Cicero Illustration zu Hass im Netz
Die sozialen Netzwerke sind die Dark Rooms der entgrenzten Kommunikation / Illustration: Serafine Frey

Cicero im März - Die Pöbel-Demokratie

Im Netz blüht der Hass. Hemmungslos wird gehetzt und gepöbelt. Sowohl Firmen wie Facebook als auch die Bundesregierung versuchen, die digitalen Müll-Umwälzpumpen zu begrenzen. Doch ist das der richtige Umgang mit dieser Kulturrevolution? Cicero im März zeigt Wege heraus aus den Sackgassen der Kommunikation

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Manchmal frage ich mich morgens in der S-Bahn: Seid ihr das gewesen? Der Mittvierziger im Business-Look oder die junge Frau mit Rucksack, die harmlos in Robert Seethalers „Trafikant“ vertieft ist. Habt ihr gestern Abend am Keyboard wieder die Sau rausgelassen? Irgendwer muss es ja sein. Wenn es ein Dunkeldeutschland gibt, dann im Netz. Die sozialen Netzwerke sind die Dark Rooms der entgrenzten Kommunikation. Hier wird hemmungslos gehetzt, gepöbelt und gehasst.

Die größte Kloake der Menschheit

Die größte Kloake der Menschheitsgeschichte hat Timothy Garton Ash zuletzt Facebook und Co. genannt – und für sein aktuelles Buch zur entgrenzten Freiheit im Netz zu Recht den Karlspreis zugesprochen bekommen. Facebook selbst wird offenbar auch blümerant, schaltet eine aufwendige Imagekampagne, in der junge sympathische Menschen von sich behaupten, natürlich würden sie nicht vor Tausenden von Scheinfreunden intimste Dinge ausbreiten.

In Deutschland hat Zuckerbergs Firmengigant eine winzige Recherchefirma damit beauftragt, den schlimmsten Schmutz und Unsinn von den Seiten zu bannen – was dem Versuch gleicht, den Atlantik mit einem Teelöffel leeren zu wollen. Was den Betreibern dieser immens profitablen Giganten wohl bewusst ist. Denn im Prozess, den einer der Selfie-Flüchtlinge von Angela Merkel wegen Verleumdungen bei Facebook angestrengt hatte, gab der Rechtsanwalt des US-Konzerns zu Protokoll: Zum wirklichen Filtern der Beiträge bräuchte es eine „Wundermaschine“. Die digitalen Umwälzpumpen von Müll und Unflat hingegen laufen prächtig.

Die Neue Mündlichkeit

Unser Titelautor, der Medienwissenschaftler Norbert Bolz, sieht eine Kulturrevolution, ein Zeitalter der Neuen Mündlichkeit, in der das Rotzige und der Affekt dominieren. Online, sagt Bolz, „kritisiert man nicht mehr. Online hasst man.“ Die Bundesregierung versucht, den digitalen Müllmaschinen rechtliche Grenzen aufzuzeigen. Vielleicht sollten wir User es mit einem kategorischen Imperativ des Netzzeitalters versuchen: Schreibe nur das, was du der betreffenden Person auch direkt ins Gesicht sagen würdest. Ich bin ganz sicher: Viel Fürchterliches bliebe dann ungeschrieben und ungepostet.

Die Cicero Ausgabe im März

 

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Sebastian Hanheide | Mi., 22. Februar 2017 - 12:17

Bin gespannt, ob einer Ihrer Autoren Trumps Strategie erkannt hat, die ideologisch geprägten Massenmedien zu entlarven, denen nach neuesten Umfragen weniger Amerikaner vertrauen als Trump selbst.
Er postet oder sagt ein unwahres Details, worauf sich die Medien auf dieses stürzen, aber den ursprünglichen Inhalt weiterhin ausblenden, um den es eigentlich ging.
Und im Zeitalter von Google kann jeder den Wahrheitsgehalt der Medien immer schneller prüfen.
Mit der Pöbelei kann ich persönlich leben.

Ralf Müller | Mi., 22. Februar 2017 - 13:06

Wer ist mit Pöbel gemeint? Die potentiellen Wähler von Trump? Also die Menschen hier im Land, die einen Trump gewählt hätten, wenn er hier kandidiert hätte? Sind AfD-Wähler gemeint, die endlich wieder Opposition im Bundestag wollen? Sind die gemeint, die dieses System BRD.2017 grundsätzlich ablehnen? In diesem Land stehen alle Grundfesten ìm Risiko: Terrorgefahr, EU/Währung/Euro, Volk/Umvolkung, Verschuldung,Sozialkosten/Rente/Altersarmut, Energiewende/Strompreis, Grenzschutz/Öffentliche Sicherheit/importierte Kriminalität, Asyl/Abschiebung, Industrie 4.0/Digitalisierung, gläserner Bürger/Datenschutz. Was soll angesichts dieses Problemstaus der Hinweis auf Dunkeldeutschland? Will der Autor etwa verbergen oder davon ablenken, dass Dunkeldeutschland in Wahrheit in Berlin sitzt, im Bundestag, Regierung, Kanzleramt? Die Verantwortlichen der Misere, die sind Dunkeldeutschland, nicht die Pöbler. Die vergreifen sich nur im Ton, haben allenfalls schlechte Manieren. Aber genug Gründe.

Hallo Herr Ralf Müller,
vielen Dank für die offenen Worte.
Den Trend von Politikern und Medien massiv am Stil der Auseinandersetzung rumzumäkeln, wenn die Probleme im Land am größten sind, gibt es eigentlich schon immer. Da ist das Beispiel Trump gerade exemplarisch. Damit läßt sich schon seit jeher wunderbar von den eigentlichen Problemen ablenken, die Sie aktuell in Ihrem Kommentar treffend zusammengefaßt haben.
(In diesem Land stehen alle Grundfesten ìm Risiko: Terrorgefahr, EU/Währung/Euro, Volk/Umvolkung, Verschuldung,Sozialkosten/Rente/Altersarmut, Energiewende/Strompreis, Grenzschutz/Öffentliche Sicherheit/importierte Kriminalität, Asyl/Abschiebung, Industrie 4.0/Digitalisierung, gläserner Bürger/Datenschutz.)
Seit ca. 15-20 Jahren ist jedoch die Meinungsführerschaft/Meinungsmache der Politik und Medien durch das Internet u. a. auch wirtschaftlich stark bedroht.
"Der Geist ist aus der Flasche"
Dass Herr Schwennicke, nun auch auf diesen Mainstream-Zug aufspringt ist geschenkt.

lassen. Herr Schwennicke springt hier vielleicht doch nicht auf den Mainstream-Zug auf denn er hat natürlich grundsätzlich recht. Wünschen würde ich mir allerdings das Herausstellen, dass der Dreck sowohl von der rechten als eben auch von der linken Seite an die Tür des Bahnhofklos (facebook) geschmiert wird. Da nehmen sich beide Seiten aber auch gar nichts.

Lieber Herr Wegener,

ganz richtig: ich habe auch nicht den Eindruck, dass Herr Schwennicke auf den Mainstream-Zug aufspringt und mitfährt. Cicero ist ja mit Twitter und Facebook verbunden. Da ich nicht involviert bin, kann ich überhaupt nicht beurteilen, was da an Schmutz und Dreck angespült wird. Dafür, dass es hier kultiviert und zivilisiert zugeht, sorgt die kleine Online-Redaktion. Herr Schwennicke schreibt mit keinem Wort, ob es sich um linken oder rechten Schmutz handelt. Das wäre auch - aus meiner Sicht - sehr untypisch für Cicero. Er macht Werbung für die Print-Ausgabe, was ich für absolut legitim halte, und Werbung für einen guten Umgang miteinander - egal welche Meinung der andere hat. Was ist daran verwerflich? Entweder bin ich unglaublich naiv oder andere Kommentatoren wittern wirklich immer und überall nur Böses. Ich verstehe die hilflose Wut vieler Menschen, aber blind um sich zu schlagen (manchmal tue ich es auch), hilft nicht weiter. Beste Grüße, Michaela Diederichs

Sehr guter Kommentar.
Wer traut sich heutzutage schon öffentlich die wahren Ursachen und Verursacher
zu benennen, wo es doch viel leichter ist, sich an deren Wirkung auszulassen.
Oft wird zudem das eine mit dem anderen verwechselt.

Tja, Herr Müller, "das Volk" hat Ohren zu hören - und wenn ein akademisch gebildeter (?) Dr. Peter Tauber, seines Zeichens Generalsekretär der CDU, sogar seine eigenen Partei"freunde" mit dem Ausspruch "Wer nicht für Merkel ist, ist ein A....loch" bedenkt (der "feine Herr" sprach diesen Fäkalbegriff sogar voll aus), dann bleibt es doch nicht aus, dass weniger gebildete meinen, mit ähnlicher Ausdrucksweise auch "da oben" dazuzugehören. Da ich selbst nicht "für Merkel" bin, bin ich also auch so ein ... - meinen Dank an seine Partei werde ich bei den kommenden Wahlen abstatten, vermutend, dass die CDU-Kandidatinnen doch sicher nicht von solch einem A... gewählt werden wollen. Das ansprechende Korrespondenz hatte weder aus Berlin noch aus Kiel (Landeshauptsstadt) Resonanz, was bleibt einem da?

