Ein Demonstrant hält am 01.05.2017 in Hamburg auf der zentralen DGB-Demonstration zum 1. Mai, dem Internationalen Tag der Arbeit, ein Schild mit der Aufschrift "Fit in die Rente".
Die SPD hat ein Rentenkonzept bis 2030 vorgelegt, die Union die Diskussion auf nach der Wahl abgeschoben / picture alliance

Streitgespräch - „Was nach 2030 mit der Rente passieren soll, verrät die SPD nicht“ – „Das ist komplett falsch“

Kolumne: Lechts und Rinks. Angela Marquardt verteidigt das Rentenkonzept der SPD und wirft der Union in diesem Thema Feigheit vor. Hugo Müller-Vogg stimmt teilweise zu, aber auch der SPD fehle die langfristige Perspektive

Hugo Müller-Vogg

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Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Angela Marquardt saß von 1998 bis 2002 für die PDS im Bundestag. 2003 trat sie aus der Partei aus, und 2008 in die SPD ein. Sie ist Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Sozial- und Arbeitsministerin Andrea Nahles sowie Geschäftsführerin des Arbeitskreises „Denkfabrik“ der SPD.

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Marquardt: Ich weiß ja, dass das Thema Rente zu Ihren Lieblingen gehört. Wir haben ein Konzept vorgelegt. Wie stehen Sie eigentlich dazu, dass sich die CDU/CSU einer Rentendebatte verweigert? Im Wahlkampf zu sagen, unser Renten-„Konzept“ besteht darin, nach der Wahl eine Renten-Kommission zu berufen, ist meiner Meinung nach hilflos oder feige. Weiß die CDU/CSU wirklich nicht, was sie will? Oder sind die Rentenpläne der Union, wenn ich an das Renteneintrittsalter denke, so unsozial, dass sie diese lieber verschweigt?

Müller-Vogg: Sie haben Recht. Es ist im Grunde Politik-Verweigerung, dass die Union vor der Wahl nicht sagen will, was sie nach der Wahl vorhat. Nichts gegen Kommissionen, aber ein paar Eckpunkte, wie es nach Ansicht der Union mit der Rente nach 2030 weitergehen soll, wüsste ich als Wähler schon gerne. Das SPD-Konzept sieht zwar bis 2030 mehr Geld für alle vor; sowas kommt immer gut an. Was aber nach 2030 passieren soll, verrät die SPD ebenfalls nicht. Keine Erhöhung des Renteneintrittsalters kommt bei den Gewerkschaften gut an, löst aber nicht unser demografisches Problem. Wenn nach 2040 weniger als zwei Berufstätige einen Rentner finanzieren müssen, kann ich nicht so tun, als lebten wir noch im vergangenem Jahrhundert. Genau das versucht die SPD aus wahltaktischen Gründen. Und die CDU/CSU wagt aus denselben durchsichtigen Gründen nicht, zu widersprechen.

Marquardt: Nein, dieses Bild von der SPD ist komplett falsch. Merkel hat im Juni dieses Jahres gesagt, dass das deutsche Rentensystem mit den vergangenen Reformen stabil ist. Ich glaube, das sehen die derzeitigen und künftigen Rentnerinnen und Rentner ganz anders. Wenn wir das Rentensystem nicht in der nächsten Legislaturperiode ändern, dann wird das Rentenniveau massiv sinken. Das hat in diesem Land niemand verdient, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer die Zukunft gestalten will, muss dies im Blick haben. Wer nicht nur das vergangene Jahrhundert verwalten will, muss sehen, dass wir heute eine neue Situation haben. Wir können das Rentenniveau sichern, aber das geht nicht von selbst. Natürlich kostet das auch was. Es kostet 2030 19 Milliarden mehr im Jahr, runtergerechnet sind das 20 Euro pro Person. Ich glaube, das schaffen wir.

Müller-Vogg: Zunächst mal: Die geltenden Regelungen bei der Rente bis 2030 basieren auf dem Konzept des damaligen Bundesarbeitsministers Franz Müntefering von 2007. Der hatte – Basis „Volksschule Sauerland“ – richtig erkannt, dass die demografischen Veränderungen auch bei der Rente zu Anpassungen führen müssen. Nur: Es ist ja nichts Neues, dass die SPD ihre eigenen Konzepte plötzlich als unsozial darstellt – je nach Umfragezahlen. Nun zu den Kosten. Der Schulz-Plan kostet bis 2030 nach SPD-Angaben 80 Milliarden Euro. Die Kosten werden aber danach geradezu explodieren, weil die Zahl der Rentner nach 2030 dramatisch ansteigt und die der Beitragszahler weiter sinkt.  Die SPD ist, ebenso wie die CDU/CSU, zu feige, aus den unumstößlichen Fakten – mehr Rentner mit immer längerer Lebenserwartung bei immer weniger Beitragszahlern – die Konsequenzen zu ziehen. Verschiebung des Renteneintrittsalters analog zur steigenden Lebenserwartung. Natürlich bei entsprechender Verbesserung der Rentenleistung für Menschen, die – unabhängig vom Alter – nicht mehr arbeiten können.

Marquardt: Grundsätzlich wollen und müssen wir unserer Meinung nach das Rentensystem reformieren, damit sich auch die heute Jüngeren auf die gesetzliche Rente verlassen können. Für uns bleibt sie die tragende Säule der Altersvorsorge. Wir kämpfen dafür, dass man nicht privat vorsorgen muss, aber natürlich kann. Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie voll auf Schäuble- oder Spahn-Linie sind... (lacht). Beide wollen ja wie Sie einen Automatismus – bei steigender Lebenserwartung steigt auch das Renteneintrittsalter. Irgendwann arbeiten wir bis 90? Was soll diese Kopplung? Menschen sollen natürlich länger arbeiten, wenn sie das möchten und können. Aber die Pflichtgrenze zu erhöhen, die real viele nicht erreichen, ist doch in Wahrheit eine verkappte Rentenkürzung. Genau deswegen bezieht die Union heute noch keine Stellung.

Müller-Vogg: Obwohl Sie noch so jung sind, scheinen Sie vergesslich zu sein: Die Stärkung der privaten Vorsorge mit staatlicher Hilfe (Riester- und Rürup-Rente) war nicht die Schnapsidee herzloser Neoliberaler, sondern ist eine Errungenschaft von Rot-Grün, nur mal so. Um zum Grundproblem und unserem grundlegenden Dissens zurückzukommen: Sie können weder mit gutem Willen noch per Parteitagsbeschluss erzwingen, dass immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner ernähren. Jedenfalls nicht bei gleichzeitiger Erhöhung des Rentenniveaus und Deckelung des Rentenbeitrags. Ihr Parteigenosse Müntefering wird Ihnen das gerne vorrechnen (lacht). Meines Erachtens hat die FDP den überzeugendsten Ansatz: Wer im Alter von 60 Jahren Rentenansprüche mindestens in Höhe der Grundsicherung erarbeitet hat, kann in Rente gehen, wann er will. Wer länger arbeiten kann und will, darf das unbegrenzt. Und mit jedem weiteren Beitrags-Jahr erhöht er seine Rente. Mein Ideal sind mündige Arbeitnehmer und Rentner, nicht staatlich betreute und bevormundete.

Diese Diskussion ist Teil unserer Serie von Streitgesprächen zwischen der linken SPD-Politikerin Angela Marquardt und dem konservativen Publizisten Hugo Müller-Vogg. Trotz der politischen Unterschiede verbindet beide eine Freundschaft. Bis zur Bundestagswahl werden sie regelmäßig das Politgeschehen kommentieren.

