Arbeitslose junge Männer protestieren in Tunis, Tunesien
Protest von Arbeitslosen in Tunesien: Humus für Bürgerkriege und Chaos / picture alliance

Fluchtursachen - Weniger Geburten für weniger Radikalisierung

Anis Amri war offenbar ein klassischer Wirtschaftsflüchtling. Er entstammt einer Generation in einer Region, die ohne Aussicht auf Wohlstand oder gesellschaftliche Teilhabe ist. Eine Geburtenkontrolle wäre die nachhaltigste Lösung

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Nach allem, was bisher über den dringend tatverdächtighen Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt bekannt ist, hatte Anis Amri schon lange vor seinem Anschlag eine kriminelle Karriere gemacht. Die ihm zur Last gelegten Delikte reichten von Drogenkonsum über Diebstahl, Raub und Körperverletzung bis hin zu versuchter Brandstiftung. Wegen letzterer verbrachte er vier Jahre in einem italienischen Gefängnis. Erst dort soll er sich, so heißt es, in einen radikalen Islamisten verwandelt haben. Die Mutation von einem gewöhnlichen Kriminellen in einen religiös motivierten Terroristen hätte somit erst stattgefunden, nachdem Anis Amri im Jahr 2011 mit einem Flüchtlingsboot von Tunesien aus nach Lampedusa übergesetzt war.

Sollte sich diese Geschichte tatsächlich so zugetragen haben, wofür einiges spricht: Welche Rückschlüsse ließen sich daraus ziehen? Hätte die Radikalisierung Amris bei besserer Betreuung auf europäischem Boden verhindert und damit letztendlich das Leben von 12 Menschen gerettet werden können? Trägt „der Westen“ also letztlich eine Mitverantwortung für die Schreckenstat des 24 Jahre alten Tunesiers? Auch solche Fragen werden jetzt wieder, landauf, landab, diskutiert werden. Neben den üblichen Debatten über kriminelle Flüchtlinge, Abschiebungen, sichere Herkunftsstaaten und so weiter und so fort.

Ein klassischer Wirtschaftsflüchtling

Vielleicht sollte man besser das Augenmerk auf die Herkunft des späteren Attentäters richten. Anis Amri stammte aus einer ärmlichen Familie im Norden Tunesiens und hatte insgesamt sieben Geschwister. Der Vater war Landarbeiter und musste mithin acht Kinder versorgen. Damit ist erst einmal nichts über den späteren Weg des einen Sohnes in die Kriminalität gesagt. Aber sehr viel darüber, warum Anis Amri vor sechs Jahren überhaupt die Reise nach Europa antrat. Weder wurde er politisch verfolgt, noch herrschte in Tunesien Bürgerkrieg. Anis Amri kam als klassischer Wirtschaftsflüchtling in Italien an. Und das hat sehr viel mit dessen Familienverhältnissen zu tun, genauer gesagt mit den sieben Geschwistern.

In der Oktoberausgabe von Cicero hat Hartmut Dießenbacher, emeritierter Professor für demografische Bürgerkriegsforschung, den Zusammenhang zwischen Überbevölkerung, Gewalt und daraus resultierenden Migrationsbewegungen sehr klar beschrieben. Er betrifft praktisch alle Länder Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens – mit Ausnahmen wie etwa Iran, wo Ende der neunziger Jahre die Geburtenkontrolle vorangetrieben wurde. So lag die Zahl der Kinder pro gebärfähiger Frau in den neunziger Jahren in Tunesien bei durchschnittlich 3,6, in Libyen bei 6,5, in Algerien bei 5,0, in Ägypten bei 4,2, in Marokko bei 4,5, im Irak bei 6,7 und in Afghanistan bei 6,9.

Bevölkerungszuwachs bei sinkendem Bruttosozialprodukt

Dieser drastische Bevölkerungszuwachs vollzog sich vor dem Hintergrund eines sinkenden Bruttosozialprodukts in 17 von 22 arabischen Staaten. Die Folge: Es wächst eine Generation heran, die ohne Aussicht auf Wohlstand oder gesellschaftliche Teilhabe ist. Sie bildet den Humus für jene Bürgerkriege, die als „arabischer Frühling“ begannen und nun ganze Regionen ins Chaos stürzen. Dießenbacher nennt die Migranten aus den betroffenen Ländern deshalb „Überbevölkerungsflüchtlinge“. Das ist übrigens keine Wertung, sondern eine Feststellung. Und Dießenbacher erinnert daran, dass 86 Prozent aller Flüchtlinge und 90 Prozent aller (fluchtauslösenden) Kriege ihren Ursprung haben in Ländern mit hohen Reproduktionsraten, die in keinem Verhältnis zur ökonomischen Entwicklung stehen.

Wenn man davon ausgeht, dass Radikalisierung und wirtschaftliche beziehungsweise gesellschaftliche Perspektivlosigkeit in einem Kausalzusammenhang stehen, wäre eine Geburtenkontrolle in den betroffenen Ländern mit Sicherheit die nachhaltigste Lösung, um der Gewalt, den Verteilungskämpfen und letztlich auch dem Terrorismus Herr zu werden. Natürlich wird auch das nicht alle Probleme lösen. Aber wer ständig davon redet, es müssten Fluchtursachen bekämpft werden, um die Flüchtlingskrise zu beenden, der wird diesen Aspekt nicht ausblenden können. Denn er ist eine der wichtigsten Wurzeln des Übels.

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André Hoppe | Di., 27. Dezember 2016 - 10:22

Immer wenn ich das Wort Geburtenkontrolle höre, werde ich hellhörig. Meistens handelt es sich hierbei um eine Chiffre für Abtreibung, die prinzipiell ablehne, da das Recht auf Leben für jeden gelten muss. Weltweit werden schon jährlich 45 Millionen Kinder abgetrieben. Eine Grausamtkeit! Häufig sind in solchen Ländern die Geburtenraten sehr hoch, in denen Promiskuität und Polygamie möglich sind. Ein echter Schritt zur Senkung der Geburtenrate wäre also monogames Verhalten. Übrigens wird nicht jeder Arme automatisch kriminell. Man muss nicht reich, um rechtschaffend zu sein. Wir sollten zur Freiheit auch die Verantwortung und zu den Werten auch die Tugenden vermitteln.

. . . mal ein bisschen wissenschaftlich!

1. Geburtenkontrolle ist das Gegenteil zu Abtreibung. Wenn ich Empfängnisverhütung betreibe, besteht mein Ziel darin, es nicht zur Empfängnis (Befruchtung) kommen zu lassen. Daher ist das der beste Weg Abtreibungen zu vermeiden.

2. Promiskuität ist besonders in den westlichen Ländern sehr hoch. Gleichzeitig die Geburtenrate sehr niedrig. Dank aufgeklärten jungen Menschen, die so vernünftig sind, Empfängnisverhütung und Geburtenkontrolle zu praktizieren. Es lebe unser westliches wissenschaftliches System.

3. Eine unglaubliche Arroganz und Verantwortungslosigkeit des Klerus, dieses den jungen Menschen in Afrika und anderswo vorzuenthalten.

4. Sexuelle Enthaltsamkeit ist keine Tugend. Eine natürliche Sexualität ist etwas Wunderbares und hält die Menschen geistig gesund.

5. Monogamie ist nicht für alle Menschen geeignet. Es gibt monogame und polygame Menschen. Und das ist gut so.

Sie sollten mal einen Grundkurs über Biologie in der Volkshochschule belegen, damit Sie fundamentale Kenntnisse über die Geburtenkontrolle mit Hilfe von Ovulationshemmern erlangen. Ihre Unkenntnis oder ideologische Selbstbefriedigung schreit gen Himmel. Vielleicht aber sind sie katholischen Glaubens. Das würde alles erklären und Sie wären entschuldigt bis zum Jüngsten Tag.

Lesen Sie den Artikel bitte nochmal. Anis Amri hatte sieben Geschwister, scheinbar leben seine Eltern monogam, aber trotzdem fleissig in Kinderproduktion. Alle ihre Argumente sind somit hinfällig!