(Bearbeitet)

Ihr Kommentar bringt die Sache in wenigen Stichworten genau auf den Punkt.
Ich stimme Ihnen zu 100% zu.

... ist für mich das Land, in dem sich meine Frau als ehrenamtliche Helferin in einer Schule, von 10 Jährigen Jungen anhören muss, das sie überhaupt nichts zu sagen hat. Sie sei ja nur eine deutsche Hure die kein Kopftuch trägt.

Mehr als einmal hat sie sich auch die unverhohlene Drohung "wir wissen wo du wohnst" schon anhören müssen.

Und nein - wir wohnen nicht in der Nähe von Düsseldorf-Marxloh oder einem anderen sozialen Brennpunkt, sondern in einer Kleinstadt.

Wie man sieht breitet sich Dunkeldeutschland aus, und das ist nicht auf elektronische Medien begrenzt. Da gibt es anscheinend immer mehr Leute, die einem so etwas auch unverhohlen ins Gesicht sagen.

Schließe mich Ihren Aussagen voll an, Herr Walter. Gerade deshalb wundert es mich, daß jetzt im Vorwahlkampf diese Problematik eben nicht das Hauptthema ist, sondern der neue Kandidat Schulz die Debatte auf ein anderes Feld lenkt.

Tobias Schreiber | Do., 23. Februar 2017 - 20:41

Antwort auf von Giesela Kramski

Ich finde es nicht verwunderlich, dass dieses Thema im Wahlkampf ausgespart wird. Denn hier sitzen ja Alle in einem Boot: Die Medien (insbesondere die öffentlich-rechtlichen), mit ihrer lenkenden Berichterstattung, die Wirtschaft und alle Parteien, die außerhalb von Bayern wählbar sind! Und die einzige Alternative (außerhalb Bayerns) soll ja unbedingt aus dem Parlament rausgehalten werden...Es ist nur logisch, dass man sich da auf einen Wahlkampf einigt, indem man sich über 12, 18 oder 24 Monate ALGI "streitet"....

Volltreffer, Herr Müller.
Ich befürchte nur (siehe Umfragen), daß der Deutsche-Wahl-Michel es nicht/niemals fertig bringen wird "Revolution" zu wählen.

Sehr geehrter Herr Müller,

bitte erlauben Sie mir dazu eine satirischen Beitrag:

Dunkeldeutschland, das muss dort sein, wo man vergessen hat, Lichtschalter im Gebäude anzubringen: Es kann sich dabei blos um den BER handeln...........;-)

Schöner Witz, lieber Herr Dallmann. Dunkeldeutschland liegt m. E. in Berlin, NRW, und Bremen. Heute habe ich aus den Nachrichten erfahren, dass auch Niedersachsen tief versackt ist in der Salafistenszene. Was haben all diese Bundesländer gemein? Die Regierungen sind offenbar alle lichtscheu oder unterbelichtet. Liegt im Auge des Betrachters. Beides ist nicht schön und gibt Anlass zur Sorge.

Beste Grüße, Michaela* Diederichs
*Weibchen

Ja, wo ist "Dunkeldeutschland"? Gehetzt wird auch da, wo es nicht sofort auffällt. In der Zeitung lese ich: "Streit um Höcke-Rede zieht AfD nach unten". Streit? Eher dürfte das durch die Wiedergabe dieser Rede durch die "Lügen"- oder "Lücken-Presse" der Fall sein. Da wird zwar Höcke richtig zitiert, dafür aber der Kontext gekappt. Eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" heißt nicht, die Erinnerung an das Dunkle unserer Geschichte - Stichwort "Holocaust" - zu verurteilen, wohl aber, sie nicht zum A und O des Erinnerns zu machen. Höcke fordert eine Erinnerungskultur", die uns - "vor allen Dingen und zuallererst"(!) - mit den großartigen Leistungen der Altvorderen in Berührung bringt.
Etwa - aus meiner Sicht - mit Schillers Ode "An die Freude": "Männerstolz vor Königsthronen, / Brüder, gält es Gut und Blut, - / Dem Verdienste seine Kronen, / Untergang der Lügenbrut!"
Was nicht ausschließt, sich von jenem "Seid umschlungen Millionen! / Diesen Kuß der ganzen Welt!" zu distanzieren.

Gerdi Franke | Mi., 22. Februar 2017 - 13:17

Das ist nicht die feine Art mit Kritiken umzugehen. Und der Großteil der wie oben titulierten Beiträge ist Kritik am "Establishment". Das kann einem nicht gefallen, da kann man sich auch wehren, aber man sollte schon eine gewisse Art Seriösität aufrechterhalten.

Michaela Diederichs | Mi., 22. Februar 2017 - 13:30

Ich bin weder Mitglied von Facebook noch Twitter. Kann eigentlich nicht mitreden. Dennoch: Wir sollten vielleicht die Ursachen ermitteln, warum Menschen Hass im Netz verbreiten. Was früher in Hinterzimmern, mit Menschen aus dem persönlichen Umfeld gesprochen wurde, findet nun mit Unbekannten im scheinbar "privaten" Netzraum statt, der sich beliebig erweitern lässt um viele viele weitere Unbekannte, die Meinungen und Ansichten teilen. Warum ist ein Ton gesellschaftsfähig geworden, für den man noch vor Jahren gesellschaftlich geächtet worden wäre? Wenn wir die Ursachen finden und abstellen, wird dieses Phänomen vielleicht auch rückläufig sein. Der Meinungsdruck, der von Politik und Mainstreammedien über Jahre und Jahrzehnte aufgebaut wurde und wird, wird als zunehmend unerträglicher empfunden. Die Reaktionen sind Hass und Wut. "Der Fisch stinkt bekanntlich zuerst am Kopf ". Hier müssten wir m. E. ran. Ich bin gespannt auf die Analyse im neuen Cicero.

Petra Führmann | Mi., 22. Februar 2017 - 13:31

außer bei YouTube bin ich weder bei Facebook noch sonst irgendwo; ich verfasse nur hin und wieder einen Kommentar wie z. B. hier oder in ähnlichen Medien. Dort wird jeder Kommentar geprüft und und schätzungsweise jede,r der nicht gefällt, gelöscht resp. nicht veröffentlicht. Im Privaten kann doch auch jeder "die Sau rauslassen", was soll der Unterscheid zu Facebook sein? Die größere Reichweite? Interessanter erscheint mir die Frage, woher das alles kommt; ich meine, grenzenlose Wut auszumachen, die immer weiter geschürt wird, aber nicht durch die Kommentare, sondern deren Urasachen. Da greift ein ganz normaler Reflex: Wo man sich unter Seinesgleichen fühlt, fällt die Hemmschwelle; das ist aber überall so. Vielleicht muss mehr nicht nur verbale Bildung vermittelt werden und mehr Empathie für die, die einen anderen Standpunkt vertreten. Der muss nicht immer dumm sein, nur weil er anders ist. Mir jedenfalls wäre "Pöbelei" lieber als jedwedes Redeverbot. Ich muss das ja nicht lesen.

Liebe Frau Führmann, kurz vor Ihnen hatte ich ähnliche Gedanken in Worte gefasst. Wo bleibt die Empathie der Politik und der Mainstreammedien gegenüber Andersdenkenden? "Die Würde des Menschen ist unantastbar" sagt Artikel 1 unseres GG. Dennoch werden Andersdenkende ständig herabgewürdigt und übelst beschimpft. Ist es da ein Wunder, wenn sich Hass und Wut einen Weg bahnen? Pack, Dunkeldeutschland, Rattenfänger, Schande, Hassprediger usw. für alle, die anders denken. Artikel 1 unseres GG wird mit der Moralkeule zerschlagen - jeden Tag ein bisschen mehr. Ich hätte das niemals für möglich gehalten. Die Würde des Menschen und die Meinungsfreiheit sind antastbar geworden. Die letzten und die größten Tabus fallen offenbar. Beste Grüße MD

Frau Führmann, der wichtigste Satz in Ihrem Kommentar ist der letzte:" Ich muss das ja nicht lesen"!

Zwei Dinge sollten bedacht werden und JEDEM (!) klar sein:

1. WAS ist "Pöbelei"? WER bestimmt, mit welchem "Recht" (?) WAS "Pöbelei" ist nach welchen "Kriterien"? Da fängt das Problem schon an...........
2. Das VERFASSUNGSMÄSSIGE (!) RECHT auf FREIE (!!) MeinungsÄUSSERUNG ist an KEINEN DRESSCODE (!) gebunden (abgesehen vom StGB)!
Das sind die beiden WESENTLICHEN Aspekte, die bei dieser ganzen Pseudo-Diskussion gar nicht angesprochen und berücksichtigt werden.
Der eine mag sich eben "fein" äussern, der andere aus Sicht des "einen" eben "unfein". Ob der ANDERE jedoch die Sicht des "einen" teilt und teilen "muss", ist wieder eine ganz andere Frage. Es gibt KEINE Rangordnung der "BESSEREN & wertvolleren MEINUNGSÄUSSERUNG! Entscheidend sind und bleiben immer der argumentative INHALT, nicht die SCHEIN-Etiquetten. Wer sich anmaßt, anderen "Etiquetten" vorzuschreiben, hat selbst etwas Grundlegendes an der MeinungsFREIHEIT nicht verstanden oder -noch schlimmer - greift widerrechtlich

in diese ein. DAS ist der eigentliche KERN der "Problematik". Dieser Aspekt wird in dieser "Debatte" volkommen ausgeblendet. Die EINZIGE (!) Grenze der MeinungsäusserungsFORM ist das StGB! Sonst NIX!
In diesem Sinne: PÖBELT was das ZEUCH hält, in diesem Rahmen (!!).

