Porträt der Berliner CDU-Politikerin Jenna Behrends in Kreuzberg
Der offene Brief von Jenna Behrends offenbart viele Probleme in der Berliner CDU / picture-alliance

Sexismus-Vorwurf in der CDU - Schulhof für Erwachsene

Sexismus ist zweifellos ein gesellschaftliches Problem. Ob aber ausgerechnet der Fall Jenna Behrends zur Lösung beiträgt, ist fraglich. Eine gute Figur macht derzeit keiner der Beteiligten

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Jetzt hat die Berliner CDU nach ihrem miserablen Wahlergebnis von vor anderthalb Wochen auch noch einen Sexismus-Skandal. Oder was heutzutage eben zu einem Skandal aufgebauscht wird, wenn die richtigen Zutaten vorhanden sind. Zum Beispiel eine attraktive junge Frau, die geifernden alten Polit-Säcken den Kampf ansagt. Die noch dazu politisch engagiert ist, alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter, plus Studium, Geldverdienen – das ganze Programm.

Offener Brief die falsche Strategie

Nach allem, was bisher bekannt ist, tun sich im inzwischen deutschlandweit diskutierten Fall Jenna Behrends aber einige Fragen auf. Insbesondere die Frage nach der Substanz der von der 26 Jahre alten, frisch gewählten CDU-Bezirksverordneten erhobenen Vorwürfe. Denn die ganze Affäre spielt sich auf einer Ebene ab, bei der Behauptungen als Tatsachen gelten, so lange sie von der Gegenseite unwidersprochen bleiben. Wer hat was über wen angeblich gesagt? Und wer hat das angeblich Gesagte wem weitergesagt? Hat der Berliner CDU-Vorsitzende und Innensenator Frank Henkel die junge Politaspirantin tatsächlich eine „große süße Maus“ genannt? Hat die wiederum mit dem CDU-Generalsekretär Peter Tauber geflirtet und sich vor anderen damit gebrüstet? Solche Sachen halt. Man könnte auch sagen: Schulhof für Erwachsene.

Dass Sexismus ein gesellschaftliches Problem ist, daran kann kaum ein Zweifel bestehen. Durchaus aber daran, ob dieser Fall dazu taugt, das Problem durchzubuchstabieren und zu lösen. Und das hat nichts damit zu tun, dass die Gegner von Jenna Behrends ihr nun Geltungsdrang und Mediengeilheit vorwerfen. Denn mit leisen Tönen allein ist die Welt selten besser gemacht worden. Aber wer öffentlich Klage erhebt, der sollte sich schon vorher überlegen, was er oder sie sagen will. Und der offene Brief, den die Nachwuchspolitikerin verfasst hat, ist da nicht nur aufgrund der mehr als dünnen Beweislage ein denkbar schlechtes Beispiel.

Umgekehrter Sexismus

Behrends berichtet darüber, dass sie beim Nominierungsparteitag als Quereinsteigerin von Delegierten angegangen worden sei von wegen: „Wie viele Plakate haben Sie denn in Ihrem Leben schon geklebt?“ Sie empfindet das offenbar als ungehörig, setzt dem aber selbstbewusst entgegen, ihr Ortsverband habe sie vorgeschlagen, „weil er daran glaubt, dass eine junge Frau gut für die Wahlliste und die spätere Fraktion ist und es eine Qualifikation gibt, die sich nicht in der Zahl aufgehängter Plakate bemisst“. Sexismus, also laut Definition eine „Grundeinstellung, die darin besteht, jemanden allein aufgrund seines Geschlechts zu benachteiligen“, sieht wohl exakt umgekehrt aus. Behrends bekam einen sicheren Listenplatz, gerade weil sie eine Frau ist. Nun könnte sie das natürlich als plausibles Anschauungsbeispiel für umgekehrten Sexismus in ihrer Partei anführen, der ja auch nichts anderes ist das kalkulierte Spiel mit der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht. Tut sie aber nicht.

