US-Präsident Donald Trump steht vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 27.05.2017 beim Familienfoto der G7 Staaten mit den Outreach-Partnern in Taormina auf Sizilien
Trump-Kritikerin Angela Merkel: jonglieren mit antiamerikanischen Motiven / picture alliance

Wahlkampf - Merkels Spiel mit dem antiamerikanischen Feuer

Kolumne: Grauzone. In Donald Trump hat die Bundeskanzlerin den letzten Trumpf von Martin Schulz erblickt und ihren SPD-Konkurrenten bei der Amerikakritik gleich ausgestochen. Für den Wahlkampf mag der eiskalte Schritt erfolgsversprechend sein, auf lange Sicht aber ist er gefährlich

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Antiamerikanismus geht in Deutschland immer. Denn kaum etwas eint das gesunde Volksempfinden von links bis rechts außen so sehr wie das Ressentiment gegenüber „dem Ami“. Weshalb das so ist, ist offensichtlich: Für sozialistisch oder links fühlende Menschen sind die USA der Hort von Kapitalismus, sozialer Kälte, Ausbeutung und Imperialismus. Für Konservative oder Rechte hingegen stehen die Vereinigten Staaten für Massengesellschaft, kulturelle Verflachung, für Künstlichkeit und Entwurzelung.

Es war also kein Wunder, dass die nüchterne Analytikerin Angela Merkel in der antiamerikanischen Karte den letzten möglichen Trumpf des stark angeschlagenen Martin Schulz erblickte – und ihn eiskalt ausstach, indem sie unverfroren selbst mit antiamerikanischen Motiven jonglierte.

Trump, ein Geschenk für Wahlkämpfer

Tatsächlich musste Donald Trump den Wahlkampfstrategen im Willy-Brandt-Haus wie ein Geschenk des Himmels erscheinen: Auch wenn Trumps Protektionismus und Freihandelskritik in weiten Teilen sehr sozialdemokratisch daherkommen – kaum eine Gestalt verkörpert den hässlichen Ami besser als der zu groben Parolen neigende Immobilienmilliardär.

Nichts lag also aus Sicht der nicht zu übertriebener Prinzipienreiterei neigenden Merkel näher, als den zu erwartenden Wahlkampfschachzug der Sozialdemokraten – ein einiges, soziales und ökologisches Europa gegen das böse, rücksichtslose Amerika – auszukontern. Ein unverantwortliches Spiel mit dem Feuer, doch auch darin hat die Kanzlerin ja Übung.

Als Menetekel musste Merkel Gerhard Schröders legendärer Wahlkampf von 2002 gelten. In Endlosschleife hämmerte der damalige Kanzler auf den Marktplätzen der Republik den Wählern ein, nur unter seiner Regierung gäbe es keine deutsche Beteiligung an einer Invasion im Irak – auch mit einem UN-Mandat nicht.

Dass eine solche Beteiligung, gar mit Bodentruppen, gar nicht zur Debatte stand, spielte dabei keine Rolle. Herausforderer Edmund Stoiber wurde kalt erwischt. Und Schröder rettete sich auf einer Welle anti-amerikanischer Ressentiments ins Kanzleramt. Den diplomatischen Kollateralschaden nahm er dabei lächelnd in Kauf.

Machiavellistin Merkel

Genau so etwas sollte Merkel nicht passieren. Einmal mehr hat die Machiavellistin bewiesen, wie lernfähig sie ist – und wie skrupellos sie Positionen ihres politischen Gegners geradezu antizipiert, solange es dem Machterhalt dient. Dass sie dabei zumindest damit kokettiert, den Transatlantizismus aufzugeben, den letzten programmatischen Markenkern der CDU, rührt sie dabei offensichtlich wenig.

Denn wie gesagt: Antiamerikanismus geht in Deutschland immer. Spätestens seit der Niederlage im Ersten Weltkrieg stehen die USA hierzulande für so ziemlich alles, was verachtenswert ist. Lediglich für zwei Jahrzehnte, zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den sechziger Jahren, schien diese Deformation der Wahrnehmung durch Wirtschaftswunder, Rock’n’Roll und John F. Kennedy überwunden – nur um mit „68“ („USA, SA, SS!“) umso heftiger wieder aufzubrechen.

Einzig CDU, FDP und das sie tragende Bürgertum waren unter dem Eindruck des Ost-West-Konfliktes und dem durch ihn befeuerten Anti-Kommunismus auch nach „68“ Eckpfeiler des Transantlantizismus. Doch auch diese Zeiten sind anscheinend vorbei. Spätestens seit George W. Bush gehört es selbst in bürgerlichen Kreisen wieder zum guten Ton, antiamerikanischen Ressentiments freien Lauf zu lassen.

Kritik als Kulturkampf

Denn Kritik an einer amerikanischen Regierung ist das eine. Antiamerikanismus aber das andere. Und Kritik, die als Kulturkampf daherkommt, vor Stereotypen strotzt und die Ebene der Sachlichkeit schon lange verlassen hat, ist eben keine Kritik, sondern von Vorbehalten und Animositäten geprägte Verachtung, die sich nur sehr unzulänglich hinter Sachargumenten zu verschanzen sucht.

Das Ressentiment ist, wie Nietzsche so schön formulierte, ein Schielen der Seele. Und die deutsche Seele schielt erheblich, wenn es um Amerika geht. Deshalb auch können die Amerikaner machen, was wie wollen: Globalisierung oder Protektionismus, militärische Intervention oder Nichteinmischung, starke Führungsrolle oder Lastenverteilung auf Bündnispartner – der Ami macht’s immer falsch, denn so ist er halt, der Ami.

Wie jedes Ressentiment ist auch der deutsche Antiamerikanismus ein Blick in den Abgrund der eigenen Befindlichkeit. Die USA stehen darin als ein Symbol für die Moderne schlechthin. Doch statt ehrlich die sicher vorhandenen Ambivalenzen der Moderne zu diskutieren, arbeitet man sich hierzulande an dem Popanz „Amerika“ ab. Das ist unreif und gefährlich dazu. Denn die Vorstellung, es gäbe ein Europa, das eigenständig für seine Sicherheit sorgen könnte, ist ebenso abwegig wie der Traum von einem Westen ohne die USA. Amerika braucht Europa nicht, aber ohne Amerika wird Europa nicht lange Europa bleiben.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Robert Müller | Sa., 3. Juni 2017 - 11:20

Sorry, das sehe ich anders. Imho ist es die linke Presse gewesen, die das Thema Trump massiv seit Monaten hochgezogen hat. Und Merkel surft jetzt auf dieser Stimmung, ähnlich wie sie 2015 auf der "Welcome refugee"- Stimmung surfte (und auf die Nase fiel). Die Frau versteht es halt die Lieblingsthemen ihren politischen Gegner wegzunehmen. Und es funktioniert! Weil sie das sagt, was alle in DE denken! Allerdings ist das Trump-Thema von der linken Presse überdimensional aufgeblasen, mich langweilt das schon seit Monaten. Kürzlich hat sich die ganze deutsche Presselandschaft über einen verunglückten Tweet von Trump das Maul zerrissen. Sorry, ist der Boulevard jetzt mainstream? Wer an den wichtigen Problemen in DE vorbei diskutiert, muss sich nicht wundern, dass Merkel mit ihrer Politik des Nichtstun durchkommt. Ich könnte dutzende Politikfelder aufzählen, wo die Merkelregierung die Probleme verschleppt. Aber die SPD ist ja Teil des Problems, wie kann sie da Teil der Lösung sein? FDP, hilf!

Michaela Diederichs | Sa., 3. Juni 2017 - 23:40

Antwort auf von Robert Müller

Frau Merkel sitzt im Glashaus und schmeißt in Sachen Klimapolitik mit Steinen. E-Autos in Deutschland - Fehlanzeige. Kohlekraftwerke - her damit usw. Sie kann mit ihrem Trump bashing wunderbar die eigenen Fehler kaschieren. Solange die Medien -
insbesondere in Deutschland - über seine und nicht ihre Fehler berichten, läuft doch alles bestens für sie. Wahlkampf muss sie gar nicht machen, das machen andere für sie.

Robert Müller | Mo., 5. Juni 2017 - 00:22

Antwort auf von Michaela Diederichs

Das Outsourcen der Politik-Werbung an die Presse, scheint mir für Merkel und für Trumpf der Hauptpunkt deren Politik zu sein. In der FAZ wurde gerade in einem Artikel benannt wie viel Trump so viel Werbung gekostet hätte und es wird berichtet, wie die Einnahmen der Medienunternehmen durch die Trumpberichterstattung regelrecht explodieren. (FAZ: "Trump und Amerikas Medien - Verdammtes Glück"). Schätze, wer Medienunternehmen nach der US-Wahl gekauft hat, hat ein Vermögen gemacht. Übrigens, der SPD gehören viele Zeitungen, schätze denen geht es jetzt auch goldig (Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH).