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Raimund Zoller | Fr., 4. August 2017 - 09:56

Über die Rente mache ich mir keine Sorgen.
In 20 Jahren werden wir ganz andere Probleme in Westeuropa, in Schland haben als die Rente. Auf diese Probleme sollten Bürger vorbereitet sein.
Rente ist ein Pausenfüller. Der Bestandsrentner von heute ist indes noch sehr rentenbezogen. Merkels beste Kunden. Sehe standing Bestandsrentner mit riesigen Reisekoffern in Bahnen und Bussen. Reisen bis der Arzt kommt. Wofür? Um Merkels Tristesse zu entfliehen? Warum aber wählt Ihr sie dann?

Christa Maria Wallau | Fr., 4. August 2017 - 12:21

Antwort auf von Raimund Zoller

In Ihrem Kommentar sprechen Sie Bedeutsames gelassen aus, Herr Zoller.
Ja, so sehe ich es auch: Unsere jungen Leute werden sich mit viel schlimmeren
Dingen herumschlagen müssen als mit einer mageren Rente.
Angesichts zu erwartender Verteilungskämpfe und wachsender kultureller Unterschiede in Deutschland und Europa dürfte es zu heftigen, durchaus auch
gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen. Dafür haben unsere fabelhaften
Regierungen, Parteien, Medienmacher und Linksintellektuellen fleißig den Boden bereitet und hören nicht auf damit.
Die lustig reisenden, deutschen Rentner mit den Riesenkoffern, die teilweise im Süden überwintern, und immer noch die Merkel-CDU wählen, helfen mit ihrem mangelnden Verantwortungsbewußtsein ("Nach und die Sintflut!") tüchtig mit, ihren Kindern und Enkeln schlimmste Zustände zu hinterlassen und werden dereinst - zu recht - von ihren Nachkommen verflucht werden.

Der Personenkreis den sie ansprechen wir unglaubliche Vermögenswerte vererben. Sind ja viele Singles dabei. Da schlägt erst mal der Finanzminister zu. Aber es bleibt noch genug übrig. Wer bisher nix hat, der fällt auch nicht tief. Das soll nicht unverschämt klingen. Ist nur die Realität. Wer tatsächlich bisher lediglich von der gesetzlichen Rente lebte, war zu keiner Zeit gut gestellt. Man hat sich nur früher nicht beklagt. Zudem war der Lebensstandard viel geringer als heute. Und man musste mehr und härter arbeiten. Ich bin mir sicher. Wir schaffen das. Wenn wir uns die Statistiken genau anschauen, stellen wir fest, dass die Altersarmut im wesentlichen Migranten trifft. Wer kommt in dieser Kohorte schon auf 40 oder mehr Beitragsjahre.Viel vererbt wird da auch nicht.

horst schwickerath | So., 6. August 2017 - 12:05

Antwort auf von Claudia Martin

Dann werden die Steuerzahler die Differenz zu dem Minimum-Einkommen tragen müssen ¡

Stefan Hölker | So., 6. August 2017 - 19:14

Antwort auf von Claudia Martin

Es werden auch sehr viele, heute junge Menschen in der Altersarmut landen, nicht nur die Migranten (die aber in den meisten Fällen auf jeden Fall; von Merkels Goldjungs wird kein einziger auf 45 Beitragsjahre kommen). Die heute jungen Leute verdienen aber auch in der Breite nicht genügend brutto, um damit eine 43%-vom-Bruttolohn-Rente massenweise über die Armutsgrenze zu bringen.Dafür muss man ca. 2700€ brutto im Monat über 45 Jahre haben. Temporäre Arbeitslosigkeit, längere Krankheit oder Kinder machen diese Rechnung noch utopischer. Die heutigen Jungen sind aber zum Glück zu beschäftigt mit dem bewerten der uninteressantesten Dinge auf Facebook und viele können Mathematik nicht wirklich mehr, worauf sie nicht selten auch noch stolz sind. Zudem werden die Goldstücke massenweise mit den heute Jungen in Rente gehen, wobei jene aus Steuermitteln (Grundrente) zu erbringen sein wird, die wiederum aus Steuern wird kommen müssen. Wer wird die wohl zahlen?

Die Kinder der 68er sind als eine halt- und orientierungslose Generation aufgewachsen. Selbstverwirklichung stand und steht höher als Selbstverantwortung. Man probiert und studiert und kommt erst mit 30 Jahren in ein Einkommen, das auch ernährt. Und die wenigsten sind Mediziner und Juristen (geworden), die es aufgrund der Länge des Studiums nicht früher schaffen können oder konnten. Selbstverständlich muss diese Generation bis 75 arbeiten. Einem Dachdecker, Zimmermann etc. ist das aber nicht zuzumuten. Dafür ist die Arbeit körperlich viel zu anspruchsvoll. Und ja, Sie haben Recht - in 13 Jahren haben wir ganz andere Sorgen als die Rente. Die CDU weiß das vermutlich und redet deshalb gar nicht erst darüber. Warum auch? Und ob die Kinder der 68er die Herausforderungen bewältigen werden - man wird sehen. Vorbereitet sind sie jedenfalls nicht. Die zarten Pflanzen im amerikanischen Bürgerkrieg waren auch nicht vorbereitet, geschafft haben sie es dennoch. Schauen wir mal.

die lustig reisenden deutschen Rentner, sind keine Rentner, sondern Pensionäre, die Beamtenpensionen beziehen, aber keine Renten. Sie haben nicht in die Pensionen eingezahlt, bekommen aber durchschnittlich 71% der Besoldungen, während die Rentner immer einzahlen mußten, aber nur ca. 46% bekommen oder weniger, wenn sie über der Bemessungshöchstgrenze lagen. Vergleichen Sie einmal die Höchstgrenzen der Renten mit denen der Pensionen.
Aber Sie haben natürlich Recht, die Probleme der Zukunft sind andere. Und vermutlich werden da Renten und Sozialhilfe keine Rolle mehr spielen, weil dafür dann die Familien zuständig sind, nicht aber der Staat. Auch die Bildung, die durch die Bologna-Reformen eh schon niveau- und substanzlos geworden ist und nur noch eine leere, aufgeblasene Worthülse ist, ist dann nicht mehr Aufgabe des Staates.

Jens Rudolf | Fr., 4. August 2017 - 10:04

geht nicht mit einer proportional gleichen Verlängerung von geistiger und körperlicher Fitness einher. Diese Fähigkeiten gehen in etwa genauso oder vielleicht etwas später verloren wie vor Jahrzehnten. Während früher der Tod meistens auf dem Fuße folgte (man vergleiche nur die Altersangaben in Todesanzeigen früher und heute) bedeutet mehr Lebenszeit heute idR längere "Siechphase" von der keiner mehr was hat. Ich überlege ernsthaft mir und meinen Angehörigen dies zu ersparen indem ich mich rechtzeitig selbst verabschiede.

die Diskussion um begleitete Sterbehilfe. Diese wird nämlich von den meisten Parlamentariern aus ethischen Gründen vehement abgelehnt. Daher müssen diejenigen, die ihr Leben nach reiflicher Überlegung gern beenden wollen, zu brachialen Mitteln greifen. Sofern sie aus eigener Kraft nicht mehr dazu fähig sein sollten müssen sie dahinvegetieren, bis sie ein gütiges Schicksal - oder der liebe Gott - sie erlöst. Meiner Ansicht nach sollte es für freie Menschen, die im vollen Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten sind, ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben unter ärztlicher Begleitung geben.