Wenn schon das Grundgesetz! Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Unabhängig von der Meinungsverteilung der Politik gibt es im "privaten" Raum, Internet, definitiv eine Verrohung der Sprache und damit ein wunderbares Instrument zur anonymen Pöbelei.
Wer hat das zu Verantworten? Alle Eltern, die es nicht fertiggebracht haben Ihren Kindern sprachliche Umgangsformen zu vermitteln. Alle Erwachsenen die sich sinnfrei über sprachliche Grenzen hinwegsetzen und meinen ihre verbale Inkontinenz unreflektiert zum Besten geben. Nur weil man etwas kann muss man es nicht tun. Zu leiden hat der Angepöbelte. Ich vergreife mich auch manchmal im Ton. Aber nicht anonym und im öffentlichen Raum. Soviel Verstand sollte man schon noch haben. Plus der Fähigkeit sich zu entschuldigen. Per se betrifft es nicht nur Personen des öffentlichen Lebens sondern die vielen anonymen Privaten die unter diesen Umständen viel mehr leiden. In diesem Sinne: Cogito, ergo sum! Was man nicht von jedem sagen kann.

Petra Müller | Mi., 22. Februar 2017 - 13:46

Ich glaube kaum, dass es viele Menschen gibt, die im Netz die Sau rauslassen und im Alltagsleben vor Höflichkeit nur so strotzen.
Einige wenige vielleicht, aber ein höflicher und zivilisierter Mensch wird in seinen Kommentaren diesen Ton beigehalten, selbst wenn er vielleicht manche Dinge offener sagt, als er dies sonst tun würde. Und dann gibt es die anderen, die auch in ihren Peer-Gruppen ungehemmt pöbeln und dort wahrscheinlich sogar noch mehr positives Feedback bekommen als im Netz wo sie immerhin damit rechnen müssen, auf ebenso pöbelhafte Weise Contra von Andersdenkenden zu bekommen.

Karl Kuhn | Mi., 22. Februar 2017 - 13:47

Ich habe wirklich nicht die leiseste Ahnung, woraus sich diese Hass-Panik eigentlich speist. Ich bin politisch sehr interessiert, besonders auch an Migrationsfragen, aber stolpere selten über Beleidigungen oder Schlimmeres. Es scheint ein Promi-Problem zu sein, der als solche(r) bekommt man halt täglich viele Hass-Mails. Und es ist ein Problem von Leuten, die Facebook erfolgreich als Verlautbarungsplattform für ihre politischen Ansichten verwenden. Die bekommen dann unflätige Kommentare. Aber mein Gott, so ist das halt heutzutage, wenn man Öffentlichkeit sucht. Das Kommunizieren ist zu einfach geworden. Früher musste man sich hinsetzen und einen Leserbrief schreiben.
Wer das nicht aushalten kann, sollte dann eben keine Kommentare zulassen (notfalls einen eigenen Blog erstellen, falls das auf Facebook schwierig sein, ich weiß das gar nicht) und seine Emailadresse tunlichst geheim halten.

... um festzustellen, dass manche Menschen wirklich eine sehr unfeine Art haben, sich auszudrücken (um es mal so zu formulieren). Man muss tatsächlich feststellen, dass viele sich nicht nur ziemlich derb zum eigentlichen Thema eines Artikels äussern, sondern auch andere Kommentatoren sehr grob angehen. Das artet dann sehr schnell in persönliche Schlammschlachten aus, die mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun haben. Man wird diese Menschen aber wohl nicht dadurch ändern, dass man ihre Hasstiraden löschen lässt. Ignorieren ist meiner Meinung nach die bessere Lösung.

... aber meine persönliche Erfahrung ist, dass ich keinen Unflat zu sehen bekomme, wenn ich nicht gezielt dort hingehe, wo mit diesem geworfen wird. Genau das tue ich nicht und kann deshalb nicht verstehen, warum alle Welt sich über 'Hass im Netz' aufregt. Ich verstehe nicht, wovon Herr Schwennike redet, wenn er sagt "Habt ihr gestern Abend am Keyboard wieder die Sau rausgelassen? Irgendwer muss es ja sein." Er verweist dann vage auf soziale Netzwerke. Ja mein Gott, ist es denn so schrecklich wichtig, sich Diskussionen in den Kommentarbereichen von Facebook anzusehen. Lasst die Pöbler doch unter sich! Ich habe vielmehr den Eindruck, dass es jede Menge Leute gibt, die die verbalen Prügeleien als Gaffer begleiten und sich hinterher dann drüber aufregen, was sie gesehen haben. Deswegen stimme ich ihnen voll zu: ignorieren, aber besser noch einfach nicht hingehen!

Michael Sander | Do., 23. Februar 2017 - 12:06

Antwort auf von Karl Kuhn

genau so erlebe ich das auch. Ich bin recht viel in Kommentarbereichen unterwegs (wenn auch nicht bei Facebook) und was ich dort lese, ist eigentlich durchweg zivilisiert. Und wenn sich tatsächlich mal jemand völlig im Ton vergreift, lässt man das halt links liegen (das spricht sowieso für sich selbst). Trotzdem werden immer wieder Kommentarfunktionen mit genau dieser Begründung gesperrt, wie erst kürlich bei der NZZ. Und auch beim Cicero gab es schon eine entsprechende Androhung an die Leser. Wenn man dann sowas erlebt und sieht, dass inhaltlich nicht viel dahintersteckt, fragt man sich schon, ob es in Wahrheit doch eher um unerwünschte Meinungen geht, statt um Unflätigkeit und Hass. Für viele Linke ist es offenbar schon Hass, wenn man deren Meinung nicht teilt.

Michael Sander | Do., 23. Februar 2017 - 14:05

Antwort auf von Cicero Online

Nun, Sie werden kaum bestreiten können, dass wegen einzelner Entgleisungen die Schließung des gesamten Kommentarbereiches im Raum stand.
Zitat Christoph Schwennicke:
"Entweder das hört auf, oder wir schalten die Kommentarfunktion ab. Das ist die letze Warnung!"

Ein Hinweis auf die Netiquette hört sich meiner Meinung nach anders an.
Dabei wird im Cicero wirklich durchweg auf hohem Niveau diskutiert.

Lieber Herr Sander,

ich habe noch nie eine Androhung von der Cicero-Redaktion bekommen. Es gibt sicherlich gute Gründe der Redaktionen (egal welcher), warum der eine oder andere Kommentar nicht veröffentlicht wird. Vielleicht ist es auch mitunter zu unserem eigenen Schutz. Ich denke, dass sollten wir in solchen Fällen kommentarlos respektieren, auch wenn wir es vielleicht nicht immer verstehen oder einsehen können. In diesem Sinne hoffe ich weiterhin von Ihnen hier lesen zu können. Beste Grüße, Michaela Diederichs

Georg Dallmann | Do., 23. Februar 2017 - 15:09

Antwort auf von Michaela Diederichs

Sehr geehrter Herr Diederichs,

sie wollen also allen Ernstes behaupten, daß die teilweise Meinungs-ZENSUR (auch durch Cicero) mittels der - selbstgebastelten - "Netiquette" dazu dienen soll/könnte, uns alle vor einer groben "Verunsicherung" zu schützen (wie das DeMaiziere wohl formulieren würde)?? Interessante Perspektive, muss man anerkennen.......;-)

Michaela Diederichs | Do., 23. Februar 2017 - 19:41

Antwort auf von Georg Dallmann

Lieber Herr Dallmann,

etwas weiter oben (Herr Sander) finden Sie einen interessanten Beitrag. Zitat Christoph Schwennicke: "Entweder das hört auf, oder wir schalten die Kommentarfunktion ab. Das ist die letze Warnung!" Wenn Herr Schwennicke sich als Chefredakteur von Cicero genötigt sieht, mit solcher Deutlichkeit einzuschreiten, müssen ziemlich wüste Kommentare eingegangen sein. Wir kennen diese Inhalte nicht, deshalb sollten wir Beurteilungen hierzu unterlassen. Herr Schwennicke ist vermutlich V.i.S.d.P. und muss sich an den Pressekodex halten, verantwortlich für alles was im Magazin bzw. Online steht - also auch welche Kommentare er durchgehen lässt. Es steht uns nicht zu, ihm hier reinzugrätschen. Im übrigen ist doch niemand gezwungen hier zu kommentieren. Nichts für ungut und beste Grüße, Michaela Diederichs*
*Michaela ist ein Mädchenname und christlich. Leitet sich vom Erzengel Michael ab.