Benda Regalin | Sa., 3. Juni 2017 - 11:39

sie hat endlich eingesehen, daß Europa allein für sich kämpfen muß. Der Zwang von den Sonnenverbrannten sind vorbei. Auch die Sanktionen haben nur uns geschadet, weil wir damit Rußland nicht nur Selbstversorger, sondern den größten Weizenexporteur der Welt gemacht haben. Dieses Wahnsinn muß ein Ende haben!!!!

wäre es nur so, dass Merkel etwas erkannt hat. Doch daran darf man getrost zweifeln! Merkel erkennt nur eines, wenn ihre Macht angekratzt oder sie ihre Macht ausbauen kann. Z..Zt. hat Trump keine guten Karten, zumindest in Europa, da springt Merkel als Mitfahrerin eben mit auf dem Zug auf. Angepasstheit ist eines ihrer Markenzeichen und das in allen System, da weiß ich von was ich schreibe. Diese Person Merkel, hat mir das Fürchten noch nicht abgewöhnt, im Gegentei!

Mathias Trostdorf | Sa., 3. Juni 2017 - 11:42

Merkel hat in der Vergangenheit eine ganze Menge Geschirr zerschlagen und Deutschland damit Schaden zugefügt. Nicht immer kann man ihr die alleinige Schuld dafür geben, denn dazu sind die Dinge zu komplex. Aber wenn man bedenkt, wieviele Staats- und Regierungschefs bei ihr in Ungnade gefallen sind, nur weil sie nicht nach ihrer Pfeife tanzen- und wenn man im Gegensatz dazu sieht, wie sie Erdogan oder den Saudi-Scheichs die Füße küßt, kann man sich nur abwenden.

Wolfgang Heubach | So., 4. Juni 2017 - 10:53

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Eine solche "Politik" ist im höchsten Masse verantwortungslos.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 5. Juni 2017 - 09:59

Antwort auf von Wolfgang Heubach

aber vor allem Deutschland, dieses Land zu einem Brückenkopf für den Nahen Osten und Afrika in Europa umzubauen.
Es gibt nicht "einmal" koloniale Erfahrungen bzw. gewachsene Beziehungen und Deutschland gehört zu NordostEuropa.
Und da muss ich Merkel nicht neben einen Hindenburg oder Bismarck stellen, um zu muthmassen, dass sie "keine" Nordosteuropäerin ist.
Umherwandern tun viele.
Zuviele, Sesshaftigkeit, war das nicht ein Kulturmerkmal?
Jedenfalls erkläre ich mir vor allem durch Merkels "Beton", in der Jugend gelernt?, es verliert sich gerade im Alter nicht, den Ausstieg Englands.
England gehört zu Nordwesteuropa.
Es hat Verbindungen in alle Welt.
Hier musste sich zeigen, wie auch bei Polen(Nordosteuropa), generell Osteuropa,
dass man nicht in Europa einseitig Politik als Vorbereitung für die Aufnahme von Millionen Muslimen machen kann, was ich Merkel naturgemäß nur unterstellen kann.
Ein wiedervereintes Europa brauchte vor allem Flexibilität und auch nicht die Ukraine.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 3. Juni 2017 - 11:50

bevor man sie demontiert?
Ich lach mich schlapp, Merkel als Machiavelli.
Davon träumt doch auch ein Prof. Münkler eher, als dass er auch nur im Entferntesten Ähnlichkeiten aufwiese im Denken?
Macht ohne Denken ist leicht Gewalt.
Der Unterschied zwischen Merkel und mir scheint mir, dass sie in der DDR aufwuchs, ohne dass ihr viel auffiel, weshalb sie FDJ-Sekretärin werden konnte an prominenter Stelle.
Ich hatte die Möglichkeit mitzuerleben wie die ehem. DDR-Wirtschaft wieder aufgebaut werden "mußte" - es wäre besser gegangen -, jedenfalls nicht mit Beton im Hirn.
Unternehmen sind mir auch so nicht fremd, vor allem weil ich nie eine Kopfgeburt war, mich also immer dafür interessierte, wie Menschen ihre Gesellschaften voranbringen. Das schliesst die ideol. DDR schon mal aus.
Trump ist eher Geschäftsmann als Unternehmer.
Ich lese auf SPON, dass das Pariser Abkommen Abweichungen duldet, aber juristisch zu stark knebelt?
Trump weiss, dass Leben/Flexibilität RAUM braucht, nicht BETON

Zuerst schwamm Blome oben, zum Schluss hatte wieder Augstein Oberwasser.
So stelle ich mir, nicht einmal auf einer anderen Ebene, das Verhältnis von Goethe und Schiller vor, der eine kann nicht ohne den Anderen.
Und dann sollen sich Russland und die USA nicht verstehen können?
Sollte ich jetzt, nur weil Merkel mal wieder Betonpfeiler in den Boden rammt, ihr einfach widersprechen?
Nicht doch, es wird etwas daran stimmen in der Art, wie es Augstein darlegt.
mit anderen Worten, ich suche komplexere Denker als Merkel, um mir ein Urteil bilden zu können.
Dass wir nicht nackt, wie der, die das Gott uns schuf leben können, scheint mir nicht der Weisheit letzter Schluss.
Ist evtl. die Vereisung des Nordpols unnötig, die des Südpols eher eine klimatische Reaktion auf zu große Erhitzung darunter?
Angenehme Temperaturen auf der Nordhalbkugel aufzugeben, nur damit eine Insel im Südpazifik erhalten bleibt, finde ich nicht angemessen, zumal ja Gott neue Heimat schafft?
Alttestamentarisch?

Wichtiger wäre mir die evtl. Begrenztheit der fossilen Brennstoffe, sowie die evtl. giftigen Rückstände der Verbrennung.
Die tun wir uns an und deshalb werden auch die Chinesen und Amis keine Kehrtwende vollziehen.
Der Ansatz bei sich selbst ist deshalb wichtig, weil unsere je spezifische Intelligenz nicht einfach durch Migration, `wie es Gott gefällt´, ersetzt wird.
Es werde Licht? So sieht das auf unserer Welt auch aus...
Männliche Selbstermächtigung, die durch Merkel nur flankiert wird?
Danke für Ihre Informationen Herr Augstein.
Sehen Sie, deshalb ist der Ansatz des Intelligent Design nicht ganz falsch, der Kreationismus alttestamentarisch.
Ich hoffe doch, dass Trump mindestens auf dem Stand des Neuen Testamentes ist.
Die USA sind ein Sammelbecken "neuer" Religionen.
`Gott schafft neue Heimat`´ klingt nach Merkel und nicht einmal nach Jahwe.
Der führte sein Volk in dessen Heimat.
Open societies m.E. a la Merkel und Soros taugen für kein Land. Land IST auch.
Irrtum?

Merkel gewinnt immer. weshalb ihr die Neuauflage der Kernenergie m.E. das Herz übergehen lässt?
China baut Kernkraftwerke, Herr Blome?
Wenn die Komplexität dafür grundlegend wäre, die ich bei Merkel vermute, würde ich es lassen.
Merkel mußte die Kehrtwende vollziehen, weil sie sonst abgewählt worden wäre.
Sie wird auch jetzt wieder zurückrudern, weil sie bei den Grünen, abgesehen von der Doppelspitze nicht ganz sicher sein kann, die CDU/CSU sicher die FDP mit Kusshand nimmt. Immerhin ein Eckpfeiler gegen Merkels Politikchaos.
Die Chinesen sind nicht dumm, genausowenig wie die Amis und die Russen sollten aufschliessen, während Europa wohl weiter Merkels "Predigten" lauscht?
Eine mögliche Autarkie ist so gut wie eine umfassendere Selbstbestimmung.
Handel sollte diese dann verbessern, etc...
Die Idee, dass man Handel treibt, weil man nur "Piep Piep, Piep" sagen möchte, könnte von Merkel stammen: "Überhitzung"?
Ich traue ihr diese sicher fundamentale Äusserung zu, den Rest nicht.

Peter Weih | Sa., 3. Juni 2017 - 12:41

Merkel hat alle Eckpfeiler, die die CDU einmal ausgemacht hat, aufgegeben, warum dann auch nicht noch den Transatlantizismus?
Sie bleibt sich eben treu und zerstört so nebenbei ihre Partei und schädigt unser Land. Ich muss mir Gott sei Dank nicht vorwerfen, die CDU unter diesem Desaster je gewählt zu haben.

