Hillary Clinton und Donald Trump beim gestrigen TV-Duell
Der Wahlkampf in den USA wird immer mehr zur Seifenoper / picture alliance

US-Wahlkampf - Geht es noch absurder?

Beim zweiten Fernsehduell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten ging es ans Eingemachte. Donald Trump drohte damit, Hillary Clinton im Falle eines Wahlsiegs ins Gefängnis zu stecken. Sein Rückhalt unter den Republikanern schwindet derweil

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Eva C. Schweitzer arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen in New York und Berlin. Ihr neuestes Buch ist „Links blinken, Rechts abbiegen“.

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Kann das amerikanische Präsidentschaftsrennen noch schriller, noch absurder werden? Schwer vorzustellen, aber durchaus wahrscheinlich, denn alle anderen Wetten haben die politischen Kommentatoren ja bisher auch verloren. Die gestrige Debatte zwischen Donald Trump und Hillary Clinton in St. Louis, die zweite von insgesamt dreien, ragte durchaus heraus. Niemals zuvor hat beispielsweise ein Herausforderer seiner Gegenkandidatin gedroht, sie im Fall eines Wahlsiegs ins Gefängnis zu stecken. Jedenfalls nicht im Amerika der vergangenen hundert Jahre.

Und warum? Weil Clinton als Außenministerin ihre Emails über einen privaten Server hat laufen lassen. Trump schob nach, dass die demokratische Kandidatin „Hass im Herzen“ trage. Er tigerte während der Debatte auf der Bühne hin und her und baute sich dabei immer wieder hinter Clinton auf wie der Golem in einem Gruselfilm. Dem nicht genug: Im Publikum saßen auf Einladung von Trump vier Frauen, die mit den Clintons über Kreuz liegen. Eine von ihnen, Kathy Shelton, war als Zwölfjährige vergewaltigt worden; Clinton war dem Täter als Pflichtverteidigerin zur Seite gestanden. Die anderen drei Frauen, Kathleen Willey, Paula Jones und Juanita Broaddrick, hatten Bill Clinton beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben. Sie verklagten Clinton, verloren die Prozesse aber.

Jetzt geht es um weiße Frauen

Aber von vorne: Nur Tage vor der angesetzten Debatte war eine Videoband von 2005 aufgetaucht, auf dem Trump mit Billy Bush spricht, dem Moderator der NBC-Sendung Access Hollywood und Cousin von George W. Bush. Das Band war zunächst den NBC-Nachrichten zugespielt worden, denen aber war es zu heiß. Und so landete es bei der Washington Post. Der damals 59-jährige Trump prahlt darauf, er grabsche Frauen gerne an den Intimbereich und er könne sich das erlauben, weil er ein Star sei. Überhaupt könne er sich jeder Frau aufdrängen, von der er sich angezogen fühle. Trump war damals gerade frisch mit seiner dritten Frau Melania verheiratet.

Es war nicht das erste Mal, dass Trump ausfällig wurde. Doch dieses Mal ging es nicht um Mexikaner oder Muslime, sondern um weiße Frauen. Damit war für viele seiner Parteikollegen das Ende der Fahnenstange erreicht. Fraktionssprecher Paul Ryan sagte einen Wahlkampftermin mit Trump ab. Und prominente Republikaner, darunter John McCain, Condoleezza Rice, Arnold Schwarzenegger und Jon Huntsman, riefen dazu auf, ihn nicht zu wählen. Trumps Vize Mike Pence tauchte ab. Selbst Fernsehpfarrer der Evangelikalen zogen die Notbremse. Trump, ungewöhnlich für den Egomanen, entschuldigte sich mehrfach, bei seiner Frau und seinen Wählerinnen, fügte aber gleich hinzu, Bill Clinton habe auf dem Golfplatz viel schlimmere Dinge zu ihm gesagt. Clinton und Trump sind alte Golfkumpel.

Berater: Basis hält weiterhin zu Trump

Zu den Republikanern, die sich gegen Trump stellen, zählt auch Max Boot vom einflussreichen Council on Foreign Relations. Trump, so sagte Boot auf einer Veranstaltung der Zeitschrift New Yorker am Samstag, sei moralisch nicht geeignet, irgendetwas Verantwortungsvolles zu leiten, geschweige denn die USA. Trump sei ein Rassist, der einem anti-amerikanischen Diktator wie Wladimir Putin auf den Leim gehe, der den Freihandel und die Nato zerstöre und die Alliierten im Stich lassen werde. Trump wolle in den USA so etwas wie den Front National in Frankreich aufbauen, er sei eine fremde Macht, die sich an die Republikaner angedockt habe.