Doch, es passt leider. Zwischen der Sterbehilfe und der Rentenfrage liegen nur die unerforschlichen Ratschlüsse des BUNDESTAGES und die SCHLAFMÜTZIGKEIT des STAATSVOLKES. MACHT und GEDANKENLOSIGKEIT lassen die GEWALTENTEILUNG zur ILLUSION verkommen, ETHIK und MORAL zur VISION. Meine Petition zur Sterbehilfe hat mal gerade etwa 3.000 Mitbürger interessiert. Die zwangsweise Fremdbestimmung ist gegen jede Zusicherung aus dem Geist des GRUNDGESETZES zur Richtlinie der letzen Legislaturen geworden. Der BÜRGER als Träger dieses STAATES wird in seiner Position als SOUVERÄN nicht ernst bzw. überhaupt wahrgenommen. Doch noch kurz zur Rentenfrage: Die Kasse der DRV war schon immer Reserve der jeweiligen Regierungen, ein Kassensturz der nicht ausgeglichenen Verbindlichkeiten wäre längst überfällig.Der Grundsatz " Keine Leistung ohne Beitrag und Leistung nur nach Beitrag " ist Verpflichtung. Sämtliche Sonderprojekte sind wie vers.-fremd. Zahlungen aus Steuermitteln auszugleichen: 34 Milliarden

Bernhard Kopp | Fr., 4. August 2017 - 10:13

Meine Beiträge zur gesetzlichen Rente (AN+AG-Beiträge) und meine Beiträge in ein privates Versorgungswerk (auch AN+AG-Beiträge) waren in der Summe von 40 Jahren annähernd gleich hoch. Die Rente aus dem privaten Versorgungswerk ist aber fast doppelt so hoch wie meine gesetzliche Rente. Ich habe also nicht nur Steuern in die Umverteilung gezahlt, sondern auch Rentenbeiträge. Damit ist für mich bewiesen, dass dem gesetzlichen System, dem Politiker und Beamte seit jeher nicht angehören, weil sie sich dazu zu fein sind, jede Vertrauenswürdigkeit fehlt.

@Bernhard Kopp
Was Sie da propagieren, ist vergangenheitsbezogen.
Denn gerade die privaten Altersvorsorge-Systeme haben heute enorme Schwierigkeiten, die angesparten Beiträge ihrer Versicherten einigermaßen profitabel anzulegen.
Im Ergebnis bedeutet das, daß die späteren Zahlungen durch die Geldentwertung (Inflation) bedingt niemals mehr das eingezahlte Geld zurückbringen können. Die Riester-Rente ist also demnach ein Verlustgeschäft.
Die gesetzliche Rentenversicherung jedoch ist ein Umlagesystem, daß sich an der aktuellen Lohn- und Gehaltsentwicklung orientiert, also stabil ist und bleibt.
Das nur zur Vertrauenswürdigkeit der gesetzlichen Rentenkasse.
Und noch eines: An den privaten Anlageformen ("Riester-Rente") verdienen in erster Linie die Versicherungsunternehmen und deren Außendienstmitarbeiter, während die gesetzliche Rentenkasse in öffentlich-rechtlichen Strukturen verwaltet wird und niemand dort Gewinne und dergleichen abschöpft oder hohe Provisionen kassiert.

liebe Frau Walden ist das Solidaritätsprinzip an sich,in die "Systembetreuer/manager" indes habe ich so meine berechtigten Zweifel. Oder durchblicken Sie die Geschäftsberichte/Bilanzen? Besonders Begriffe wie die der "versicherungsfremden Leistungserbringung" oder "der Griff der Politik in gut gefüllte Kassen" sowie ständige Herabsetzung der Vorhaltereserven,flößen mir nicht unbedingt Vertrauen ein.Dazu das Unvermögen eine Reform zu machen,die alle Altersversorgungen einbezieht bzw.krasse Unterschiede aufhebt,wie es z.B.im Nachbarland Österreich der Fall ist,die zwar auch noch Pensionäre haben aber das Rentenniveau angeglichen und dabei fast doppelt so hoch wie bei uns ist.Oder ein
an uns angepasstes Schweizer Modell? Doch aus Angst vor den Besitzstandswahrern
und der eigenen Courage jahrzehntelange Stagnation.Deshalb braucht es endlich
Personalwechsel ähnlich jener Firma,der Stillstand droht weil der Patriarch an der
Spitze nicht das Heft aus der Hand geben möchte. MfG

Leider ist Ihre Einlassung nur Teil einer Medaille, deren Rückseite recht unansehnlich ausschaut: das sind die üblichen Versicherungsfremden Leistungen und - weit schwerwiegender - die laufenden Entnahmen , die im Gegensatz stehen zum Grundsatz "Leistung nur bei Beitrag und entsprechend Beitrag ". Sowohl bei den Versicherungsfremden Leistungen, Vereinigungslasten > Ostrenten, und auch den Kosten für Verwaltung der GRUNDSICHERUNG liegen die Ausgleichsdefizite bei ca. 34 Milliarden minimum. Die weiteren Projekte des sozialen Ausgleichs sind ebenfalls aus Steuermitteln zu tragen. Der Mangel an Transparenz der Zahlenwerke, die Verweigerung beurteilungsfähiger Vorlagen zu STAATSVERPFLICHTUNGEN führen zu einem steten Misstrauen gegen einen STAATSAPPARAT, der sich vom STAATSBÜRGER gelöst hat und durch seine Organe ein Eigenleben führt ohne Einblick durch den BÜRGER, der die VERANTWORTUNG trägt

Alexander Wildenhoff | Fr., 4. August 2017 - 10:17

Das deutsche Rentensystem Bismarck´scher Prägung beruht auf der Grund-Annahme der Bevölkerungsverteilung des Alters wie eine Pyramide.
Zurzeit und in Zukunft wird sie bei uns aussehen wir ein Pilz. Politische Kurzschlusshandlungen wie von Frau Merkel, das Problem mit Masseneinwanderung ganz junger Analphabeten lösen zu wollen, verschärfen das Problem massiv.
Wenn die Grundannahmen nicht mehr stimmen (die Leute sterben nicht mehrt mit 65 wie 1871 und haben auch nicht mehr so viele Kinder wie damals) müssen auch die Folgeparameter geändert werden. Und zwar alle Parameter, nicht nur die Altersgrenze.
Sonst sind das nur Lösungsattrappen.

Holger Ulbricht | Fr., 4. August 2017 - 10:36

Ich bin 34 Jahre und ich muss Einhalt gebieten.
Es tut mir leid, liebe Rentner, aber ihr habt es nicht verdient.
Ihr habt Regierungen gewählt, die Jahr um Jahr die schleichenden Sozialismus vorangetrieben haben, sodass wir jetzt bei 50% Steuern und 50% Staatsquote stehen.
Ihr habt Euch von Regierungen verführen lassen, die sich mit staatlich finanziertem Fußball und Gleichstellungsbeauftragen die Zeit vertreiben, anstatt mein Land zu sichern.
Ihr habt idiotische Experten an die Macht gelassen, die die Währung um 90% inflationiert und gleichzeitig 70% Staatsschulden in Bezug zum BIP gemacht haben.
Ihr habt Bildungsinstitute nicht vor bürokratischen Nihilisten und postmodernen Neomarxisten geschützt, weswegen ich mir nach 20 Jahren Schule erneut alles selbst beibringen muss.
Es tut mir leid, aber die Schuldenpolitik muss ein Ende haben und dies kann nicht auf dem Rücken der Jugend ausgetragen werden.