Herr Hoppe, da haben Sie jetzt aber viele Dinge miteinander vermischt. Heraus gekommen ist ein plüschweicher moralischer Appell an ominöse gemeinsame Werte, die es ja gar nicht gibt. Sie setzen z.B. Geburtenkontrolle mit Abtreibung gleich, was hier ja gar nicht gemeint war. Eine erfolgreiche Geburtenkontrolle kann auch über Vasektomie nach 2 Kindern erfolgen. Und bitte, was hat denn monogames Verhalten mit durchschnittlich 6 Kindern zu tun ? Wenn's pressiert, kann ich mit einer Frau auch 20 Kinder haben. Sie sollten aufhören, ihre Projektionen für Argumente zu halten. Stattdessen sollten Sie sich mal mit den Fakten, wie sie hier beschrieben worden sind, auseinander setzen.

Kat Teker | Di., 27. Dezember 2016 - 10:47

Und auch wenn ich mich wiederhole: hier sind die Religionsvertreter gefragt! Solange Verhütung weiter als Sünde dämonisiert wird, wird die Bevölkerungsentwicklung Afrikas unausweichlich zu unlösbaren Problemen führen.

Auch das Erlauben von Mehrfachehen sollte vor diesem Hintergrund wohl überdacht werden. Wenn zu viele junge Männer ohne Chance auf Arbeit und die Gründung einer Familie eine Gesellschaft destabilisieren, dann verschärft sich dieser Effekt durch Mehrfachehen natürlich nur noch weiter.

alf graef | Di., 27. Dezember 2016 - 10:54

Als ich kürzlich in einer kleinen Gesprächsrunde (kein Stammtisch^^) einmal erwähnte, dass es sich bei dem Zustrom von Flüchtlingen überwiegend um wirtschaftlich motivierte Menschen handele, stand ich unvermittelt in der rechten Schmuddelecke!
Zu der Zeit kannte ich die Zahlen von Herrn Dießenbacher nicht.
Durch Ihren Beitrag Herr Marguier sehe ich mich jetzt in meiner damaligen Annahme mehr als bestätigt.

Wie geistig dereguliert muss ein Land, wie Deutschland, eigentlich sein, um die Fluchtgründe in der Ursache - Wirkung Relation dermaßen zu verdrehen und den Zustrom als "die Kriegsflüchtlinge" darzustellen!!?? Auf einfachste Art und Weise ist es der Politik und den Medien gelungen dem deutschen "Normalbürger" diese offensichtlich falsche Tatsache als Realität zu verkaufen. Ich finde es sehr gut, dass Sie mit Ihrem Bericht an dieser Stelle einmal die VORWIEGENDEN Fluchtursachen beim Namen nennen.

wäre Ihnen an einem Stammtisch wohl erspart geblieben !
Ein nicht ganz unerheblicher Teil der deutschen Bevölkerung, die schon sehr viel länger hier ist, hat den tatsächlichen Fluchtgrund so vieler Neuankömmlinge auch schon des längeren artikuliert, mit Konsequenzen, wie Sie sie im Ansatz nun auch verspürt haben ! Vom geistig versehrten "Normalbürger" kann man mMn. nicht reden, da er nur sehr geringfügig als Teil der Meinungsbildenden Kräfte im Land fungiert; das machen unsere sogenannten politischen Eliten und die Medien miteinander aus !

Merkwürdigerweise sitzen an einem Stammtisch idR Menschen, die seit Jahrzehnten im Leben stehen und dementsprechend auch Ahnung haben. Negativ belastet dürfte dann doch wohl eher die Hinterzimmerpolitik der politischen Möchtegerneliten sein, die häufig, fast in der Regel über keine Erfahrung im echten Arbeitsleben verfügen und direkt über den Weg - Junge Union / Sozialisten an die politischen Tröge gewechselt sind.

Thomas Brosius | Di., 27. Dezember 2016 - 11:09

Der deutsche Leistungsbilanzüberschuß verdeckt (noch),daß es mit Deutschlands "Reichtum" nicht weit her ist. Bei einem "Footprint" von 2,6 bedeutet das eine "Überbevölkerung" von 160 % . Die plündert 20.000 qkm Land in Südamerika und Asien für die Tierfuttermittelproduktion.

Günter Walter | Di., 27. Dezember 2016 - 11:11

Wer sich die Hauptkrisenherde anschaut, der wird feststellen dass diese auch das weltweit höchste Bevölkerungswachstums aufweisen. Bevölkerung: Afghanistans 1960/8,8Mio - 2014/32 Mio; Irak 1960/7,3Mio - 2014/34Mio; Syrien 1960/4,6Mio und 2014 gab es 23 Mio. Syrer. Das BV-Wachstum beträgt im Mittleren Osten/Nordafrika 1,8% und in Schwarzafrika 2,7%. Für diese Menschen müssen Arbeitsplätze, Wohnungen Kindergärten, Schulen, Lehrer und medizinische Versorgung geschaffen werden und es muß mindestens die Grundversorgung mit Wasser und Lebensmittel gesichert sein. Das ist aber in vielen Ländern des Nahen/Mittleren Ostens nicht mehr gewährleistet. Viele dieser Länder können ihre Bevölkerung nicht mehr ernähren und sind auf Lebensmittelimporte angewiesen. Der Hauptgrund für das hohe Bevölkerungswachstums sind vormoderne patriarchalische Herrschaftskulturen. Diese generieren modernisierungsresistente Gesellschaften, die abhängige Ungleichstellung der Frauen und hohe Kinderzahlen.

Günter Walter | Di., 27. Dezember 2016 - 11:19

Am Beispiel Vietnams zeigt sich der Erfolg der Familienplanung. 1989 lag z.B. in Vietnam die statistische Fruchtbarkeitsrate bei vier Kindern je Frau. Das Land hatte die zweithöchste Bevölkerungsdichte der Region. Seit Anfang der 90er-Jahre setzte die Regierung in Hanoi auf ein völlig neues Konzept in der Bevölkerungspolitik, das 1993 in ein konkretes Programm zur Familienplanung mündete. Darin waren konkrete Ziele für einen Rückgang der Geburtenrate genauso aufgeführt wie der dazu notwendige höhere Einsatz moderner Verhütungsmethoden. 1994 holte sich Vietnam dafür deutsche Hilfe mit ins Boot. Seitdem unterstützen die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) gemeinsam mit der KfW Entwicklungsbank, dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Weiterbildungs- und Entwicklungsorganisation Inwent im Auftrag der Bundesregierung das vietnamesische Gesundheitsministerium. Mit der erfolgreichen Familienplanung hat in Vietnam auch der wirtschaftliche Aufstieg begonnen.

Leider wird's viel zu oft genau umgekehrt gehandhabt: Gerade religiöse Spender/Hilfsorganisationen verknüpfen nicht selten ihre finanzielle Unterstützung mit der expliziten Forderung, dass die Gelder nicht für Familienplanung verwendet werden.

Renate Aldag | Di., 27. Dezember 2016 - 11:21

In diesen - meist moslemischen - Ländern mit Bevölkerungsexplosion gibt es keine Sozialversicherung. Deren Altersvorsorge sind viele Kinder, die die Alten später versorgen müssen. Dazu kommt daß die Frauen dort total entrechtet sind. Diese Umstände bewirken, daß diese unkontrollierte Vermehrung - gerade in armen Ländern - die Flüchtlingsströme auslösen. Ich meine, die wachsende Weltbevölkerung ist für uns alle kontraproduktiv und China hat es (1-Kind-Politik) vorgemacht, wie unkontrollierte Vermehrung gebremst wird.

plädieren Sie da evtl. für ein Diktaturregime? China ist übrigens am Weichwerden.
Ich sehe das Hauptproblem in den jeweiligen Religionen, kenne nicht eine, die Familienplanung vorschreibt, denn die Priester aller Sorten würden damit ihr Einkommen und ihre Macht verkleinern.
Trauriger Weise führt dann die Überbevölkerung plus Unterbeschäftigung unweigerlich zum Krieg, der dann den notwendigen Freiraum schafft - bis zum nächsten Mal.
Der Mensch ist somit dümmer als die sprichwörtlichen Lemminge, die bei Überbevölkerung (angeblich) Massenselbstmord begehen.