Stattdessen: „Liebe Partei, ich weiß, du lästerst gerne bei zu viel Bier. Aber die junge Frau, die bereit wäre, sich für ein kommunales Ehrenamt hochzuschlafen, gibt es nur in deiner schmutzigen Phantasie.“ Welche Partei ist da eigentlich gemeint, die da bei zu viel Bier über wen auch immer lästert: Die CDU, die Jenna Behrends ganz offensichtlich auch ohne sexuelle Gefälligkeiten als Kandidatin auf einem aussichtsreichen Listenplatz nominiert hat? Oder die CDU, die angeblich schmutzige Phantasien hegt? Irgendwie geht da einiges nicht zusammen. Zumindest nicht, wenn der Fall und die damit verbundenen Vorwürfe, Gerüchte und Mutmaßungen dazu dienen sollen, die CDU in toto als eine tumbe Veranstaltung frauenfeindlicher Stammtisch-Prolls hinzustellen.

CDU eignet sich als Projektionsfläche

Vielleicht ist der offene Brief von Jenna Behrends von den Medien ja auch zu Unrecht als Pamphlet gegen Sexismus innerhalb der CDU interpretiert worden. Zumindest geht es nicht nur darum, sondern um einiges mehr, das der jungen Frau an ihrer Partei nicht gefällt. Einer Partei übrigens, von der auch nach Lektüre von Behrends Blogbeitrag „Ich wollte nie Parteimitglied werden. Warum ich jetzt trotzdem für die CDU kandidiere“ nicht klar wird, warum ausgerechnet die Christdemokratische Union von Behrends als politisches Betätigungsumfeld auserwählt wurde. Womöglich eignet sich die CDU einfach besser als Projektionsfläche für öffentlich artikuliertes Unbehagen als etwa Grüne, Linke, SPD oder Piraten.

Und zwar eben nicht nur in Sachen Sexismus, sondern in allerlei Zwischenmenschlichem mehr. Zum Beispiel, was die angebliche Missgunst ihrer Parteifreundinnen angeht: „Auch wenn ich mich anfangs mehr am angeblichen Hochschlafen gestört habe, bin ich mir unschlüssig, ob ich den ,Die-hat-zu-große-Ambitionen‘–Vorwurf von einer anderen Frau nicht noch vernichtender finde“, so Jenna Behrends in ihrem offenen Brief an ihre „liebe Partei“. Als ob es sich bei so etwas um ein CDU-spezifisches Verhaltensmuster handeln würde. Und worin genau liegt der Unterschied, ob so ein Vorwurf von einem Mann oder einer Frau stammt?

Wenn die designierte Berliner CDU-Vorsitzende Monika Grütters die weitgehend unbewiesenen Vorwürfe von Jenna Behrends unverzüglich mit dem Satz kommentiert, Sexismus habe „in einer modernen Großstadtpartei“ keinen Platz, dann heißt das entweder, die Hauptstadt-CDU hat ein Sexismus-Problem. Oder sie ist keine moderne Großstadtpartei. Wenn das große Publikum jetzt den Eindruck gewinnt, möglicherweise sei sogar beides zutreffend, dann kann man nur sagen: Glück auf bei der weiteren Suche nach neuen Jungmitgliedern! Des Weiteren darf man gespannt sein, wie lange Jenna Behrends ihrer „lieben CDU“ jetzt noch die Treue hält.

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Svenja Gerwing | Mi., 28. September 2016 - 19:31

Wo in den Generationen "Schavan" bis "von der Leyen" noch wenigstens bei der Promotion behumpst werden musste, reichen heute vielleicht schon primitivere Attribute für eine ordentliche Parteikarriere.

Bernd Fischer | Mi., 28. September 2016 - 19:49

Karriere der jungen Dame wohl ein schleichendes Ende nehmen.
Und für meine Begriffe zu Recht.
Warum nach der Wahl?
Warum nicht vor der Wahl?
Wollte Sie erst( sicher ) gewählt werden?
Hat Sie Beweise?

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 1. Oktober 2016 - 14:04

Antwort auf von Bernd Fischer

Wenn die jetzigen Vorwürfe zu ihrem Stil würden, sicher nicht noch einmal.
Aber denen gilt es doch zuallererst nachzugehen.
Das Niveau "Große süße Maus" würde mich extrem ab-schrecken.
Viel mehr zu denken gibt mir jedoch der SPON-Bericht über Herrn Tauber.
So jemand ist Generalsekretär der CDU?
Seine Erklärung dazu, er sei Mensch, reicht mir persönlich nicht, wenn er zuvor über das Menschsein anderer hinwegsieht.
Wenn es denn überhaupt so stimmt.
Bislang gibt es keinen Unionspolitiker, der mir unsympathischer wäre als Tauber.
Zu ihm fühlte sich die junge Dame hingezogen?
Man wird hoffentlich irgendwann klarer sehen.