Der altgediente Trump-Berater Roger Stone trat Boot entgegen. Stone ist ein Anwalt, der schon für Richard Nixon gearbeitet hat (er soll ein Tattoo von Nixon auf seinem Rücken haben) und der auf schmutzige Tricks spezialisiert ist. Ja, sagte Stone gegenüber Cicero Online, Trump habe die Elite der republikanischen Partei gegen sich, nicht aber die Basis. Nun würden die Trump-Wähler beschimpft, die sich doch nur Sorgen um Jobs und um die steigende Kriminalität machten und das mit Recht. Die Republikaner seien heute die Partei der Lobbyisten. Und Clinton sei viel schlimmer, als das Publikum ahne. Bald werde Wikileaks Dokumente über ihre Geldwäschegeschäfte und ihre Verbindungen in die Ukraine veröffentlichen.

Reißt Trump seine Partei mit runter?

Noch ist das nicht passiert. Und so lange versucht es das Trump-Camp mit psychologischer Kriegsführung: Am Sonntag erfuhr AP, dass Roger Stone die Fahrtkosten der drei Frauen Shelton, Willey und Broaddrick übernommen und ihnen auch Geld für die Auftritte bezahlt hat, aus einem Wahlkampffond, den er eigens für solche Zwecke gegründet hat. Weiteres ist zu erwarten.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Wahlkampf um Trumps gestörtes Verhältnis zu Frauen dreht: Nach der zuvorigen Debatte hatte der Republikaner nachts um drei einen Tweet über eine übergewichtige Schönheitskönigin gesendet und seine Wähler aufgefordert, ihr Sextape zu sichten“. Zum Schluss der gestrigen Debatte wurden beide Kandidaten gefragt, ob sie auch etwas Nettes über ihren Konkurrenten sagen könnten. Clinton erwähnte Trumps Kinder, Trump sagte, Clinton sei eine zähe Kämpferin, sie gebe nicht auf. Am Ende war eine Mehrheit der Amerikaner, vor allem Frauen, der Ansicht, Clinton habe gewonnen.

Ist nun der Höhepunkt der Seifenoper erreicht, zu der der amerikanische Wahlkampf geworden ist? Wahrscheinlich nicht. Es soll ein Videoband zirkulieren, auf dem Trump von Niggern spricht. Stone wiederum hat angeblich Material über die Clintons und ihre Stiftung im Ärmel. Trump wirkt dabei, als ob er nicht mehr so richtig Lust auf den Wahlkampf hat. Das Wochenende verbrachte er eingebunkert im Trump Tower, bei der Debatte wirkte er alt und müde. Die wichtigste Frage ist nun: Wenn er untergeht, nimmt er die Republikaner mit, oder werden die sich retten können?

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Arndt Reichstätter | Mo., 10. Oktober 2016 - 12:23

Der Wahlkampf ist nicht absurd. Er ist, was er eben ist.

Bill Clinton hat zwischen 13 und 27 Frauen sexuell missbraucht (siehe Buch von Rodger Stone). Trump hat beim ersten TV-Duell gesagt, dass er diese Fakten im Wahlkampf nicht verwenden will, musste aber das Maneuver anwenden, um seinen angeblichen Grabscher-Skandal ins rechte Licht zu rücken.

Clinton gehört vor Gericht (und wahrscheinlich ins Gefängnis), nicht weil sie Emails über private Server hat laufen lassen, sondern weil sie Top-Secret Inhalte grob fahrlässlig behandelt und anschließend darüber das House Select Komitee angelogen hat.

In Trumps angeblichen Sex-Skandal ging es nicht um "jede Frau", sondern um Groupies. Trump ist ein Star und auch ein Männergroupie würde sich wohl nicht beschweren, wenn z.B. Angelina Jolie ihm in den Schritt fassen würde, oder? Wie gesagt: Männergroupies. Nicht alle Männer.

Beiden Seiten verwenden psychologische Kriegsführung. Trump hat aber die friedlichere und bessere Politik.