Günter Walter | Di., 27. Dezember 2016 - 11:25

Forscher vom JRC haben anhand von Satellitendaten und Bodenproben festgestellt. Der afrikanische Kontinent verödet zunehmend. Schon jetzt bestehen ca. 60% der Landmasse aus Wüsten/Trockengebieten. Mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung. Millionen sind von Hunger bedroht. Die stetig wachsende Bevölkerung Afrikas erhöht aber den Druck das Maximalste aus dem Boden zu holen. "Afrika fehlt es an schwarzen, humusreichen und mit Würmern und Tieren durchsetzten fruchtbaren Böden. Die weißen, kalkhaltigen Erden und die vorherrschenden tiefroten, mit Eisen und Schwermetallen durchsetzten nährstoffarmen Böden in vielen afrikanischen Staaten können die Bevölkerung des Kontinents nicht ernähren", erläutert Arwyn Jones vom JRC und bis 2050 dürfte sich die Bevölkerung in Subsahara-Afrika verdoppeln. Die mit dem Bevölkerungswachstum verbundene Landumwidmung, Bodenerosion, Überweidung, Entwaldung, fortschreitende Verstädterung sowie das landwirtschaftliches Missmanagement sind die Hauptgründe.

Christa Wallau | Di., 27. Dezember 2016 - 11:25

Diesen wichtigsten Grund für die Probleme mit Hunger und Kriminalität in der Welt kann man nicht oft genug hervorheben. Deshalb Dank an Sie, lieber Herr Marguier.
Viele vernünftige Leute haben den unverantwortlichen Geburtenüberschuß in der Vergangenheit bereits als das Kernübel aller unterentwickelten Länder bezeichnet. Aber weder
die UNO-Organisationen noch die Entwicklungspolitik der Nationalstaaten orientieren sich strikt an diesem Gesichtspunkt
und knüpfen Hilfen für arme Länder an die Beachtung des Gebots der Geburtenkontrolle. Es wären durch gezielte Programme in dieser Hinsicht große Fortschritte zu erreichen, man muß sie nur WOLLEN; und man darf sich nicht verunsichern lassen durch pseudo-humanistische Einwände im Sinne von Freiheit u. Selbstbestimmung.
In China würden die Menschen heute massenweise verhungern, wenn es die Ein-Kind-Politik nicht gegeben hätte.
Auch hier gilt wieder:
Verantwortungsethik muß in der Politik den V o r r a n g haben vor
Gesinnungsethik!

Kat Teker | Do., 29. Dezember 2016 - 14:23

Antwort auf von Christa Wallau

geben würde, selbst zu bestimmen wie viele Kinder sie bekommen würden (trotzdem stimme ich Ihnen ebenfalls zu, dass wir nicht im Namen der Selbstbestimmung die Bewohnbarkeit unseres Planetens zerstören dürfen). Sehr viele Frauen in Entwicklungsländern möchten schließlich eigentlich gar nicht so viele Kinder bekommen. Sie haben nur keinen Zugang zu Verhütungsmitteln bzw scheuen die mit der Verwendung einhergehende Stigmatisierung.

Igo Kirchlechner | Di., 27. Dezember 2016 - 11:36

"Dass die (Re-)Produktion eines Überschusses sozial frustrierter junger Männer die eigentliche materielle Basis des expansiven Islams darstellt, ist längst ein offenes Geheimnis." (Heinsohn / Sloterdijk)
Es ist der 2., 3. und 4. Sohn, der aufgrund des Scharia-Erbschaftsrechts und aus Gründen der Familien-Hierarchie unterprivilegiert ist und schon in seiner Heimat eher zum gesellschaftlichen Außenseiter wird. Seine Moral und Sitten sind oft härter als die des verhätschelten Erstgeborenen. Und es sind genau diese, die vermehrt zu uns kommen und auch mittels ihrer Religion das einfordern, was ihnen zu Hause erschwert oder verwehrt war.

Monika Schmidt | Di., 27. Dezember 2016 - 11:40

Gelesen?
Und ja - Geburtenkontrolle wäre theoretisch die einzige Lösung. Sie ist aber ethisch nicht durchsetzbar. Bei Dan Browns fiktivem Roman wurde Sterilität, durch einen radikalen Virus der unsere Geninformationen verändert, verursacht. Aber wer wollte heute so etwas wagen?
Und auf eine freiwillige Lösung kann man vermutlich bis in die Ewigkeit warten. Die Menschheit wird nicht vorher einlenken. Das hat sie noch nie getan.

Horst Kessler | Di., 27. Dezember 2016 - 11:50

Das wird es in Islamischen Ländern niemals geben weil mit der Masse der Muslime der Islam in der Welt verbreitet werden soll. schon die in Deutschland lebenden Türken sind aufgefordert viele Kinder zu gebären um die Gesellschaft nachhaltig zugunsten des Islam zu verändern. Auch wenn es für Familien wirtschaftlich besser wäre zwei statt vier oder fünf Kinder zu haben wäre es für die Islamverbände und für die Imame ein Strategischer Fehler dies zu unterstützen.

Herbert Schaar | Di., 27. Dezember 2016 - 11:58

Wie soll ein karges Land wie Syrien die vielen Menschen ernähren?
1960 5 Millionen Einwohner
2016 22 Millionen Einwohner

Volker Leyendecker | Di., 27. Dezember 2016 - 11:59

Es sieht also nach ihrer Meinung so aus : Unsere Lebensweise hat Schuld an der Überbevölkerung anderer Länder deshalb sind wir für die Radikalisierung der Anderen verantwortlich ? Wie Abartig ist eigentlich diese These : Der Westen ist selber Schuld ?? Sie sollten sich mehr um die Opfer Kümmern als ständig die Täter verstehen zu wollen. Armut gibt keinem das Recht andere zu TÖTEN Wo bleibt eigentlich die Entwicklungshilfe oder versickert das Geld einfach so im Wüstensand Die Rückständigen Religionen verhindern das die Menschen vernünftige Lebensplanungen machen.

Burkhard Brätsch | Di., 27. Dezember 2016 - 12:15

daß eine Lösung nicht denkbar ist ohne Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihre Körper und ihre Sexualität, dessen Durchsetzung gegen die wehrhaften jungen Männer uns aber wohl nicht möglich sein wird,
daß unsere Lebensweise nicht pauschal schuld ist am Elend der Welt, denn zu unserer Lebensweise gehört, nicht mehr Kinder in die Welt zu setzen, als wir ernähren können (das ändert sich jedoch gerade durch Migration und die Möglichkeit, die eigene Existenz allein durch Kindergeld zu sichern),
daß die Sorge vor Überfremdung das richtige Ergebnis einer Hochrechnung der beschriebenen Entwicklung ist, selbst wenn im Einzelfall der Vorwurf des Populismus, Stammtischdenkens, Volkst(h)ums, Rückfalls in überwunden geglaubtes Denken zutrifft,
daß eine Festung Europa als Lösung am Ende wohl alternativlos sein wird (so sehr ich die betroffenen Menschen bedauere).

Jürg Sand | Di., 27. Dezember 2016 - 12:15

Exakt! Das Naheliegendste wird geflissentlich ausgeblendet. Syrer 2015 22,5 Millionen, Syrer 1985 10,6 Millionen, Syrer 1955 3,9 Millionen. Wer nur etwas historisches Wissen besitzt, der wundert sich über die ideologisch vernagelte Blindheit unserer bezahlten Klugschwätzer.

Siegfried Stein | Di., 27. Dezember 2016 - 12:28

Der Begriff „Überbevölkerungsflüchtlinge“ trifft es nur zum Teil. Dazu kommt, dass sie im eigenen Land (Herkunftsland) nicht gebraucht werden, und ers recht nicht im Zielland.
Deshalb bleibt Zielländern nur
- Abbau aller Pullfaktoren, spez. Geldleistungen,
- konsequente Grenzsicherung mögl. gemeinsam mit anderen betroffenen Zielländern,
- Abbau der Wirtschafts- / Entwicklungshilfe, da diese eine wesentliche treibende Kraft bzgl. Überbevölkerung ist, und
- Abbau kostenloser medizinischer Leistungen.
Gerade die letzten beiden Punkte sind die Ursache für die fehlende Eigeneninitiative und -entwicklung dieser Länder - man hängt auf ewig am 'Wohlstandssack' bereits entwickelter Länder - 'good enough feeling'.
Solche Aussagen sind in 'Kindergottesdienst' geprägten Kulturen allerdings ein NoGo und unterliegen demzufolge auch übelsten Bezeichnungen.
So müssen wir leben mit - "Wir wollen, was ihr habt."

