Donald Trump argumentiert und gestikuliert stark
Auch wenn er polarisiert, für alles kann man Donald Trump nicht verantwortlich machen / picture alliance

Trump und seine Gegner - Politische Amnesie und hysterische Paranoia

Kolumne: Schöne Aussicht. Donald Trump findet sich seit Wochen im Kreuzfeuer des Establishments wieder. Das dürfte ihn wenig stören, denn wer Trump für alles dämonisiert, verdreht die Realität und macht ihn dadurch politisch stärker

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Die Debatte über die ersten zwei Wochen der Präsidentschaft von Donald Trump hat etwas Gespenstisches an sich: Während die einen schon vom „Hitler im Weißen Haus“ sprechen und den Untergang der westlichen Demokratie befürchten, sprechen andere von einer politischen Wiedergeburt, ganz so, als habe man soeben die erste kommunistische Diktatur auf amerikanischem Boden überwunden.

Daran, dass Trump einen Epochenwechsel ausgelöst hat, besteht für Freund und Feind kein Zweifel. Und genau hier liegt das Missverständnis. Die Vorstellung, dass Donald Trump in den nächsten vier Jahren Präsident der USA sein wird, ist zwar schwer zu ertragen, weil sich unter ihm einige negative politische Trends weiter verstärken werden. Doch noch schlimmer als Trump sind die hysterischen und völlig hilflosen Reaktionen seiner politischen Gegner. Sie zeigen, dass dieser „Anti-Politiker“ ihnen viel ähnlicher ist, als sie wahrhaben wollen.

Meinungsunterdrückung ist keine Erfindung von Trump

Trump-Gegner kritisieren, dass der neue Präsident sich einen Krieg mit der liberalen Presse liefert und androht, brutal gegen Andersdenkende vorzugehen. Vielfach werden hier Vergleiche zu den Nazis und deren Politik der Gleichschaltung gezogen. Dabei ist der Impuls, abweichende Meinungen zu unterdrücken und zu verbieten, nun wahrhaftig keine Erfindung von Trump, gehört er mittlerweile zum politisch-korrekten Mainstream sowie zum „progressiven“ Politik-Code – gerade auch in den Medienkreisen, die sich nun angegriffen fühlen.

Donald Trump erinnert mit seinen infantil-wütenden und unberechenbaren Attacken auf die „bösen Menschen in den Medien“ stark an die heutigen Jungstudenten der „Generation Schneeflocke“, die ihre Universitäten zu sicheren und kontroversefreien Schutzzonen umgestalten wollen – notfalls mit Gewalt. In seiner unbeholfen wirkenden Dünnhäutigkeit sieht sich Trump selbst, wie auch sein Land, als ein von Feinden umzingeltes, missbrauchtes und ausgebeutetes Opfer, das nun mit absolutem Misstrauen auf alles reagiert, was ihm anders und fremd, sprich gefährlich erscheint.

Auf Kritik reagiert er daher nicht mit Argumenten, sondern mit aggressiven Twitter-Tiraden und der Ankündigung, Gegner selbst dann mundtot zu machen, wenn diese das Recht auf ihrer Seite haben. In diesem Abwehrmodus braucht man nicht mehr als 140 Zeichen, um den eigenen Standpunkt zu formulieren. „America first“ ist kein selbstbewusstes nationalistisches Signal, sondern ein bockiges und verärgert-weinerliches „Lasst mich endlich in Ruhe, oder ich haue zurück!“ Diese egozentrische und paranoide Haltung offenbart, wie sehr Trump selbst die weitverbreitete westliche Opferkultur internalisiert hat. Er ist damit keineswegs auf dem Weg in die Vergangenheit, sondern ziemlich nah dran am heutigen Zeitgeist. Die liberale Intelligenzija macht weltweit Stimmung gegen diesen so befremdlichen Präsidenten und ignoriert dabei, dass er nur ein verzerrtes Spiegelbild ihrer selbst ist.

Trump-Stilisierung führt zur Geschichtsumschreibung

In diesem neu erwachten Anti-Trump-Eifer wird jede Möglichkeit ergriffen, um den neuen Antichristen im Weißen Haus zu dämonisieren. Dass mit dieser Stilisierung Trumps zum „schlechtesten US-Präsidenten aller Zeiten“ gleichzeitig unliebsame Erinnerungen an die eigene Geschichte ausgemerzt werden, ist weit mehr als ein nur ein zufälliger Nebeneffekt. Tatsächlich ist dies die Kernmotivation des gerade abgewählten politischen Establishments. Daher ist auch eine Versachlichung der Auseinandersetzung von ebendieser Seite nicht zu erwarten.

Die Logik ist einfach: Wenn Trump nach zwei Wochen gegenüber seinen Vorgängern im Rennen um die goldene Zitrone der US-amerikanischen Politik bereits uneinholbar vorne liegt, was sagt das dann aus über deren Politik in der Vergangenheit? Wenn Hiroshima, Nagasaki, Vietnam, Kambodscha, Afghanistan, Irak, Libyen durch eine Handvoll zweifelhafter und zum Teil dummer Dekrete ausgestochen werden können, dann kann das alles nicht so wild gewesen sein, oder? Die abgehalfterte US-Elite versucht, sich im Kampf gegen Trump selbst aus dem eigenen Sumpf zu ziehen.

So ist es zu erklären, dass die ehemalige US-Außenministerin und US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Madeleine Albright, das von Trump verfügte angebliche „Einreiseverbot für Muslime“ öffentlich und lautstark kritisierte. Zur Erinnerung: Genau diese Dame hat 1996 den Tod von einer halben Million irakischer Kinder infolge westlicher Sanktionen und Bombardierungen öffentlich als akzeptabel verteidigt. Offenbar ist es weniger schlimm, wenn Demokraten Muslime töten, als wenn Trump Muslime nicht einreisen lässt.