Thomas Robert Rausch | Sa., 3. Juni 2017 - 13:14

Der Amerikaner als Bürger stand und steht niemals
in der Kritik. Genau das will der Artikel suggerieren.
Was immer kritisiert wurde und fern der Europäischen Errungenschaften sich bewegt, ist dieser brutale amerikanische Kapitalismus, der eben diese Europäisch hart erkämpfte Errungenschaften eines Sozialstaates bekämpfte.
Angesichts einer zunehmenden Entwertung der Arbeit als Einkommen zur Deckung der Lebenshaltungskosten, reift auch in den USA die Erkenntnis: der Kapitalismus braucht die Menschen nicht mehr. Und in den Rust Belt, war das auch der Grund für die Wahl Trumps. Die USA wurden stets argwöhnisch wegen ihrer Form des Kapitalismus kritisiert, der nur in Wachstumszeiten, Besiedelung Amerikas und nach dem Zweiten Weltkrieg, funktionierte. Das hat jetzt eben auch aus technologischer Sicht ein Ende. Innovation ersetzt alte Technik, aber die Wirtschaft wächst nicht mehr. Das stellt neue Anforderungen die der
US Kapitalismus nicht beantworten kann!

Maria Schuppler | Sa., 3. Juni 2017 - 14:32

Vielleicht ist ja Skepsis gegenüber Amerika doch angebracht,ist es doch die einzige Macht die sich herausnimmt , in beinahe jedem Land der Erde ihre Truppen zu stationieren , die es sich herausnimmt missliebige
Regierungen zu stürzen mit sanfter oder auch roher Gewalt.
Dahinter steckt der Anspruch auf Weltherrschaft. Das zu kritisieren
ist absolut normal .

Wolfgang Henning | Sa., 3. Juni 2017 - 15:04

Bei aller berechtigten Kritik an Frau Merkel - was hätte sie tun sollen? Dem "hässlichen Ami und den zu groben Parolen neigenden Immobilienmilliardär" zu Munde reden und seine Verbalinjurien schön reden?
Typen wie Trump sind es, die antiamerikanische Ressentiments hervorrufen. Sie sind es, die dem linksradikalen Lager wieder Auftrieb und Bestätigung im Antiamerikanismus geben. Das konservativ-bürgerliche Lager wird durch das aggressiv-kindische Verhalten des gewählten Präsidenten verunsichert und sieht sich zwangsläufig in einer unheiligen Allianz mit Gegnern Amerikas. Jahrzehntelang galten die USA als die Garanten unserer demokratischen Freiheit. Dieses Pfund verspielt Trump durch sein undiplomatisches Auftreten. Er erinnert in seinem Habitus an den italienischen Duce.

Ursula Horvath | So., 4. Juni 2017 - 09:00

Antwort auf von Wolfgang Henning

Herr Henning, was hätte sie tun sollen? Dem "hässlichen Ami und den zu groben Parolen neigenden Immobilienmilliardär" zu Munde reden und seine Verbalinjurien schön reden? Na aber, das ist doch gerade dass, was Merkel während ihrer Amtszeit und in ihren vorherigen Leben, immer und zu jeder Zeit, am besten konnte! Verlass ist bei ihr immer, wenn der Wind sich dreht, dreht sie sich blitzartig mit, ohne Rückgrat und ohne jede Skrupel!

Josef Garnweitner | Fr., 9. Juni 2017 - 12:42

Antwort auf von Ursula Horvath

ich werde nie vergessen, wie A.Merkel demonstrativ in die USA flog, als Schröder sich weigerte beim Irak-Schwindel mitzumachen, und George W. Bush versicherte, unter einer Regierung Merkel wäre Deutschland selbstverständlich an der Seite der USA in den Irak-Krieg gezogen.

Ich habe hier kürzlich geschrieben z.Zt. weht der Wind halt in Richtung Wahl.

Sepp Kneip | Sa., 3. Juni 2017 - 15:04

Merkel macht keine deutsche, Merkel macht amerikanische Politik. Sie macht nicht die Politik des gewählten amerikanischen Präsidenten. Nein sie macht die Politik derer, die nicht gewählt sind und dennoch die Macht in den Händen halten. Denen Trump ein Dorn im Auge ist, da er sich offensichtlich nicht von ihren Strippen ziehen lässt, sondern eigenständige Politik macht. Gegen die Interessen eben dieser Stippenzieher. Da aber Merkel an den Strippen dieser Leute hängt, darf sie nicht das deutsche Interesse und das seiner Bürger im Auge haben, sondern das der transatlantischen "Elite"-Zirkel und der NGO's. Leider kam Trump dieser Beziehung in die Quere. Er muss daher abserviert werden. Merkel betreibt ihren Auftrag mit Verve. Mit seiner Art, die bei den Deutschen nicht gut ankommt, macht es Trump Merkel auch leicht. Bleibt Trump aber hart und bei senem Kurs, könnte sich dieses simple Trump-Bashing abstumpfen und und sich für Merkel ins Gegenteil dessen verkehren, was sie eigentlich will.

Ihrer Einschätzung kann ich mich nur anschliessen, die unselige Rolle der (Hof-) Medien darf man dabei nicht unerwähnt lassen.
Dass Amerika Europa nicht braucht - diese Meinung teile ich nicht.

... genau so ist es. Ich habe Merkel gesehen u. gehört, wie sie beim USA-Besuch gegenüber Trump die deutsche Wirtschaft in Amerika gelobt hat u. alle Einzelheiten aufgezählt hat. Nach außen hiess es von Ihr dann nur, dass sie nur auf der Grundlage der Freiheit mit den USA zusammenarbeiten würde.

Gemeint war aber "Freihandel" u. nicht Freiheit, denn Leute von Amnesty International hatte sie nicht dabei.

Wer das Geld regiert, der bestimmt die Politik. Das ist in der USA auch nicht anders. Lediglich hat Trump einen etwas anderen Stil als seine Vorgänger u. ist im Gegensatz zu Merkel eher ein "Macher-Typ" als ein Agitprop-Demagoge wie Merkel.

Franz Platz | Sa., 3. Juni 2017 - 15:08

Ich zitiere Karl Schwarzenberg: "Wenn ein Politiker nur Dinge tut, die seine Wiederwahl sichern, richtet er sein Land zugrunde."

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 5. Juni 2017 - 10:28

Antwort auf von Franz Platz

Eine unglaublich passende Beschreibung, die ich noch ergänzen würde dahingehend, dass Merkel auch mit dem was sie unabhängig von Wahlen tut, m.E. Deutschland und Europa vor allem langfristig schadet.
Der FDP würde ich schon mit auf den Weg geben wollen, dass sie den m.E. hauptsächlich von Merkel(Polen, Baltikum) verschobenen Eisernen Vorhang doch bitte nicht beachten möge.
Den Polen etc. wünsche ich einen Willy Brandt, es darf auch eine Frau sein.
Ich bin nun mal ein `Fan´ der taffen Beata Szydlo, Mutter, studierte Ethnologin, war bei der freiwilligen Feuerwehr, dürfte also erkennen, wenn gezündelt wird oder es brennt, vor allem aber darauf trainiert sein zu löschen und nicht die Brände in alle Welt zu tragen...
UNO Generalsekretärin/Europapräsidentin könnte sie locker bewältigen, "tut Euch Merkel nicht an"!
Nur eine Empfehlung meinerseits, aber man, leider auch frau hat schon vor Jahren nicht auf mich gehört
Ich habe Politik nicht nur `studiert´, ich bin damit aufgewachsen PUNKT

Wolfgang Henning | Sa., 3. Juni 2017 - 15:20

Das Befremden und die Kritik an der amerikanischen Regierung ist also nicht als Antiamerikanismus auszulegen, sondern ist einzig dem Verhalten von Trump geschuldet. Das Programm der Republikaner könnte durchaus auch in Europa auf Zustimmung treffen, wenn der Regierung z.B. ein Mann wie Tillersen vorstehen würde.
Das Verhalten der "Machiavellistin" Merkel ist aus ihrer Sicht verständlich und nachvollziehbar, wenn sie die Wahl gewinnen will. Jeder Politiker, der um Machterhalt oder -gewinn bestrebt ist, würde ebenso handeln. Insofern garantiert auch Trump den Fortbestand der Merkel-Regierung.

Harald Stutte | Sa., 3. Juni 2017 - 15:22

Mit Verlaub, aber das ist doch Quatsch. Schon der erste Satz ist Klischee pur: "Anti-Amerikanismus geht in Deutschland immer". Könnte man für den Satz "Pro-Amerikanismus geht in Deutschland immer" auch sagen – zumindest in Zeiten von Kennedy, Bill Clinton oder Obama. Ich sehe keinen politisch instrumentalisierten Anti-Amerikanismus, weder bei der Union noch bei der SPD. Ich sehe nur eine Ohnmacht, die sich erst in Lähmung, jetzt allmählich in Empörung verwandelt. Und die ausschließlich die Politik eines bestimmten US-Präsidenten betrifft. Diese Empörung, frei von Anti-Amerikanismus, lese ich auch beim Blick in US-Medien. Und auch die zeitweilige transatlantische Entfremdung 2001/2001 hatte doch einen klaren Auslöser: Den Irak-Krieg, nicht das kalkulierte Schüren anti-amerikanischer Ressentiments.

