 11:57

Merkel muss sich nicht vor Petry fürchten - aber die CDU muss sich vor Merkel fürchten. Es haben doch nicht über 5 Millionen Deutsche die AfD gewählt (und ein paar Millionen die FDP und die Linken), weil sie mit diesen Parteien 100% d'accord gehen. Im Moment könnten Sie einen blau-gelb lackierten Besenstiel gegen die CDU aufstellen und der bekäme Stimmen...

Ralf Altmeister | Di., 26. September 2017 - 12:11

zur Merkel- Politik. Wer gestern die Position Merkels zur Pressekonferenz verfolgt hat, konnte nur zu der Erkenntnis kommen, daß diese Frau weder die fulminante Niederlage noch die Ursachen und Folgen zur Kenntnis nehmen wollte. Sie möchte offenbar in der alles überlagernden Flüchtlingsfrage so weitermachen wie bisher.
Für mich ist dies politischer Fundamentalismus.
Insofern muß man sich nicht wundern, daß die AfD in ihrem Kernthema in eine adäquat verschärfte Position gedrängt wird. Jeder, der sich beklagt, daß sich die AfD weiter radikalisiert, sollte dies als Folge einer Merkel´schen Fundamentalisierung begreifen.
Das Schicksal von Petry ist für mich deshalb marginal. Entscheidend ist, ob die CDU/CSU tatsächlich in der Lage ist, die rechte Flanke zu schließen. Sollte dies nicht gelingen, wird die AfD quantitativ und qualitativ weiter wachsen.

Frank Schubert | Di., 26. September 2017 - 15:22

Ich würde mich freuen, wenn die eiskalte Kalkulation von Frau Petry nicht aufginge und Neuwahlen angesetzt werden müßten.
Mal sehen, wie es dann als parteilose Direktkandidatin so läuft...

Heinz Maier | Di., 26. September 2017 - 15:37

Es gibt momentan keinen besseren Politiker als Gauland und da kommt Petry nicht mit. Und bei der FDP wäre sie max. die Zweite hinter Lindner. Wird ihr auch nicht passen. Erstaunlich ist es aber, dass es plötzlich neue Politiker wie Lindner gibt, hinter denen Merkel auch ganz alt aussieht. Das wird der letzte Akt von Merkel, als Koalitionspartner von Lindner.

Wolfgang Kahnt | Di., 26. September 2017 - 16:03

Das Phänomen "AFD" wird sich nahelegend selbst erledigen, denn den Weg zur "Selbsentsorgung" hat Frau Petry bereits betreten.

Silas Loy | Di., 26. September 2017 - 18:12

Petry hat denselben Fehler begangen wie Lucke, sie wollte sich die AfD untertan machen. Nach der privaten Verbandelung der Vorsitzenden der beiden bedeutenden Landesverbände NRW (Prezell) und Sachsen (Petry) lag die Machtübernahme über die gesamte Partei in Reichweite. Der Bundesparteitag in Köln hat dem ein Ende gemacht, genauso wie vorher der in Essen mit den Ambitionen von Lucke. Die AfD will eben kein Wahlverein werden wie es die CDU seit Jahrzehnten ist. Wo das hinführt, zeigt ja nun gerade das schreckliche Beispiel Merkel.

Ganz gegangen sind diese ehrgeizigen Parteivorsitzenden der AfD nach ihrem Sturz dann aber selber, rausgeschmissen wurden sie ja nicht. Und wenn sie nicht gestorben sind, so erzählen sie weiterhin das Märchen von der gespaltenen Partei, die zunehmend und unrettbar radikaler wird und die Journalisten hängen an ihren Lippen.

claudia.prinzel | Mi., 27. September 2017 - 00:04

Die Demonstration persönlicher Schäbigkeit hinsichtlich der von ihr begangenen Wählertäuschung
wird hoffentlich nicht als strafmildernde Erwägung in dem in Dresden laufenden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes des Meineides bewertet.
Was wird eigentlich aus den von Petry und Pretzell schon bisher neben der AfD, aber in deren Namen ins Leben gerufenen "Stiftungen" zur Beschaffung von Finanzmitteln?

Rudi Nawratek | Mi., 27. September 2017 - 11:40

...Petry geht es um ihr eigenes Ego, sie hat die Partei mitbegründet und ohne Zweifel harte Arbeit geleistet und musste viel einstecken. Daraus entwickelte sich bei Ihr ein herrschaftlicher Besitzanspruch und sie entfernte sich von der auch von ihr geforderten harten Diskursfähigkeit. Weiterhin traue ich ihr zu, dass Sie in,mitten in Ihrer Mutterschaft recht emotional geladen ist und dabei vergaß, dass die AfD inzwischen 28.000 Mitglieder hat und nichts davon richtig ist, dass dort eine Mehrheit extrem ist - siehe Parteiprogramm . Sie will die alleinige Spitze einer Partei sein. Und die Art wie sie vor der BPK die Millionen Wähler und zigtausend Mitglieder demütigte und herunterzog, war sicher nicht demokratisch..sie zog sich mit Gewalt aus dem Diskurs...; das würde sie auch in einer neuen Partei so tun..

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 27. September 2017 - 17:48

Jamaika wird kommen...und dies wird der AfD noch mehr Stimmen in den Schoß spielen, weil das Thema Flüchtlinge uns noch Jahre befassen wird. Ich vermute, es wird auch in Europa während der nächsten 10 Jahre auf einen Lösungsansatz hinauslaufen, wie ihn Trump angesetzt hat. Europa wird sich abschotten.

Bernd Fischer | Mi., 27. September 2017 - 19:09

Am Montag versuchte ich einen Beitrag über die Frau Petry und deren Charaktereigenschaften beim Cicero zu platzieren.

Leider fiel mein Beitrag dem "Zensus" oder dem "Wortfilter" zum Opfer.
Na klar, Hausrecht ist Hausrecht, aber doch nicht so.

Was mich maßlos ärgert , das die "fast" selben Einschätzungen die ich äußern wollte, heute in der FAZ ( die man weltweit zu lesen kann ) erschienen sind.
Traurig, lieber Cicero vor was habt ihr Angst?

http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/afd-das-verlogene-spi…

Sabine Weinberger | Do., 28. September 2017 - 08:44

Frau Petry hat sich also nach Meinung des Autors gegen 'völkische Fundis' abgegrenzt?
Aaaaahhhhhh, ja!
Und wer war das noch einmal, der den Begriff 'völkisch' vor einigen Wochen wieder salonfähig machen wollte?
Schon vergessen?

Im Übrigen ist doch damit klar, dass Frau Petry sich nicht von irgendwelchen ideologischen Tendenzen in ihrer Partei absetzen möchte (die sie auch selbst geschürt hat), sondern jedes Mittel nutzt, um sich als eine Art beleidigte Leberwurst an denen zu rächen, die sie geschasst haben.
Diese Strategie ist ja wohl mehr als durchsichtig, hat allerdings (s. o.) wenig mit politischer Überzeugung zu tun.