Harro Meyer | Mi., 28. September 2016 - 21:52

Das ist eben das Problem der Christlichen: Sie sehen alles unter dem Stigma des Sex, diesem teuflischen Lebensgefühl. Da hat man immer eine einfache Lösung, über die man tuscheln kann.

robert renk | Do., 29. September 2016 - 01:32

Das ist jetzt nicht sexistisch gemeint, sondern meteorologisch, wo doch der Sommer sich dieses Jahr bis weit in den September hinein zieht.
Kein Wunder, dass Mann da auf dumme Gedanken kommt, diese lauen Abende vernebeln den Verstand und torpedieren den eisernen Willen.
Jetzt ist es raus, auch bei den christlichen Parteien gibt es geile alte Männer die junge Frauen anmachen. Hätte ich nicht gedacht, war doch eigentlich eine Domäne der Alt- 68er, freie Liebe, Gruppensex und so. Aber dann wegen der Vollverschleierung ein Fass aufmachen, wäre doch eine Lösung bei den vielen jungen Dingern im Bundestag.

Bernhard K. Kopp | Do., 29. September 2016 - 08:55

Interessant ist auch, dass eine 26-jährige Jurastudentin in der Kommunalpolitik schon als 'Quereinsteigerin' geführt wird.

Gerdi Franke | Do., 29. September 2016 - 10:12

Man sollte solchen Anschuldigungen nicht immer sofort eine Plattform geben. Solange sie nicht gerichtlich aufgearbeitet werden. Diese Anschuldugungen werden oft aus persönlichen Gründen missbraucht.

Georg Dallmann | Do., 29. September 2016 - 10:39

Im Zeitalter der Skandale, Skandälchen, Eklats und was da sonst noch so kreucht und fleucht.....wird tagtäglich eine neue "Skandal-Sau" durchs Dorf getrieben und dessen Bewohner staunen...........BAUKLÖTZE!;-), weil sie nicht verstehen, was eigentlich los ist.
Im Ernst: Natürlich ist Sexismus allgegenwärtig, wohin man schaut. ABER......das ist 1. KEINE Einbahnstrasse (auch wenn es von den Frauen gerne so dargestellt wird). Sexismus gibt es in erheblichem Umfang auch gegenüber Männern, was leider nirgendwo ernsthaft thematisiert wird, weil - vermutlich - die "political correctness" dem entgegensteht?
Zweitens ist es SCHLICHT LÄCHERLICH, wenn heutzutage jeder, aber auch wirklich jeder flapsig im gesellschaftlichen Miteinander und Gegeneinander artikulierte "ALLERWELTSSPRUCH" SEXUALISIERT und EKLATISIERT wird. Das trägt REIN GAR NICHTS zur Lösung des ECHTEN Problems bei, sondern vergiftet lediglich das gesellschaftliche Klima, nämlich in dem Sinne, wie wir es schon aus dem allgemeinen..

Georg Dallmann | Do., 29. September 2016 - 10:49

...politischen Diskurs kennen: Seit das Kartell aus Leitmedien und Politik "beschlossen hat", dass jede - und sei sie noch so sachlich und begründet - Kritik an Migranten bzw. deren (Fehl)verhalten "politisch unkorrekt" ist, greift dieses gesellschaftsimmanente ZENSURmodell offenbar immer weiter um sich.
Wenn eine GRUPPE "für sich beschließt", dass "es sich einfach nicht gehört", dass etwas "bestimmtes" gesagt wird, dann wird das zum "allgemeingültigen" TABU erklärt und mit sozialer Verachtung und Ausgrenzung "bestraft".
Diese um sich greifende Entwicklung des "ideologischen Sektierertums", welche alles ANDERSDENKENDE und jede echte Auseinandersetzung um echte Probleme absichtlich unterbindet, andererseits aber alles und jedes, was den SEKTIERERN nicht in ihr verqueres, egozentrisches, selbstherrliches und narzisstisches WELTBILD passt, diskriminiert, zerstört in Wahrheit peu a peu die - wirklich - offene Gesellschaft u. führt zu einem ideologischen Autokratismus. Ein Beispiel dafür