Mathias Trostdorf | Sa., 3. Juni 2017 - 20:03

Antwort auf von Harald Stutte

Wenn Sie mal die Kommentarsspalten der Medien lesen, wird Ihnen auffallen, daß es dort antiamerikanische Meinungen aus allen politischen Lagern gibt. Und das war auch schon vor Trump so. Allerdings gibts ja auch genügend Kritikpunkte, beispielsweise an der Aussenpolitik der USA, und es ist ähnlich wie im Falle Israels: Die Grenzen zwischen berechtigter Kritik und Anti-ismus sind fließend.

Reinhard Schröter | Sa., 3. Juni 2017 - 15:27

Ich würde Ihren letzten Satz noch um die Passage "Amerika braucht Deutschland nicht, aber Deutschland Amerika" erweitern.
Es macht einen fassungslos wie diese Frau um des blossen Machtwillens die Beziehung zu unserem wichtigsten Verbündeten ruiniert !
Noch schlimmer, keiner aus ihrer Partei wieder spricht ihr.
1987 hat ein Honecker geglaubt sich von Berlin aus gegen den wichtigsten Verbündeten der DDR auflehnen zu müssen.
Zwei Jahre danach war er weg.
Genau 30 Jahre später glaubt wieder eine Ostdeutsche ebenfalls aus Berlin gegen unseren Hauptverbündeten angehen zu müssen.
Ich hoffe nur, dass es diesmal nicht zwei Jahre braucht, ehe sie weg ist !

... die USA sind immer noch Besatzermacht in Deutschland.

Die USA braucht D. als Brücke u. Zwischenstation nach Asien u. dem Nahen Osten. Nicht zu vergessen, die Drohnen-Base der Amis auf deutschen Boden. Der deutsche Geheimdienst hat von den amerikan. Geheimdiensten Hard-u. Software zum elektronischen Ausspionieren bekommen. Aber mit der "Gegenleistung", dass die US-Geheimdienste uns - Bürger u. Unternehmen in D. - selber ausspionieren dürfen.

Die USA hat keine Freunde, die USA hat Interessen.

Nur Deutsche Politiker u. die ÖR-Erziehungsanstalt reden stets u. ständig von Freundschaft zwischen uns u. anderen. Das sind Minderwertigkeitskomplexe (deutscher Politiker der 68er Generation) oder einfach nur Unehrlichkeit.

mitgearbeitet habe, gehe ich davon aus, dass Deutschland SOUVERÄN ist, auch wenn Merkel/Gysi das evtl. wieder einebnen wollen, getippt z.B. mit TTIP und seinen gesetzesregulatorischen Ideen.
Wenn Trump aus finanziellen Gründen - da wird das Klagen eine Rolle spielen - keine die USA belastenden internationalen Regelwerke will, dann sollte Europa nicht seine juristische und gesetzgeberische Souveränität drangeben für TTIP.
Kompatibilität und Offenheit reicht völlig für Handelsbeziehungen und besser mit nur begrenztem Klagerecht, sonst wird Europa durch die USA schlicht "plattgemacht".
Wir haben gesehen, was die USA mit VW und Siemens? machte.
Saboteure kann man immer einschleusen, sonst würde eine Firma eine Überwachungsfirma der eigenen Firma and so on.
Europa würde US-Firmen nicht so überwachen, dass man Geld daraus schlagen könnte.
Und wenn es auffällt, wie evtl. bei NSA/BND, dann ist es immer alternativlos...
Ja, Merkel schadet evtl. gewaltig.
Fangen Sie nicht auch noch an

Günter Schaumburg | Sa., 3. Juni 2017 - 17:16

Auf den Punkt gebracht, verehrter Herr Grau. Die
Welt wird wohl auch etwas ruhiger, wenn die USA
nun endlich daran gingen, die Probleme dieser
Erde nicht mehr als ihre eigenen zu sehen, und
sie auf amerikanische Art lösen zu wollen. Außerdem können nun die europäische Granden
zeigen, dass sie auch ohne US-amerikanische Nanny ihr Breichen zubereiten und essen können.

Yvonne Walden | Sa., 3. Juni 2017 - 17:27

Alexander Grau kommt nicht auf den Punkt. Wir Deutsche und auch die übrigen Europäer sind keine "Anti-Amerikaner", sondern verabscheuen das "kapitalistische System", das von den USA aus der westlichen Welt übergestülpt worden ist.
Hinter diesem "System" verbergen sich die wirklichen Machteliten, also eine relativ kleine Gruppe von Menschen, die mit Geld die gesamte Welt steuern und lenken - in ihrem Sinne.
Und diese Machteliten werden aufgrund ihrer Vermögenszuwächse reicher und reicher, während der übrige Teil der Menschheit - siehe Afrika - in Armut und Agonie versinkt.
Der amtierende US-Präsident führender Protagonist dieser selbsternannten Eliten und verachtet alle, die "nicht dazugehören" wie er selbst.
Das ganze entwickelt sich wie eine riesige Blase, die irgendwann einmal platzen wird, platzen muß.
Da die Machteliten jedoch auch über die Militärmacht verfügen, könnte es am Ende böse enden für uns alle.
Dennoch sollten wir auf eine friedliche politische Revolution hoffen.

Die einzige politische Revolution war die der DDR. Sie war deshalb friedlich, weil die Russen mit sich beschäftigt waren. Aber eine Revo. war es nicht wirklich, weil die damalige BRD sich die DDR einverleibt hat in ihr kapitalist. System u. zwar systematisch durch Zerschlagung (Treuhand), neue Arbeitskräfte, neue Geschäftsfelder dank Aufbau Ost u. Soli. Hätten die Ostler nicht die D-Mark als konkrete Zielvorgabe gehabt, wäre es ganz anders gekommen.

Nein: Prinzip Hoffnung gehört in die Kirche und zu 6 aus 49. Es ist keine erfolgreiche polit. Strategie um irgendetwas zu erreichen.

Heutige Machteliten verfilzen mit dem Staat u. seiner Bürokratie - sowohl vertikal als auch horizontal. Revolutionen gingen immer von unten aus. Und zwar dann, wenn der Leidensdruck sehr groß war. In unserer Überflussgesell. sind wir da noch weit entfernt. Solange es Bier billig, Wohnung umsonst u. Fussball als Ablenkung gibt passiert nix - außer frühzeitiges Ableben durch Diabetis u. Bewegungsmangel.

und wünschte gerade Ostdeutschland endlich eine Beteiligung der Linken an einer Koalition nach der Bundestagswahl. Es sind gute Leute bei den Linken, wovon ich mich in den letzten Jahrzehnten überzeugt habe.
Mir geht es auch darum, nach Honecker und seinen `Genossen´, endlich Sozialisten und linken Sozialdemokraten, die nun mal nicht in den Schoß der SPD zurückkehren konnten, obwohl ich mir politisch Mühe gegeben habe, in Sachsen, in Berlin etc., diesen Leuten ihre politische Würde überhaupt ersteinmal zu geben in einer parlamentarischen Demokratie und damit die Chance, etwas für ihr altes Land die DDR wiedergutzumachen! und neue Impulse zu geben.
Ich erkläre mich auch bei den Linken nicht für befangen!
Ich bin ausgesprochen multipolar und komplex, aber nicht dumm und lasse mir von niemandem ein X für ein U vormachen.

... als Thüringer lebe ich mit einer Rot-Rot-Grünen Landesregierung. Wunder können die auch keine vollbringen. Ehrlich gesagt, kann ich kaum einen Unterschied zu Bayern sehen, wo ich vorher gelebt habe, außer dass in Bayern die Lebenshaltungskosten höher sind.

Haben Sie einen Überblick über den (Ressourcen)Reichtum Afrikas und dessen Verteilung?
Und wozu er ausgegeben wird?
Vielleicht für Bürgerkriege?
So langsam reicht mir das mit Afrika -> Protektorate?
Natürlich werde ich, wenn ich kann, immer wieder geben, aber Afrika scheint Strukturpolitik nötig zu haben.
Traut sich Cicero, es zu drucken?
in welchem Verhältnis stehen Produktivität in Afrika und Europa zueinander?
Oder anders, die Leute hier müssen sich nicht totarbeiten, während Afrika das ewige Opfer bleibt?
Wenn die Leute, vor allem die Deutschen, mehr Zeit füreinander und ihre Familien hätten, gäbe es vielleicht auch mehr Europäer? ich warne vor der oblikgatorischen Rente mit 70 bei gleichzeitiger Alimentierung von Staaten, die das locker mit 60 oder 63 hinkriegen.
Klima ist keine Entschuldigung in hochtechnologisierten Gesellschaften.
Zynismus off

so wie es aussieht, bleibt Afrika Kolonie.

