Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer nachdenklichen Pose
Emmanuel Macron muss die Interessen der Wirtschaft und die der Arbeitnehmer unter einen Hut bekommen / picture alliance

Frankreich - Heiligtum Arbeitsvertrag

Der französische Präsident Emmanuel Macron will den Arbeitsmarkt reformieren, doch er bewegt sich damit auf einem schmalen Grat. In fast keinem anderen Land Europas sind die Rechte für Arbeitnehmer so groß und die Gewerkschaften so stark wie in Frankreich

Autoreninfo

So erreichen Sie Deutsche Welle:

„Sucht nicht nach einer Stelle, sucht nach Kunden“, hat Emmanuel Macron den jungen Franzosen mit auf den Weg gegeben. Drei junge Unternehmer haben das in die Tat umgesetzt. Doch die französischen Arbeitsgesetze machen ihnen zu schaffen.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Yvonne Walden | Mo., 7. August 2017 - 14:09

Es ist tragisch, daß unsere Rechte als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Grunde immer nur marginal waren, hier in Deutschland fast eliminiert wurden - durch eine rot-grüne Bundesregierung (Gerhard Schröder und Joseph Fischer) und einem damaligen Arbeitsminister Wolfgang Clement, der inzwischen allerdings aus der SPD hinauskatapultiert wurde.
Und unsere Gewerkschaften haben sich selbst ins Abseits geführt, weil die Spitzenfunktionäre seit Jahrzehnten in den Aufsichtsraten der Großunternehmen sitzen ("Paritätische Mitbestimmung"), aber dort im Prinzip nichts zu melden haben, aber gut honoriert werden.
Und das nannte die SPD damals "soziale Gerechtigkeit" und "Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand".
An den Folgen dieser falschen Weichenstellung und an der Wählerinnen- und Wählertäuschung krankt die SPD noch heute und wird diese Brüche und den enormen Glaubwürdigkeitsverlust wohl kaum jemals wieder kitten können.

Heidemarie Heim | Mo., 7. August 2017 - 15:30

Der Rat Macrons ist doch eine Anleihe beim deutschen Modell der Einmann-Existenzgründungen,um die es auch sehr schnell still wurde.Meist ist heute nur noch die Bundeszollbehörde mit Ablegern wie
Scheinselbstständigkeit beschäftigt bzw. die
Schuldnerberatungsstellen,die massenhafte crashs
in Sachen Selbstständigkeit via früher Offenbarungseid versuchen zu konsolidieren,sprich
ein Leben nach dem Abenteuer zu ermöglichen.
Nicht nur in Frankreich mit starken Gewerkschaften ist eine selbstständige Existenz
besonders für Kleinbetriebe äußerst schwierig.Bei
uns beginnen die hohen Hürden schon bei den
Berufsverbänden (z.B.Meistertitel),von Gewerbe-
vorschriften (Deckenhöhe,Brandschutz usw.usw.)
bis letztendlich das FA nach meist 1-2 Jahren
zuschlägt.Daneben eigene Beiträge für KV,diverse
Versicherungen,Genossenschaftsbeiträge...Habe
es 10 Jahre gemacht:Praxis und Bürokratie=ca.60Std.-Woche ohne Lohnfortzahlung und bezahlten 30 U-Tagen.Dafür volles Risiko!Bis 67? Forget it! MfG