Georg Dallmann | Fr., 24. Februar 2017 - 16:21

Antwort auf von Michaela Diederichs

Sehr geehrte Frau Diederichs,

ich habe selbstverständlich größten Respekt vor allen Erzengeln und ihren Abkömmlingen und wollte auch nirgendwo "reingrätschen". Das haben Sie missverstanden. Meine "Kritik" an allen - sog. - Netiquetten war andersartig motiviert und begründet. Schönes Wochenende.

helmut armbruster | Mi., 22. Februar 2017 - 13:56

Man ist ja von Natur kein Engel,
vielmehr ein Welt- und Menschenkind,
und ringsumher ist ein Gedrängel
von solchen, die dasselbe sind.

In diesem Reich geborner Flegel,
Wer könnte sich des Lebens freun,
Würd' es versäumt, schon früh die Regel
Der Rücksicht kräftig einzubläun.

Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.
Du darfst nicht zeigen, was du bist.
Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute
Im Grunde so zuwider ist!

für diesen Wilhelm Busch! DIE Zeit dieser Woche titelt "Wer setzt Kindern noch Grenzen?" Ja, wer? Bei den Kindern beginnt es.. aber wenn eine mahnende Grundschullehrerin vor versammelter Klasse von einem Mädchen (!) zu hören bekommt "Meine Mutter hat gesagt 'Von der blöden Kuh brauchst du dir nichts sagen zu lassen!' " und keinerlei korrigierende (erziehende) Mittel mehr hat, was soll daraus werden?
Zu meiner Zeit gab es eine ganze Palette: Dem Unterricht stehend folgen, vor die Tür gestellt werden, "nachsitzen" etc. Heute sind die Lehrkräfte schon froh, wenn sie wieder einen Tag "unbeschadet" überstanden haben! Als Lehrherr scheiterte ich an meiner Belegschaft, die sagte "Nicht noch einmal bitte."

Lieber Herr Bruhn, als mein Kind in der Grundschule war, erzählte ein junge Lehrerin aus ihrer Zeit in Mexico: Kinder, die sich unangemessen verhalten, bekommen eine Eselsmütze auf und müssen in der Ecke stehen. Ein Freund ging als Lehrer über den DED nach Afrika, kam nach einem Jahr zurück nach Berlin und war von Angst und Entsetzen gebeutelt. Keine braven, aufmerksamen, kleinen Afrikaner, die dem wunderbaren Lehrer ein Hühnchen mit in die Schule bringen und aufmerksam dem Unterricht folgen, sondern fiese, kleine, respektlose Quallen in Deutschland. Der ist stehenden Fußes zurück nach Afrika und nicht wieder zurückgekommen. Soviel dazu. Schade, war ein netter Mensch und hoch motivierter Lehrer! Deutschland ist gerade in der demütigen(den) Phase des bewussten Verzichts. Wir werden durch eine Ideologie zu klösterlichem Verzicht erzogen. Keine Ansprüche - weder an Kinder noch an Migranten. Alle sind gleich - nur die Linken nicht, die sind besser.

Beste Grüße, Michaela Diederichs

martin falter | Mi., 22. Februar 2017 - 14:03

mal richtig den ganzen Frust raus zu lassen. Das mit eigentlich doch unpassenden Worten ist mir auch schon passiert. Vor allem wenn man angestänkert wird. Meine Konsequenz daraus ist, wirklich eher zurückhaltend zu schreiben und auf solche Krawall Brüder und Schwestern ( die es auch sehr oft gibt ) bewusst nicht mehr zu reagieren. Mein Gefühlsleben ist seitdem sehr viel entspannter. Gesichtsbuch und Konsorten habe ich schon immer gemieden und sind und waren nie Bestandteil meines Lebens. Das hilft auch sehr viel.

Peter Sedlmayr | Mi., 22. Februar 2017 - 14:18

Wenn jemand - auch anonym - seinem Haß (wie die Liebe ein elementares menschliches Gefühl) Ausdruck verleihen möchte, so möge er dies bitte tun, sich dabei aber auch klar sein, daß er sich durch unqualifizierte Äußerungen selbst richtet. Die Grenze zum Straftatbestand im Sinne von z. B. Aufruf zum Mord oder zur Sachbeschädigung erfordert keine neuen Gesetze. Wesentlich kritischer sehe ich die aus durchsichtigen politischen Motiven anvisierten Einschränkungen der Meinungsfreiheit.
Es darf sich niemand zum Erzieher erwachsener Menschen aufschwingen.

Hubert Knapp | Mi., 22. Februar 2017 - 14:36

Wohin muß ich gehen, wenn ich diese "Kloake" sehen will?

Die Schwächsten sind der Maßstab für die Gerechtigkeit (Margot Käßmann). Es ist nicht nur edel und gütig, sondern weise und großzügig, anderer Meinungen, mögen sie noch so profan wirken, respektvoll zuzulassen. Jede Weise hat ihre Wahrheit.

Dies zu Fecebook, man muss es nicht mögen, man muss es nicht lieben. Jeder setzt seine eigenen Maßstäbe und dies verlangt Respekt.

Petra Maria Schaefer | Mi., 22. Februar 2017 - 14:43

...kann ich es nur meinem direkten Gegenüber....
Doch wie sieht es aus in der Politik und ihren Medien?
Das Dunkeldeutschland wurde und wird produziert:
Die Verursacher sitzen in Berlin - ich wage zu behaupten; es sind auch die Verursacher der Krise in der Europäischen Union.

Jonathan Odeon | Mi., 22. Februar 2017 - 14:57

Nun, ich bin hin und wieder auf facebook und muss sagen, entweder habe ich die falschen "Freunde" oder irgendwie geht das Problem an mir vorbei. Zwar posten einige Ihre politischen Auffassungen, meistens links und veralbern Trump, entzünden jedesmal aufs neue virtuelle Kerzen in Landesfarben für Terroropfer oder rufen mir nach Berlin zu, mich nicht zu fürchten. Einmal habe ich erlebt, das irgendjemand namentlich benannt wurde, um aufzufordern, ihn als angeblich "Rechten" bei seinem Arbeitgeber anzuzeigen. Aber von solchen Auswüchsen mal abgesehen, hält sich das alles im sprachlichen und legitimen Rahmen. Das meiste ist Alltagsgeposte von Kind, über Hund, über Urlaub, Geschichten aus aller Welt, bis hin zu Kochrezepten. Jeder würde sich rausschießen, wenn er plötzlich anfangen würde zu pöbeln. Was mache ich falsch?

Robert Müller | Mi., 22. Februar 2017 - 15:18

Wenn ich auf die vielen Postings von mir denke, die Cicero nicht publiziert hat, dann bin ich ein Teil der "Pöbel-Demokratie". Entgegen der üblichen Darstellungsweise, halte ich das für ein Zeichen der emotionalen Beteiligung. Wie bei einem Streit in der Familie halt. Warum können Politiker und Journalisten meist "besser" formulieren? Sie verdienen ihren Lebensunterhalt damit, bei politischem Frust greifen sie zur Flasche, Koks oder zur neuen Freundin/Freund. Wir dagegen lassen den Ärger über die Poltiker raus, mit mal mehr oder weniger gewählten Worten, und viele verdienen daran ganz gut. Denn tatsächlich sind es ja die Emotionen, die verkaufen, seien es Sondersendungen oder Talk-Runden im Fernsehen, neue Parteien und auch neu positionierte oder gar neu gegründete Zeitungen. Auch Facebook, Twitter und Co leben davon.

Insofern ist das keine "Pöbel-Demokratie", sondern eine "Medien-Demokratie". Macht Euch ehrlich!

Sehr geehrter Herr Müller,

erlauben Sie mir dazu 2 Anmerkungen:
1. Journalisten sind nicht naturgegeben die "Nicht-Pöbler" und qua Amtes sprachüberlegen. Vielmehr ist es so, dass auch Journalisten Menschen aus Fleisch und Blut sind, die am Stammtisch oder zuhause auf dem Sofa nicht unbedingt immer sich "gewählter" ausdrücken, als jeder Durchschnittserdenbürger.
Das Verfassen solcher Artikel geschieht natürlich in professioneller Sprache, dabei MUSS einfach "gewählter" formuliert werden. OB der Journalist genau so denkt wie er in offizieller Mission "schreibt", ist keineswegs ausgemacht.
2. Emotionen als Verkaufsargument. Damit haben Sie natürlich Recht. Man stelle sich vor, eine Talkshow (zB mit Maischberger), in der 4 x Steinmeier sitzt? Ist das DENKBAR??? Sie sehen.........ohne EMOTIONEN geht NICHTS. Maischberger braucht als MINDESTENS noch einen Gysi und einen Stoiber um das "Feld" ordentlich aufzumischen...........;-) äh äh äh.........

Karl Kuhn | Mi., 22. Februar 2017 - 15:31

Noch was fällt mir ein: an mir selbst beobachte ich, dass ich am liebsten unflätig werden möchte, wenn man mir den Mund verbieten will. So werden meine Kommentare auf Welt.de zum Beispiel sehr häufig gar nicht veröffentlicht oder nachträglich gelöscht. Dabei schreibe ich dort nicht anders als hier auch, aber hier ist mir Nicht-Veröffentlichung nur zwei mal oder passiert. Bei Welt-Online bekomme ich bei gleichem Schreibstil bei politischen Themen allenfalls die Hälfte meiner Kommentare durch, und keinerlei Feedback auf Posts oder Anfragen. Das macht mich dann irgendwann richtig sauer, und kann verstehen, dass Leute, denen das passiert, dann woanders, wo sie es können, unflätig (ich mache das trotzdem nicht).