Die neue Kolonialsupermacht heißt China. Machen Sie sich mal schlau, was die seit einigen Jahren in Afrika aufführen. Sie machen es nur subtiler, als die klassischen Kolonialmächte. Sie kaufen still und leise die Länder einfach, die ihnen nützen. Sie werden nur bei uns in Deutschland nichts darüber lesen.

Erik Lamerich | Sa., 3. Juni 2017 - 18:44

so macht es sich der Autor doch ein bischen leicht. Die Frage nach der deutschen oder von mir aus auch der europäischen Freiheit und Sicherheit müsste mit konkreten Argumenten belegt werden. Einfach nur zu behaupten "wir brauchen Amerika" ist nicht gut genug.
Wenn es der Autor noch einmal mit historischen sowie aktuell geheimdienstlichen und geopolitischen Einschätzungen versucht, dann will ich gerne detailliertere Kritik anbringen. Bisher konnte er mich nicht überzeugen, dass wir uns nicht nur vor Russen, Chinesen, Islamisten sondern auch vor Amerikanern ausreichend schützen müssen.

Cecilia Mohn | Sa., 3. Juni 2017 - 20:31

Ja Merkel macht wirklich amerikanische Politik - derjenigen die die Wahl verloren haben, weil sie an deren Strippen hängt und denkt, dass Trump eine Eintagsfliege ist. Ich verstehe nicht, warum wir keine Allianz mit Russland eingehen, ohne die Allianz mit den USA aufzugeben. Das muss doch souveränen Staaten möglich sein. Merkel ist offensichtlich "mit allen Wassern gewaschen" - leider vermag ich im Moment noch nicht zu sagen, ob das gut oder schlecht für Deutschland ist.

Cecilia Mohn

Wolfgang Heubach | Sa., 3. Juni 2017 - 20:37

Bei Frau Merkel geht es um den persönlichen (!) Machterhalt um jeden Preis. Partei, Prinzipien, Werte - alles über Bord geworfen. Deutschland wird einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Wieder einmal. Mich erinnert diese unheilvoelle Entwicklung immer mehr an die Erdogan-Türkei.

Karin Zeitz | Sa., 3. Juni 2017 - 22:34

wird Europa nicht lange Europa bleiben? Eine steile These, denn Europa könnte sich selber helfen und brauchte weder die amerikanischen Besatzungstruppen noch die amerikanischen Atomwaffen. Vor der Dummheit einiger europäischen Politiker, die drauf und dran sind sowohl die EU als auch ihre Heimatländer selbst zu zerstören können uns auch die Amis nicht retten.

Sabine Weber-Graeff | Sa., 3. Juni 2017 - 22:59

Merkel hat die CDU doch schon längst so auf rotgrün geschliffen,dass sie nicht mehr erkennbar
ist,wohl wissend darum,dass Menschen für Geld und Posten so ziemlich alles verkaufen,einschließlich der Überzeugung.Trump ist für sie die perfekte Figur,den Antiamerikanismus zu bespielen und Europa weiter nach links zu führen.Die Deutschen machen mit wie immer,wenn es nur befohlen wird.Hoffnung für die Freiheit?Ich sehe dort am ehesten die Italiener,die haben schon immer gemacht was sie wollten und wenn es gegen "die da oben" war erst recht.Warten wir mal die Wahlen dort ab,Italien ist nicht Frankreich.

Michaela Diederichs | Sa., 3. Juni 2017 - 23:23

Die Diskussion um Trump trägt geradezu zwanghafte Züge. Frau Merkel hat sich schon einmal gewaltig verkalkuliert - mit Beginn der Flüchtlingskrise. Sie hat Deutschland und der EU schweren Schaden zugefügt mit nicht absehbaren Folgen. Stimmungen spürt sie auf und folgt diesen. Atomausstieg, refugees welcome, Trump bashing - sie wartet die Stimmung ab und münzt sie in ihrem Sinne zu ihrem Machterhalt um. Ein Chamäleon, das sich perfekt seiner Umgebung anpasst, um die Opfer zu verspeisen. Aber sie verkalkuliert sich immer öfter.

Larissa Tscherkow | Sa., 3. Juni 2017 - 23:30

die Frau Merkel und ihre SPD Außenminister zu verantworten haben, sollte ausreichen um beide Parteien aus der Regierung zu wählen.

Es geht ja nicht einmal nur um die USA!

Bevor Merkel ihr Amt antrat war Deutschland ohne Gegner. Nicht einmal Russland war Gegner.

Diese Bundesregierung hat es nun geschafft aus sehr vielen Freunden Gegner zu machen!

Bis auf Ausnahmen - wie dem Cicero - befeuert von den meisten deutschen Journalisten, die sich zwar für die Weisheit in Person, halten, aber nicht einmal auf die Idee kommen ihre Feindbilder, mit den Feindstaaten von 1941 zu vergleichen.

Großbritannien, Russland, USA, ganz Osteuropa!

Ausgerechnet diesen Ländern will Deutschland Vorschriften machen? Ausgerechnet gegen diese Länder hetzen die deutsche Medien täglich?

Und ausgerechnet eine deutsche Kanzlerin will nun wieder die größte (An)Führerin der Welt sein sein?

Und alle hier im Land finden das normal? Irre!

Jörg Stender | Sa., 3. Juni 2017 - 23:36

Die Amis mit ihren über 1.000 Militärstützpunkten weltweit, ihrer Standardübung des Regime-changes und dem "Verteidigen westlicher Werte" - aber nur da, wo Bodenschätze liegen - können für mich kein Ankerposten sein. Viel eher sollten wir den Frieden mit Russland ausbauen und unser Know how gegen Russlands Bodenschätze zu beiderseitigem Vorteil austauschen.

Josef Garnweitner | Fr., 9. Juni 2017 - 12:50

Antwort auf von Jörg Stender

schon seit langem, Herr Stender. Dafür wurde ich hier im Forum kürzlich als Kommunist bezeichnet. Ich hatte es gewagt, Russland als zuverlässigen Partner zu bezeichnen und die USA wegen ihrer 1oo + Kriege seit 1945 kritisiert.

ingrid Dietz | So., 4. Juni 2017 - 00:42

Ihre Arroganz und Hochnässigkeit wird der Bundeskanzlerin noch einmal ganz böse auf die Füße fallen !

Reinhard Oldemeier | So., 4. Juni 2017 - 07:20

ein Blick in die Geschichte lehrt uns die BRD wäre ohne die USA nicht das was sie Heute ist.
Die transatlantische Brücke begann mit dem Marschallplan, Rosinenbombern und endete mit der Wiedervereinigung. Diese wäre fast am Westen gescheitert, wenn nicht der amerikanische Präsident beherzt eingegriffen hätte.
Amerika ist mit Europa näher verwandt, als die USA-Kritiker meinen. Dieses heißt aber nicht das wir alle Entscheidungen Amerikas übernehmen sollen. Wir sollten auch die Entscheidungen der amerikanischen Administration hinterfragen dürfen.
Denn bei allen Vorteilen die uns Amerika gebracht haben, hat die USA, dieses nie ohne Hintergedanken getan. Donald Trump hat das erkannt und den Europäern auf dem Nato-Gipfel erklärt. Daraus hat Frau Merkel ihre Schlüsse gezogen. Deshalb ist die Entscheidung richtig sich endlich zu emanzipieren und für die eigene Sicherheit zu sorgen. Daraus zu schließen, dass die BRD nicht mehr zu Amerika steht, ist ein falscher Ansatz.