Willi Mathes | Di., 27. Dezember 2016 - 12:36

Wohl wahr Herr Marquier !

Allerdings werden religiöse und wirtschaftpolitische
Vertreter hier sicher Sturm laufen ! Gesetzmäßigkeiten der Natur verbunden mit Nachhaltigkeit sind für die Menschheit zielführend.

Danke für Ihren Beitrag

Matthias Schöppe | Di., 27. Dezember 2016 - 13:01

Als das Björn Höcke von der AfD in einer internen Veranstaltung äußerte wurde er von den Medien zerfleischt. Zugegebenermaßen drückte er sich nicht glücklich oder politisch korrekt aus.
Das ändert nichts am Wahrheitsgehalt der Kernaussagen.

Nebenbei fehlt mir in diesem Artikel auch noch der Hinweis auf die Rolle der Religion in diesem Zusammenhang.

Ja man sollte auch "den Islam" in die Verantwortung für diese Entwicklung drängen und nehmen, bei der katholischen Kirche hat man da doch auch keine Hemmungen!

Ruth Müller | Di., 27. Dezember 2016 - 13:15

Überschuss an Menschen die nicht ernährt werden können und für die keine Aufgaben in der Gemeinschaft vorgesehen sind - sind klassische Voraussetzungen für Krieg - und Aufbruch zur Suche nach neuen "Jagdgründen".
Die Gemeinschaften die sich aus Vernunft gesund geschrumpft haben werden die erste Beute sein.

Das ist die klassische Dialektik der letzten Jahrtausende.

Diese Thema gehört bei der UNO auf Tagesordnungspunkt 1 !

Manfred Ender | Di., 27. Dezember 2016 - 13:24

Gut recherchiert und schlüssig geschrieben, vielen Dank dafür !

Wolfgang Lang | Di., 27. Dezember 2016 - 13:40

Knapp, analytisch klar, logisch in der Folgerung. Es geht also doch noch ohne PC und regierungsamtlich genehmigten Neusprech. Weiter so!
Wir brauchen mehr Voltaires statt Kahanes.
Intellektuelle Freigeister statt intellektuelle Plagegeister.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 27. Dezember 2016 - 13:54

Eine hervorragende Zusammenfassung von Ihnen. Ich würde mir wünschen, unsere Regierenden hätten das erkannt.
Stattdessen wird von immer mehr Hilfen geredet, es sollen in den Fluchtländern Arbeitsplätze geschaffen werden. Aber woher soll die Arbeit kommen, bei Wachstumsproblemen in fast allen Industrienationen? Durch Verlagerung von Arbeitsplätzen schafft man nur Armut auch in den Industrienationen.
Die Ernährungsindustrie vernichtet in den Entwicklungsländern weitere Arbeitsplätze. Die wenigen Menschen, die in der industriellen Landwirtschaft große Mengen an Lebensmitteln herstellen, sorgen in der Bevölkerung nicht für das Geld diese Lebensmittel kaufen zu können.
Wo bleiben die konkreten Lösungsvorschläge unserer etablierten Politiker, die so auf Populisten ohne Lösungen schimpfen?

Tom Andrews | Di., 27. Dezember 2016 - 13:56

Nicht Geburtenkontrolle ist von Nöten, sondern der Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen (Stichworte: Rule of Law, Korruptionsbekämpfung), eines vernünftigen Bildungssystems sowie einer guten Infrastruktur. Dann klappts auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung ...

Tom Andrews | Di., 27. Dezember 2016 - 14:02

Es gibt einen direkten, negativen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Geburtenrate. Je höher die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, desto geringer ist i.d.R. die Geburtenrate. Die Entwicklung der Wirtschaft ist die nachhaltigste Strategie, Überbevölkerung zu bekämpfen. Hohes Bevölkerungswachstum ist ein Symptom der wirtschaftlichen Misere in den im Artikel genannten Staaten, nicht die Ursache! Das sollte auch ein Professor für Demografie wissen ...

Das hohe BV-Wachstums in Entwicklungsländern verursacht Risiken und Entwicklungshemmnisse, etwa mangelnde Ernährungssicherheit, Druck auf Gesundheits- und Bildungssysteme, Überlastung der Infrastruktur oder Ressourcenknappheit. Daraus folgt ein großes Konfliktpotenzial. Bei einer Untersuchung von 103 heutigen und ehemaligen Entwicklungsländern des Berlin-Instituts konnte nachgewiesen werden, daß sich kein Land sozioökonomisch entwickelt hat, ohne daß parallel dazu die Geburtenrate zurückgegangen ist. Der Entwicklungsstand eines Landes hängt also eng mit dem BV-Wachstum zusammen. Durch geringere Geburtenraten wachsen die Entfaltungsmöglichkeiten von Familien und Gesellschaften. Sie können dann besser und mehr in junge Menschen investieren. Davon profitiert die nächste Generation. So entsteht ein Automatismus aus sinkenden Kinderzahlen, wachsender Bildung und steigender Produktivität. Diesen Weg sind alle ehemals armen Staaten bei ihrem Aufstieg zu Schwellen/Industrieländern gegangen.

Hans Beyer | Di., 27. Dezember 2016 - 14:03

Jedoch: Was andere Länder bei sich tun, ist ihre Sache.
Unsere Sache dagegen ist es, unsere Grenzen zu sichern.

Oder hängt irgendwer die Haustüre aus und wirft seinen Schlüssel weg, wenn er aus dem Haus geht?
Nicht einmal die Grünen tun da, denke ich, so "offen" und "tolerant" sind sie dann doch nicht.

Larissa Tscherkow | Di., 27. Dezember 2016 - 14:08

Ich habe eben einen Bericht über Flüchtlinge aus Marokko gesehen. Im Mittagsmagazin der ARD.

In diesem Bericht wurde nicht auf die von Ihnen angesprochene Problematik hingewiesen.

Auch nicht darauf, dass diese beiden jungen Marokkaner zwar vor Perspektivlosigkeit fliehen, aber keine Flüchtlinge der Genfer Konvention sind.

Auch wurde nicht darauf hingewiesen, dass diese Art Flüchtlinge nur immer mehr und mehr werden, solange wir sie aufnehmen. Und zwar ganz egal wieviele wir aufnehmen!

In Deutschland, will man einfach nicht begreifen, dass man die Probleme der dritten Welt nicht lösen kann, indem man Bevölkerungsüberschuss aufnimmt.

Man will nicht einmal begreifen, was das wahre Problem ist, sondern stellt stattdessen die absurde Behauptungen auf, der Kapitalismus und unsere Waffenexporte (die ich dennoch ablehne) wären das Hauptproblem.

Und der Grund dafür ist, dass die linke Ideologie sagt: Der böse Westen ist immer an allem schuld.

Albert Schabert | Di., 27. Dezember 2016 - 14:47

Jetzt stellt sich nur die Frage der Umsetzung. Gerade in Afrika stellen sich die christlichen Kirchen und die Muslime dagegen.Es ist aussichtslos soetwas durchzusetzen.
Keiner sagt uns,daß die Erde bereits überbevölkert ist.Wir werden unser Verhalten erst ändern,wenn es sehr,sehr weh tut-vieleicht ist es schon zu spät.

Dimitri Gales | Di., 27. Dezember 2016 - 16:11

Wie wollen Sie denn den Geburtenüberschuss bekämpfen, ohne sich in die Belange der betreffenden Länder einzumischen. In Afrika gilt die Tradition, Kinder als ein Segen betrachten, die Frauen sind noch sehr in ihrer urspränglichen Rolle verhaftet, vielleicht nehmen auch viele Menschen dort aus religiösen Gründen keine Verhütungsmittel. Die afrikanische Bevölkerung, so sieht es aus, wird weiter wachsen.
In Nordafrika kommt noch das Problem hinzu, dass eine wachsende Zahl von Jugendlichen für dortige Verhältnise gut ausgebildet sind, der Staat investiert in die Bildung der jungen Leute. Aber Arbeit gibt es für sie nicht.