Heidemarie Heim | Fr., 4. August 2017 - 12:15

Antwort auf von Holger Ulbricht

In Abwandlung des Spruchs: "Altwerden ist nix für Feiglinge!" in "Rentner werden,(was ist eigentlich mit Pensionären und Politexklusivpensionsbeziehern???), ist schon drei mal nichts für Feiglinge!" Mit dem Rentenantrag am besten gleich Termin beim Orthopäden vereinbaren oder noch besser Vertrag im Fitness Club machen um gegen die für Rentner demnächst verkürzten Grünphasen an der Fußgängerampel gewappnet zu sein.Da können wir auch gleich prima die
Gesichtserkennungssoftware testen:). Ihre Erkenntnisse lieber Herr Ulbricht zu den
Verdiensten unserer Generation Baujahr 54/58 werde ich heute noch meinem demnächst 38 Jahre an meiner grünen Seite verharrenden Ehemann weiterleiten
nach Feierabend.Dessen Verdienste darin bestehen seit 45 Jahren ab Lebensalter 17,
bis zum Erbrechen in unsere Sozialsysteme einzuzahlen u.a. seit mehr als 20 Jahren
freiwillig in die GKV,aktuell schlappe 800€ monatl.Klar,so was muß bestraft werden!
Mit nochmal 34, würde ich mich heute vom D-Acker machen! MfG

Udo Dreisörner | Fr., 4. August 2017 - 12:52

Antwort auf von Holger Ulbricht

Herr Ulbricht, klären Sie mich bitte auf wen Sie wählen. Der Politiker oder die Partei muss es ja drauf haben und gehört unbekannter Weise zu der politischen Ebene die immer die Wahrheit sagt! Respekt. So ein Pauschalurteil über die Selbst-in-Schuld-Rentner rauszuhauen ist schon erstaunlich. Welche Partei ist denn nach den Wahlen bei ihren Versprechen geblieben? Was oder wen haben Sie seit 2001 gewählt? Immer alles so gekommen wie es Ihnen versprochen wurde?

Was ist dreister?
Mein Vorwurf oder die tatsächlichen Handlungen, die ich kritisiere?
Zu Ihrer Frage:
Meine Traumpartei ist die PDV.
Realistisch fühle ich mich zwischen FDP und AfD hin und hergerissen.

Heidemarie Heim | Fr., 4. August 2017 - 16:02

Antwort auf von Holger Ulbricht

Partei der Vernunft klingt schon mal nicht schlecht mit dem Gedanken an weniger
Staat. Momentan jedoch, angesichts einem schwer zu differenzierenden Einheitsbrei von Parteigemengelage muß man auch an eine taktische Wahl denken.FDP wäre vom bisherigen Neuauftritt her nicht schlecht,verweigert aber eine deutliche Koalitionsaussage und macht wahrscheinlich den Mehrheitsbeschaffer für ein weiter so.Da für mich zu einer gesunden Auseinandersetzung in der Demokratie eine starke
Opposition gehört mit realen Gegensätzen, entscheide ich mich für die Alternative.
Gute Wahl! MfG

Udo Dreisörner | Mo., 7. August 2017 - 09:24

Antwort auf von Holger Ulbricht

Hallo Herr Ulbricht.
Sie wollten mit Ihrer DREISTEN Aussage provozieren? Das ist aber ganz schlecht mit so einer Pauschalaussage. Und selber schuld, das wird die Bahnhofsklatscher und Welcome Generation noch bitterlich bereuen. Die Programmpunkte der PDV in Puncto Einwanderer und Flüchtlinge ist für mich schon ein Wiederspruch in sich.

Raimund Zoller | Fr., 4. August 2017 - 11:18

Das Duell ist sinnentleert. HMV weidet sich in Rürup und Riester, beide Instrumente sind aus Bürgersicht lediglich Taschenfüller für Banken. Wollte der Staat wirklich Zusatzrenten fördern, müsste er zurück, erstens: zur DM und zweitens: zu massiven Steuerentlastungen.
Nur dann bekämen alle Beschäftigten endlich mehr netto vom brutto, verbunden mit anständigen Zinsen. Erst diese Kombination ermöglicht es dem Normalverbraucher, etwas furs Alter anzusparen. Die heuchlerische Politik dieser Berufslügner zum Thema Rente habe ich satt. Da reden Blinde von der Farbe. Linke Rentenkonzepte sind extrem teuer und bedeuten noch weniger netto vom brutto bei Nullzinsen im Euro. Das wird nix. Der Staat sollte nur eine Grundversorgung im Alter sicherstellen; alles andere sollte jeder selbst erarbeiten. Dafür braucht es relevante steuerliche Entlastung. Ein Staat sollte zu Vorsorgeverhalten befähigen, es aber nicht teuer erzwingen.

Yvonne Walden | Fr., 4. August 2017 - 11:23

Eine Kernwahrheit sollte bei allen Renten-Diskussionen nicht außer Betracht bleiben: Unser heutiges Umlagesystem ("Die gegenwärtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen für die heutigen Rentnerinnen und Rentner").
Wenn es jedoch in naher Zukunft immer weniger unselbständig Beschäftigte und auf der anderen Seite immer mehr Rentnerinnen und Rentner geben wird, dürfte das heutige Rentensystem kollabieren.
Es müßten also deutlich mehr Beitragszahlerinnen und -zahler in die Rentenkasse einbezahlen, um auskömmliche Rentenzahlungen zu gewährleisten.
Also müßte die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze deutlich angehoben werden (sagen wir auf 10.000 EURO oder gar 20.000 EURO Bruttoeinkommen monatlich), um mehr Geld in das System zu lenken.
Alternativ müßten deutlich höhere Bundeszuschüsse aus dem Bundeshaushalt (also aus allgemeinen Steuermitteln) in die Rentenkasse einfließen.
Absolut gerecht wäre es, wenn alle Menschen mit Einkommen von ihren Bezügen in die Rentenkasse einzahlen würden.

der Staat hat bisher nicht effizient wirtschaften können? Welch Wunder. Das hätte ja niemand ahnen können. Ihr Vorschlag, die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben, ist nicht schlecht. Aber ich halte das Konzept einer jeden staatlichen Versicherung für ökonomisch veraltet und auch unmoralisch. Der Staat sollte Leben und Eigentum schützen und schafft ja nicht einmal das. Daß irgendwelche Bürokraten mein Leben auf Jahrzehnte im Voraus planen ist irrwitzig. Einer Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze würde ich nur im Gegenzug zu radikalen Marktreformen zustimmen. Also Ende des Fiat-Money-System, Ende des Schulzwangs, Ende der Energiewende, Erleichterung des Kündigungsschutzes oder Endes des Mindestlohns. Das Planwirtschaftssystem ist bereits an seine Ende angekommen. Noch "mehr Geld in das System" zu stecken ist eine schlechte Idee, was das System nicht besonders effizient ist und auch im Widerspruch zur individuellen Freiheit steht.

Immer schön zuende denken, Frau Walden, hohe Beitragsbemessungsgrenzen, führen auch zu hohen Renten. Hohe Beitragsbemessungsgrundlagen sind nur in der 1. Phase gut, sobald die Ansprüche fällig werden, verschärfen sie das Problem. Hohe Beitragsbemessungsgrenzen ohne entsprechende Ansprüche sind nur eine Sondersteuer (wie der Zwangsbeitrag der ARD etc. ) und dazu noch für eine eingegrenzte Gruppe, die auf jeden Fall gleichheitswidrig wäre und damit gegen Art 3 I GG verstoßen würde.