Georg Dallmann | Do., 29. September 2016 - 10:57

...ist der - zumindest überwiegend - ganze Nonsens rund um den GENDERWAHN! Wenn es jetzt schon BleistiftIN und StaubsaugerIN heißen muß (wie die Linken verlautbaren ließen), dann kann die Gesellschaft und die Welt vom Abgrund nicht mehr weit entfernt sein.
Menschen sind verschieden, und da hat seine gute Berechtigung. Aus dieser Verschiedenheit ergeben sich - zwangsläufig - REIBUNGSFLÄCHEN, die ihrerseits unterschiedliche Gründe haben, angefangen von der Erziehung, bis hin zu natürlich-geschlechtlichem Rollenverhalten. Ein Mann ist ein Mann und eine Frau ist eine Frau und das bleibt auch so. Auch "Neckereien" und "Frotzeleien" sind NORMALER BESTANDTEIL jeder menschlichen Sozialisation. Wer dennoch meint, alles und jedes - und sei es noch so ohne jede Substanz - skandalisieren zu müssen, zerstört schlussendlich die Gesellschaft von innen heraus wie ein Schimmelpilz das faulende Holz.
Als Fazit kann man festhalten: Außer Mediengeilheit und sich selbst WICHTIG MACHEN kann da NICHTS sein.

Herr Dallmann hat völlig Recht, was soll dieser ganze Unsinn von selbstverliebten und sich selbst beweihräuchernden "Erklärern" bedeuten?
Heiße Luft erzeugt Auftrieb, aber mit diesenm ganzen "Gedöns" geht es doch nur abwärts.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 29. September 2016 - 13:07

nicht beurteilen, glaube aber, dass eine Besinnung der CDU nach solchen Vorwürfen gut sein kann.
Einerseits wirkt das Niveau dieser Sexismus-Vorwürfe oder der Mobbingvorwürfe gegen Tauber für die Gewichtigkeit einer CDU irgendwie merkwürdig, andererseits liegt da sicher bei allen Parteien einiges im Argen.
Bestenfalls wird dies zu einem Läuterungsprozess führen, schlimmstenfalls dazu, dass Bürger nicht mehr von solchen Gruppen vertreten werden wollen, den Geldhahn drosseln etc.
Mal schauen.
Die Presse sollte sich jedoch nach wie vor nicht zu sehr auf dem Niveau des Klatsches bewegen.
Für mich alles Ergebnis mangelnder Präsenz des Politischen durch Merkel, woran doch Tauber mitarbeitet.
Merkel bringt neue Befindlichkeiten und Betroffenheitsgesten in die CDU?
Wie war das, Dutschke wollte eine Intellektuellenpartei?
Andererseits, Mobbing macht krank und Sexismus gehört Politkern um die Ohren gehauen, wenn sie schuldig werden.
Soviel Professionalität, Integrität muss sein.

Christian Kunz | Do., 29. September 2016 - 14:44

Geht's noch?
Sind das unsere eigentlichen Sorgen?
Mein Gott, welch ein Lärm um nichts.

Wolfgang Tröbner | Do., 29. September 2016 - 14:57

Nach allem, was man so über diese junge Dame liest, scheint sie -freundlich ausgedrückt- sehr karriereorientiert zu sein. Allerdings ist nicht ganz klar, auf welcher Qualifikation ihre Ambition eigentlich beruht und was genau sie im Politbetrieb anstrebt. Versorgung ohne Arbeit? Offensichtlich hat sie es aufgrund sehr persönlicher Beziehungen und ohne die Kärnerarbeit, die andere Partei-Kandidaten leisten müssen, nach allerkürzester Zeit geschafft, nominiert zu werden. Geleistet hat sie aber bislang wohl kaum etwas, oder? Und was die Sexismus-Vorwürfe betrifft, soll das alles sein, dass man sie als "große süße Maus" bezeichnet hat? Sonst nichts? Früher mußte der "geifernde alte Politik-Sack" der "süßen Maus" wenigstens noch tief in den Ausschnitt schauen, damit man ihm den Sexismus-Vorwurf machen konnte.

Vielleicht wäre sie ja mit "kleine süße Maus" glücklich gewesen, denn große Mäuse sind doch viel weniger attraktiv als kleine. Es gab in den dreißiger Jahren doch mal den Schlagertext :"Bis früh um fünfe kleine Maus / geh´n wir noch lange nicht nach Haus ...." Ein Erfolgstitel, besonders beim Fasching.
Man stelle sich vor, es hätte geheißen:"Bis früh um fünfe große Maus ...". Ich glaube nicht, dass das ein Erfolg geworden wäre.