Dämonisierung und Realitätsausblendung 

Die Dämonisierung von Donald Trump bedient sich auch offensichtlicher Realitätsausblendungen – was aber letztlich nur ihm nutzen dürfte. Entspannt kann er behaupten, den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko voranzutreiben. Seine Gegner werden sich nicht trauen, ihm hier den Wind aus den Segeln zu nehmen – dabei wäre dies einfach und notwendig. Denn tatsächlich haben seit 1993 unter Bill Clinton alle Präsidenten an eben dieser mittlerweile bereits etwa 1000 Kilometer langen Grenzsicherung gebaut – freilich ohne dies permanent zum Thema zu machen. Die 7000 Toten, die es seit 1998 an der Grenze gab, hat nicht Trump auf dem Gewissen, sondern unter anderem Friedensnobelpreisträger Barack Obama.

Ähnlich zu bewerten ist die Ankündigung, die US-amerikanische Antimigrationspolitik zu verschärfen. Dazu müsste er Obama vom Abschiebe-Thron stoßen, während seiner Präsidentschaft wurden mehr illegale Einwanderer aus den USA abgeschoben als jemals zuvor. Und auch das Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimischen Ländern, das öffentlichkeitswirksam von Trump lanciert wurde, ist ein alter Hut aus Obamas Kleiderschrank. Genau ein solches „Verbot“ wurde im Dezember 2015 unter Obama beschlossen, und zwar für dieselben Länder. Aufschrei? Fehlanzeige.

Das deutlichste Symbol dafür, dass sich die inhaltliche Hilflosigkeit des Anti-Trump-Lagers mit einer politischen Amnesie verbindet, entdeckte ich jüngst in einem Nachrichtenbeitrag über eine Demonstration gegen den neuen Präsidenten. Die Kamera fing einen Demonstranten ein, der ein Plakat hochhielt mit der Aufschrift: „Shut down Guantanamo! Now!“ Ich fragte mich: Was hat Trump damit zu tun?! Das war doch Obamas Versprechen! Wie weit kann der politische Gedächtnisverlust – oder sollte man „Obamnesie“ sagen? – eigentlich gehen, wenn jetzt schon das Versagen des alten Präsidenten kurzerhand dem neuen aufgegeben wird?

Neue US-Regierung spiegelt modernen Zeitgeist wider

Ich bin kein Freund von Trumps Politik. Und es ärgert mich, dass die kopflose Hysterie seiner Gegner ihm in die Karten spielt. Er kann sich als Elitenschreck und harter Hund profilieren – dafür wird er von Millionen Amerikanern geliebt –, ohne dabei viel zu riskieren. Denn anstatt seine Twitterei als Pseudo-Anti-Politik zu entlarven, nimmt man sie für bare Münze und steigt auf deren Niveau ein. Offensichtlich spürt man im Anti-Trump-Lager, dass eine grundsätzliche Kritik an Trump die eigene Verstricktheit in den sich in Trump so herrlich widerspiegelnden politischen Zeitgeist öffentlich zu Tage fördern würde.

Ernsthafter Widerstand gegen Trump kann nicht gemeinsam mit Vertretern und Apologeten der alten politischen Elite geleistet werden. Lässt man sich auf diese politische Verbindung ein, protestiert man mit den Falschen gegen das Falsche und zugunsten der Falschen. Wenn man effektiv gegen Donald Trump und dessen Angriff auf die Meinungsfreiheit vorgehen möchte, reicht es nicht aus, die New York Times zu verteidigen. Echte Meinungsfreiheit hat auch für Breitbart und alle anderen Mainstream-Abtrünnigen zu gelten, ansonsten ist sie keine. Wer Trumps Mauerbau kritisieren will, muss den Mauerbau ab 1993 kritisieren. Wer Trumps antimuslimische Ausbrüche ablehnt, sollte Obamas Politik und die seiner Vorgänger ebenfalls kritisch sehen. Wer an diesen Punkten nicht konsequent ist, hält Trump im Amt.

Die neue US-amerikanische Regierung ist die Zuspitzung des modernen Zeitgeistes: Sie ist irrational, paranoid, unberechenbar, egozentrisch und cholerisch, sie betreibt Politik aus der intellektuellen Froschperspektive und ist als so eine Gefahr für genau die einfachen Bürger, die sie zu vertreten vorgibt. Doch die Rückkehr zur alten Nomenklatura ist keine Alternative, denn diese hat den Sieg von Trump erst ermöglicht. Diese scheinbare Ausweglosigkeit birgt aber den Keim des Neuen: Die Rückgewinnung der Politik durch die Menschen wird sowohl deren historisches Gedächtnis als auch das Entscheidungsvermögen schulen. Die Debatten werden heftiger werden. Andererseits haben wir anderen Leuten beim seichten TV-Polit-Talk lange genug zugesehen, um es selbst besser und anders zu machen.

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Roland Mock | So., 5. Februar 2017 - 11:36

Seit dem Brexit, spätestens aber seit der Wahl Trumps gebärdet sich die weltweite Linke wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen. Weshalb das Gejammer, Gekeife, der blinde Hass auf Trump? Weil sie, so sehr sie ihn verachten und verlachen, doch fürchten. Der Linken dämmert, daß dieser Präsident, gerade weil er sich jedem (von ihr definierten) Standard entzieht, nicht mehr und nicht weniger als das Ende der sog. Politischen Correctness eingeläutet hat. Bisher bestimmten linke Soziologen, Pädagogen, Politologen, Klima-und "Genderforscher", was moralisch ist und was nicht, was und wie es gesagt werden darf und was nicht. Und sonnten sich in der Illusion, für immer politisch-moralisches Korrektiv, "Mainstream", zu sein. Und nun kommt dieser Präsident und schert sich einen Teufel um dieses Geschwätz. Die Linken können wüten wie sie wollen. Sie spüren dennoch: Ausgerechnet dieser unintellektuelle grobe Klotz könnte der Sargnagel auf ihre - sowieso nur scheinbare- intellektuelle Dominanz sein.