Da bin ich anderer Ansicht.
Deutschland sollte sich bei der Altersvorsorge am Schweizer Modell orientieren, wenngleich dieses Modell nicht 1 : 1 auf Deutschland übertragbar sein dürfte, denn die Schweiz ist bekanntlich eine Eidgenossenschaft und kein "sozialer Bundesstaat" wie Deutschland.
Es führt mittelfristig sicherlich kein Weg daran vorbei, die Beitragsbemessungsgrenze massiv anzuheben, um die Rentenkasse nicht austrocknen zu lassen.
Alternative wäre eine stärkere Steuerfinanzierung der Altersversorgung, also eine Erhöhung der Haushaltszuschüsse zur staatlichen Rentenversicherung.
Die Rentenhöhe würde auch weiterhin - wie ja auch bisher - gedeckelt werden, daß heißt, die Ansprüche auf eine Höchstrente wachsen nicht in den Himmel.
Das ist ja auch beim Schweizer Modell so.
Die Gefahr, daß dieses Rentensystem verfassungswidrig sein könnte, sehe ich nicht, denn auch heute zahlen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach ihrem Einkommen gestaffelte Beiträge in die Rentenkasse ein.

Raimund Zoller | Fr., 4. August 2017 - 11:26

Herr Kopp, Herr Wildenhoff,
vielen Dank für den zutreffenden, faktenbasierten, sachlogischen Zugang zum Thema. Die Systemlüge von der sicheren Rente erschreckt mich seit vielen Jahren. Nicht in eigener Sache aber wegen der vorsätzlichen Tarnung und Täuschung der Betroffenen durch die politische Klasse. Das gesamte System umlagefinanzierter Rente ist nicht mehr zeitgemäß. Einen weiteres Argument möchte ich beisteuern. Umlagefinanzierung bedeutet immer eine Verschiebung von Risiken zwischen den Generationen. Diese Verschiebung ist ihrerseits riskant und auch nicht gerecht. Warum sollen Boom- und Rezessionsphasen weiterhin geglättet werden, um Erwartungshaltung anzugleichen?

Wolfgang Tröbner | Fr., 4. August 2017 - 11:33

Frau Marquardt bzw. die SPD sich nicht am Schweizer Drei-Säulen-Rentensystem orientieren, wenn sie das derzeitige Rentensystem reformieren wollen. Insbesondere die erste Säule, eine obligatorische umlagefinanzierte Versicherung für die ganze Bevölkerung (hier müssen ausnahmslos alle einzahlen, auch Beamte und Selbständige) müsste doch perfekt zu dem Hauptwahlkampfziel der SPD, mehr Gerechtigkeit, passen. Mit einer solchen Versicherung ließe sich beispielsweise mehr Gerechtigkeit zwischen Beamten und Arbeitnehmern bei der Altersversorgung schaffen. Auch den vielen Selbständigen, die sehr häufig mit dem Problem Altersarmut konfrontiert sind, könnte man helfen. Warum also nicht? Will man die Beamten als Wähler nicht verprellen?

Das Schweizer System einer ausgewogenen Altersversorgung könnte auch für Deutschland Vorbild sein.
Allerdings ist die Schweiz eine Eidgenossenschaft und kein Bundesstaat mit spezieller sozialer Ausprägung.
Und was die Beamtinnen und Beamten betrifft (gilt gleichermaßen für Politikerinnen und Politiker): Derartige Neuregelungen können nur für die Zukunft wirksam werden, daß heißt für den Altbestand ändert sich nichts.
Alle künftigen Beamtinnen und Beamten würden in in die neu geregelte Altersvorsorge einbezogen.
Aber auch die sogenannten Besserverdienenden sollten - wie in der Schweiz - in die gemeinsame Rentenkasse einzahlen, und zwar von allen Einkünften und Einkunftsarten anteilig.
Das wäre mit Sicherheit sozial-gerechter als unser Drei-Klassen-Rentenrecht.

Dass Beamte auf einen Teil ihres Lohnes verzichten, damit sie die Pensionsansprüche bekommen, oder? Sie zahlen genauso ein. Wenn Sie in die Rentenkasse einzahlen sollen, dann müssten sie erstmal drastisch das Gehalt erhöhen, damit sie noch dasselbe Brutto-Gehalt haben, oder wollen Sie das Gehalt von Lehrern um 20% verringern? Das wird für Sie und ihre Kinder nicht gut ausgehen.

Sie wissen aber schon, dass Beamte weder Soli, Praxisgebühr, noch angemessene Krankenkassenbeiträge zahlen od. zahlten und bei uns in D zu den Spitzenverdienern & gemessen an ihrer Leistung im Einkommen noch vor den Selbsständigen liegen.
Das Schweizer Modell ist mehr als Überfällig !!

mfG

Über Beamtinnen und Beamte und ihre Alimentation, also ihre lebenslange finanzielle Unterstützung, für die Beamtinnen und Beamte ihrem Dienstherrn (Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts) lebenslange Treue (Dienst- und Treueverhältnis) schulden, wird viel Falsches kolportiert.
Falsch ist, daß Beamtinnen und Beamte keinen Solidaritätszuschlag zahlen. Sie zahlen ihn wie alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch.
Praxisgebühren fallen für privat versicherte Patientinnen und Patienten nicht an. Stattdessen werden die Beihilfen des Dienstherrn je nach Besoldungsgruppe bis zu 300 EURO jährlich gekürzt.
Beamtinnen und Beamte zahlen keine Krankenkassenbeiträge, weil sie sich überwiegend privat gegen Krankheit versichern. Sie erhalten jedoch keine Arbeitgeberzuschüsse zu den Versicherungsbeiträgen. Stattdessen stehen ihnen Beihilfen (je nach Familienstand 50 bis 70 vom Hundert der Krankheitskosten) zu.
Alles im allem gerecht, oder?

Bernd Peters | Fr., 4. August 2017 - 11:55

Die Cicero Seite ist mit gewinnspielwerbung verseucht. Man kann die Seite nicht mehr öffen - Popup mit iPhonegewinnspielbetrug blockiert das öffnen. Tun sie etwas! Danke.

Kirsch | Fr., 4. August 2017 - 12:20

Antwort auf von Bernd Peters

vielen Dank für Ihren Hinweis. Das Problem ist uns bekannt und wir arbeiten bereits an der Behebung.

Mit freundlichen Grüßen, CT, Online-Redaktion

Bernhard Marquardt | Fr., 4. August 2017 - 12:15

Die Erhöhung des Renteneintrittsalters ist nicht als eine Rentenkürzung. Ein österreichischer Facharbeiter mit einem Jahreseinkommen von ca. 50 Tsd. Euro bekommt eine um ca.40 Prozent höhere Rente als sein deutscher Kollege. Hauptursache dafür ist die Lüge der Politik im Rahmen der Wiedervereinigung. Damals hat man, um eine unpopuläre Steuererhöhung zu umgehen, die entscheidenden Kosten für die „Neubürger“ in die Sozialsysteme versteckt. 20 Millionen landeten für den Staat kostenneutral in Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, ohne jemals dort einbezahlt zu haben. Österreich hat dieses Problem nicht. Jüngstes Beispiel solcher Politik ist die Rentenanpassung für die Ostrenten. Wiederum werden ausschließlich die Beitragszahler der Rentenversicherung für dieses Wahlgeschenk aufkommen.

dass die Rente umlagenfinanziert wird und von den Beiträge der derzeit arbeitenden rebtenversicherungspflichtigen Generation finanziert wird und nicht von irgendwelchen Rücklagen früherer Jahre. Die Geburtenrate in der ehemaligen DDR war weit höher als im übrigen Bundesgebiet, so dass theoretisch eine hohe Anzahl von Beitragszahlern dazukommen sind. Leider wurde dieser Effekt durch den Niedergang der ostdeutschen Wirtschaft und die dadurch erhöhte Arbeitslosigkeit zunichte gemacht, weil CDU/CSU und FDP den Grundsatz “Rückgabe vor Entschädigung“ strikt durchgezogen haben. Damit war es in den wirren Übergangszeiten selbst den erfolgreichsten Unternehmen nicht mehr möglich, auf dem Markt zu bestehen, wenn der Alteigentümer das nicht unterstützt hat.