Das habe ich auch schon erlebt, hauptsächlich bei Focus: Obwohl ich niemals pöbele, werden manche Kommentare abgelehnt, während andere gleicher Art veröffentlicht werden - ich vermute, das hängt auch von dem jeweiligen Mitarbeiter ab, der den Text überprüft.
Sowas dürfte eigentlich nicht sein

Reiner Schöne | Mi., 22. Februar 2017 - 15:57

Die Zeit ist doch so, inzwischen kann jeder sagen oder besser schreiben was er denkt. Die immer mehr und intensivere Kontrolle aller Medien, nicht nur Facebook, sonder auch Online-Zeitungen, zeigt uns doch, das Meinungen nicht zählen. Wer einen normalen Kommenar schreibt, sondern schlicht seine Ansichten zu einer Sache, und dann abgelehnt wird, und das wieder und wieder, wird irgendwann wütend, die Menschliche Natur eben. Wer dann merken muß das es bei den Kontrolleuren aber ein Zweischichtsystem herrscht, bei dem einen der Kommentar durchgelassen, beim anderen der selbe Kommentar nicht, zeigt uns doch allen, es kommt aus die Ideologie des Schreibers an und nicht ob der Kommentar richtig oder falsch ist. Mir selbst ist es mehrmals passiert deswegen auch der Selbstversuch mit dem zwei Schichtsystem. Also manche Pöbler sind einfach genervt. Was heißt aber das? "Doch ist das der richtige Umgang mit dieser Kulturrevolution?" Hat eine Revolution statt gefunden, ohne mich?

Das 2-Schichten-Prinzip kann ich aus eigener Anschauung bestätigen - besonders die Moderation der (nach eigener Aussage überparteilichen und unabhängigigen) Presselandschaft der Funkel-Gruppe trägt die Scheuklappe auf dem linken Auge.
Wenn man sieht, welche harmlosen Beiträge nach wenigen Minuten verschwinden, Hetzbeiträge speziell gegen die AfD und pro Antifa unzensiert/editiert/gelöscht verbleiben, muß man schon manchmal derbe durchatmen.

Sehr geehrter Herr Möller,

die von Ihnen zu Recht angesprochenen Zensurpraktiken findet man nicht nur in der Funkegruppe (WAZ & Co), sondern querbeet durch die deutschen "Qualitätsmedien".
Mit anderen Worten: Diejenigen, die sich sonst bei jeder Gelegenheit auf die PresseFREIHEIT (was heutzutage nichts anderes ist, als dass jeder Autor seinen eigenen SENF frei und ungehindert unters Volk bringen darf) berufen, arbeiten nach Kräften daran, ihnen unliebsame "Meinungen" und "Argumente" massiv zu unterdrücken und mit Hilfe der "Netiquetten" wegzuzensieren. PÖBELEI auf HÖCHSTEM NIVEAU sozusagen!
HIER, im Geltungsbereich des GG! Wir brauchen nicht in die Türkei zu schauen oder nach Russland..............dort ist es - natürlich - , bislang noch eine Spur krasser.........aber...........man sollte sich nicht täuschen (lassen), sondern erkennen (wollen), was AUCH hier vor sich geht.......

Michael Sander | Mi., 22. Februar 2017 - 16:00

Pöbler, Hasser, Dunkeldeutsche - also Herr Schwennicke, dass der Cicero sich nun ebenfalls solcher Begriffe bedient, die allesamt aus dem Arsenal der regierungsnahen Willkommensfraktion entstammen und sich gegen das protestierende Volk richten, enttäuscht schon sehr.
Der Ton im Netz ist auch nicht rauher, als auf der Strasse und im Ton vergreifen tun sich ausnahmslos alle politischen Seiten. Nicht zuletzt und leider auch so mancher Repräsentant dieses Staates.
Nicht jeder beherrscht das Spiel mit dem politischen Florett - wollen wir die einfachen Leute, vom Diskurs ausschließen?
Bei dieser ganzen Diskussion über angebliche Hasssprache geht es doch im Grunde genommen nur immer gegen unerwünschte Kritik an den eigenen politischen (Fehl)Entscheidungen.
Ich hoffe doch sehr, dass die ganze Problematik dieser Anti-Hass, Anti-Trump. Anti-Rechts, Anti-Volk Propaganda im Heft angemessen zur Sprache kommt.

Frank Goller | Mi., 22. Februar 2017 - 16:20

Vor Facebook gab es das Gerücht, dass sich wie ein Bandwurm durch den Ort geschlängelt hat. Man konnte die schlimmsten Dinge behaupten, mit der Bemerkung, ohne selbst der Initiator zu sein : Ich habe gehört.......
Im Rahmen der Globalisierung gibt's hat jetzt Zuckerbergs Facebook.

Cecilia Mohn | Mi., 22. Februar 2017 - 16:37

Ich gehe nie auf Facebook, Twitter oder wie sie alle heißen. (Weiß aber Bescheid - kann ja Zitate von Facebook usw überall lesen) Nur YouTube oder eben Kommentare. Ich finde die Kommentare der Menschen sehr erfrischend. Habe wenig Hass, dafür aber sehr viel Humor gespürt. Oft korrigieren sich die Leute auch selber, wenn einer danebenhaut, wird er vom nächsten Kommentator zur Rede gestellt usw. Ich finde, dass die Mainstreammedien viel mehr herumpöbeln. Oft voller Hass. "Kritik der zynischen Vernunft" - darüber hat Sloterdijk mal ein Buch geschrieben. Die Mainstreammedien hauen zynisch auf Andersdenkende ein - oft total unter der Gürtellinie. Im Netz dagegen blüht nicht der Hass, sondern der Witz. Ist erfrischend.
Cecilia Mohn

Liebe Frau Mohn,

mir geht es auch so. Die Kommentare zu manchen Themen in den unterschiedlichsten Foren sind so erfrischend und witzig, dass ich inzwischen lieber vorm PC als vor dem Fernseher sitze. Die Redaktionen passen schon auf, dass da kein Hass geschürt oder persönlich beleidigt wird. Manche Kommentatoren spielen sich "die Bälle" regelrecht zu. Das ist mitunter Comedy vom Feinsten. Und oft es so, dass, wer fies wird, von den Mitkommentatoren zur Rede gestellt wird. Für die Online-Redaktionen ist das alles sicherlich viel Arbeit, aber lustig ist es wohl mitunter auch. Da kommt doch auch frischer Wind und viele bereichernde Anregungen in die Redaktionen. Beste Grüße Michaela Diederichs

PS. Danke an die Redaktion, dass wir hier intensiv kommentieren dürfen.

Bernhard Jasper | Mi., 22. Februar 2017 - 16:42

Ich gehöre einer Generation an, die glaubte das Internet sei eine Chance zur Befreiung des Menschen. Es sollte aufklärerisch sein.

Heute sind Social Bots in sozialen Netzwerken aktiv, auch in Leserkommentarbereichen von Onlinemedien. Dabei reagieren Sie und antworten auf bestimmte Schlagworte wie z.B. „Angela Merkel muss weg“ automatisch. Sie sind von echten Menschen nicht zu unterscheiden. Deshalb werden diese Social Bots schon als „digitalen Hausfriedensbruch“ bezeichnet.

Hans Beyer | Mi., 22. Februar 2017 - 16:50

Entrechtung:
Wir leben nicht sicher in unserem Land. Das weiß jeder, der die Bilder der endlosen Kolonnen gesehen hat, die in unser Land drängen. Unsere eigene Kanzlerin hat sie aus dem Stegreif mal eben so eingeladen, gegen das Grundgesetz, Artikel 16a, Satz 2.
Als ich das 2015 im Fernsehen gesehen habe und dann am Münchner Hauptbahnhof, fühlte ich Ohnmacht und dann Wut: Wie kann sie nur! Wie kann sie die halbe Welt in unser Land, in unseren hart erarbeiteten Sozialstaat einladen, ohne uns zu fragen? Unser Land ist nicht zu verschenken, es heißt Deutschland und nicht Allerweltsland. Wir haben ein Recht darauf, es zu besitzen und an unsere Kinder weiterzugeben. Niemand hat das Recht, es an andere zu verschenken.

Diese Ohnmacht und diese Wut, die Millionen gespürt haben, hätten in den meisten anderen Ländern zu Straßenkämpfen geführt. Wir haben das nicht getan. Dafür sollten die Verantwortlichen an der Misere sehr dankbar sein - es aber nicht mit Zufriedenheit verwechseln.