Sehr geehrter Herr Mack
Der Artikel bringt es auf den Punkt.
Was hat das alles mit Links zu tun. Linke Politik wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr betrieben. Über Rechts oder Links zu schwadronieren Überlässt man den politschen Protagonisten. Die Realität ist das Amerika durch ihre Interventions-Politik abgewirtschaftet wurde. Die Bürger haben das in der Geldbörse gemerkt und haben einfach das Stopschild hoch gehalten. Was Obama nicht geschafft hat, soll Trump schaffen. Ob er es schafft wird die Zukunft weisen.
Sie sehen es geht auch einfach eine Nummer kleiner.

Verehrter Herr Oldemeier, ich bin ganz Ihrer Meinung, daß die Wahl Trumps sehr viel mit Wirtschaft zu tun hatte: niedrigere Steuern, Reform von "Obamacare", Abgeltungssteuer auf im Ausland geparkte Gewinne etc. sind der notwendige Gegenentwurf zum Clinton-Sanders- Programm. Aber unterschätzen Sie bitte nicht, daß auch gerade den Amerikanern die Sprach- und Gedankendiktatur der sog. Politischen Correctness sauber auf den Geist ging und geht. Eine Minderheit von (oft nur Schein-) Intellektuellen terrorisiert seit Jahren die Mehrheit mit ihrem weltfremden Geschwafel. Trump, den dies einen Teufel schert, ist auch in dieser Beziehung ein Hoffnungsträger. "Links" und " rechts": Linke neigen dazu, ihre frühkindlich- naive Gesinnung jedem, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, unter die Nase zu reiben. Die sind richtig stolz darauf, " Sozialisten", "Grüne" und "Antikapitalisten" zu sein. Eben "Linke". Na, dann nenne ich sie doch erst recht so. Vereinfacht die Sympathieverteilung.

Peter Henschel | So., 5. Februar 2017 - 12:06

Besten Dank für diesen hervorragenden und sehr sachlichen Beitrag!

Christa Wallau | So., 5. Februar 2017 - 12:15

"Irrational, paranoid, unberechenbar, egozentrisch und cholerisch" - das sind bedauerlicherweise zutreffende Adjektive, die nicht nur Trump, sondern den vorherrschenden Zeitgeist exakt beschreiben. Ihre ausgezeichnete Analyse trifft den Kern des Problems, sehr geehrter Herr Heitmann.

In der Welt der Twittter-Geschwindigkeit ist das
klare Denken verlorengegangen. Es regieren
die Emotionen. Ebenso ist das Langzeitgedächtnis auf der Strecke geblieben. Vielmehr jagt in der Gegenwart ein angeblicher Skandal mit Empörungpotential den nächsten.
Die total überspannten Medien entscheiden auf Grund von Hoffnungen, Sympathiewerten und ideologischer Ausrichtung, welcher Politiker "gut" und wer "schlecht" ist, nicht auf Grund von Fakten. So wurde Obama noch v o r jeder erbrachten Leistung zum Friedensengel und Trump noch v o r jeder Tat zum Teufel. Und so ist die AfD a priori für viele die Nazi-Partei, obwohl sie sich nie sachlich mit ihr befaßt haben.
Ja, das ist kindisch. Pure Unvernunft!

Josef Garnweitner | So., 5. Februar 2017 - 13:48

langsam wirds schwierig. Wen soll man denn nun mehr loben? Den Grau oder den Heitmann? Beide Artikel sind sehr gut. Das schreibende Volk im Forum hat es zunehmend schwerer.

Schauen wir uns noch den Artikel "Auch linke Intoleranz ist intolerant" an, ob es da was zu kommentieren gibt.

Schöne Woche wünsche ich allen und etwas weniger Trump, auch wenn der noch so viele Themen liefert.

Reiner Jornitz | So., 5. Februar 2017 - 14:09

Sehr geehrter Herr Heitmann,sie haben mit ihrem Kommentar die Hand in die Wunde gelegt. Natürlich benimmt sich Trump wie ein Elefant im Porzellanladen. Mit dem einen Effekt das er das Establishment aufgeschreckt hat wie ein Hühnerhaufen. Sehr viele Politiker in Amerika haben es genossen aller Ehrlichkeit und Seriosität zum trotze sich eine Parallelwelt zu schaffen. Arrogant,Selbstherrlich, Größenwahnsinnig und hochmütig anmaßend jeden anderen Staat unter ihre Kontrolle zu bringen. Trump spiegelt im Prinzip nur das Amerika im Jetzt. Das Beste , wie ich finde , er hat unsere Schlaftabletten in der Regierung , die ähnlich eine eigene Schein- und wirklichkeitsfremde Welt aufgebaut haben auch aufgeschreckt. Plötzlich sagt ein Präsident des größten und mächtigsten Landes der Welt: Angela Merkel , du bist Verantwortungslos 2015 mit den Flüchtlingen gewesen. Wenn das eigene Volk etwas dagegen hat waren ihre Ohren auf Durchzug ausgerichtet. Erstaunlich wie viel Parallelen zu amerikanischen

Norbert Wings | So., 5. Februar 2017 - 14:20

Die hysterischen Reaktionen um die Person Donald Trumps wie zum Beispiel das jüngste Titelbild des "Spiegel" und die gleichartigen Gegenreaktionen der nun leider mehr und mehr sich etablierenden Rechtspopolisten reflektieren bestenfalls die gegenwärtige Problematik der westlichen Demokratie. Daher hilft es auch nichts wenn, wie leider auch in Beiträgen hier im Cicero, nun auf die Widersprüche in der

Argumentation der politischen Linken quasipolemisch eingegangen wird.