Torsten Knecht | Fr., 4. August 2017 - 22:48

Antwort auf von Karin Zeitz

Die Treuhand hat die Ex-DDR industriell ausbluten lassen, auf wiss. Ebene hat dafür die alte BRD-Riege gesorgt. Und Ministerien u. sonstige Stellen wurden von "Wessis" besetzt.

Heute ist der Osten ein einziges Leih-u. Zeitarbeits Unternehmen mit flächendeckender Ausbreitung. Nie u. nimmer können so "Renten" "verdient" werden, die Altersarmut verhindern.

Alles politisch so gewollt!

Bernhard Marquardt | Fr., 4. August 2017 - 12:16

Das Rentenniveau des gesetzlich Versicherten liegt 2017 bei 44,7 %, die Beamtenpension bei 71,75 % des letzten Bruttoeinkommens. Die Vermögensrechnung des Bundes weist Ende 2016 per Grundgesetz gesicherte Zusagen für Pensionen und Beamtenbeihilfe in Höhe von 647 Mrd. Euro aus (für Verwaltungsbeamte, Richter, Soldaten ehemalige Postbeamte und Bahnbeamte). Dem stehen Rücklagen in Höhe von 14 Mrd. Euro entgegen. Mit 85 Prozent weitaus mehr Beamte, etwa Lehrer und Polizisten, beschäftigen die Länder. Angaben zu deren Ansprüche oder zu vorhandenen Rücklagen sind nicht bekannt. Ein Unternehmer, der für zugesagte Betriebsrenten keine adäquaten Rücklagen bildet, macht sich strafbar. Unser Staat steht offenbar über dem Gesetz.

völlig richtig, warum sollte er also Zusagen zu Betriebsrenten machen? die Idee der Betriebsrenten, von den der Staat träumt, hat er selbst zertrümmert mit seine Steuer- und Wirtschaftspolitik. Und mit der Erhöhung des Renteneintrittsalters zertrümmert die Politik das bisher funktionierende Modell fester Arbeitsverhältnisse völlig. Es wird dann nur noch in Ausnahmefällen feste Arbeitsverhältnisse geben (außer beim Staat) , weil es für die freie Wirtschaft fixe Kosten sind, die im schlimmsten Fall das Unternehmen in den Zusammenbruch treiben. Ein langjähriger älterer Arbeitnehmer mit einem entsprechend höheren Entgelt, ist für ein Unternehmen weniger sinnvoll als ein jüngerer, billigerer, innovativerer Mitarbeiter.
Dem wird damit nämlich der Zugang verbaut.
Grundsätzlich sollte sich die Politik auf die Kernaufgaben des Staates beschränken:
wenige klare, transparente Gesetze = Deregulierung (seit Jahrzehnten versprochen)
innere und äußere Sicherheit, weniger Staatsquote

Bernhard Marquardt | Fr., 4. August 2017 - 12:17

Die demographische Entwicklung. Während es in der Nachkriegszeit kein Problem war, die kriegsbedingt „ausgedünnte“ ältere Generation aus den Einkünften der Jüngeren zu versorgen, hat sich im Laufe der Jahre die Alterspyramide längst ins Gegenteil verkehrt. Das damit verbundene Scheitern des „Generationenvertrags“ ist seit langem bekannt. Das wird aber von verantwortungslosen Politikern aller Couleur aus Angst vor verschreckten Wählern hartnäckig verdrängt. Schon Norbert Blüm musste bei seiner Plakataktion „Die Rente ist sicher“ klar sein, dass das höchstens seine eigene Altersversorgung betraf. Die nachfolgenden Generationen sollen sehen, wie sie das immer weiter anwachsende Problem lösen. Sie werden den Generationenvertrag schlichtweg nicht einlösen können. Und zu Recht der heutigen Generation zum Vorwurf machen.

Bernhard Marquardt | Fr., 4. August 2017 - 12:19

Was droht, ist ein brutaler Generationenkonflikt. Mit der Altersarmut größerer Bevölkerungsteile ist zu rechnen. Denn welcher Harz-4 oder Niedriglohn-Empfänger, welcher Minijobber oder „Aufstocker“ konnte Rücklagen zur Aufbesserung seiner Rente bilden? Also muss deren Mindestrente aus steigenden Sozialabgaben der Beitragszahler finanziert werden. Zudem stetig steigende Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung führen zur finanziellen Überforderung der Jüngeren. Ganz zu schweigen von steigenden Sozialausgaben bzw. einer höheren Steuerlast infolge von Ausgaben für Flüchtlinge, Asylanten und EU-Zuwanderern. 2030? Da gab es bei ARD und ZDF vor Jahren einen ebenso visionären wie dramatischen Dreiteiler zum Thema Alter-Rente-Gesundheit „2030-Aufstand der Alten“. Seltsamerweise ist dieser Film nicht mehr greifbar.

... der sollte längst da sein, Herr Marquardt.

Wohlstandsrentner sind sich bewusst, das es Ihnen sehr gut geht u. ihre niedriglohnbeziehenden Kinder o. Enkel eben nicht.

Der "brutale Generationenkonflikt" ist m. E. ein stiller Konflikt der Endsolidarisierung u. a. der Rentner-Generation gegen die Jungen. Die Jungen "müssen" zahlen, die Rentner aber "müssen" nicht eine Rentenhöhe/Pensionshöhe annehmen, die den Lohn derzeitiger Arbeitnehmer übertrifft, die deren Rente finanzieren.

R. könnten eine andere Partei wählen o. protestieren statt Urlaub machen usw. ... machen sie aber nicht. Weil sie noch möglichst lange u. gut leben wollen.

H4, Riester-Lüge, prekäre Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit, demographische Entwicklung, ungleiche Töpfe, weniger Steuern auf Kapital als Arbeit .... die umlagefinanzierte Rente ist sicher, weil wir es uns leisten können aber die Politik nicht will. Die "Grundsicherung" im Alter wird deshalb der Regelfall. Dafür ist das Leben mit Armut kürzer.

Reinhard John | Fr., 4. August 2017 - 13:59

Wenn Müller Vog von der Ernährung von Rentnern spricht, lässt er die Tatsache voll unter den Tisch fallen, dass Rentner einen Grossteil ihrer Altersbezüge selbst erarbeitet hat! Ganz anders sieht das bei den 1.85 Mio. Beamten in Deutschland, die nichts für ihre Altersvorsorge tun, privat Krankenversichert sind und davon nur 30% selbst im Ruhestand zahlen müssen, die Kranken Beihilfe und viele andere Vorteile genießen. Die werden mit 650 Milliarden Euro im Jahr von uns alimentiert. Das Verschweigen alle Parteien, weil Politiker und Parlamentarier oft selbst Beamte sind. Dieses Tricksen und Lügen der Politik wird sich rächen. Wenn Schulz von Gerechtigkeit spricht, meint der das Thema sicher nicht. Ich habe Schulz diesbezüglich angeschrieben, er schweigt immer noch!