Es gibt kein schwarz-weiß. Trump ist sicher nicht der Gentleman schlechthin aber er erfährt sehr viel unausgewogene Berichterstattung. Als Grund kann man nur vermuten, dass den Journalisten seine politischen Positionen nicht gefallen. Würde Hillary von der Presse so in die Mangel genommen wie Trump hätte sie wohl keine Chance.

Danke für die Ergänzung. Aber es ändert nichts daran, dass beide Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Vereingten Staaten nicht geeignet sind. Hoffentlich kriegen die Amis noch den Dreh und finden Persönlichkeiten als Kandidaten, die dieses Amtes - nicht zuletzt auch als Führungsmacht der westlichen Welt - würdig sind.

Arndt Reichstätter | Di., 11. Oktober 2016 - 13:47

Antwort auf von Peter Schultheiß

Barack Obama, der den Rassenkrieg fördert, indem der den Polizeistaat ausbaut und Schwarze für deren höhere Kriminalitätsrate nicht rügt?

George W. Bush, der ein Kriegsverbrecher ist und sämtliche konservativen Werte verraten hat?

Bill Clinton, der als Präsident den Kosovo überfallen hat, um die Nato nach Osten zu erweitern anstatt sie aufzulösen, und der sich vom Secret Service die Frauen gegen ihren Willen ins Weiße Haus hat bringen lassen, um diese dort zu vergewaltigen?

Der letzte gute Präsident war Reagan und Trump hat dessen Stimmenrekord bei den republikanischen Rekord bei den Vorwahlen gebrochen...

Trump ist extrem geeignet für das Amt.

Das einzige Problem ist die Berichterstattung der Medien, die Trump mittlerweile derart zum Sexisten aufgeblasen haben, dass eine Stimme für ihn - obwohl ungerechtfertigt - eine Stimme für den Sexismus sein dürfte.

Trotzdem bleibt Trump die bessere Wahl, selbst im Gegensatz zu Jill Stein oder Gary Johnson. Masseneinwanderung!

Matthias Noack | Mo., 10. Oktober 2016 - 13:17

wurde Trump doch erst so erfolgreich. Und jetzt soll das ein Problem sein? Wer soll das noch verstehen. Zum Glück gehts ja gar nicht wirklich um die beiden.

Serena Baklava | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:02

Ich weiß nicht, welche Sendung Sie gesehen haben, aber ich hab einen etwas lahm wirkenden, sehr zurückhaltenden Trump beobachtet, der auf leisen Pfoten über die Bühne schlich. Keine wirklichen Provokationen, keine radikalen Vorschläge, nur noch weichgekochte Kleinkritik, die in der nächsten Runde wohl nochmal runtergedampft wird. Das mit dem Gefängnis war ein smarter Witz, den niemand ernst nimmt, das weiß der Donald natürlich, aber ein bisschen Unterhaltung muss ein. Insgesamt scheint mir der einst aufrüttelnde Herausforderer auf einem Niveau angekommen zu sein, dass in Deutschland ein Ministerpräsident in einem mittleren Bundesland hat.

Joachim Claußen | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:32

Soweit zu erkennen, hat Trump bisher keine Wählerstimmen verloren. Und nur auf die kommt es an. Klar, er hat beim republikanischen Establishment verschissen. Aber wer bitte gibt eine Meinung darauf, was Jeb Bush denkt? Klar, er hat bei den Medien verschissen. Aber nur ein Drittel aller Amerikaner vertraut diesen überhaupt. Gemäß dem Motto, der Feind meines Feindes ist mein Freund, dürfte die Medienhetze Trump gerade interessant machen. Und die Umfragen in den USA dürfen übrigens stark gefälscht sein. Man hört, damit es offiziell weniger überrascht, sollte die Wahl gefälscht werden, was ständig passiert, wie Mathematiker wie Richard Charnin nachweisen. Man sehe sich die leeren Hänge beim demokratischen Parteitag und den spärlichen Besuch von Hillary's (seltenen) öffentlichen Auftritten an. Trump hingegen spricht vor 10.000 Menschen. Es sagt übrigens einiges, dass die dutzenden Frauen, die Bill Clinton der Vergewaltigung bezichtigen, von ihm nicht verklagt werden...