Mit dem Aufkommen der Rechtspopulisten und besonders der Wahl Donald Trumps werden die Strukturen der demokratischen Verfassungen, insbesondere die Gewaltenteilung nicht nur in Frage gestellt sondern offensiv bekämpft.
Hier die Problematik zu benennen und den Finger in die Wunde zu legen ist Aufgabe des Journalismus.
Magazine vom "Cicero" bis zum "Spiegel" sollten sich wieder hierauf konzentrieren anstatt sich in zeitdiagnostischen Reflexionen zu verlieren.

Zitat:"Mit dem Aufkommen der Rechtspopulisten und besonders der Wahl Donald Trumps werden die Strukturen der demokratischen Verfassungen, insbesondere die Gewaltenteilung nicht nur in Frage gestellt sondern offensiv bekämpft."

Ein steiler Satz, Herr Wings! Leider jedoch falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Linke Politiker brechen die Gewaltenteilung, siehe Maas und Kahane, siehe Schwesig und "Kampf gegen rechts". Bundeskanzlerinnen ignorieren das Parlament, brechen das Grundgesetz und kontrollieren das Parlament sogar, das keine Gegenwehr leistet. Dabei sollte es umgekehrt sein.
Die Rechtspopulisten jedoch verlangen die RÜCKKEHR ZUM RECHTSSTAAT!

Also tragen Sie doch bitte mit solchen falschen Behauptungen nicht zu einem falschen Realitätsbild bei.

Lieber Herr Angermann,
meine von Ihnen als "steiler Satz" titulierte Aussage über das Verfassungsverständnis von Rechtspopulisten ist zugespitzt und Sie haben ja auch darauf reagiert. Mir ist klar dass auch Politiker etablierter Parteien mit Attributen wie "alternativlos " die Verfassung mindestens beugen und ich stimme Ihnen zu, dass das nicht in Ordnung ist.
Aber die Rechtspopulisten, und hierzu zähle ich auch Donald Trump, scheinen eine Aufhebung der Prinzipien der westlichen Verfassung zumindest billigend in Kauf zu nehmen, um ihre Ziele leichter zu erreichen.
Dies geschieht dort wo in Demokratien Rechtspopulisten an die Macht gekommen sind (siehe Ungarn und Polen). Insofern scheinen mir populistische Parteien (egal ob von rechts oder links) keine Erneuerer des Rechtsstaates sondern dessen Totengräber zu sein. Deshalb sage ich "genau hinsehen" - Lassen wir uns nicht von einfachen Parolen hinter die Fichte führen.
Herzliche Grüße und Ihnen alles Gute Norbert Wings

Obama hat die Gewaltenteilung bekämpft: Er hat entschieden, ein geltendes Gesetz einfach nicht durchzusetzen (DOMA, Grenzsicherung, ...), er hat das Justizministerium dazu gedrängt, Hillarz Clinton trotz überwältigend klarer Faktenlage nicht zu verfolgen, ... und er meinte, er könne mit executive orders am Parlament vorbei regieren ....

Lieber Herr Henning, was wollen Sie damit sagen? Wollen Sie Obama und Trump auf eine Stufe stellen, damit letzterer besser wegkommt?
Das Trump unsympathisch ist und kein Benehmen hat, lasse ich mal außer Acht.
Es ist das Handeln auf der Basis einer nebulösen Legitimation "vom Volk", die Trump über die Legalität also den Rechsstaat stellt.
Ich glaube, dies war in der Schärfe und Skrupellosigkeit so noch nicht dagewesen.

Hermann Stuke | So., 5. Februar 2017 - 14:34

Ich möchte Ihnen in zwei Punkten ausdrücklich zustimmen:
1. „Donald Trump findet sich seit Wochen im Kreuzfeuer des Establishments wieder. Das dürfte ihn wenig stören, denn wer Trump für alles dämonisiert, verdreht die Realität und macht ihn dadurch politisch stärker“
2. Ihr Fazit: „Die Rückkehr zur alten Nomenklatura ist keine Alternative, …“ teile ich.
Aber für noch wertvoller halte ich Ihre Analyse oder Wunsch:
„Die Rückgewinnung der Politik durch die Menschen wird sowohl deren historisches Gedächtnis als auch das Entscheidungsvermögen schulen.“
Bleibt zu hoffen, dass viele Bürger ihre Entscheidungsvermögen schulen und die Rückgewinnung der Politik durch engagierte Menschen fortschreitet.

Philipp Meier | So., 5. Februar 2017 - 15:19

Danke, dass dies mal gesagt wird. Ich sehe mich zwar klar in der linken ecke bin aber durchaus für gute Argumentationen die mir eigentlich nicht in den Kram passen zu haben (daher verschlägt es mich auch regelmäßig auf konservative Seiten wie Diese).

Man könnte wirklich meinen die Leute erinnern sich nicht mehr an Bush junior und senior. Auch unter Herrn Clinton wurde fürchterliches beschlossen. Amerika wird Trump überleben und wenn man jetzt das Fundament dafür legt kann danach ein besserer Präsident kommen.