Joachim Fehr | Fr., 4. August 2017 - 14:04

Die beiden Kontrahenten sind ja vielleicht ganz ehrenwert. Aber es gibt weit mehr als zwei Alternativen. Bei diesem vielschichtigen Thema ist mir die Reduktion auf zwei Meinungsfinder zu armselig und entspricht nicht dem Anspruch Ihrer Zeitschrift. In der Vielzahl liegt die Auswahl als Grundlage unserer freiheitlichen Demokratie. Also Butter bei die Fische.
Cicero = hoffentlich weiterhin Qualtätsjournalismus oder leider vielleicht doch auch auf dem Wege dem Zeitgeist zur Vereinfachung zu folgen. Was würde Matthias Heitmann dazu schreiben? Dahrendorf würde diese Beschränkung auf Hugo Müller-Vogg und Marquardt als Verzicht auf Pluralität beschreiben. Mehr Vielfahrt lautet meine Forderung an die Schwester und Brüder in der Cicero-Redaktion.

Manfred Steffan | Fr., 4. August 2017 - 14:05

eines wie auch immer festgelegten Renteneintrittsalters nicht auf das Niveau des soziokulturellen Existenzminimums kommen? Das werden angesichts gebrochener Erwerbsbiographien mehr werden. Derzeit wird ihre Minirente mit "Grundsicherung im Alter" aufgestockt. Auf diese wird jedoch jegliche Eigenvorsorge und Eigenleistung angerechnet (von Rechts wegen müsste sogar das Flaschenpfand, das alte Menschen einsammeln, angerechnet werden), und das demotiviert zur Eigenvorsorge, zumal besagter Personenkreis nahezu zwangsläufig zu den Geringverdienerern gehört, denen Eigenvorsorge ohnehin schon extrem schwer fällt. Könnte die Eigenvorsorge jedoch anrechnungsfrei auf die Grundsicherung "draufgesattelt" werden, wäre der schlimmste Fehler des derzeitigen Systems behoben und ein wichtiger Schritt gegen Altersarmut getan. Könnte in einem "reichen Land" der Staat nicht wenigstens seinen alten Bürgern dieses Zugeständnis machen?

... dafür muss man bei 8,50 Stdlohn 40 h VZ - Stelle u. 45 Jahre gearbeitet u. damit eingezahlt haben, um auf 950 Euro zu kommen.

Ist zu schaffen, aber im unteren Eink-niveau bei gebrochenen Erwerbsbiographien o. Krankheit usw. kaum möglich. Es läuft auf Grundsicherung als "Grundeinkommen im Alter" hinaus. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Österreich eine Schweinerei ohne gleichen.

Werner Schick | Fr., 4. August 2017 - 14:54

Werter Herr Zoller,
bisher habe ich ihre Kommentare sehr geschätzt.
Doch ihre Rentnerbeschimpfung missfällt mir sehr.
Woher wollen sie wissen, dass Rentner Merkelwähler sind. Können sie mir sagen worauf sich ihre Behauptung stützt, oder sind sie in der Wahlkabiene dabei. Alles andere ist aus meiner Sicht Kaffeesatzleserei und daher nicht seriös.
Mit welchem Recht missgönnen sie den Rentner ihre Reisen. Sie haben ein Leben lang dafür gearbeitet, um sich solches leisten zu können.
Missgunst ist ein schlechter Lebensbegleiter werter Herr Zoller. Sie sind genau auf die Fallen der Mächtigen hereingefallen, die einzelnen Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuhetzen und gegeneinander auszuspielen nach dem Motto divide et impere. Nur wenn die Bevölkerung sich nicht auseinanderdividieren lässt, ist sie stark genug und kann den Mächtigen Paroli bieten.
Werter Herr Zoller denken sie einmal in Ruhe darüber nach, es kann nicht schaden.

Dimitri Gales | Fr., 4. August 2017 - 15:33

Viele Menschen, zu denen auch ich gehören werde, können noch lange nach dem 65. Lebenjahr in ihrem Beruf arbeiten, ein Dachdecker oder Bauarbeiter wohl kaum; diese Leute sind einfach physisch verbraucht. Mit anderen Worten: der Eintritt muss unbedingt flexibler werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Arbeitslose über 50jährige nur schwer wieder eine annähernd gleichwertige Stelle finden, die Ausgrenzung dieser Kategorie ist nach wie vor gegeben. Für diese Menschen sollte man etwas tun, aber dabei nicht auf SPD-Schulz hören - der lieferte zu diesem Thema nur unadäquate, realitätsferne Apparatschik-Ideen.

Karin Zeitz | Fr., 4. August 2017 - 15:35

dass die Rentenversicherung zahlreiche Leistungen erbringen muss, die dem Grunde und der Höhe nach rein gar nichts mit ihr zu tun haben, sondern eigentlich steuerfinanziert werden müssten. Eines der vielen Beispiele ist die Mütterrente, die an alle Mütter gezahlt wird - ob sie jemals Rentenversicherungspflichtig waren oder nicht. Von solchen Leistungen müsste sie entlastet werden. Wünschenswert wäre auch eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen; für Beamte könnte man eine Übergangsregelung schaffen, damit sie nicht schlechter gestellt werden. Meiner Ansicht nach ist die Diskussion über die Alterspyramide und die sinkende Anzahl der Beitragszahler nicht zielführend. Beachtet man die Entwicklung der Produktivität in Industrie und Landwirtschaft, so stellt man fest, dass immer weniger Menschen benötigt werden, um die materiellen Güter herzustellen. Die Industrie 4.0 wird mit der Freisetzung vieler Arbeitskräfte einhergehen, o dass es sich nur noch um ein Verteilungsproblem handelt.

Wolfgang Mücke | So., 6. August 2017 - 16:05

Antwort auf von Karin Zeitz

Mit der Rentenversicherung hat sich der Generationenvertrag umgekehrt. Früher war es so: Die aktive Generation versorgte ihre Eltern und wurden dafür später von ihren Kindern versorgt. Wer keine Kinder hatte, musste bis zum Tod arbeiten oder fürs Alter sparen. Dass bei der Rentenversicherung Kinderlose im Alter versorgt werden, ist die einzige Versicherungsleistung. Seit es die Pille gibt, wird der Versicherungsfall meist vorsätzlich herbeigeführt. Das Ergebnis ist, dass die Mutter, die 5 Kinder aufzieht, eine Minirente erhält und das kinderlose Ehepaar oder der Single seine Rente von den 5 Kindern der Mutter erhält. War früher derjenige im Alter gut versorgt, der viele Kinder hat, ist jetzt derjenige im Alter gut versorgt, der keine Kinder hat. Das Rentensystem müsste deshalb total reformiert werden und wieder auf die Füße des Generationenvertrages gestellt werden. Dann wäre eine auskömmliche Rente auch finanzierbar.

Martin Michael | Fr., 4. August 2017 - 20:56

Ist niemals erfolgreich.
Auf der einen Seite gehen die Babyboomer in Rente auf der anderen Seite müssen wir Millionen Migranten alimentieren, was pro 100.000 so ca. 3,4 Mrd. € kostet. Die Gesellschaft so wie wir sie kennen wird implodieren. Ein Diener seines Staates muss es egal und auch unschöne Bilder produzieren

helmut armbruster | Sa., 5. August 2017 - 08:25

da bin ich mir sicher.
Ebenso wie die Rente eines Norbert Blüm.
Denn beide hängen nicht an den staatlichen Zwangsversicherungssystemen, unterliegen daher Sonderregelungen.
Erst wenn der Staat bankrott wäre, wären auch diese beiden Renten nichts mehr wert.