Jürgen Althoff | Mi., 22. Februar 2017 - 17:01

Wenn in staatstragenden Kommentaren, wie auch von Herrn Schwennicke, von Hass-Postings und bösen Kommentaren die Rede ist, geht es nach meiner Beobachtung nahezu immer um Formen des Ausdrucks von Kritik an Regierung und journalistischem Mainstream, aber niemals um die ständig von linker Seite gezeigte verbale und physische Gewalt. Wer mit dem Mainstream nicht übereinstimmt, ist "rechts", am besten gleich ein "Nazi", dann braucht man sich gar nicht mehr die Mühe einer Argumentation zumachen.
Auch Ausdrücke wie "Fremdenfeind" empfinde ich als beleidigende Diskriminierung für mich, der ich im Ausland gelebt habe, jahrzehntelang gute Kontakte mit Geschäftspartnern im Ausland hatte, selbst Ausländer in meiner Familie habe und gute Nachbarschaft mit ausländischen Nachbarn gepflegt habe, aber die derzeitige Politik der offenen Grenze als "Umvolkung" (jawohl!) mit dem Ziel betrachte, "replacement migration" im Sinne von UN und EU gegen den erklärten Willen der Bevölkerungsmehrheit zu betreiben

Gerd Taddicken | Mi., 22. Februar 2017 - 17:08

Stimme wieder gegeben. So schreibe ich oft. Doch wenn zwei d. Gleiche tun, so ist es lange noch nicht Dasselbe: Demonstranten verwehrt der Mainstream ,Wir sind das Volk' – Frau M. darf sagen ,…dann ist es nicht mehr mein (Deutsch-)land und keiner der Empörungsbeauftragten regt sich auf…
Ich hatte auch ein paar mal unter Pseudonym ,die Sau raus gelassen', aber auch bemerkt, so etwas wird nicht veröffentlicht. Aber auch unter Klarnamen gibt es keine Garantie: Denn passt es den Redaktionen nicht ins Weltbild, so wird auch das zensiert.
Viele haben diese und andere Spielchen der rund 95 % der sog. Blockmedien erkannt und wandern eben ab, wo sie sich artikulieren können.

Meine eigene Lösung ist eine eigene Plattform (Wiki), wo ich hin und wieder nicht veröffentlichte Kommentare einstelle. Hierzu gehört noch eine Erfahrung: Bei ,Extremmedien' wie TAZ, Tagesspiegel, schreibe ich keine konservativen Texte mehr. Da kommt die Hetze v links.

MfG

TqBV_17:08_22.Feb.17/Mi_14_499

+

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 22. Februar 2017 - 17:53

ich gehöre einer Generation an, die dieses zwar kennt aber nicht nutzt. Grundsätzlich gilt, warum soll und darf man seinen Gefühlen keinen freien Lauf lassen? Dazu gehören nunmal auch Hass, Verachtung und Schmähung; ja und? Es ist klar, die politische Klasse will ausschließlich "Friede, Freude, Eierkuchen". Dann herrschte "Biedermeierruhe" im Land; das genau wünschen sich die Mächtigen!! Alle voran Merkel. Mir ist es lieber, dass man auf Facebook seinen Gefühlen Ausdruck verleihen kann, egal um welche Gefühle es sich auch handelt, als dass überall ein Pfropfen darufgesetzt wird. Besser als überall diese einfältigen Netiquetten, die sich wie vorauseilender Gehorsam anfühlen, wie seinerzeit der Bayerische Rundfunk, der die Aussendung des Scheibenwischers in Bayren unterbrach. So wünschen uns die "mächtigen", wichtigen Medien und die politische Klasse. Jedenfalls, das, was Merkel im September 2015 veranstaltet hat, war ...

(Bearbeitet)

Arne Bruhn | Mi., 22. Februar 2017 - 18:04

So weit ich mich erinnern kann, waren es damals im öffentlichen Raum die Bühnen - auch seriöse - die die Fäkalsprache 'hoffähig' machten. Aber 'man' musste die ja nicht besuchen. Doch die Hemmschwelle war dahin - denn das war ja 'Kunst'! Mit Hammerschmid/Knef kann man sagen "von nun an ging's bergab".
Und wenn selbst akademisch Gebildete sich der Gossensprache bedienen, was will man da von 'normalen' Menschen erwarten?

Sehr geehrter Herr Bruhn,

sie sollten bedenken, dass gerade die von ihnen so genannte "Gossensprache" nicht selten ehrlicher ist, als der oft genug arrogante und verschwurbelte"Dünkel-Sprech" der - selbsternannten - "Eliten". der oft genug den eigentlichen Inhalt der "Reden-Botschaft" gar nicht erst erkennen läßt, oder überhaupt keinen hat.........

Michaela Diederichs | Do., 23. Februar 2017 - 20:06

Antwort auf von Arne Bruhn

"Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch, mit Verlaub!" Dies ist jedoch nicht mehr im Protokoll verzeichnet, da die Sitzung unterbrochen ist. Fischer nimmt den Satz am nächsten Tag zurück. Bei der SZ läuft das unter Ausrutscher. Linke A.......... kommen in der politischen Beurteilung eindeutig besser weg. Beste Grüße, Michaela Diederichs

http://www.sueddeutsche.de/politik/parlamentarisches-schimpfbuch-auf-de…

sicher genau richtig. Mit den 68ern fing es wohl an. Je tiefer sie verbal unter die Gürtellinie gingen, um so toller fanden sich die "Damen" und "Herren". Auch die Diskussionskultur ging flöten. Wer nicht ihrer Meinung war, wurde als Feind gesehen. Aber es gibt sicher noch einige Gründe mehr. Was viele Politiker von sich geben ist unter aller Kritik, Fußballer können sich nicht mehr über ein Tor freuen, sondern laufen mit verzerrter Fratze über das Spielfeld. Sogar die 1ojährigen machen schon einen auf Oliver Kahn und verziehen das Gesicht zur Fratze. Satire ist meist nur noch Beleidigung und Provokation und bei der Comedy sieht es nicht viel besser aus. Und das sind meist (angeblich) besser gebildete Leute, wie Sie ganz richtig schreiben.

Vergessen wir nicht Medien und Fernsehen und die Computerspiele, in denen die Gewalt regelrecht verherrlicht wird. Ich glaube nicht, daß das alles so spurlos an den Menschen vorbeigeht. Vor allem nicht bei den Jungen.

Christa Schreiber | Mi., 22. Februar 2017 - 18:53

über ihre eigene Ausdrucksweise und Sprache auch mal nachdenken Oder soll man gut finden, wenn sie andere als Pack bezeichnen oder Hassprediger und vieles andere mehr? Was wurde Herr Trump in diesen paar Wochen seiner Amtszeit nicht schon alles geschimpft, bis hin zu Beleidigungen. Bevor man öffentlich austeilt, wäre es manchmal gut, über eigene Fehler nachzudenken. Leider ist der Ton insgesamt rauer geworden. Respekt und Achtung sind bei so manchem abhanden gekommen. Aber, Dunkeldeutschland gab es immer schon. Das Internet macht nur öffentlich, was viele Menschen sonst im Hinterzimmer oder am Stammtisch von sich geben. Zum Glück gibt es ja den Cicero mit, wie ich immer wieder feststelle, auch kritischen, aber sehr fundierten Lesermeinungen. Facebook- und Twitter-Schreiber gibt es eben auch. Man muss das ja nicht lesen.

Elke Halefeldt | Mi., 22. Februar 2017 - 18:58

Ein hübscher Tipp. Nur ist es m. E. unzureichend, die Sozialen Netzwerke allein für das Diskussionsniveau verantwortlich zu machen.
Auf offizieller Ebene wird von Politikern, Journalisten, Meinungsforschern usw. sogar nicht-anonym polarisiert und der Knigge des Öfteren zur Seite gelegt. Man streckt den rechten Mittelfinger in die Höhe; führt mit Wort-Ungetümen wie Populismus, Hass, Wut, Rassismus, Dunkeldeutschland und Formulierungen wie „Pegida passt nach Sachsen“ verbale Schlachten; vermutet vollmundig, der US-Präsident „hat nicht alle Tassen im Schrank“; kündigt grün-tolerant an, "auch Leute, die ganz anders sind als wir, brauchen Respekt. Und die Armleuchter gehören eben dazu ..."; gibt an, wenn man mit F. Petry verheiratet wäre, würde man „sich noch heute Nacht erschießen“; unterstellt 28 Prozent der Bevölkerung locker-leicht „nationalistisch-völkische Ideologien“.
Wen wundert es, dass sich die „Meinungsfreudigkeit“ der „Elite“ im „Volk“ multipliziert?

frank.grundmann | Mi., 22. Februar 2017 - 19:19

Man macht es sich am einfachsten, wenn man die verbale Eskalation in der Kritik an unseren "Eliten" als Folge von Verrohung der Sitten und schwindender Qualität der Bildung abtut. Allerdings: Jeder Versuch heute Kritik an Politik oder Wirtschaft zu platzieren, scheitert an der unfassbaren Hybris ebenso wie der penetranten Beharrung auf persönlichen Ansichten der Verantwortlichen. Das eigene Ego und der Rausch der Machtausübung insbesondere auch gegen Mehrheiten prägen das Bild heutiger "Eliten". Es gibt überhaupt keine Chance mehr, gegen diese Apparatschiks gehört zu werden, als immer lauter, schriller und agressiver zu werden. Die politische Mobilisierungsschwelle steigt ständig, während der Trend der Politik, den Bürger gegen die Wand laufen zu lassen alltäglich wird. Wenn Agressivität und Magnitude des Protests demnächst nicht mehr ausreichen, um bei der Politik ein Umdenken auszulösen, dann wird Gewalt das sichere Ergebnis sein.