Detlev Flott | Di., 27. Dezember 2016 - 16:15

Jeder Politiker oder Journalist der den Mut hat den Hauptgrund für die Flüchtlingsströme zu benennen (unbegrenztes Bevölkerungswachstum) bekommt Probleme!
Ich erinnere mich an einen Presseclub (ca Mitte 2016) geleitet von Frau Sonja Mikich. In der anschließenden Befragungsrunde wagte ein Anrufer diesen Hauptgrund für Flüchtlingsströme anzusprechen. Dieses Statement wurde nicht wie üblich in der Runde diskutiert, sondern mit dem Statement vom Tisch gefegt (sinngemäß): Wir können die Bevölkerungsentwicklung in den Herkunftsländern nicht beeinflussen, deshalb wird hier nicht darauf eingegangen.
Prominenteres Beispiel: Indira Ghandi erkannte frühzeitig, welche Probleme vom ungebremsten Bevölkerungswachstum ausgehen und wollt. Die Folge war ihre Liquidierung. Auch Ihr Sohn wurde deswegen umgebracht.
Ergo: Es gehört zur PC, dieses Hauptproblem (Bevölkerungsexplosion) unter den Tisch zu kehren und sich nicht in die Angelegenheit anderer Völker einzumischen.
Ich sehe schwarz für die Zukunft!

Ja, Indira Ghandi hat das Problem genau erkannt. Sie war auch eine Frau, die diese Geburtenkontrolle auf eine sehr integre Art hätte durchsetzen können. So schade für Indien. Das Land ist dreifach übervölkert. Was für ein Elend!

Ferdinand Weuste | Di., 27. Dezember 2016 - 16:56

Wir haben keine Mitschuld!! Gebe es den Rohstoff Öl nicht den wir am meisten verbrauchen und somit bezahlen dann wäre es noch schlimmer! Die Kultur und der Islam das sind die wahren Probleme! Innovation findet in diesen Ländern nicht statt, man schaue nur beim europäischen Patentamt nach. Die Probleme werden noch schlimmer werden wenn die Menschheit so rasant weiter wächst.

Rudol PAUL, München | Di., 27. Dezember 2016 - 17:25

Hallo Herr Marguier!

Vom Ansatz her durchaus nachvollziehbar. In der Praxis? In diesen Ländern, die Hartmut Dießenbacher erwähnt, herrscht eine völlig andere Kultur der Familiengründung. Weil wirtschaftlich nichts funktioniert, übernehmen die Nachkommen die soziale Versorgung und die Alterssicherung. Je mehr Kinder, desto sicherer ist die Existenz. Darum werden oftmals junge Kerle nach Deutschland geschickt, damit die Großfamilie über Familienzusammenführung nachkommen kann. Wer in der westlichen Welt würde seinem Kind dies zumuten. Ich finde diese Kulturen gnadenlos und brutal. Welche Staaten, Firmen und Konzerne investieren in solchen Ländern, um Wirtschaftsaufschwung zu generieren? – Gut, dem jetzigen Deutschland traue ich alles zu. Es wird aber nichts nützen. Einer ist zu wenig! Die Beseitigung der Wurzel des Übels dürfte bei gemeinsamen Engagements vieler locker hundert Jahre dauern … plus X.

Martina Müller | Di., 27. Dezember 2016 - 17:47

Schon Gunnar Heinsohn hat in seinem Buch "Söhne und Weltmacht" vor Jahren dargestellt, welche demografische Zeitbombe in diesen vielen jungen Männern aus dem islamischen Raum tickt, denen ihre Gesellschaft weder Arbeitsplätze noch die Möglichkeit bieten kann, eine Familie zu gründen und zu unterhalten. Für diese "ueberzaehligen" Söhne scheint dann die Aussicht auf einen "ehrenvollen Tod" als Selbstmordattentäter attraktiv. Das Buch von Heinsohn ist eine absolute Leseempfehlung. - Der Vorschlag nach Geburtenkontrolle im Maghreb usw. ist aber nach meiner Ansicht nicht wirklich erfolgversprechend: 1. Geburtenkontrolle ist im Islam verboten; nur ein saekulares autoritaeres Regime wie frueher Saddam im Irak koennte diese erzwingen. 2. Geburtenkontrolle wirkt nur in die Zukunft. Die vielen jungen Maenner, Jungen und Kinder, denen ihr Staat keine Perspektive bieten kann, sind aber schon auf der Welt.

Bernd Fischer | Di., 27. Dezember 2016 - 18:38

Das hat schon nicht in China funktioniert , und in den Maghreb-Staaten schon lange nicht, wo zigtausende "zwar bedauerndswerte junge Männer" am Strand stehen und mit den "Füßen scharren" um nach Europa zu kommen.

Aber ist das mein Problem, das die Maghreb-Staaten, trotz "Arabischen Frühlings" immer noch Hungerleiderstaaten , brutal gefesselt durch den Koran, immer noch sind sind?

Wo sind die Milliarden , oder je nach Sichtweise, die Billionen der angeblichen Entwicklungshilfe geblieben???

Klaus Sieger | Di., 27. Dezember 2016 - 19:25

Der Einschätzung des Autors kann ich nur Zustimmen. Dies deckt sich auch mit den Thesen von Prof. Gunnar Heinsohn.(Söhne und Weltmacht) Leider finden wir heute bei unseren Entscheidungsträgern fast nur noch Parteisoldaten, deren Horizont bis maximal zum nächsten Wahltermin reicht. Visionäre, Weltdenker? -Fehlanzeige auf weiter Flur.

Torsten Knecht | Di., 27. Dezember 2016 - 20:00

... aber wie will man Staaten u. deren Individuen motivieren Geburtenraten einzuhalten? In China möglich. In Europa dank Niedriglohn kein Thema.

Merkels Fluchtursachen-Bekämpfung ist eine Nebelkerze: Krieg, Hungersnot, Klimakatastrophe, Armutsmigration, Seuche, Überbevölkerung .... all das will Merkel lösen - vor Ort mit Steuergeld. Dabei hat sie es ja noch nicht einmal geschafft, die Zahl der 3 Mio. einheimischen Arbeitslosen zu reduzieren u. genügend Wohnungen für die 20 % im Niedriglohnsektor bereit zu stellen.

Makaber: Die könnten sich eine Flucht gar nicht leisten. Mal sehen, wann die ihren Frust öffentlich machen. Die ganze Welt zu retten hält Merkel für wichtiger als im eigenen Volk den sozialen Frieden zu erhalten.

Ferdinand Weuste | Mi., 28. Dezember 2016 - 18:38

Antwort auf von Torsten Knecht

Woher, Herr Knecht, wollen Sie wissen, was die wahren Motive der Frau Merkel sind? Sind Sie Hellseher? Jeder sollte dem anderen keine unwerten Motive unterstellen! Das ist doch fair- oder!!!

Samuel von Wauwereit | Di., 27. Dezember 2016 - 21:44

Was Prof. em. Dießenbacher schreibt deckt sich weitgehend mit den Aussagen des immer wieder gerade deswegen angefeindeten Gunnar Heinsohn.

Georg Egger | Di., 27. Dezember 2016 - 23:09

Eine Geburtenkontrolle als Ultima Ratio halte ich für die gefährlichste These, die mein vielgeliebtes Magazin Cicero je verbreitet hat. Geht`s noch?

Ernst Siegel | Di., 27. Dezember 2016 - 23:23

Darin liegt sehr viel Wahrheit! Linke Schwätzer reden immer von "Fluchtursachen bekämpfen", wissen aber selbst gar nicht was die Ursachen sind. Die Überbevölkerung ist mit Sicherheit einer der wichtigsten Faktoren. Eigentlich ist es DAS "Dritte-Welt-Problem", wozu für mich auch der nahe und mittlere Osten gehört. Nur dort gibt es diese Denkansätze nicht, "Schuld" hat natürlich der böse Westen und wir Ungläubigen. Ganz platt gesagt: Was wir derzeit erleben ist doch eigentlich nichts anderes als der Neid der muslimischen Länder auf das westliche System, das diese Probleme nicht hat. Niemand von denen würde aber auf die Idee kommen, das das alles etwas mit dem Islam und seinen steinzeitlichen Ansichten und Methoden zu tun haben könnte. Und die hiesigen Führungseliten sind zu feige und unfähig, dies auf diplomatischem Wege zum Vorteil zu verändern .