Diese Hysterie die die Menschen immer wieder ergreift ist mir einfach unverständlich, sowohl bei Obama als auch Trump - und zwar sowohl Befürworter als auch Gegner. Ein großes Problem, dass die moderne Politik hat ist die Geschichtsvergessenheit der Bürger. Dagegen wird Leider seitens der Politik auch nicht allzu viel unternommen. Es ist halt einfacher mit Slogans Wahlkampf zu führen als die Menschen intellektuell anzusprechen.
Von daher +1 von nem Linken :)

Joachim Walter | Mo., 6. Februar 2017 - 17:14

Antwort auf von Philipp Meier

Lieber Herr Meier,

es ist erfrischend zu lesen, dass es auch auf der linken Seite des Spektrums noch Menschen gibt, die sich der Aufklärung verpflichtet fühlen, und einen Ausbruch aus dem unproduktiven schwarz-weiß Denken wagen.

Wir mögen nicht in allem einer Meinung sein, aber wir sollten dafür einstehen, dass wieder ein auf sachlicher Basis geführter Wettstreit der Ideen um den besten Weg aus der Misere gefunden wird.

Wenn ich höre, dass der durchaus diskutierbare Vorschlag eines SPD Politikers, Aufnahmezentren in Nordafrika zu bilden, anstelle die Einwanderungswilligen in die maroden Boote der Schlepper zu treiben, niedergeredet wird, nur weil die AfD schon vor über einem Jahr einen ähnlichen Vorschlag hatte, dann sind wir von einer zielführenden Lösungsdiskussion leider noch weit entfernt.

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten!

MfG
Joachim Walter

Thomas Brosius | So., 5. Februar 2017 - 15:36

Die im Artikel erwähnte gute Madeleine Albright hat nicht nur die Sanktionen gegen den Irak unterstützt,
sie war es wohl,die Saddam Hussein die Falle gestellt hat : Kuweit !

ein hervorragendes Gedächtnis, Herr Brosius. Leider vergessen die meisten Leute zu schnell.

Vor Jahren war ein ausgezeichneter Bericht im Sender "Arte", der offengelegt hat, wie man Saddam Hussein mit Lügen nach Kuweit hineingelockt hat, um einen Grund zu haben, einen Krieg gegen ihn zu führen. Das mit den Lügen muß wohl in einer gewissen Familie liegen. Aber verurteilen wir nicht allzu sehr. Auch die Bushs waren nur Marionetten, wenn auch willfährige. An den Fäden ziehen ganz andere Leute.

Thomas Brosius | Mo., 6. Februar 2017 - 17:06

Antwort auf von Josef Garnweitner

Noch ein Beispiel von Fallenstellern : Das vor Jahren abgeschossene Passagierflugzeug nördlich von Korea.. Da wurden die Russen reingelegt. Man machte sie glauben es sei ein Spionageflug.- Aber-die diabolische Freude am Töten gibts in allen Lagern.Siehe auch Atomkraftwerksfanatiker.

Sepp Kneip | So., 5. Februar 2017 - 15:40

Trump stellt sich den Realitäten. Das hat er als Geschäftsmann gelernt. Er hat erkannt, was die Menschen in Amerika wollen. Diese wollen von Leuten regiert werden, die ihre Sprache sprechen. Von Politikern, die so regieren, wie sie glauben, es ihren Wählern schuldig zu sein. Die Bürger wollen keine Puppen in Washington, an denen andere, im Hintergrund Wirkende, die Strippen ziehen. Ich glaube, diese Bürger werden Trump die Treue halten. Soll das Establishment noch so hysterische und völlig hilflose Reaktionen loslassen. Wenn Trump es fertig bringt, das politische Steuer wieder in demokratisch gewählten Händen zu halten, statt es den demokratisch nicht legitimierten Strippenziehern zu überlassen, wäre das ein historischer Verdienst ohnegleichen. Man kann ihm nur wünschen, dass ihm das für Amerika gelingt und sich die postdemokratischen Entwicklungen wieder zur Demokratie wenden. Dann hoffentlich mit Auswirkungen bis nach Europa.

Ralf Vormbaum | So., 5. Februar 2017 - 16:12

Es wirkt ein wenig komisch, dass der Autor sehr bemüht ist, die grundlegende Falschheit von Trumps Politik, zumindest wie sie in diesen zwei Wochen ansatzweise zu erkennen ist, herauszustellen, aber gar nicht genau angeben kann, worin sie sich grundlegend von der der vorherigen Präsidenten unterscheidet. Ja er räumt sogar ein, dass ihm ein solcher Unterschied nicht ersichtlich ist, es sei denn, man beschränkt sich auf Fragen des Stils. Anschaulich wird die ganze Widersprüchlichkeit der Diskussion um Trump, wenn man sich die Berichterstattung über das erste Telefonat Trumps mit dem australischen Premier anschaut. Da echauffiert sich die Presse darüber, wie der arme Premier von Trump angeblich behandelt wurde und findet kein einziges kritisches Wort über die üble Praxis der Australier, alle Flüchtlinge auf tausende Kilometer entfernte kleine Inseln zu kasernieren, um sie dann in die USA abschieben zu können. Dass Trump das nicht witzig findet, lässt sich eigentlich verstehen.

Lieber Herr Vormbaum,

Australien ist ein klassisches Einwanderungsland, welches genau das tut, was klassische Einwanderungsländer, die in einer Welt des ungebremsten Bevölkerungswachstums dauerhaft erfolgreich bleiben wollen, eben tun muss: genau auswählen, wer in ihr Land einwandern soll, und wer eben nicht.

Daran ändert es nichts, dass permanent der Begriff des "Flüchtlings", mit der versteckten Assoziation des vor den Nazis fliehenden Juden, verwendet wird, anstelle den Sachverhalt mit "Einwanderer" bzw. Migrant zutreffend zu beschreiben.