Ursula Horvath | So., 4. Juni 2017 - 08:44

Merkel, rückgratlose Politik wird sich nicht auszahlen, denn die USA sind keine Regionalmacht, die nach der Pfeife der europäischen Domina Merkel tanzen werden. Im Moment werden sich die Trumpgegner in den USA freuen, doch werden auch diese, Merkels charakterloses Verhalten registrieren und sollten die Trumpgegner wieder an die Macht kommen, dann wird Merkel das zu spüren bekommen, denn auch bei den Demokraten zählt, America first! All die Jahre ist sie gekrochen vor Bush und Obama, hat jeden unseeligen Krieg unterstützt, wohlwissend, dass die Folgen davon Europa und ganz vorn Deutschland austragen werden, während die USA dafür sorgen, die Folgen ihrer agressiven Politik Europa aufzubürden!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 5. Juni 2017 - 10:57

Antwort auf von Ursula Horvath

bei "Ihrem" Kampf gegen Trump "nimmt" und das nach einer US-Wahl.
Genauso habe ich Clinton eingeschätzt und befunden, dass die US-amerikanische Demokratie unter dem zugegeben impulsiven, m.E. politisch nicht besonders ausgebildeten, aber hoffentlich letztlich nicht einem Hardliner a la Clinton/Merkel, also Trump besser aufgehoben ist.
Die Welt kann sich mit Trump auseinandersetzen, ich tippe, dass sie bei Clinton keine Chance hätte.
Wenn den Demokraten die Demokratie nur soviel wert ist, dass Clinton ihre eigene Demokratie evtl. schafft mit evtl. TATkräftiger Unterstützung von Think Tanks, NGOs und privaten Organisationen, Neuland, m.E. wie Merkel - nicht beachtend, dass diese Organisationen ihre ihnen zugestandene politische Macht an der Urne vollziehen konnten und keinesfalls gewählt wurden, ebensowenig wie die Medien - dann stehen die USA m.E. vor dem Fall.
Zugegeben habe ich das auch immer im Blick.

helmut armbruster | So., 4. Juni 2017 - 08:52

weil er sich nicht um Umgangsformen und diplomatische Gepflogenheiten kümmert. Was er in die Welt hinaus twittert mag spontan und unüberlegt sein, aber er bringt Bewegung in einen eingerosteten Betrieb und scheucht sie alle auf. Alle, die da jahrzehntelang an für sakrosankt erklärten Dogmen und Gewohnheiten festgehalten haben.
Es ist auch möglich, dass Herr Grau sich irrt und Antiamerikanismus in D nicht immer geht. Und wenn Merkel darauf setzen sollte, dann könnte sich die Reihe ihrer fatalen Entscheiden weiter fortsetzen und ihr Ende beschleunigen.

Hermann Neumann | So., 4. Juni 2017 - 09:13

Fatal ist, erst haben Merkel und Co. 2015 die innere Sicherheit an absurdum geführt und jetzt tun sie das gleiche mit der äußeren Sicherheit. Dieser Weg wird schlimm enden. Merkel muss Einhalt geboten werden.

Miguel Bader | So., 4. Juni 2017 - 09:13

Ich habe schon manchen Kommentar zum Thema AM veröffentlicht und stelle meistens fest, dass Mitdiskutanten und Journalisten, die durchaus und berechtigtermaßen kritische AM-Artikel schreiben, das Wesentliche entweder immer noch nicht begriffen, oder noch nicht klar ausgesprochen haben, nämlich, dass AMs Politik, egal ob es um Energiewende, Eurorettung, Grenzöffnung, Pro-Einschränkung der Meinungsfreiheit in den sozialen Medien, Distanzierung von GB und den USA, damit also ganz klar auch die Distanzierung von den klassischen westlichen Werten, weder Unzulänglichkeit noch Taktik z. Wohle des Landes sind. Es ist planvolles Handeln! Dieses Tun m.E. in erster Linie einem Ziel: Demokratie und GG auszuhebeln und zu beugen. Nicht nur Gertrud Höhler und ehemalige Bundes- und Landesverfassungsrichter haben diesbezüglich schon ziemlich klare öffentliche Statements abgegeben. Ich rate dazu: Veröffentlichen Sie diese Statements- jeden Tag! Ich sage: Lange lebe das GG und unsere Demokratie!

Arndt Schuster | So., 4. Juni 2017 - 10:25

Frau Merkel hat mittlerweile alle Grundsätze der CDU über Bord geworfen, die Mitglieder der CDU haben es nur noch nicht gemerkt: Zuwanderung, Mindestlohn, Türkeibeitritt, Wehrpflicht, Rente mit 63, und jetzt wird eben das transatlantische Verhältnis in Frage gestellt. Wenn jetzt Frau Merkel sogar als Retterin der westliche Welt, der EU und des Weltklimas ausgerufen wird , so ist das mehr als grotesk. Frau Merkel war es, die die EU durch ihren Alleingang bei der Zuwanderung tief gespalten und in ihre größte Krise gestürzt hat. Deutschland wird durch die überstürzte Energiewende seine Klimaziele verfehlen. Desweiteren ist unsere Demokratie in keinem guten Zustand. Das zeigen der Umgang mit der einzigen Opposition, der AfD , das Durchpeitschen des NetzDG, die Aushöhlung der Freiheitsrechte durch immer neue Sicherheitsgesetze, um ein Problem in den Griff zu bekommen, dass man durch die illegale und unkontrollierte Zuwanderung selbst erst geschaffen hat. Ich fassen zusammen: Abwählen!

ich behaupte, die Mitglieder der CDU haben das längst gemerkt. Bloß, so lange Merkel am Ruder ist, bleiben auch sie an den Futtertrögen. Deshalb muß Merkel auch die nächste Wahl wieder gewinnen.

Hat man Ihnen nicht auch schon in der Schule gesagt, daß Politik das schmutzigste Geschäft dieser Welt ist? Uns schon. Und es bewahrheitet sich immer wieder. Von tag zu Tag. Ihre Aufzählung bestätigt es.

Übrigens, ich glaube nicht, daß sich unter einer anderen Partei etwas grundlegend ändern würde.

Jacqueline Gafner | So., 4. Juni 2017 - 10:53

war noch nie ein Ersatz für das, was man üblicherweise Verantwortungsgefühl nennt. Bundeskanzler Merkel mag eine nüchterne Analytikerin sein, eine begnadete ist sie ganz gewiss keine, denn dann würde sie die Dinge zu Ende statt nur bis zu dem Punkt denken, an dem der Machtinstinkt dem Verstand regelmässig das Heft aus der Hand zu nehmen scheint. Mag sein, dass Vernunft, die weit mehr als nur Verstand ist, in der Welt der Physik entbehrlich ist, in der Welt der Politik ist sie es nicht. Schon gar nicht an der Spitze eines Staates, der mittels Bedienung von Ressentiments schon einmal weit mehr als "nur" die eigene Bevölkerung in ein grosses Schwarzes Loch hat stürzen lassen.

Klaus Jürgen Bremm | So., 4. Juni 2017 - 11:30

Wann hören Journalisten endlich auf, in den verkorksten Äußerungen und hilflosen Gesten von A.M. unbedingt noch irgendeine Art von Weisheit sehen zu wollen?

Werner Schick | So., 4. Juni 2017 - 11:38

Werter Herr Müller,
in der Regel schätze ich ihre Kommentare sehr. Doch dieses mal muss ich ihnen in zwei Dingen vehement widersprechen. Frau Merkel sagt nicht was "alle" in DE denken. Es ist eher umgekehrt, die Mehrheit denkt etwas völlig anderes als uns Frau Merkel vorsetzt. Es wirkt sich leider nur nicht bei den Wahlen aus. Vielleicht sollten wir einmal darüber nachdenken, ob dieses abnorme Verhalten nicht in der Wahl selbst begründet ist, weil diese möglicherweise nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird.
Dass die SPD bei der Problemlösung nicht helfen kann mag jeder verstehen, doch bitte ersparen sie uns ihr "FDP hilf", diese Partei hilft keinem ausser sich selbst. Das sollte ein kluger Mensch wie sie mittlerweile mitbekommen haben.

"Frau Merkel sagt nicht was "alle" in DE denken." Da denken Sie sicher an 2015/16. Ich meine, dass in den ersten Monaten Merkel durchaus die Meinung der Mehrheit traf, nur hielt das nicht an. Ich hatte selbst einige Zeit daran geglaubt, dass da Facharbeiter kommen würden, haben schließlich so diverse Bosse gesagt, aber Nada, wie sich dann gezeigt hat.

Zu FDP: Mir ist Schwarz-Gelb lieber als Schwarz-Rot, und Schwarz-Blau (AfD) wird es im Herbst sicher nicht geben. Ansonsten hätte ich eine differenziertere Aussage gemacht, aber der Platz war nicht da. Bsw. vermisse ich bei der Union die Zukunftsthemen, Merkel will ja nur noch für das Geschichtsbuch arbeiten, ähnlich wie der späte Kohl. Von der FDP erwarte ich mir dagegen in dieser Hinsicht einiges. Übrigens, Lachet (NRW) sagte kürzlich, dass er gegen die Clans vorgehen will. Hoffe, die AFD in NRW unterstützt das, wäre übrigens ein wichtiges Zeichen, dass dieser AFD-Flügel nicht nur Opposition machen will.

Werner Schick | So., 4. Juni 2017 - 11:54

Werter Herr Kneip,
Kompliment, sie haben das Dilemma von Frau Merkel vorzüglichlich beschrieben. Es sollte eigentlich jedem Bundesbürger klar sein, welches infame Spiel sie mit uns treibt. Ob er ihr allerdings die Quittung dafür serviert wage ich zu bezweifeln.