Karl Kuhn | Di., 27. Dezember 2016 - 23:35

... und Tunesien war 2008 bei 2,5 Kindern pro Frau - sieh mal an, geht doch. Entscheidend sind Bildung und Berufschancen für Frauen. Islamische Fanatiker wissen das genau und behindern daher die Befreiung der Frau vom Gebärmaschinendasein, wo sie können. Die mit der Arabellion einhergegangene teilweise Re-Islamisierung in Tunesien sorgt seither wieder für einen ansteigenden Trend der totalen Fertilitätsrate. Einfach mal bei der UN Population Division nachsehen.

Martin Wienand | Mi., 28. Dezember 2016 - 00:13

Cicero hat es angesprochen. Respekt.

Nur, wie will man Geburtenkontrolle durchsetzen?

Die Moslems sind meines Wissens noch nicht mal soweit, dieses Problem überhaupt anzudenken.

Die Katholiken nehmen locker viele Millionen verhungernder Kinder in Kauf, um von ihren Dogmen nicht runter zu müssen. Und kein Politiker wird sich mit der Kirche anlegen. Also wird da nichts passieren.

Die Buddhisten als wissenschaftliche Religion sind da weiter: "Das größte Problem der Welt ist Überbevölkerung", so der Dalai Lama.

Der Club of Rome hat kürzlich einige interessante Vorschläge, z. B. finanzielle Belohnungen von Frauen, die nicht mehr als zwei Kinder bekommen.

China hat Geburtenkontrolle über 30 Jahre lang erfolgreich praktiziert.

Geburtenkontrolle ist sicherlich keine schöne Sache, aber die notwendigste, dringlichste und schwierigste dieser Welt. Das Welt-Thema Nr. 1.

Danke Cicero und bitte mehr zu diesem Thema.

Timo Becker | Mi., 28. Dezember 2016 - 00:17

Dieser Artikel trifft den Nagel auf den Kopf! Besonders wenn über die Beseitigung von Fluchtursachen fabuliert wird, kommt mir dieser Punkt im öffentlichen Diskurs viel zu kurz. Im Hinblick auf die derzeitige Massenimmigration nach Deutschland sei noch erwähnt, dass hier vornehmlich männlicher "Bevölkerungsüberschuss" anlandet. Die Auswirkungen auf das hiesige Geschlechterverhältnis und die daraus resultierenden Folgen werden in den kommenden Jahren wohl leider noch für reichlich Gesprächsstoff sorgen...

Martin Wessner | Mi., 28. Dezember 2016 - 03:44

Prof. Hartmut Dießenbacher? Ich dachte eigentlich, dass Prof. Gunnar Heinsohn mit seiner sogenannten "Youth Bulge"-Theorie(Buch: Söhne und Weltmacht) den Goldstandard des Expertentums auf dem Gebiet der "demographischen Kriegsforschung" darstellen würde? Er hat vor ein parr Jahren über das Thema sogar etliche Artikel auf Cicero.de geschrieben. Insofern alles in allem keine neuen Erkenntnisse, die jetzt aus aktuellem Anlass(Anis Amri) zwar aufgewärmt, aber natürlich nichtsdestotrotz berechtigterweise ins Gespräch gebracht werden.

Ps. Im Übrigen, mit dem Anwachsen der Bevölkerung wächst auch automatisch die Macht der Elite, bzw. der Herrschenden des Landes. Eine USA mit 32 Millionen Einwohner statt mit 320 Millionen Einwohnern, wäre alles, aber bestimmt keine Weltmacht mehr. Und Deutschland mit 40 statt mit 80 Millionen Einwohnern wäre politisch, ökonomisch, militärisch und kulturell nur noch halb so einflussreich in der Welt und wer will das schon?! Größe zählt manchmal eben DOCH!

Dr.Hermann J Stirken | Mi., 28. Dezember 2016 - 03:50

Das Bevölkerungswachstum ist das Problem der meisten Konflikte und aktuellen Probleme der Gegenwart. Ob der Kampf um Wasser und Nahrung oder der Ausstoß von CO2; Politiker versuchen immer, Probleme zu lösen in dem sie vermeiden genau Überbevölkerung als Ursache zu benennen. Hier scheint ein Tabu zu bestehen. Wenn die Menschheit dieses Problem nicht durch eine gemeinsame Anstrengung in den Griff bekommt, werden die Konflikte noch mehr eskalieren. Zur Lösung gehören Hilfe beim wirtschaftlichen Aufbau, Steigerung des Lebensstandards, bei Beschränkung der Anzahl der Kinder und Bildung der Frauen. Wir geben soviel Geld für die Flüchtlingshilfe aus, die besser in die nachhaltige Hilfe im Land zur Erreichung obiger Ziele investiert wäre. Aber Politiker und Lobbyisten haben an solchen Lösungen kein großes Interesse, da sich mit Wasserrechten in Afrika viel Geld verdienen lässt und Arme keine Lobby haben.

Helmut Siegert | Mi., 28. Dezember 2016 - 04:12

Danke fuer diese Gedanken-genauso sehen wir das hier in Mexico.Gerne lesen wir seit Jahren(Weimer) Cicero.Viele Artikel kopiere ich fuer Freunde hier und immer erhalte ich positive Kommentare und Dank.

Attila Hauser | Mi., 28. Dezember 2016 - 04:58

Das Problem der exponentiell zunehmenden Überbevölkerung ist exakt beschrieben und seit über 50 Jahren bekannt. Solides Zahlenmaterial liegt vor; der Trend ist erschreckend. Die Politik, NGO's und Kirchen sind planlos. Doch die Ressourcen der Erde sind ausgeschöpft und nicht ersetzbar. Die gewalttätigen Verteilungskämpfe und Völkerwanderungen von „Süd nach Nord“ haben bereits begonnen mit stark zunehmender Tendenz. Die Fertilitätsrate pro Frau sollte in Afrika und Asien nicht über 2 Kinder liegen. Ungewollte Schwangerschaften sind zu verhüten und Familienplanung zu fördern. Leider verbietet die Römisch-Katholische Kirchenlehre und viele andere Moralapostel den Gebrauch von Verhütungsmitteln….

Britta Scharnitzky | Mi., 28. Dezember 2016 - 06:44

wenn man sich die Bilder aus den Flüchtlingslagern in Jordanien oder an der Südgrenze der Türkei anschaut:Menschen,die seit Jahren auf der Flucht sind mit Säuglingen auf dem Arm und Schwangere!Wer unter solchen Lebensumständen ungehemmt Kinder in die Welt setzt,handelt vollkommen verantwortungslos.Dies offen auszusprechen rührt jedoch an ein Tabu und verstösst gegen die unsägliche Political Correctness.Selbstverständlich sind die betroffenen Kinder an dieser Situation,in die hinein sie ihre verantwortungslosen Eltern zeugen und gebären,vollkommen schuldlos.Den Erwachsenen sollte man jedoch außer Nahrungsmitteln vor allem Verhütungsmittel nebst adäquater Aufklärung zukommen lassen und überbordende Gebärfreude nicht auch noch honorieren.Es ist nicht vertretbar hemmungslos 'drauf los zu schustern' und seine Kinder dann anderen (den dummen Europäern!) zur Versorgung vor die Füsse zu kippen!Mitschuld trifft unsere Medien und die Flüchtlingsindustrie,die mit Kindern Mitleid erzeugen wollen!

Stefan Zotnik | Mi., 28. Dezember 2016 - 10:23

Die Hauptursache der meisten derzeitigen Konflikte in Afrika, dem Nahen Osten und vieler weiterer Staaten mit konservativ-islamischer Bevölkerungsmehrheit liegt in einer in den vergangenen Jahrzehnten extrem stark gewachsenen Bevölkerung zurück.

Wenn in dieses Pulverfass dann Funken, wie Knappheiten an wichtigen Gütern, etwas nahöstliches Heißsporntemperament, eine gute Portion religiöser Fanatismus und die ein oder andere imporierte Waffe hinzukommen, explodiert der Dampfkessel.