Frank Goller | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:35

Trump tritt öfter in Fettnäpfchen, für mich der Beweis das er gerade heraus sagt was er denkt. Bei der aalglatten Familie Clinton sehe ich das nicht, alles wirkt konstruiert, wie das übertriebene Lachen und der ständig aufgerissene Mund. Im übrigen Trump redet NUR über Sex und Frauen , Bill hat es mit seiner Praktikantin getrieben, Stichwort Zigarre ! Ich denke Trump könnte die alten Strukturen aufbrechen, er kann ohnehin nicht machen was er will, es gibt den Kongress, Senat und die Wallstreet. Also Entwarnung ! Was scheinbar schon vergessen ist, gegen B.Clinton lief eine Amtsenthebungsverfahren wegen Meineid im Fall Lewinksky.

Andre Hille | Mo., 10. Oktober 2016 - 14:47

Für mich nicht mehr nachvollziehbar, dass man bei uns immer noch von einer Demokratie und von Wahlen in den USA spricht, wenn es doch nur noch
um die Höhe der Privatvermögen gepaart mit Niveaulosigkeit der Kandidaten geht.
Ein Schmierentheater übelster Sorte und wir Deutschen wissen nichts besseres als denen uns vor die Füße zu legen..... politisch, militärisch, wirtschaftlich und natürlich auch moralisch.
Macht das alles noch Sinn ? Oder sollten wir uns nicht endlich auf unsere eigenen Tugenden und Stärken besinnen und dieses unwürdige Treiben so beim Namen nennen wie es sich dieses verdient.

Friedrich Kerckhoff | Mo., 10. Oktober 2016 - 16:30

Es sollte den Linken zu denken geben, dass Trump immer noch von so vielen bevorzugt wird. Und eigentlich ist Trumps Ruf in den Medien schlechter als in Wirklichkeit.

Frau Clinton ist eine eiskalte Machtpolitikerin ohne jede Empathie. Sie hat schon in der Vergangenheit militärische Konflikte verschärft und bewiesen, dass sie ihre Meinungen strikt danach ausrichtet, was ihrer eigenen Karriere am meisten nützt. Nichts an der Frau ist "echt". Herr Trump dagegen ist ein Chauvinist ohne politische Erfahrungen, der aber zumindest die Rolle der USA als Weltpolizist in Frage stellt und - anders als in den Medien hierzulande ständig kolpotiert - bislang keinerlei Anlass für die Annahme geboten hat, er wolle einen Atomkrieg anzetteln ...
Wer ist also die bessere Wahl ?

Nicolas Wolf | Mo., 10. Oktober 2016 - 17:50

Trump ist ein Großmaul ohne (wahrscheinlich von ihm so gewollt) Feingefühl und Empathie. Clinton ins Gefängnis sollte man entsprechend sehen. Nichtsdestotrotz, Fakt ist, dass Clinton, im für sie besten Fall, fahrlässig mit ihren Mails umging. Für Menschen die ihr Geld nicht in staatlichen Betreungsanstalten verdienen, ist das ein Grund für eine fristlose Kündigung, insbesondere bei dem großen Ausmaß. Auch rechtliche Schritte sind denkbar. Auf jeden Fall ist man so kein Kandidat für eine Beförderung, die Clinton ja bei Ihrer Wahl bekäme, damit haben viele Bauchschmerzen, wie auch mit Trump.

Auch sollte hier der Wähler nicht unterschätzt werden. Als Mr. Clinton über sein Verhältnis mit Mrs. Lewinsky log, sahen dies auch viele nicht so eng, Begründung na immerhin ist er ein Kerl (nicht meine Meinung, aber die ist eh irrelevant da nicht mein Präsident).

An guten Kandidaten mangelt es sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten, die jetzige Lage zeigt das mehr als deutlich.

Frank Linnhoff | Mo., 10. Oktober 2016 - 18:02

So schnell erhält man einen Nickname im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten. Eine Art Kasperletheater, welches sich da letzte Nacht auf der Bühne abspielte. Irrsinnig.

Fritz - Ulrich Hein | Mo., 10. Oktober 2016 - 20:03

Wie die Vergangeheit gezeigt hat, kommt es doch gerade in gehobenen und einflußreichen Kreisen zu sexuellen Ausschweifungen und sexuellen Übergriffen. Damit hat Donald Trump mit seiner Aussage recht. Und dass jetzt ein Video aus dem Jahre 2005 auftaucht, ist kein Zufall. Einflussreriche Kreise wollen ihn als Präsidenten verhindern.