Es ist nicht die Schuld der Australier, wenn sich andere Gesellschaften ihrer beschränkten Resourcen nicht bewusst werden, und viel zu viele Kinder in eine perspektivlose Zukunft setzen.

Wie man es besser macht haben die Chinesen eindrucksvoll bewiesen.

MfG
J. Walter

Christop Kuhlmann | So., 5. Februar 2017 - 16:39

als Legitimation staatlichen Handelns. Dieselben Politiker, die Trump verdammen, arbeiten an der Festung Europa mit Auffanglagern in Libyen. Alles was Trump anders macht, er setzt die Interessen der Bürger seines Landes über die Interessen eines kleineren Nachbarn. Eben weil dieser Nachbar kleiner und ärmer ist, stört sich niemand an dessen reziprokem Handeln. Es geht um den Tabubruch, die vorherrschenden moralischen Überzeugungen des Westens nicht zu bestätigen um sie dann stillschweigend unter den Tisch fallen zu lassen. Man kann ein Land in den Bürgerkrieg bomben, man kann es dem Terrorismus ausliefern und in Armut versinken lassen, alles kein Problem, man muss es nur moralisch begründen. Trumps Moral bezieht sich auf die amerikanische Mittelklasse. Diese aber ist, in den gängigen Klischees, zwar ein Opfer der Konzerne, aber eben auch Täter und Looser. Es ist diese Allianz aus politischem und wirtschaftlichem Liberalismus, deren moralisch-theoretischen Überbau er offen bekämpft.

ingrid Dietz | Mo., 6. Februar 2017 - 14:12

Antwort auf von Christop Kuhlmann

Moral in der Politik ?

Ich denke allerdings, die Fragestellung ist schon unmoralisch !

Michaela Diederichs | So., 5. Februar 2017 - 16:52

Schöner Begriff und gut, dass Sie uns das alles in Erinnerung rufen mit Ihrem Beitrag. Wir schauen von D aus nach USA auf Herrn Trump und schimpfen wie die Rohrspatzen. Aber wie wird unsere Kanzlerin im Ausland gesehen? Das finde ich auch ganz interessant. Nehmen wir hier einmal Kanada mit einem beachtenswerten Film und einem jüdischen Moderator. Nicht unbedingt seine Kommentare sind so beachtlich, sondern das, was die Kanzlerin sagt.

https://www.youtube.com/watch?v=SM7lmd3-5Cg

Kostas Aslanidis | Mo., 6. Februar 2017 - 16:14

Antwort auf von Michaela Diederichs

wird in Griechenland als Tyrann/in gesehen. Auf ihre Frage antwortend. Die Welt wird nicht mit deutschen Augen gesehen. Wenn das nicht verständlich ist, spricht die Arroganz.

Wolfgang Dubbel | So., 5. Februar 2017 - 17:00

Er wird ein heiss umkämpftes Feindbild abgeben.
Wer nur die Spur von Verständnis für die eine oder andere Position erkennen lässt, wird als Trump-versteher gegeisselt.

Jens Winkelmann | So., 5. Februar 2017 - 17:06

Guter Artikel
Trump möchte aus einer schwer überwindbaren mexikanischen Grenze
eine "sehr" schwer überwindbare Grenze machen.
Das ganze garniert er mit dummen Sprüchen.
Aber die Frage bleibt: Was möchten denn seine Gegner?
Keine Grenzbefestigung oder weiterhin eine "nur" schwer
überwindbare Grenze.
Obama hätte die Grenzbefestigung doch schon abbauen können.
Und welchen Vorteil hat eine schwer überwindbare Grenze
gegenüber einer "sehr" schwer überwindbaren Grenze.
Kosten? Reduzierung der illegalen Einreisen?
Weniger oder mehr Opfer an der Grenze?
Auf beiden Seiten unsachliche aggressive Kindergarten Streiterei.

Karin Zeitz | So., 5. Februar 2017 - 17:22

hat Herr Heitmann die Scheinheiligkeit des Establishments und dessen Hetze gegen Trump. Auch das "Qualitätsjournal" "Spiegel" lässt sich mit seinem kürzlich mehr als abstoßendem Titelbild dafür missbrauchen. Rudolf Augstein würde sich im Grabe herumdrehen wenn er wüsste, wie seine Nachfolger das einst führende Nachrichtenmagazin um jede Glaubwürdigkeit bringen und herunterwirtschaften.

Thomas Jeswein | So., 5. Februar 2017 - 17:59

Lieber Herr Heitmann, wenn Sie anderen Leuten nicht mehr beim seichten TV-Polit-Talk zusehen möchten, meinen Sie damit etwa Ihren eigenen Chefredakteur Schwennicke, der doch so gerne in den etablierten Talk-Runden sitzt (Presseclub, Lanz etc.)?

Roland Mock | Mo., 6. Februar 2017 - 19:31

Antwort auf von Thomas Jeswein

Schade. Da ich mir Talkshows nur noch seltenst antue, habe ich den Herausgeber des erstklassigen " Cicero" noch nie im TV erlebt. Werde jetzt mal recherchieren, wann und wo er wieder auftaucht. Danke für den Tipp, Herr Jeswein?

helmut armbruster | So., 5. Februar 2017 - 18:23

wer jahrelang "political correctness" gepredigt hat und sich selbst verlogen und scheinheilig hinter diesem Begriff versteckt hat, braucht sich nicht zu wundern, dass jetzt die Gegenreaktion kommt.
Man kann von Trump halten was man will, ihn gut oder katastrophal finden, aber immerhin ist er erfrischend authentisch und was er sagt klingt nicht verlogen, sondern echt. Und das tut richtig gut nach so vielen Jahren der Heuchelei und des Herumsdruckens.
So weit haben es unsere Politiker noch lange nicht gebracht, dass man ihnen glaubt, was sie sagen!!!