Syrien bspw. hat sich seit 1970 verdreifacht und in den vergangenen 100 Jahren mehr als verzwanzigfacht.
2011 gab es zusätzlich zum extrem stark gewachsenen sunnitischen Bevölkerungsteil, dem Assad nicht angehört, eine Dürre, die zu einer Wasserknappheit führte.

Und schwupps war er da, der Bürgerkrieg.

Nur eine verkleinerte Reproduktionsrate wird neue Konflikte mittel- und langfristig abschwächen oder verhindern.
Nichts anderes.

Diese Erkenntnis muss endlich mal in der Öffentlichkeit ankommen.

Wolfgang Weber | Mi., 28. Dezember 2016 - 10:31

Dieser Artikel beschreibt eine Thematik, die auch global gesehen, zu den Wichtigsten gehört und existenziell ist und alle lebenden und zukünftigen Menschen betrifft. In Deutschland ist die Diskussion darüber, weder politisch noch medial, leider ein Tabu, so ist mein Eindruck. Doch dieses Thema wird nicht einfach verschwinden, es wird sich laut der aktuellen wissenschaftlichen Demoskopie noch drastischer verschärfen. Die im Arikel beschriebenen meist instabilen Länder, werden sich dieser Entwicklung aller Voraussicht nicht widersetzen. Vielleicht könnte die EU Familien aus diesen Ländern finanziell unerstützen, wenn sie zur Geburtenkontrolle bereit sind z.B. maximal zwei Kinder.

Nicolas Wolf | Mi., 28. Dezember 2016 - 11:02

Diese Fluchtursachen sind wohl Tatschen, aber sie erklären trotzdem nicht die Situation in Deutschland heute. Wer völlig ausblendet, dass die Politik hier eine der wichtigsten Fluchtursachen ist, die auch noch am besten von uns kontrollieren lässt, der wird auch nicht der Problemlösung näherkommen. Die gleichen Argumente treffen auf alle Länder in Europa zu, wenn man von dem Migrationsdruck von außerhalb von Europa spricht. Dennoch trifft die momentane Migration nahezu ausschließlich Deutschland und noch in einem Gewissen Maße Österreich. Die Migranten die jetzt in Griechenland feststecken, wollen ja nicht nach Griechenland. Alle anderen europäischen Staaten sind mittlerweile außen vor. Daher greift die getroffene Analyse viel zu kurz und führt in die Irre. Wenn man die Migration nach Deutschland begrenzen möchte, was jetzt breiter Konsens ist, dann muss man die Dinge hier ändern und nicht hoffen, dass die Geburtenraten in anderen Ländern vielleicht, hoffentlich, irgendwann mal sinken.

Stephan Herget | Mi., 28. Dezember 2016 - 11:44

Anstatt die sozialen Verhältnisse zu verändern, passen wir uns ihnen mittels Geburtenkontrolle einfach an! Nun müssen wir nur noch mit gutem Beispiel vorangehen, bevor die Welt endlich am deutschen Wesen genesen kann, indem wir z.B. Frauen, die sich weigern, von Bremen nach Landshut zu ziehen, zur Einnahme der Pille zwingen ...

Enrico Stiller | Mi., 28. Dezember 2016 - 11:47

Nicht nur im Iran, fast im gesamten nahöstlichen und nordafrikanischen Raum brechen die Geburtenraten drastisch ein. Tunesien hat jetzt eine Geburtenrate in der Höhe der französischen, Algerien eine in Höhe der norwegischen. Selbst die Palästinenser leiden unter zurückgehenden Zahlen (es wird also wohl nichts mit der "Demographie-Waffe" gegen Israel). Dies wird also auf Dauer nicht das Problem sein. Das Problem ist das Wohlstandsgefälle. Und das wird auch noch lange so bleiben. Alle Menschen aus ärmeren Weltgegenden aufzunehmen zu wollen, worauf unsere "Flüchtlings"-Politik praktisch hinausläuft, ist ein absolut irrer Gedanke.

Klaus Elmar Müller | Mi., 28. Dezember 2016 - 12:26

Den Kinderreichtum Armer als Quelle des Verbrechens zu "soziologisieren" beleidigt Millionen. Die widernatürliche Empfängnisverhütung (Unglück wird "verhütet") im dekadenten Westen findet bei Muslimen nur Verachtung. Mit Recht!

Cornelius Angermann | Mi., 28. Dezember 2016 - 12:37

Der Geburtenkontrolle steht der Islam entgegen!

Sehr oft (z. B. Sure 3,10.116; 8,28; 9,55.69.85; 17,6.64; 18,39.46; 19,77; 23,55 und öfter) werden im Koran Kinder in Verbindung mit Vermögen genannt. Eine große Schar von Kindern, vor allem Söhnen zu haben, konnte Macht, Einfluss, Ehre und – aufgrund von Arbeitskraft und Fähigkeiten – auch materiellen Reichtum bedeuten.

An mehreren Stellen wird darauf hingewiesen, dass Vermögen und Söhne eine Gabe Gottes sind (Sure 17,6; 23,55; 26,133).

Und in Sure 2, Vers 223: Die Frauen sind euch ein Saatfeld. Geht zu diesem eurem Saatfeld, wo immer ihr wollt! …

In islamisch gläubigen Gesellschaften werden Sie in tausend Jahren keine Geburtenkontrolle erreichen!

"Fluchtursachen" bekämpfen ist ebenso ein frommer Wunsch und ein Jahrhundertprojekt! Was wir aber JETZT brauchen, sind kurzfristig wirksame Maßnahmen!

Heidemarie Heim | Mi., 28. Dezember 2016 - 13:40

"Das sagen Sie mal dem Oberhaupt aller Katholiken!"
So oder ähnlich wird Ihr Ansinnen von Vielen jeglicher Coleur sofort totschlagargumentiert;).Und dann wäre da noch der Genreflex,der sich auch bei mir als
Biodeutsche (saublöder Begriff!),sofort bei Lektüre
Ihres Artikels einsetzte.Klingt irgendwie so kolonialistisch? Andere Begriffe in dem Zusammenhang sind wahrscheinlich nicht pc.Ein
wirklich heisses Eisen was hier versucht wird anzulangen.Was mir als nächster Gedanke kam,war die chinesische Politik der Geburtenkontrolle,die dort und inzwischen mittels
Ultraschall unterstützter Geschlechtsbestimmung
auch in Indien usw.,dazu führte,das diese jungen
perspektivlosen Männer in biologisch verzerrter Weise vielfach in der absoluten Mehrheit generiert
wurden.Was denken Sie passiert weiblichen Föten
in einer islamisch geprägten Gesellschaft,würde man ihr ähnliche Modelle aufzwingen?Hat die
Menschheit jemals aus Fehlern gelernt?Fazit betr.
unserer ganzen Entwicklungshilfe?? MfG

Ja, die Ultraschall-Unterstützte-Geschlechtsbestimmung ist ein Riesenproblem. Das Abtreiben der weiblichen Föten und Gesellschaften mit so einem Männerüberschuss sind ein Horror.

Aber kein Gegenargument für Empfängnisverhütung. Je mehr Empfängnisverhütung desto weniger Abtreibungen. Da ist tatsächlich das Oberhaupt der katholische Kirche das Hindernis.

Adrienne Onken | Mi., 28. Dezember 2016 - 23:20

Die Menschheit wird solange weitermachen, bis alle Ressourcen verbraucht sind. Davor wird es flächendeckend zu brutalen Auseinandersetzungen kommen, weltweit. Die MadMax Filme sind dagegen Kindergeburtstage.

Unsere Politiker und auch die Kirchen wollen es nicht wahrhaben, es kann nicht ewig so weiter gehen.
Wir erleben es doch immer wieder in der Natur, ein Schädlingsbefall frisst sich durch die Botanik und wenn alles vertilgt ist, beginnt das große Sterben.

Die Reichen und Wohlhabenden werden sich in gesicherte Enklaven zurückziehen bis es dann
irgendwann auch dort zu Ende geht.

Eine höhere Population erzeugt auch immer mehr Aggression, dass alles werden wir hier noch erleben.

Ich habe ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen für die Menschheit, vielleicht ist das aber auch besser so.