Heinrich Jäger | Di., 11. Oktober 2016 - 07:39

Ich weiß nicht welchen der beiden Kandidaten ich als widerlicher empfinde, den Egomanen Trump oder die wirr dreinschauende Kriegstreiberin Clinton.
Sicher ist, egal wer von diesen beiden furchtbaren Menschen gewählt wird , unsere Kanzlerin wird auch in Zukunft die Anweisungen aus Washington umsetzen .

Lucas Schult | Di., 11. Oktober 2016 - 08:42

von Trump abfällt ist ein ziemlich gewagter Schritt. Im Auge haben sie die Wahl in 2020, nachdem das Land 4 Jahre unter Hillary gelitten hat. Sie wird ziemlich schlecht sein. Problem ist nur, dass sie in der Amtszeit von 4 Jahren 2-3 Richter vom SCOTUS einsetzen kann, die dann die Grundrechte (2. Zusatzerklärung) beschneiden. Durch die Zuwanderung und generelle demographische Entwicklung, wird man aber trotzdem keine republikanische Mehrheit bekommen, da Einwanderer fast jedweder Art mit blindem Gehorsam Demokraten wählen. Die Mittelschicht, die am meisten von small government profitiert, wird immer kleiner, da sie immer mehr Leute durchfüttern müssen und auch irgendwann pleite gehen und abrutschen. Trump als Phänomen ist das letzte Aufbäumen einer Schicht, die andauernd angefeindet wird, aber für alle bis jetzt brav die Party bezahlt: Der weiße steuerzahlende Mann

Bernd Eifländer | Di., 11. Oktober 2016 - 08:47

Es gehört eine gehörige Portion Scheinheiligkeit dazu, einem Mann sein loses Gerede über Frauen zum Vorwurf zu machen, wenn man selber einer Partei angehört, deren einstiger Präsident erst eine Praktikantin verführte und sie dann von seinen Leuten als Schlampe denunzieren ließ, als die Sache raus kam !

robert renk | Di., 11. Oktober 2016 - 09:30

Unter den Blinden ist der Einäugige König, in diesem Fall Königin. Armes Amerika,habt ihr keine besseren Leute, da sind wir mit Merkel und Gabriel ja richtig gesegnet.
Trump scheint ein Fall fürs Irrenhaus, der Mann hat den Schuss nicht gehört, die Politikverdrossenheit der Amis ist verständlich, aber einen Rest Würde sollte sich die Süpernation schon bewahren!

Ernst Laub | Di., 11. Oktober 2016 - 09:31

Weder Trump noch Clinton werden im Gefängnis landen. So etwas passierte in den USA nur integren Kandidaten wie dem Sozialdemokraten und Vorsitzenden des Amerikanischen Gewerkschaftsbundes, Eugene Debs, aus dem elsässischen Kolmar stammend, der sich 1917 und schon vorher vehement gegen den Kriegseintritt seines Landes an der Seite Grossbritanniens, Frankreichs und Russlands wehrte, was natürlich nicht im Sinne der Wall Street war. Debs wurde wegen "Sedition“ zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt und blieb bis 1921 im Gefängnis. Er starb 1926.
Selbstverständlich geriet der Name Debs bei den europäischen Sozialisten und Sozialdemokraten, die mit Schlagworten wie „Burgfrieden“ und „Union Sacrée“ die Arbeiterschaft verrieten, bald einmal in Vergangenheit.
(Selbst die deutsche Version von Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eugene_V._Debs blendet seinen Pazifismus und die Tatsache seiner Verurteilung und mehrjährigen Haft total aus!!! Désinformation totale!)

Christa Wallau | Di., 11. Oktober 2016 - 10:14

Was sich in den USA zur Zeit abspielt, ist Theater auf unterstem Niveau. Die Protagonisten reißen sich gegenseitig die schönen Masken von den Gesichtern und
prügeln verbal aufeinander ein. Das ist zwar abstoßend, aber allemal ehrlicher als verlogene Gefechte, bei denen der schöne Schein die wahren, üblen Hintergedanken verdeckt, welche die Kandidaten hegen.
Die Rolle des tumben Krawallmachers, die Trump spielt, weil er nichts anderes kann, macht es Clinton schwer, ihre Rolle als Grand-Dame des politischen Establishments beizubehalten, zumal ihr Gatte ihr dabei ordentlich im Wege steht.
Die Amerikaner sind - weiß Gott - nicht zu beneiden um ihre Wahlmöglichkeiten: Pest oder Cholera. Beide Präsidentschaftskandidaten lassen nichts Gutes erwarten für die zukünftige Politik einer Weltmacht, der auch Millionen von Menschen in anderen Staaten ausgeliefert sind.