Sehr geehter Herr Grundmann,

da haben Sie einen wichtigen Aspekt benannt. Die geradezu widerwärtige IGNORANZ der - selbsternannten - "Eliten" gegenüber Meinungen, Sichtweisen und Argumenten, die konträr sind zu ihren eigenen, Diese geradezu widerwärtige Ignoranz der verantwortlichen Politiker im Verbund mit dem herrschenden Medienmeinungskartell, welche Volkes Stimme schlicht nicht zur Kenntnis nehmen, sondern im Gegenteil massiv dagegen agieren und agitieren, sind eine der HAUPTursachen für die zunehmende AGGRESSION der Menschen.
Die - einfachen - Menschen fühlen sich dadurch zu Recht schlicht übergangen, übervorteilt und im wahrsten Sinne des Wortes verarscht. DAS ist ein nicht zu unterschätzender Katalysator für die erkennbare Aggressionssteigerung allenthalben. Sollte das so weiter gehen, mit der Politik GEGEN das eigene VOLK, dann könnte bald ein Funke reichen.............

Hermann Neumann | Mi., 22. Februar 2017 - 19:23

Das was sie als Pöbeln bezeichnen würde ich auch jedem Politiker viel lieber live ins Gesicht schleudern.
Merkel, Schäuble, Tauber, Stegner, Gabriel, Kauder, Lindner usw. haben ihre Plattform mit ihren "öffentlich Rechtlichen" Dort pöbeln, rotzen, diskreditieren, beleidigen sie Andersdenkende.
Uns Bürgern bleiben eben nur die anderen Möglichkeiten. Der größte Witz für uns Bürger ist, dass wir deren Plattform auch noch mit Zwangsgebühren finanzieren müssen.

Mathias Trostdorf | Mi., 22. Februar 2017 - 20:09

Wo kommt er denn her, der (neue?) Hass? Welche Ursachen hat er? Ist er nicht vielleicht Folge einer Ohnmächtigkeit, die viele fühlen? Ohnmächtigkeit darüber, zu sehen, was mit diesem Land passiert? Ohnmächtigkeit darüber, belehrt zu werden, daß man sein gewohntes Leben jetzt "täglich neu aushandeln soll", und nie eine Antwort auf die Frage bekam, warum das, was man hatte, schlechter gewesen sein soll als das, was man nun alternativlos beschert bekommt? Ob Leute nicht genug haben von der Kluft, die sich aus ihrem persönlichen Lebensumfeld und dem ergibt, was sie in den Medien lesen. Daß die Agressionen steigen, weil sie in entscheidenden gesellschaftsverändernden Fragen keinerlei Mitspracherecht haben? Daß es keine verbindende Politik und schon gar keine gesellschaftliche Vision gibt?

Gerhard Hellriegel | Mi., 22. Februar 2017 - 20:49

Allein der Artikel von Herrn Bolz "Die Pöbel-Demokratie" lohnt den März-Cicero. Eine außergewöhnlich präzise Analyse. Oder befinde ich mich schon wieder in einer Blase von Meinungen, die mir munden? Ach egal.

Cornelia Hartmann | Mi., 22. Februar 2017 - 21:12

Sicher muss man nicht immer alles kritisieren, aber wenn Menschen ihren Unmut zeigen, dann hoffen sie noch, haben Erwartungen und interessieren sich für gesellschaftliche Entwicklungen.

Dimitri Gales | Mi., 22. Februar 2017 - 21:53

Ich bin nicht bei facebook, meide auch twitter, schon allein aus Diskretionsgründen. Und dann stösst mich dieser Populus-Klamauk ab. Ich finde man sollte gerade im Internet vorsichtig sein. Internet ist ein grosser, offener Markt, der Interessantes bietet, aber auch viel Schrott und stinkenden Mist.

Christop Kuhlmann | Mi., 22. Februar 2017 - 21:57

Man muss schon eine sehr politische Brille aufhaben, um facebook wegen ein par hundert Gruppen, die politische Hetze betreiben dermaßen zu verunglimpfen. Es gibt jede Menge Blasen über bildende Kunst, Musik und Poesie. Meine umfasst inzwischen 5500 Personen aus aller Welt, also Freunde und Abonnenten und alles was manchmal stört, sind irgendwelche Pornolinks beim Expressionismus. Die werden schnell gelöscht. Ich habe noch keine rechtsradikalen Postings dort gelesen. Einzig in einer Grupppe von Broder wurde es unappetitlich. Da kann man sich ja abmelden. Man kann das Internet vollkommen unpolitisch nutzen und sich auf Leserbriefe bei anerkannten demokratische Medien beschränken. Niemand ist verpflichtet sich mit Hass auseinanderzusetzen. Einfach kicken wenn jemand NPD Spots postet und gut ist. Das Leben hat so viele schöne Seiten, man sollte es nicht auf politische Streitthemen reduzieren. Diese Hasspostings werden gerne von politischen Gegnern übertrieben und instrumentalisiert.

Holger Stockinger | Do., 23. Februar 2017 - 00:39

Der angebetete Gott "Meinungsfreiheit" ist mit der GEZ mittlerweile auf "Tatortniveau" gelandet.

Ob Merkel oder Schulz oder der "Teufel" Trump:

Wer nämlich mit h schreibt - ist dämlich ...

Joost Verveen | Do., 23. Februar 2017 - 05:34

FB auf eine Kloake zu verkürzen ist zu simpel. Ohne FB wären die sexuellen Angriffe der Araber an Silvester 16 nie bekannt geworden. Die Polizei hatte schon ihre "Alles ist bestens"-Meldung herausgegeben und die Presse hatte das bereits brav abgedruckt. Dann veröffentlichte FB die ersten Anzeigen von jungen Frauen. Die summierten sich dann auf tausende. Da wurden Willkommenskulturstaat und Qualitätspresse in Unterhosen erwischt.

robert renk | Do., 23. Februar 2017 - 09:53

eine Claudia Roth reiht sich in eine Antifa Demo ein, da werden Transparente getragen mit der Aufschrift "Deutschland du mieses Stück Scheiße"
Zur Erinnerung, Frau Roth ist Vizepräsidentin es deutschen Bundestages.
Für Gabriel sind die Pegida-Leute "das Pack" und Oettinger würde sich bei einer Frauke Petri als Ehefrau erschießen !
Das entschuldigt nicht Hass und Hetze des einfachen Mannes, aber es wirft ein Licht auf den allgemeinen Zustand der Republik.
Gewaltexzesse im Fernsehen, abartige Videos frei zugänglich im Netz, Böhmermann macht "Witze" über Erdogans Vorlieben für Ziegen, all das wird als Kunst verkauft und die "Eliten" wundern sich über den Verfall der guten Sitten.
Die haben den Schuss nicht gehört, die Heuchler, wenn sie selber zur Zielscheibe werden, dann erwacht plötzlich das Gewissen, ansonsten haben sie fröhlich mitgebastelt am "Untergang des Abendlandes".

Jürgen Althoff | Do., 23. Februar 2017 - 09:55

1. Hass kann prinzipiell nur von Leuten kommen, die nicht mit der Politik der offenen Grenze und der Bevorzugung von Migranten (illegale gibt es per definitionem nicht) einverstanden sind. Die kann man auch pauschal als Nazis denunzieren und sich dadurch sachbezogene Argumentation ersparen.
2. Solche Leute darf man auch ungestraft als Fremdenfeinde bezeichnen, ungeachtet ihres tatsächlichen Lebenswandels als Freund, Nachbar oder Verwandter von Nichtdeutschen.
3. Da Kritik am Islam vielfach ungestraft als Rassismus bezeichnet werden darf, gelten Muslime aller Schattierungen und Nationalitäten offenbar bei den Vertretern der guten politischen Lehre aus Gründen diffamierungstechnischer Vereinfachung als Rasse.

Besonders stört mich (um es mal höflich und "hassfrei" auszudrücken, obwohl mich das große Überwindung kostet, dies nicht in emotionaleren Worte auszudrücken), daß der politisch einseitigen facebook-"Kontroll"kommission auch noch eine, wie es der Moderator der Zeit online schreibt- eine "Frau mit moralisch fragwürdiger Vergangenheit" vorsteht.

Bernhard Jasper | Do., 23. Februar 2017 - 10:09

Vielleicht sind die folgenden Überlegungen ebenso hilfreich, die allgemeine Situation in´s Auge zu fassen. Die Frage, welche Innovationen die Geschichte der Menschen am nachhaltigsten geprägt haben, ist zweifelsfrei die Erfindung der Schrift. Es ist ein entscheidender Einschnitt in der Kulturgeschichte der Menschen. Gott gab dem Propheten Jesaja den Befehl, Rede nicht (mit den Zeitgenossen), sondern schreibe in ein Buch (für die Nachwelt). Damit entstand erst unser Geschichtsbewusstsein. Die Menschen überblickten so ihren Weg und machten es zum Motor von Entwicklung und Fortschritt. Auch besitzt die Schrift ein hohes Abstraktionsvermögen, die Loslösung von Anschaulichkeit. Die technische Erfindung des Buchdrucks dürfte in der Bewertung ebenso kaum mehr umstritten sein, denn er vervielfältigte die menschliche Kommunikation durch abstrakte Zeichencodes. Buchstaben und beschreibende Worte, die auch den zeitlichen und räumlichen Horizont überschreiten.