Claudia Martin | Sa., 5. August 2017 - 09:54

Es wird bei der Rentendebatte übersehen, dass es sich um ein temporäres Problem handelt. Die vielen Rentner die wir in den nächsten 30 Jahren haben werden, werden nicht ewig leben. Es werden dann für eine sehr lange Zeit geburtenschwache Jahrgänge nachrücken. Zudem sorgen diese Jahrgänge für Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Merkt man bereits jetzt. Unser Problem ist der Import von Armut durch Masseneinwanderung. Grundsicherung für alle, die es zu uns schaffen. Unser Sozialsystem erfordert viele Beitragsjahre. Welcher Migrant kommt schon auf 40 Arbeitsjahre? Wir können uns auf interessante und harte Verteilungskämpfe freuen.

Karen Elliot | Sa., 5. August 2017 - 18:50

Das Problem dieser Diskussion ist, dass die meisten Menschen nicht verstehen, wie Rente volkswirtschaftlich funktioniert. Menschen in Deutschland werden in 30 Jahren soviel Waren, Wohnungsraum und Dienstleistungen konsumieren können, wie zu diesem Zeitpunkt produziert wird. Wenn ein einzelner bis dahin Geld zur Seite legt, bekommt er mehr von diesem Kuchen ab, aber der Kuchen wird davon nicht größer. Wenn alle für die Rente sparen, wird ebenfalls in Zukunft nicht mehr produziert, es kann sich maximal die Verteilung der Kuchenstücke ändern. Man kann das Geld natürlich im Ausland anlegen, und dann hoffen, dass es in 30 Jahren noch da ist...
_Alle_ Rentensystem müssen die aktuelle Produktion auf Arbeiter und Rentner usw. verteilen. Wenn die Renten sinken, obwohl die Gesamtwirtschaft wächst, heisst das nicht, dass zu wenig Leute arbeiten, sondern dass die Verteilung der Produktion geändert wurde. Dass nur Umlageverfahren sinnvoll sind, ist bei Experten Konsens.

Ich ergänze mich mal selbst:
Also: Die Größe des zu verteilenden Kuchens bleibt im Großen und Ganzen die selbe, egal was für ein Rentensystem wir haben. Wie viele Leute tatsächlich arbeiten (steigt seit Jahrzehnten) und wie viele Stunden insgesamt gearbeitet wird (blieb die letzen 20 Jahre glaub ich gleich) ist dabei nicht so wichtig: wichtig ist, wie viel insgesamt produziert wird, also die Produktivität. Genauso, wie heute eine verschwindend geringe Zahl von Bauern genug produziert, um alle zu ernähren, können auch wenige Arbeiter genug produzieren, wenn sie nur produktiv genug sind.
Übrigens: wenn es heutigen (!( Rentnern schlecht geht, hat das nichts (!) mit Demographie zu tun - eben weil heute tatsächlich eher mehr Leute arbeiten als früher. Es ist ein Verteilungskampf, der viel damit zu tun hat, wer glaubt auf wieviel Anrecht zu haben. "Besitzstandswahrung" (Personen außerhalb der gesetzlichen Rente) vs. "zu kurz gekommen" (gesetz. Rente).

Joachim Kretschmer | Sa., 5. August 2017 - 21:21

Die heutigen Rentner werden von unserem Staatsfernsehen eingeschnullert und dann kann wieder weiter gemerkelt werden, so wird es kommen.

helmut armbruster | Mo., 7. August 2017 - 08:25

die Millionen "Flüchtlinge" mitsamt Familiennachzug, die AM nach hierher eingeladen hat, würden für immer hier bleiben. Da sie "integriert" werden sollen ist davon auszugehen, dass genau das passieren wird.
Dann würden sie auch früher oder später in Rente gehen.
Aber mangels Qualifizierung für den deutschen Arbeitsmarkt werden die meisten nie etwas eingezahlt haben, oder jedenfalls nicht genug.
Sie werden also Leistungen erhalten, obwohl sie nie etwas eingezahlt haben.
So etwas verträgt auf die Dauer kein Solidarsystem.

Raimund Zoller | Mo., 7. August 2017 - 13:51

Guten Tag, Herr Schick,
es geht mir mitnichten um Rentner-Bashing! Leider ist Statistik brutal. Glückwunsch, Frau Wolf, Sie sind eine standhafte Rentnerin! Natürlich wählen nicht alle Rentner die Unaussprechliche. Aber leider tun es viel zu viele. Statistisch betrachtet sind leider Frauen mittleren und höheren Alters die größte Wählergruppe, wobei die Zustimmungswerte mit steigendem Lebensalter steigen. Männer wählen sie generell weniger, aber auch da gilt, es sind vor allem Rentner, die sie wählen. Nach jeder Wahl wird penibel ausgewertet, wer, wen gewählt hat. Natürlich ist es Statistik. Aber Fakt ist auch, viele haben sie gewählt und die Jungen eher weniger. Die Jugend wählt linksgrün oder AfD. Auch da gilt, junge Männer eher AfD, Frauen eher linksgrün. Mir ist bewussst, dass Verallgemeinerungen manchmal verärgern. Strategen dürfen aber nie am Einzelfall kleben. Es zählt die Verallgemeinerung auf solider Datengrundlage. Nachwahlstatistik ist da ziemlich belastbar.

Frank Goller | Di., 8. August 2017 - 11:00

Vielleicht hat Kimi aus Nordkorea mit "Unterstützung" anderer Staaten bis dahin schon dafür gesorgt das es weniger Rentner gibt, die Forderungen stellen. Damit wäre das Problem zur Zufriedenheit aller gelöst. Ich habe das Gefühl man arbeitet intensiv daran.

Thomas Wendt | Do., 10. August 2017 - 15:31

Die CDU sagt nichts zu den Renten, weil sie weiß, sie würde die Wahl verlieren. Ich erwarte noch stärkere Einschnitte: Rentenhöhe sinkt auf 40 % des durchschnittlichen Nettoeinkommens. Da Frauen länger Leben als Männer bekommen sie später, als jetzt üblich, Rente.

... ja krass, Herr Wendt, denn i. d. R. bekommen Frauen sowieso weniger, weil sie im Durchschnitt nicht so viel verdienen wie Männer.

Praktisch haben wir eine Grundrente u. die heisst "Grundsicherung" (im Alter), falls die Rente nicht reicht. Und die wird in Zukunft bei vielen nicht reichen, weil die selbst mit Vollzeitarbeit u. Niedriglohn kaum klarkommen. Dazu null Zinsen, Inflation, kalte Progression, kaum Vorsorge, kein Wohneigentum ... Ende: Grundsicherung plus Tafel in Kombination mit Minijobs o. Flaschenpfand Sucherei.

Die Zukunftsprobleme haben wir Schröders A2010 zu verdanken, der hat nämlich den Arbeitsmarkt dereguliert damit die Löhne in den Keller gehen. Da kommen wir nur raus, wenn der Mindestlohn entsprechend der Wirtschaftskraft unseres Landes angehoben wird. Doch davor haben Merkel u. Schulz nicht das Rückgrat. Die knicken ja schon bei selbstverschuldeten Gesetzesbrüchen der Autolobby ein.