Martin Reschke | So., 4. Juni 2017 - 12:18

Sehr guter Artikel, dem ich voll und ganz zustimme. Es gibt übrigens auf dieser Erde im wesentlichen nur kapitalistische Systeme!Entweder privatkapitalistische Demokratien oder staatskapitalistische Diktaturen. Letztere unterteilen sich in ideologie- oder religiös basierte Diktaturen. Der Traum von sozialistischen oder gar kommunistischen Demokratien ist ausgeträumt. Die Marxschen Arbeiterregierungen sind in all diesen "sozialistischen" Systemen zu blutrünstigen Diktatoren mutiert. Richtig! Europa konnte und wird sich niemals alleine schützen können. Wir haben das Leid von 40 Jahren "Sozialismus" erlebt und leider scheint es so zu sein, daß Geschichte sich wiederholen muß. Die Altbundesländer haben nach dem Krieg von Amerika die Demokratie geschenkt bekommen. Nicht England, nicht Frankreich und schon gar nicht Rußland wollten das. Dann kam die große Welle des Konsums im Westen und mit Politik hat sich niemand beschäftigt. Heute 11 Min Ovationen für Merkel, 100% Schulz.

Margrit Sterer | So., 4. Juni 2017 - 14:02

und das zeigt sie nun immer mehr.
Frau Merkel war nie eie CDU-Frau, sie ist nur durch Zufall in der CDU. Frau Merkel wollte Macht bei der Wende und die konnte sie nur mit der CDU erringen, da diese regierte.
s wird Zeit, dass die Presse Merkel, IM Erika, endlich mal richtig sieht

Sie scheint mir eine private Politikerin zu sein, a la "da muss ich noch einmal ganz neu nachdenken", Neuland und m.E. sogesehen nicht wirklich demokratisch legitimiert siehe ihre "Alleingänge", die regelmäßig und bedauerlicherweise abgefangen werden von den anderen Politikern, anstatt Merkel z.B. bei der BND/NSA Affäre zum Rücktritt zu zwingen.
Ich gebe zu, dass die bewährten Instrumente unserer parlamentarischen Demokratie bei Merkel scheitern, aber gerade die FDP müßte Merkel Einhalt beim `Umgehen´ des Rechtsstaates GEBIETEN, nicht nur die CSU.
Für ihr Unterfangen noch ausgebildetere PolitikerInnen als Merkel wird es GOTT SEI DANK meines Erachtens nicht geben.
Wenn Cem Özdemir einseitig im Nahen Osten agieren will, wars das für ihn bei den Grünen und ebenso für KGE, wenn sie zuviel mit oder für Merkel `betet´.
Intelligenz ist sozial und wer es bemerkt hat, transzendental:), sonst ist sie nicht und diese Beiden mitsamt Kretschmann werden die Grünen nicht ewig kleinhalten können.

Piotr Mordel | So., 4. Juni 2017 - 14:28

Aus meiner Sicht, eines Aussenseiters, sind die Deutschen krankhaft antiamerikanisch. Viele versuchen es duch den Antikapitalismus zu tarnen, aber das ist lächerlich. Ich lebe seit fast 30 Jahren in Deutschland und so lange versuche ich diesen Fenomen zu verstehen. Ohne USA gäbe es doch kein Deutschland und wahrscheinlich auch kein demokratisches Europa. Ich glaube, die Minderwertigkeitskomplexe spielen die grösste Rolle. Der Populismus von Angela Merkel ist sehr gefährlich, sie kann zwar punkten in Deutschland, so wie z.B. auch Macron in Frankreich, aber das ist doch Selbstmord. Selbstgemachte Verschlechterung der transatlantischen Beziehungen wird uns, in bestem Fall, hunderte Miliarden konsten. In schlimmsten die Souveränität. Chronischer Anti-Amerikanismus der Deutschen ist leider nicht heilbar weil er irrational ist. Vielleicht aber wird doch der Pragmatismus gewinnen, denn wir, Amerikaner und Europäer, sitzen in einem Boot.

Gisela Fimiani | So., 4. Juni 2017 - 14:30

Haben Sie Dank, Herr Grau, für Ihren so trefflichen Artikel. Dass Trump, dem tief in Deutschland verwurzelten Antiamerikanismus dienlich sein würde, war vorauszusehen. Bereits im Jahr 2004 erschien das Buch: "Amerika, dich haßt sich's besser", von Andrei S. Markowits, welches dieses Phänomen beschreibt. Allerdings ist es auch von deutschen Historikern (Winkler) behandelt worden. Darum sollten meine Mit-Kommentatoren erkennen, dass dieser Grausche Artikel sich nicht nur auf die Gegenwart bezieht, sondern ein weitaus Grundsätzlicheres in den Blick nimmt. Die Herren Stutte und Henning, beipielsweise, scheinen dies zu verkennen. Es geht eben nicht um eine ,jederzeit berechtigte, Kritik an amerikanischer Politik, sondern um die kulturelle Selbstüberhebung über die "kulturlosen" Amerikaner. Die Aversion gegenüber Amerika eint die Nation weitaus mehr, als jede andere Antipathie. Womöglich gereichen derartige Ressentiments zum Nachteil?

Gerhard Hein | So., 4. Juni 2017 - 15:17

Ein Blick in die Geschichte Amerikas zeigt, dass die Entwicklung zur heutigen Größe und Macht nicht durch Wohltaten, sondern durch militärische Gewalt, Kriege und wirtschaftliche Unterwanderung, Beherrschung bewirkt wurde. Die Nato -wer das meiste bezahlt bestimmt - ist also militärisch US-abhängig ! Dazu passt natürlich nicht ein wirtschaftlich starkes, unabhängiges Deutschland mit Handels - überschüssen. Obwohl die USA einen nicht unerheblichen Anteil an den DAX-Firmen und deren Gewinnen halten, jammern sie über die
Handelsüberschüsse.Statt militärisch zu rüsten,
sollten die Mittel für Modernisierung der Wirtschaft, Infrastruktur und Sozialleistungen -
gen für die Bevölkerung investiert werden.
Europa und Deutschland müssen sich gegen US-Bevormundung und Beherrschung wehren ! Dies tut Frau Merkel ! Wenn wir Freunde sein wollen, sind wir gleichberechtigt und nicht Befehlsempfänger oder Melkkuh.
Freundschaft bei 9/11 und der Warnung vor dem Irak-Krieg haben wir bewiesen.

Eckhard Kirchhübel | So., 4. Juni 2017 - 15:59

Da muss ich wohl etwas nicht ganz mitbekommen haben. Ein Elefant macht den Porzellanladen platt, und Angie merkt auf ihre typische 10-fach abgesicherte Weise an, Europa müsse jetzt mehr darauf sehen, eigenverantwortlich zurecht zu kommen. Soll das Antiamerikanismus sein? Das ist nichts als das objektiv begründbare Gebot der Stunde. Wie, bitte schön, will denn der Autor dieses Artikels überhaupt zwischen situativ und antiamerikanistisch begründeten Reaktionen unterscheiden? Für ihn scheint jede eigenständige Reaktion Antiamerikanismus zu sein.
Übrigens würde ich mir zutrauen, mit gleicher Verve die Gegenthese zu beründen: Proamerikanismus hat eine lange Tradition in Deutschland . . . Dergleichen ist leicht, wenn man so einseitig drauflos drischt wie Herr Grau.

Wie soll Europa eigenverantwortlich zurechtkommen? Europa ist ein Hühnerhaufen, wo jeder was anderes will. Hauptverantwortliche für die Schäche Europas ist unsere Bundeskanzlerin und die Union die ihr blind folgt und sie gewähren lässt. Merkels Kritik, wenn es denn überhaupt eine ist, ist angesichts des Zustands Europas einfach nur lächerlich.

Helmut Hufnagl | So., 4. Juni 2017 - 16:27

Teile der CDU kritisieren die Klimapolitik von Frau Merkel. Sie sprechen von moralischer Erpressung durch die Klimaforschung.Sie gehen sogar soweit, zu behaupten, daß der Klimawandel mehr Vorteile bringt als Nachteile für unsere Welt. Ich stimme diesem Teil der CDU bei, will ich diesen heuchlerischen und absolut unbewiesenen Argumenten nicht mehr folgen kann. Also kann die von Herrn Trump gewählte Vorgangsweise nicht so leichtfertig getadelt werden. Derzeit habe ich den Eindruck, daß alle noch so sinnlosen Handlungen von Politikern gutgeheißen werden, weil diese Geldverschwendungsaktionen, Verschandelung der Natur etc.etc. immer unter dem Vorwand des Klimaschutzes durchgeführt werden können.Es darf keinen Widerspruch geben. Wir erleben wieder eine Zeit des Redeverbots.Alle , die sich skeptisch über diese Art von Klimapolitik äußern , werden in ein bestimmtes Eck verfrachtet. Es ist dasselbe Muster, das wir bei der illegalen Einwanderung erleben durften. Wer redet, gefährdet sich.