Tröstlich (oder auch nicht!): Die eigentliche
Macht in den Vereinigten Staaten liegt sowieso nicht bei den Präsidenten...

Yvonne Walden | Di., 11. Oktober 2016 - 10:14

Bei allem, was Recht ist. Aber ein Mensch wie dieser Donald Trump darf niemals in eine Funktion geraten, in der er über Krieg und Frieden bestimmen kann.
Sein gesamtes Verhalten, soweit unsere hiesigen Medien dies publizieren, erscheint überaus fragwürdig.
Hinzu kommt, daß zwar auch Hillery Clinton sehr wohlhabend ist, aber eine Person wie Trump hätte aufgrund seines Milliarden-Vermögens die Möglichkeit, die gesamte politische US-Welt zu beeinflussen - zu seinen Gunsten, was bereits jetzt geschieht.
Allein dies sollte denen zu denken geben, die eher zu den Habenichtsen zählen, ihm aber ihre Stimme geben möchten.
Das gesamte politische System in den USA ist inzwischen auf einem Tiefstpunkt angekommen. Wer soll dieses "Theater" überhaupt noch ernst nehmen.
Dabei geht es wirklich um Krieg und Frieden, wie wir tagtäglich erleben müssen. Barak Obama war in dieser Hinsicht eher zurückhaltend und moderat. Was ist von einem Präsidenten Trump zu erwarten? Das Schlimmste steht zu befürchten...

Walter Wust | Di., 11. Oktober 2016 - 12:14

Wenn die Wahl des amerikanischen Präsidenten nur über sein Privatvermögen definiert wird, stimmt mit der Demokratie irgendwas nicht. Wenn es dagegen um Ehrlichkeit und Redlichkeit geht, sind beide Kandidaten absolut ungeeignet. Schade, ein Kontinent mit solchen Ressourcen an gebildeten Menschen, mit den weltbesten Universitäten, sollte doch in der Lage sein, diese eine Führungspersönlichkeit für das Präsidenten-Amt zu stellen. Weder ein Cholerischer "Haudrauf" noch eine eiskalte "Pokerface-Diana" sollten hier jemals eine Chance haben. Aber wir haben uns unseren linken Klüngel ja auch selbst gewählt, zum Schaden unserer Kinder und Enkel.

Romuald Veselic | Di., 11. Oktober 2016 - 13:43

Ihr könnt Ihre Ansichten über die US Politiker äußern bist zum Umfallen, aber die Amis lassen sich von so einer Nation (sind die Deutschen überhaupt eine Nation?), irgendetwas einreden. Euer Wünschdenken ist denen Schnuppe total. Deutsches Nichtstun in der Weltpolitik bewirkte nichts Positives u. die dt. Außenpolitik war immer katastrophal, siehe die geschichtlichen Abläufe seit der Preußens Entstehung.
Bei Unklarheit: Fragen sie in den Nachbarnländern nach...

Wolfgang Tröbner | Mi., 12. Oktober 2016 - 12:05

Antwort auf von Romuald Veselic

da haben Sie Recht. Und zwar weder von den Deutschen noch sonst einer Nation. Und das ist auch gut so.

Anders als bei den Deutschen, die immer darauf schielen, was denn das Ausland sagen könnte. Ihre Frage, ob die Deutschen überhaupt eine Nation sind, betrachte ich als rein rhetorisch. Sie wissen, ebenso wie die Mehrheit im Lande (mit Ausnahme der Roten, Grünen + Linken), dass wir eine sind. Bezüglich der Einschätzung der deutschen Aussenpolitik kann ich Ihnen nur teilweise folgen. Sie haben Recht, was die deutsche Politik 1933 - 1945 betrifft. Aber sonst? Was ist beispielsweise an der Politik Preussens seit seiner Entstehung zu bemängeln? Preussen war halt eine europäische Großmacht, da waren die anderen Mächte auch nicht viel besser. Und mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass der 1. Weltkrieg nicht nur von Deutschland zu verantworten war. Auch Russland, England, Frankreich, Österreich und selbst Serbien gehören zu den Verantwortlichen. Lesen Sie mal C. Clark.