Margot Schlummer | Do., 29. September 2016 - 15:07

Unaufgeregt, journalistisch einwandfrei! so muss Pressearbeit sein.
kann mir nur eine Ergänzung: " Denn die ganze Affäre spielt sich auf einer Ebene ab, bei der Behauptungen als Tatsachen gelten, so lange sie von der Gegenseite unwidersprochen bleiben." Schweigen ist Gold reden ist manchmal Blech. Henkel ist gut beraten, wenn er nichts sagt, denn jedes Wort wird das Dämchen/Mäuschen wieder benutzen und das wird ne Endlosschleife.
also cool bleiben die Wölfe heulen besser Mäuse fiepen und die Karawane zieht weiter......

Werner Kaunzner | Do., 29. September 2016 - 15:09

Dieses und viele der aktuellen Themen sind Zeichen der Dekadenz.

An dieser Dekadenz gingen viele Kulturen zu Grunde.

Die Protagonisten kommen von Grün-Ro.

Diese Dame ist alles andere als CDU-kompatibel. Aber das ist Frau Merkel auch nicht.

Karola Schramm | Do., 29. September 2016 - 15:13

Da gibt es viele Ratgeber die sich um junge Frauen heute kümmern, wenn sie bekannt werden wollen. Selbstmarketing nennt man das. Wie werde ich berühmt ?
Was muss ich tun, um auf Seite 1 der BZ zu stehen ? Wie stelle ich mich dar um bekannt zu werden ? Wen oder was greife ich an um mich selbst ins bessere Licht zu stellen ?
Kleine Geschichten aus dem Alltag sind gut und können immer umdefiniert werden.
Was gehört alles dazu, um sich in der Öffentlichkeit bekannt zu machen ? Genau das.

Zickereien und blöde Bemerkungen gibt es an jedem Arbeitsplatz, in fast jeder Organisation. Sie gelten als menschlich und werden i.d.R. großzügig abgehakt. In diesem Fall gilt alles der Selbstvermarktung; alles ist erlaubt.

Dass diese Dame für Merkel schwärmt.... den Rest spare ich mir.
Wer Politik machen will, MUSS Menschen lieben um für diese das Beste zu erreichen. Egokitzel und so ein Brief ? Schwamm drüber und vergessen.
Lieber Herr Marguier: Kindergarten - nicht Schulhof für Erwachsene.

josef garnweitner | Do., 29. September 2016 - 15:28

Da stinkt doch was gewaltig.

Ein weiterer Grund, auch die Äußerung von Frau Grütters, warum immer mehr Menschen von den Politikern - nicht zu verwechseln mit der Politik als solcher - nichts mehr wissen wollen.

Aber gut kommentiert Herr Marguier.

Übrigens, da hat die Dame sich aber ein Pensum aufgehalst. Alleinerziehend, studierend, Geldverdienen und stark politisch engagiert. Wenn sie das alles unter einen Hut bringt, kann man nur noch sagen: Respekt.

Ganz ehrlich, ich würde dieses Pensum nicht schaffen.

Ulli Ramps | Do., 29. September 2016 - 15:43

Immerhin der kompetenteste und kritischste Artikel hierzu, danke dafür, Cicero.
Mir scheint, dass selbst bei Tagesspiegel und FAZ keine Filter mehr zwischen privater Empörung sowie hämischen Gedanken und journalistischer Professionalität liegen.
Kachelmann lässt grüßen.
Es ist mir unverständlich, wie derlei Kinderkram so intensiv den Blätterwald beherrschen kann.
Wo sind die Zeiten hin, wo man sich gut informiert fühlen konnte - bleibt da wirklich nur noch Cicero? So ist genannter Tagesspiegel in meinem Ansehen tatsächlich hinter die vormals arg "gefärbte" Berliner Zeitung zurückgefallen und kann tatsächlich mit der ebenso ehemals hochqualitativen FAZ nicht mehr als seriöse Wissens- und Meinungsquelle angesehen werden? Gruselig - da versteht man, wenn gewisse Kreise von "Lügenpresse" sprechen. Auflage vor Information.
Möge Cicero lange bestehen, mein Abo als Beitrag steht.