Reiner Kraa | So., 5. Februar 2017 - 19:55

die Wähler in den USA und auch bei uns wollen endlich etwas anderes, als all die selbstsüchtigen Schwätzer, Claquere und Profiteure, die die Politik in den USA bestimmt haben und die sie auch bei uns und in Brüssel noch heute bestimmen. Sie wollen endlich Leute, die für das Volk etwas tun, nicht nur für sich selbst und die Rechenschaft ablegen müssen über das, was sie tun. Dieser Wunsch hat die Wahl von Trump ermöglicht. Dieser Wunsch gewinnt auch bei uns Deutschen immer mehr an Bedeutung. Trumps Zukunft als Präsident hängt davon ab, ob er das Versprochene auch umsetzen kann.

Dimitri Gales | So., 5. Februar 2017 - 20:25

Man sollte mit klinischen Etiketten sehr vorsichtig sein. In der Tat haben eine Reihe von US-amerikanischen Psychiatern behauptet, Trump sei verrückt, Paranoiker, Psychopath......Das erscheint politisch gelenkt und tendenziös in Szene gesetzt. Vor allem die Demokraten sind wütend-empört, dass sie die Wahl verloren haben und versuchen alle möglichen Leute gegen Trump zu instrumentalisieren.
Man sollte sich eher fragen, was und wer Trump als Präsident hervorgebracht.
Es gibt einfach ein Zuviel an Globalisierung und Neoliberalismus. Dies wurde und wird vom Establishment verteidigt und gefördert, aber man hat keine Löungen für die sozialen und wirtschaftlicen Folgeprobleme, die dies verursacht. Trump spricht Klartext und agiert.
Analoges findet derzeit auch in Frankreich statt.

Reinhard Kreis | So., 5. Februar 2017 - 20:50

Muss jeder erst mal sagen, so auch der Autor. Ich bin auch kein Freund von Obamas Politik und Merkels Politik und kein Freund der Politik von dem und dem. Warum muss erst so ein Vorsatz sein?
Der Weg zum sachlichen politischen Streit ist noch weit, auch wenn das hier für deutsche Verhältnisse ein Anfang ist.

Andre Vogel | So., 5. Februar 2017 - 22:42

Nein, Donald Trump wird keine Schwulenrechte,
Frauenrechte, religiöse Minderheiten angreifen,
die Sklaverei wieder einführen oder
eure Bürgerrechte ersticken.
Trump praktiziert keinen radikalen Islam.

Tobias Werner | So., 5. Februar 2017 - 22:45

Man kann sicher auch Kim Jong-un so manche charakterliche "Eigenart" nachweisen, bei Trump fehlt hier ja noch die Charakterisierung Narzissmus. Narzissmus endet oft in einer Katastrophe, zumindest für den Narzissten. Wenn diese nun an einem roten Knopf für A-Waffen sitzt, so besteht hier eine übermäßig große Gefahr für die gesamte Menschheit - als ob diese Gefahr nicht schon groß genug wäre.
Andererseits kann man so einen Mann, durch Schmeichelei vielleicht auch dahingehend manipulieren, hier einer Abrüstung zuzustimmen, auch intellektuelle Beeinflussung ist möglich. Keineswegs kann man hierüber unbesorgt sein, dass bzw. wenn eine narzisstische Persönlichkeit es nun in solch eine Position gebracht hat! Bei einem Immobilienmogul kann einem das ja noch egal sein, nicht aber bei einem US-Präsidenten. Und wenn jetzt sogar ein führender US-Psychologe von einem malignem Narzissmus spricht, so ist das umso ärgerlicher. (Auch wenn er vielleicht manches macht/will, was ich gut heiße.)

Peter Hofstetter | So., 5. Februar 2017 - 23:19

Die meisten Medien halten sich für etwas Besseres. Für gebildeter, erleuchteter, durch göttlichen Auftrag erwählt, den Rest der tumben Bevölkerung auf den Pfad der allein seligmachenden Linksideologie zu führen (keine Völker mehr, nur noch "Menschen").

Doch was geschieht? Immer mehr "Menschen" wollen sich nicht vorschreiben lassen, was sie zu denken haben. O Schreck!
Da schaltet man einfach mal ein paar Gänge höher im Wahn-Getriebe.
Doch wie sagt der Wende-gestählte Ossi: "Das geht so seinen Gang.."
Im Klartext: Die Hetzmaschine muss eben bis zum Anschlag überzhitzen und auseinanderfliegen, ihre selbstkritischen Anteile sind zu schwach, der Korpsgeist der gegenseitigen Kontrolle und Aufpeitschung ist zu groß. Dann mal weiter so...

Spätestens im Juli wird Trump nach Deutschland kommen, vielleicht kommt er ja nicht nur nach Hamburg, sondern stattet auch Pegida in Dresden einen Besuch ab. Das wäre Merkels Ende, hi hi.

Joana Kompa | Mo., 6. Februar 2017 - 03:52

Man kann Trump nicht dadurch entschuldigen, dass andere vor ihm ebenfalls katastrophale Entscheidungen getroffen haben wie etwa den Irakkrieg. Solche Relativierungen sind wenig hilfreich da sie den Blick auf die ideologische Verblendung der Alt Right Bewegung und deren Einfluss auf Trump vertuschen. Meinungsfreiheit kommt dort an ihre Grenzen wo die Volksverhetzung anfängt. Zum Glück hat die deutsche Gesetzgebung hier klare Vorgaben definiert. Breitbart setzt Frauen, Muslime, Homosexuelle und andere Minderheiten in menschenunwürdigster Form herab(z.Bsp.: 'Science proves it: Fat-shaming works','Gay rights have made us dumber, it's time to get back in the closet', 'Birth control makes women unattractive and crazy' etc.) Hetze und Beleidigung unterster Schublade - muss man die verteidigen?