Peter Panther | So., 4. Juni 2017 - 18:03

Sehr geehrter Herr Grau,

das gros der Kommentare gibt Ihnen Recht: ich lese überwiegend ein "aua". Daß man Ihre Thesen damit zu widerlegen sucht, daß die USA Fehler machen, unterstützt die Richtigkeit Ihrer Thesen nur. Vielen Dank für diesen unzeitgemäßen Artikel. Ich fand es auch angenehm, daß Sie bei dieser Gelegenheit an den so fruchtbaren nietzscherianischen Begriff des "Ressentiments" erinnert haben. Das Anwenden/Hochhalten fruchtbarer Begriffe ist doch der beste Teil der philosophischen Tradition.

Peter Wagner | So., 4. Juni 2017 - 20:31

Unsere Machialivistin Merkel hat bereits 2015 durch ihre selbstherrliche und durch nichts legitimierte Aufnahme fast einer Million unkontrollierter Migranten bewiesen, dass sie auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt. Nicht auf das Parlament, nicht auf unsere Nachbarn und schon garnicht auf die, die diese Suppe bezahlen und dann auch noch auslöffeln müssen.
Wer allerdings glaubt, Merkels Größenwahn hat ein Ende genommen, der täuscht sich. Sie hat völlig vergessen, dass Deutschland aus militärischer Sicht ein Zwerg ist. Zwerge mit einer großen Klappe haben nicht alle Tassen im Schrank, oder einen großen kräftigen Bruder! Genau dem tritt sie zur Zeit kräftig gegen die Beine. Das bringt viele Wählerstimmen, ist aber wie Alexander Grau schon bemerkte, brandgefährlich. Ohne Amerika ist Deutschland und auch Europa zurzeit nicht in der Lage sich zu verteidigen!

Rainer Möller | So., 4. Juni 2017 - 23:00

Grau stellt die Sache falsch dar. Die durchschnittlichen Amerikaner waren, wie die Vichy-Franzosen, vor allem an travail, famille, patrie und christlicher Religion interessiert, sie waren in keiner Weise "modernistisch" - und der Kriegsherr Roosevelt war, wie der Kriegsherr Stalin, gezwungen, seinem Volk entgegenzukommen und sich konservativer zu gebärden; so kam die modernistische Bewegung nachhaltig aus dem Tritt. Und genau das schuf die große emotionale Nähe zwischen den Amerikanern und den meisten Nachkriegsdeutschen.

Torsten Knecht | Mo., 5. Juni 2017 - 17:42

Würde Merkel Ihren Worten Taten folgen lassen, dann müssten die USA als Besatzermacht aus D. verschwinden. Und kommt da was von Merkel?

Wahlkampf-blabla: Feindbild nach außen Trump u. nach innen die AfD, LINKE ...

Mit dem Allgemeinplatz Souveränität u. Unabhängigkeit von der USA kann Merkel jeden anfixen u. jeder kann sich damit identifizieren. Lediglich mit Freihandel für große Untern. u. Leiharbeit lassen sich eben keine Wahlen gewinnen. Nebenbei werden von Merkels Szenario mit den USA Ängste heraufbeschworen, die selbstredend Mutti allein vorhergesehen hat u. alle für uns lösen wird.

Merkel liefert, wie bei "Wir schaffen das!", keine konkreten Inhalte u. die ÖR-Medien reden mal wieder nach, statt kritisch zu hinterfragen. Oje.

Jemand schreit, da ist der Dieb u. alle anderen rennen denjenigen dann hinterher, währenddessen kann "jemand" in aller Ruhe seinen Coup vollenden u. sich selbst die Taschen voll machen. ; )

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 6. Juni 2017 - 18:34

Bei allem, was Metrkel un die politischen Klasse macht, tut, fabriziert..."verbricht"...sollte man sich fragen, "Ist das gut für unser Land oder ist es gut für denjenigen der gerade diese oder jenes gesagt/getan hat..." in Beantwortung dieser Fragen entlarven sich die Herrschaften sehr schnell als Scharlatane. Bei Merkel komt man sehr schnell darauf, daß das Meiste von dem, was sie in den letzten 12 Jahren gesagt/getan hat, diente ihr hauptsächlich zum Vorteil.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 7. Juni 2017 - 11:23

Ich will Weltfrieden und Welthandel auf der Grundlage auch meiner Souveränität.
Ich habe nur etwas gegen bestimmte Leute, wenn ich merke, dass sie falsch spielen, niemals gegen Völker oder Nationen, unter der Voraussetzung, dass wir das auch sein dürfen...

Ernst Laub | Mi., 7. Juni 2017 - 15:15

Die besteht darin, unverhohlen ihre Abneigung gegen (den „rechten“ und „deutschen“) Trump und ihre Verehrung für (den “linken“) Obama und (die „linke“) H. Clinton zur Schau zu stellen. Doch so etwas nennt man nicht Aussenpolitik sondern Dummheit! (Und Dummheit rächt sich immer. Dies mussten die Deutschen stets wieder erleben.)

Werner Schick | Mi., 7. Juni 2017 - 17:23

Werter Herr Müller,
zunächst vielen Dank für ihre Antwort, es ist nicht selbverständlich, dass man auf eine Gegenrede eine Antwort erhält. Fr. Merkel hat auch zu Anfang nicht die Meinung der Mehrheits des Volkes vertreten. Dies wurde ihnen nur vorgemacht durch die Falschmeldungen in den Medien. Auch was die Bosse gesagt haben war bewusst erstunken und erlogen. Sie sollten nicht so leichtgläubig sein Hr. Müller, nur was man selbst nachvollzogen hat kann geglaubt werden. Und nun zur FDP. Ihre Meinung über diese Partei kann ich nicht teilen. Glauben sie mir, es ist eine reine Klientelpartei, die in erster Linie am Postenschacher interessiert ist. Wenn sie ein aufmerksamer Leser der Kommentare sind, werden sie schnell feststellen, dass diese Partei viel verspricht und wenig hält und damit ihre Wähler verprellt.

Wolfgang Werner | Do., 8. Juni 2017 - 07:31

Antiamerikanismus wird man weder Schulz noch Merkel vorwerfen koennen. Beide haben sich gegen die amerikanische Regierungspolitik gewandt und nicht gegen Amerika als Ganzes. Der Autor hat diesen Unterschied zwar erkannt, wirft beide Begriffe allerdings in einen Topf und ruehrt dann kraeftig um.

Christiane Bohm | Do., 8. Juni 2017 - 21:46

Könnte es nicht sein, dass Merkel von einer fremden Macht eingesetzt wurde, um erst die CDU, dann Deutschland und schlleßlich Europa aufzulösen? Oder klingt das zu utopisch? Mittlerweile halte ich nichts mehr für unmöglich.

schon mal behauptet Frau Bohm. Ich halte es immer noch mit Horst Seehofer, ob der Spruch von ihm ist oder nicht:

"Die, die gewählt sind haben nichts zu sagen und die, die das Sagen haben sind nicht gewählt!"

Das sagt genau das aus, was Sie vermuten. David Rockefeller sagte es ähnlich:

"Ihr wählt die Politiker. Wir sagen Ihnen was sie zu tun haben!"

Nach diesen Sätzen erübrigt sich eigentlich jeglicher Kommentar zu Politikern.

... sind dafür da, um die Reichen vor den Armen zu schützen. ; )

Dr. Lothar Sukstorf | Sa., 10. Juni 2017 - 14:00

Seltsam? Merkel und spielen? Diese Kombination kann ich mir gar nicht vorstellen. Um Machiavellistin zu sein, sollte man zumindest Il Principe gelesen haben; das kann ich mir beim besten Willen bei Merkel nicht vorstellen. Was die Medien alles in Merkel reingeheimnissen? Ich habe den Eindruck, die hält sich weitestgehend aus allem raus, um nur nicht konkret werden zu müssen, nur nicht anecken, nur nicht sich festnageln lassen. Das ist typisch DDR-Sozialisierung. Mehr vermute ich bei Merkel nicht dahinter. Insofern tragen die Medien zu Merkels sogenannten Erfolgen wesentlich bei; wenn die Medien seit 2005 erheblich neutraler und objektiver über Merkel berichtet hätten, fiele ihre Bilanz um ein vielfaches "schlechter" aus, als es ihr öffentlich Image widerspiegelt. Es gilt die Frage, was hat sie seit 2005 fürs Land getan und was hat sie hauptsächlich für ihr Image getan? Das zu unterscheiden und sich selbst zu beantworten,erhellt Vieles.

Michael Domanja | Fr., 21. Juli 2017 - 09:22

Es war die uneingeschränkte Solidarität deutscher Politik auch von Frau Merkel mit den amerikanischen Präsidenten Bush und Obama immer bei den Kriegen Irak , Libyen Syrien und Jemen und auch die Ukraine gehört dazu. Die deutschen Waffenlieferungen an Türkei und Saudis, das Ende der bis dato guter Beziehungen zu Russland ist dafür auch Ausdruck. Und nun beendet Präsident Trump das was bisher richtig und notwendig war den Krieg in Syrien.