Günter Walter | Do., 29. Dezember 2016 - 10:46

Viele Kinder sind bei Überbevölkerung keine Überlebensstrategie und zu dem wollen viele Frauen in Afrika und Asien weniger Kinder. Es fehlt Ihnen aber an Verhütungsmitteln und Aufklärung. Der Aufklärung über Verhütungsmittel und Methoden stehen aber meist religiöse Vorstellungen und Autoritäten im Weg.
Ich empfehle allen dazu die Webseite vom berlin-institut.org/?id=676 und Stand der Alphabetisierung weltweit dw.de/stand-der-alphabetisierung-weltweit/a-17068801.

Die Zusammenhänge von Bildung, Bevölkerungswachstum und Armut mit totalitären patriarchalischen Gesellschaften und Religionen kann dann jeder selber erkennen.
Die größte Kindersterblichkeit herrscht nach wie vor im südlichen Afrika und in Südasien. Unter den 20 Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeitsrate sind 19 afrikanische Länder und Afghanistan. Die Hälfte dieser Länder gelten als „fragile“ Staaten, in denen bewaffnete Konflikte herrschen oder staatliche Strukturen unzureichend funktionieren. Quelle: unicef.de.

Günter Walter | Do., 29. Dezember 2016 - 11:25

Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Schätzungsweise 49 % der Bevölkerung sind unterernährt, auch in „guten“ Erntejahren bleiben Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Ursachen des Hungers sind Dürre und Überschwemmungen, verschärft und verursacht durch die fast vollständige Entwaldung und der daraus resultierende Erosion. Der Waldbestand ging zwischen 1960 und 2015 von 37 % auf 12,5 % der Fläche Äthiopiens zurück. Die Menschen in Äthiopien sind größtenteils Landwirte in Subsistenzwirtschaft. Bedingt durch das starke Bevölkerungswachstum jedoch war es ihnen nicht mehr möglich, ihre Familien von der verfügbaren Ackerfläche zu ernähren, was zu Rodungen geführt hat. Der Wald schützte das Land jedoch vor Bodenerosion, so dass langfristig gesehen ein noch größerer Verlust an Ackerfläche zu befürchten ist. Die Bevölkerung stieg von 21 Millionen anno 1960 auf 99,4 Millionen anno 2015 und das Bevölkerungswachstum beträgt immer noch ca. 2,5% pro Jahr.

ingrid dietz | Do., 29. Dezember 2016 - 11:29

Danke für den Artikel - dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist !
Nur ein Vorschlag meinerseits:
Warum legt die EU nicht mal ein Entwicklungshilfeprogramm "Familienplanung" für z.B. die afrikanischen Länder auf ?

Evelyn Weinzierl | Do., 29. Dezember 2016 - 12:13

dass es den Cicero gibt. Ich bin für jeden Artikel eines jeden Autors der letzten Wochen dankbar, der sich nicht wie eine Bewerbung/Referenz/Empfehlung für die mögliche Besetzung höchstrangiger Pressesprecherpositionen liest - zumal es so viele gar nicht geben kann, wie es offensichtliche Aspiranten gibt. Interessant gestern auch die Nachricht über die Forsa-Studie, dass aus Sicht der Mehrheit der Bürger keinesfalls ein Zusammenhang zwischen Terror und Zuwanderung bestünde. Da ging die statistische Aufarbeitung doch erstaunlich schnell. Und eine alte "Statistikregel" fiel mir wieder ein: "Trau keiner, die du....".

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 29. Dezember 2016 - 16:14

aber mir ist nicht ganz klar wie diese Einsicht bewertet werden muss, angesichts einer konservativen Klasse, die eine Mutti Merkel als Kanzlerin gewählt hat.
Streitet hier der eine Kindergarten mit dem anderen?
Niveau, auch solches das man auf sich selbst anwendet und die besten Wünsche für das kommende Jahr.

Günter Walter | Do., 29. Dezember 2016 - 17:48

Auszug aus einem Interview der Zeit mit dem Schriftsteller Boualem Sansal vom 3. Mai 2012

ZEIT: Wie sehen Sie die Zukunft der arabischen Länder?
Sansal: Ich fürchte, es gibt Gefahren, an die überhaupt noch niemand denkt. Vor 50 Jahren, als Algerien gegründet wurde, hatte es 9 Millionen Einwohner. Heute sind es 36 Millionen. In 20 Jahren aber werden es 100 Millionen sein. Ein Staat muss aber seine Einwohner ernähren können. Unser Erdöl reicht nur für 10 Jahre. Schon morgen werden wir Hungerkriege haben. Der Islam kann seine Bevölkerung nicht ernähren. Die Islamisten sagen: Man muss möglichst viele Kinder in die Welt setzen. Wenn Gott will, dass wir sterben, dann sterben wir eben – im Grunde genommen ist das egal.

Was wir brauchen, ist eine entwickelte Wirtschaft, ein laizistischer Staat. Sonst wird es Kriege und Völkermord geben wie in Schwarzafrika.

Quelle:http://www.zeit.de/2012/19/Interview-Sansal

Sylvia Zarna k | Mi., 4. Januar 2017 - 14:50

Wer soll denn den betroffenen Ländern eine Geburtenkontrolle vorschlagen? Etwa wir - der "verhasste" Westen? Und in diesen Ländern ist nicht die Kirche schuld an der Überbevölkerung, sondern das archaische und Macho-Denken.

udo dreisoerner | Mi., 4. Januar 2017 - 15:55

Antwort auf von Sylvia Zarna k

Die Kirche hat sehrwohl dazu beigetragen das einige afrikanische Länder in diesem Dilemma sind. Verhütung wurde jahrzehnte lang gerade von der katholischen Kirche als Sünde propagiert. Das Macho Denken reicht da allein noch lange nicht um als zentraler Problemgrund durchzugehen. Europa schützt sich vor afrikanischen Produkten und die Korruption sind weitere Ursachen.

udo dreisoerner | Mi., 4. Januar 2017 - 15:31

Wenn die Bundesrepublik oder Europa den Deal mit den Maghreb Staaten eingeht und für jeden zurückgenommenen Flüchtling Geld bietet wird es eher noch schlimmer. Europa und gerade wir Deutschen glauben wenn wir die Geldbörse aufklappen wirds schon werden. Die Religionen, die die Verhütung in Afrika verteufeln sowie Europa, das sich vor Produkten aus Afrika schützt, müssen sich den Vorwurf der Blindheit in dieser Richtung schon gefallen lassen. Viel Geld der Entwicklungshilfen ist schlichtweg irgendwohin versickert. Zudem stehen sich einige afrikanischen Länder selbst im Wege. Wenn in Kenia z.B. eine Schuluniform vorgeschrieben ist die sich sowieso kaum jemand der Einheimischen leisten kann ist das Elend der schlecht ausgebildeten Menschen, ganz besonders der Mädchen, hausgemacht. Willman die Bildung erst garnicht? Oder nur für "Eliten"? Eine Geburtenkontrolle wäre sicherlich der erste Ansatz um das Verhungern oder später das Flüchten einzudämmen.

Frank Rychtiger | Fr., 6. Januar 2017 - 11:38

Wenn man in den Ländern mit diametral verlaufender Arbeitsmakts- und Bevölkerungsentwicklung eine Geburtenkontrolle einführen möchte, dann müsste man zuerst einmal den in vielen Generationen gewachsenen und weitervererbten Ehrbegriff angehen, der vorsieht, daß das Familienoberhaupt, also der Mann, mit der Anzahl seiner Kinder (möglichst Söhne, natürlich!) für sich und seine Sippe entsprechend große Ehre eingelegt hat !
Wir sehen doch schon seit vielen Jahren, welch archaische Ausformungen dieses Ehrbegriffs sogar noch bei den schon seit Generationen in Deutschland lebenden Türkischstämmigen das Denken bestimmen; wie schwer muss es dann erst sein, solche Wertvorstellungen bei Nachfahren von Berbern und Beduinen zu verändern ?
In der Vergangenheit haben sich die Völker aus dem islamisch geprägten Kulturkreis in vielerlei Hinsicht als wenig fähig zur Reflexion und Selbstverantwortung gezeigt - Schuld waren immer alle Anderen !

Markus Golob | Fr., 30. Juni 2017 - 18:16

Ich möchte zu diesem Thema gern Gunnar Heinsohns Buch "Söhne und Weltmacht: Terror im Aufstieg und Fall der Nationen" empfehlen.