Jacqueline Gafner | Di., 11. Oktober 2016 - 14:17

Welche Zeitung du auch aufschlägst, welchen Sender du auch einschaltest, seit Monaten flächendeckend stets nur eines zum US-Wahlkampf: Stilkritik ohne Ende, mit a priori vorgegebener Rollenteilung, was "gut" und "böse" betrifft, aber kaum je relevante Informationen darüber, was die beiden Kandidierenden in den Kernthemen der US-Innen- und -Aussenpolitik denn nun inhaltlich unterscheidet, konkret und - und! - glaubwürdig. Das würde die europäischen Zaungäste bei diesem fremd anmutenden Wahlspektakel möglicherweise mehr interessieren als die konzertierte "Empörungsorgie" der Journaille von Washington über London und Paris bis nach Berlin et cetera, wäre aber zugegeben mit echter Informationsarbeit verbunden.

Yvonne Walden | Di., 11. Oktober 2016 - 15:08

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Trump hat sich seine Republikanische Partei und die dortigen Entscheidungsträger "gefügig gemacht".
Er verfügt über ein Milliarden-Vermögen, so daß es ihm ein Leichtes war, Wahlfrauen und Wahlmänner, die "unsicher" waren, für sich zu vereinnahmen.
Korruption hat in den Staaten einen vollkommen anderen Klang als Bestechung hierzulande.
Deshalb ist zu hoffen, daß die Strategie des Kandidaten Trump scheitert, damit der Welt ein Fiasko, wie er es vermutlich anrichten würde, erspart bleibt.
Gegen ihn war und ist der großspurige George W. Bush eher ein Waisenknabe, der zwar grundlos in den Irak einmarschieren ließ, aber ansonsten eher moderat regierte.

Kerstin Walczyk | Di., 11. Oktober 2016 - 22:57

Sein Mentor war ein Hohes Tier beim Ku Klux Klan. Als dieser verstarb, widmete ihm Trump eine Kondolenzbotschaft.

Ein weiterer Mentor war eine bekannte Gruppe von Eugenikern, die Forderungen aufstellte, die Nicht-Weiße Weltbevölkerung zu reduzieren. Trump erhielt von dieser Gruppe sogar den "Sanders Award", da Trump die Visionen dieser Gruppe wertschätzte.

Mehrmals startete Trump Hexenjagden gegen Barack Obamas Herkunft und proklamierte, dass dieser nicht in den USA geboren wurde.

Er war Mitglied in einem "Whites Only"-Golfclub und nahm sogar Spenden dieses rassistischen Vereins an.

Als er vor schwarzem Publikum sprach, veräppelte er den afro-amerikanischen Dialekt.

Er sagte zu einem Unterstützer von "Black Lives Matter", er rede nur mit Weißen.

Er bezeichnete Frauen, die seine Ehe zu beeinträchtigen versuchten, als "Unterschichten-Müll" ('trailer trash').

Kerstin Walczyk | Di., 11. Oktober 2016 - 22:59

Jahrelang äußerte er sich ablehnend gegenüber Schwulen und Lesben und nahm sogar Spenden von Leuten an, die aktiv Homosexuelle bekämpfen.

Einer seiner engsten Berater lehnte die Gleichberechtigung von Mann und Frau ab, bis kurz vor Beginn des Präsidentschaftswahlkampfs.

2010 erlitt Haiti ein schweres Erdbeben. Donald Trump setzte sich dafür ein, dass sämtliche Aufträge zum Wiederaufbau an enge Geschäftsfreunde ausgeschrieben wurden. Diese Geschäftsfreunde verschlampten den Wiederaufbau, kassierten aber die Milliardenhilfen und ließen Haiti obendrein auf einem Schuldenberg sitzen.

Während des Vorwahlkampfes kam heraus, dass Donald Trump und sein Wahlkampfteam die Vorwahlen zu seinen Gunsten manipuliert haben.

Donald Trump beabsichtigt, auf Basis von Spekulationen einen Krieg gegen Russland vom Zaum zu brechen.