Wulf Richartz | Do., 29. September 2016 - 19:36

und der Rest wurde gelöscht, kann mir jmd aus der Redaktion erklären, wieso mein Beitrag gelöscht wurde?
Dieses bitte an die online-redaktion weiterleiten

Constantin Wissmann | Fr., 30. September 2016 - 14:41

Antwort auf von Wulf Richartz

Vermutlich, weil er nicht unserer Netiquette entsprach. 

Beleidigende, unsachliche oder obszöne Beiträge werden deshalb gelöscht. Auch anonyme Kommentare werden bei uns nicht veröffentlicht. Wir bitten deshalb um Angabe des vollen Namens. Für die Prüfung der Kommentare ist unsere kleine Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr für Sie da. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Wir danken für Ihr Verständnis.
Zudem achten wir sehr darauf, dass die Autoren unserer Artikel nicht persönlich angegriffen und beleidigt werden. Außerdem veröffentlichen wir keine Kommentare, die gegen bestimmte Personen oder Personengruppen hetzen. Sachliche Kritik an den Textinhalten ist hingegen gerne gesehen.

VG
CW

:-) Nee, 100%ig nicht, weil der kurze Kommentar nur beinhaltete, dass ich der Meinung bin, dass was in privaten nichtöffentlichen Gesprächen gesagt wird, doch auch bitte privat nichtöffentlich geregelt wird und ich Cicero beinahe dafür gratuliert hätte, sich an der Berichterstattung dieser CDU-Posse nicht zu beteiligen.
Genauso wie mein vorheriger Post eigentlich nicht für die Öffentlichkeit war, sondern meine einzige Möglichkeit mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Dieses ist jetzt schon als öffentlicher Kommentar gedacht.
and btw, die email-Adresse, die ich immer angebe, funktioniert.

Walter Wust | Fr., 30. September 2016 - 14:37

Sex sells, diese Werbe-Weisheit kann man sich auch für die politische Laufbahn zunutze machen. Soll sich die geneigte Dame geschmeichelt fühlen, überhaupt als Geschlecht erkannt zu werden. Heutzutage sind körperliche Attribute längst keine Aussage auf sexuelle Zugehörigkeit und entsprechenden Personenschutz.

Patrick Feldmann | Sa., 1. Oktober 2016 - 15:08

Die Anbiederung der Merkel Partei an die Blähungen des Zeitgeistes unter Aufgabe des konservativ Wert bezogenen Inhalts macht die cdu zur idealen Zeitgeistparteiung. Ihr Prädikat ist Beliebigkeit (die andere Parteien schon lange auszeichnet, Beisp.spd,fdp ), die v.a.anfällig macht für jede Schnuckeligkeit zeitgeistiger Pseudoinhalte.
Sexskandale sind sicherer pathognomonischer Ausdruck von Inhaltsleere!
Daß es sich hier noch nicht einmal um echten Sex, sondern um gedachten handelt, entspricht der Bigotterie des mainstream, die sich exakt hier dann mit den bisher nicht erwähnten Parteien der Grünen und Linken trifft.
Berlin hat vermutlich genau dieses Niveau verdient.

Dominik Maassen | Sa., 1. Oktober 2016 - 23:04

Allen Leserinnen sei dieser aktuelle und tolle Artikel im STERN zu empfehlen.

http://www.stern.de/lifestyle/groesserer-busen--natalie-boucher-zeigt-w…

Darin wird berichtet, wie man auch mit kleiner Oberweite mit viel Push eine große bekommt.

Oberweite? STERN? War da nicht was? Stimmt, die haben doch den großen "Aufschrei" mit propagiert und wie nebenbei einen Politiker abgeschossen.

Verlogener geht's wirklich nicht.

Hubert Knapp | So., 2. Oktober 2016 - 18:00

upps, war das jetzt etwa auch Sexismus?

Leyendecker, Volker | Mo., 3. Oktober 2016 - 10:01

Außer der Nazi Keule gibt es jetzt ja auch noch die Sex Keule gegen Männer. Wo fängt es an einfach nur freundlich und nett zu sein ? Wir brauchen Minderheiten Schutz für etwas Ältere Männer den ich möchte nicht als Geifernder Alter Lüstling bezeichnet werden damit die Karriere einer jungen Frau schneller läuft.