Alfons Kuchlbacher | Mo., 6. Februar 2017 - 08:27

Ich denke, Sie sprechen hier genau den wunden Punkt der Trump-Kritiker an: Auf rein sachlicher Ebene ist die Argumentationslage sehr dünn.

Harro Meyer | Mo., 6. Februar 2017 - 13:03

Nun ist den USA auf Grund ihres Potentials die Rolle des Weltenordners zugefallen. Und jeder Präsident nimmt sie an. Es ist eine Illusion, die Konflikte gewaltlos nur im Rahmen des Rechts beilegen zu können. Sogar die Grünen haben das mit Schmerzen eingesehen. Nicht Rechts-sondern Gewaltordnung ist die Grundlage unserer Gesellschaft. Nicht die Uno, sondern die USA bauen an diesem Fundament. Die gewaltige Macht der USA, gern klein geredet, ist aber nicht das Problem.
Das Problem ist die weltweite Streuung der Macht auf Staaten, Banden, Terroristen und Fanatiker. Mit Recht und Verträgen ist dem nicht mehr beizukommen. In Europa hatte die Geschichte eine Lösung, wenn auch eine schmerzhafte. Aus der Multipolarität vieler Herren und Staaten ging der moderne Polizei-Staat als Monopolist der Gewalt hervor. Seine Hegemonie sichert bei uns Ordnung und Frieden, allerdings nur nach innen. Aber das ist ja schon etwas.

Jürgen Lamprecht | Mo., 6. Februar 2017 - 18:17

Frechheit siegt! Mein Klassenkamerad und bester Freund gab mir diesen Rat auf den Weg, wenn er sah, dass meine harmoniegeleitete Kinderstube und instinktive Zurückhaltung manchmal zu Hemmungen in der Verfolgung meiner Interessen führten. Ich hatte durch dieses Prinzip tatsächlich einige Erfolge, weshalb ich ihm bis heute dankbar bin. Zumal er mir auch ebenso wertvolle Tricks im Kampfsport (auf der Straße) und im Nahkampfsport (bei den Mädchen) aufzeigte, die im Laufe meines Lebens von unschätzbarem Wert wurden. Mein Freund war immer cool.

Ich sehe dieses Prinzip leider auch in der Politik: In Deutschland wird dreist Recht gebrochen, in der EU auch.
Den absoluten Vogel schoss der Europa-Politiker Juncker ab, der einmal im Interview mit dem Spiegel sagte: "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann mac

Christa Gogolok | Di., 7. Februar 2017 - 10:02

Zunächst einmal danke für diesen sachlichen und unaufgeregten Kommentar, der Trumps "kreischigen" Politikstil einordnet. Sog. "Experten" halten ihn für extrem gefährlich und meinen per Ferndiagnose eine "narzisstische Persönlichkeit" feststellen zu können. Tatsächlich? Ist eine vor Ehrgeiz und Siegesgewissheit weißglühende H. Clinton nicht narzisstisch? Und weniger gefährlich? Und was ist mit unserer Bundeskanzlerin, die zunehmend auch einen autokratischen Regierungstil pflegt und ebenso schon - in ausgekungelten Runden - so einige politische Pirouetten gedreht hat, bei denen nicht nur ihrer Partei schwindlig wurde? Das betont nüchterne, ja ungelenke Auftreten ist m.E. nichts weiter als eine narzisstische Pose für's Stimmvieh.
Nein, die Unterschiede sind nur marginal. Trump ist einfach nur lauter und hemdsärmeliger. Die "checks and balances" in der Verfassung der USA werden ihn mit der Zeit schon mäßigen.

Romuald Veselic | Di., 7. Februar 2017 - 13:55

mal schrieb: Das Wunschdenken der Deutschen, ist zur Manie geworden. Die USA werden ihre Politiker nie mit Rücksicht auf deutsche Empfindlichkeiten wählen. Abgesehen davon, ist Dt. ein militärischer Gartenzwerg geworden, ergo eine Lachnummer. Deutschlands Glück ist, dass seine unmittelbaren Nachbarn ihm noch wohlwollend gesonnen sind.
Des Weiteren: In den meisten der über 200 Staaten der Erde, wurde nicht gegen Donald Trump demonstriert. Wenn einige Tausenden Berufsdemonstranten, bei einer 300-Mio-Nation, in ARD/ZDF Nachrichten zum Aufmacher postiert werden, ist dies keine Info, sondern eine Desinformation, die eigene Klientel bedient aber global, nur eine Anekdote sei.

Bernd Wippich | Di., 7. Februar 2017 - 20:07

Der Meinung des Autors kann ich mich nicht anschliessen. Trump geriert sich nicht nur als der große Zerstörer, er ist es auch wie seine Dekrete
zeigen. Zu offensichtlich sind die zahlreichen Parallelen zu Hitler: Gestik, demagogischer Duktus,
Missachtung von Gesetz und Institution, Egomanie
usw usf. Wenn er auch wirtschaftspolitisch das wahr macht, was er angekündigt hat, wird er die Welt ins Verderben stürzen siehe die durch Isolationismus ausgelösten Handelskriege samt weltwirtschaftskrise in den Dreissiger Jahren.
Es ist höchste Zeit, daß die Republikanische Partei Verantwortung übernimmt und ihn absetzt