In einem Interview lachte Trump über die Tötung von Würdenträgern im Ausland.

Kerstin Walczyk | Di., 11. Oktober 2016 - 23:01

Trump scherzte darüber, staatliche Mittel einzusetzen, um Personen zu beseitigen, die schlecht über ihn reden.

Während einer Rede vor Geschäftsleuten gab Trump zu, er habe überhaupt keine Ahnung vom Leben der Durchschnittsamerikaner.

Mehrere Frauen beschuldigen Donald Trump, er habe sie mundtot machen wollen, als diese über sexuelle Nötigung, Vergewaltigung und Machtmissbrauch auspacken wollten.

Er unterstützte den Vergewaltiger eines 12jährigen Mädchens, um einen Freispruch zu erwirken. Hinterher verhöhnte er in einem Interview das Mädchen und gab zu, dass er von der Schuld des Täters überzeugt war.

Donald Trump versuchte zu vertuschen, dass ein enges Familienmitglied regelmäßige Besuche bei einem Ort namens "Orgy Island" tätigte, das von einem verurteilten Pädophilen betrieben wird.

Donald Trump hat nachgewiesenermaßen Meineid vor Gericht begangen.

Kerstin Walczyk | Di., 11. Oktober 2016 - 23:01

Donald Trump beeinträchtigte die Nationale Sicherheit, indem er staatliche Geheimnisse an seine Geschäftsfreunde an der Wall Street weitergab, welche ihn dafür bezahlten.

Aufgrund seiner persönlichen Inkompetenz sind bereits mehrere Menschen ums Leben gekommen.

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HUCH!...das alles war ja gar nicht Donald Trump.

DAS WAR HILLARY CLINTON!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 17. Oktober 2016 - 09:17

wenn die USA nicht durch Trump die Möglichkeit bekämen, Hillary Clinton vor Gericht zu verklagen.
Habe einen Artikel im Freitag gelesen, der zwar nicht die Meinung der Redaktion wiedergibt, mir aber die Ansicht vermittelte, dass Hillary Clinton für eine unwürdige Aussenpolitik der USA steht.
Sofern sie dabei Gesetze überschritt, sollte dies in der Tat gerichtlich geklärt werden.
Mir geht es in erster Linie darum, dass die Amerikaner Hillary Clinton als Präsidentin verhindern.
Ich glaube, die Chancen stehen gut.
Ein Wort zu Herrn Trump.
Sehr geehrter Herr Trump, ich hatte in meinem Leben wenig Anlass darüber zu reden, was ich gerne mit Männern machen würde, ich habe es gelebt.
Vielleicht steckt doch noch sehr viel Puritanismus in den Amis, dass sie sich verbal "befriedigen" müssen?...:)
Ich drücke Trump die Daumen.
PS. Ich hoffe sehr, dass man/frau beim Lesen meiner Kommentare mindestens so viele Schwierigkeiten hat, wie beim "Schellingprojekt" Sloterdijks oder auch nicht:)

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 17. Oktober 2016 - 15:46

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

deshalb nur kurz die Bemerkung, dass man zum Schellingprojekt mindestens Sloterdijks "Weltrevolution der Seele" gelesen haben sollte, um auch nur zu erahnen welches Niveau und Breite des philosophisch-theologischen Hintergrundes Sloterdijk besitzt.
Er unterhält sich auch gerne, was ich wiederum als "gesellig" beschreibe, eine Grundvoraussetzung für das was ich Intelligenz nenne.
Intelligenz ist sozial oder sie ist nicht, weshalb ich bei Trump, der kein ausgewiesener Republikaner ist, durchaus von sozialem Erkenntnisvermögen ausgehe.
Was er davon umsetzen kann wird stark von den Republikanern abhängen.
Es ist nicht davon auszugehen, auch nicht bei Trump zu erwarten, dass die sich mit Foucaults "Sexualität und Wahrheit" auseinandersetzen werden.
Kurz, meine Idee wäre schon, dass man in den USA mit dieser Kritik an Trump, die durchaus ihre Berechtigung haben mag, nicht "das Kind mit dem Bade ausschüttet" und einer "Reinheit" huldigt, vor der kein Mensch/Gott besteht.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 17. Oktober 2016 - 16:26

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

vor der kein Mensch besteht und kein Gott bestehen will.