Albert Keller | Do., 23. Februar 2017 - 10:09

...hätte ich mir das Heft gekauft. Doch als ich hier den Satz "Online, sagt Bolz, „kritisiert man nicht mehr. Online hasst man.“ " in seiner ganzen Doofheit sacken ließ, wußte ich, daß ich keinen ganzen Artikel von Herrn Bolz lesen möchte. Wieder Geld gespart.

Dieter Zorn | Do., 23. Februar 2017 - 10:09

Ich bin weder bei Facebook noch bei Twitter Mitglied, im Leben nicht! Mich wundert jedoch die fortwährende Aufregung über die Postings an der Digitalen Klowand, die da getätigt werden. Das sind die Menschen, es gibt keine anderen (Adenauer). Überraschend ist das nur für Leute, die in einem kulturellen Ghetto leben und nicht mehr mit dem wirklichen Leben in Kontakt kommen. Leute, die an die Universalität der Westlichen Werte und Zivilisiertheit glauben und deren Verwirklichung in jeder Situation. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus, wie der von Ihnen zitierte Norbert Bolz und auch Phillip Blom genau weiss. Alles andere ist Idealisierung. Dazu muss man nur mal öfter in den Supermarkt gehen, aber nicht in Pöseldorf, Herr Schwennicke.

Bernhard Jasper | Do., 23. Februar 2017 - 10:13

Das „wilde Denken“ in Stammesgesellschaften hat die Aufgabe das Gruppengedächnis zu bewahren. Gleichsam wie in einem „globalen Dorf“ (Marshall McLuhan). Dabei geht es nicht nur um praktisches Wissen, sondern um das identitätsstiftende Wissen über Sitten und Gebräuche, Mythen und Regeln. Es gibt jedoch keinen Interpretationsspielraum, wie in Schriftgesellschaften. Mein Wort ist Gottes Wort - es ist die mythische Ganzheit einer „vor-alphabetischen Kultur“.

Im globalen Netz der Kommunikation („die magischen Kanäle“), sind „alle“ in „Echtzeit“ miteinander verbunden. Raum und Zeit scheinen aufgelöst zu sein. Der globale Informationsfluss gleichsam Nervenbahnen. Die Wertordnungen in unterschiedlichen Gesellschaften spielen keine Rolle mehr. Außerwestliche Kulturen werden dabei häufig mit Vorurteilen und westlichen Stereotypen bedacht. Das provoziert natürlich Widerstand. Das Zeitalter der „Neuen Mündlichkeit“, könnte auf diese „Stammesgesellschaften“ hindeuten.

Ralf Müller | Do., 23. Februar 2017 - 10:36

Das sind doch alles Scheingefechte. Was gehen mich "Social Bots" an? Denken habe ich gelernt. War eine harte Schule. Seitdem schaue ich mich um, täglich, nehme war, sehe, höre, lese. Überall, wo ich bin. Mir muss niemand über Manipulation und ach, die vielen Gefahren, erzählen. Meine Meinung bilde ich mir strikt selbst. Aus allem, was ich wahrnehme. Aus der Realität. Die ist völlig unbestechlich. Mein Fazit: Dieses Land ist hundsmiserabel regiert. Unter Kohl war es nicht gut, unter Schröder mitunter sogar schlecht. Aber Schröder hat die Agenda gemacht. Immerhin. Unter Merkel-GroKo ist es unterirdisch, ja wirklich abartig schlecht. Und das trotz bester Wirtschaftslage. Was glaubt Ihr, was passiert, wenn es bergab geht, so wie in der übrigen Eurozone? Glaubt jemand wirklich, wir könnten dauerhaft Sonne haben, wenn es überall herum regnet? Staatsverschuldung und Staatsausgaben der BRD passen so nur zu Hochkonjunktur. Wehe, wenn die nach Süden dreht. Dann Gnade Gott dieser BRD.

Georg Dallmann | Do., 23. Februar 2017 - 10:56

WAS gibt es da zu meckern? Also mal ERNSTHAFT: Den Bürger*innen reißt - vollkommen verständlich u. nachvollziehbar - die HUTSCHNUR angesichts der desaströsen und dilettantischen "Führungsqualitäten" der "Regierenden".Bürger*innen sind sprach- u. fassungslos in Anbetracht dessen, was hier seit Jahren vor sich geht ("Rettungspolitik" gegen geltendes Recht, Deutschland in ein gigantisches Flüchtlingslager verwandeln, Arme müssen EnergieWENDE bezahlen, Hartz 4 - Verarmungsprogramm, etc......die Liste ließe sich beliebig erweitern.. WIE die Menschen ihr RECHT auf FREIE (!) MeinungsÄUSSERUNG nutzen, ist DEREN SACHE, mit der Grenze des StGB.
Dass sie nicht ewig schweigen, sondern sich irgendwann lautstark und - evtl. - nicht immer im feinsten "Oxford-Deutsch" zu Wort melden, ist doch nicht nur HÖCHSTnormal, sondern auch sehr HUMAN. Denn die "Alternative" wäre "vermöbeln statt verpöbeln". Hat noch keiner ernsthaft drüber nachgedacht von all den Schönsprechheuchlern......So schaut`s aus!

Hermann Neumann | Do., 23. Februar 2017 - 14:07

Wer das Gute will, muss mit dem Schlechten leben!

Hermann Neumann | Do., 23. Februar 2017 - 14:26

Mal kurz angefragt, warum wurde mein letzer Kommentar nicht veröffentlich? Stimmt es etwa nicht, dass Tauber gesagthat:
Wer Merkel nicht wählt ist ein Arschloch.
Stimmt es nicht, dass Gabriel Stinkefinger gezeigt hat.
Stimmt es nicht das Bürger als Pack beschimpft wurden.
Hat Stegner nicht sogar zur Gewalt gegen die AFD aufgerufen?
Joschka Fischer"Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch, mit Verlaub!"
Ottmar Schreiner, SPD zu damaligen Arbeitsminister Dr. Norbert Blüm, CDU/CSU: "Sie können sich wahrscheinlich mit dem Titel des größten Schönredners aller Zeiten schmücken. Ihnen gelingt es sogar, ein Stück Kuhscheiße in einen Goldklumpen zu reden
Dr. Dietmar Kansy, CDU, zu Otto Schily, Grüne: "Mini-Goebbels!"
üller, CDU, zu den Grünen: "Ihr seid die Nazis von heute!"
Noch ein letztes Bsp.
Heidemarie Wieczorek-Zeul, SPD: "Scheiß-Regierung!"
Dem schließe ich mich an.
Sie sehen es gab kein Grund für eine Nichtveröffentlichung

Wolfram Haspel | Do., 23. Februar 2017 - 16:10

Noch nie eine solche Hetz- und Hass- und Beleidigungswelle erlebt wie sie von den deutschen Medien und Parteien gegen Herrn Trump losgetreten wurde.
Ganz egal ob da was dran ist oder nicht, es ist ne heuchlerische Sauerei! All die Verantwortlichen sollten sich was schämen!

Georg Dallmann | Do., 23. Februar 2017 - 16:16

Antwort auf von Wolfram Haspel

Sehr geehrter Herr Haspel,

ihrem Kommentar kann man nur zustimmen. Dazu kommt, dass auch die ganzen "Netiquetten" der "freien Presse" nichts anderes sind als eine Form der unlauteren MeinungsUNTERdrückung und geistigen Knechtschaft. Nicht wahr Cicero?;-)

Bernhard Jasper | Do., 23. Februar 2017 - 16:40

Mit Argumentationen kommen sie hier nicht weiter. Es sind unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten und Weltbilder. Und in einer Zeit, die das Individuum zu begünstigen scheint, wird der Selbstdarstellung, dem Sich-unterscheiden-Wollen Raum gegeben. Das hat bis zu Reality TV Formaten geführt.

Man kann nur hoffen, dass eine Technologie entwickelt wird, die diese Aggressionen und den Hass im Vorfeld ausfiltert, ein Art Schutzschild gegen diese Angriffe, mit dem Ziel einer Welt-Medien-Ordnung. Das sollte auch im Interesse der Medien sein, denn wie die vielgestaltige Wirklichkeit abgebildet wird, ist auch entscheidend für zukünftige Wirklichkeitsmodelle der Welt.

Ich als Bürger kann nur hoffen, dass wir nicht zurückfallen werden in eine Art „Stammesgesellschaft“, die nur scheinbar aufgeklärt zeitgenössisch daherkommt.

Christoph Stellbrink | Do., 23. Februar 2017 - 17:46

Ich habe für mich die perfekte Lösung für all den Hass im Internet gefunden. Ich bin seit Jahren weder bei Facebook noch Twitter aktiv. Es ist mir bis heute nicht klar, was ich eigentlich verpasse, wenn ich nicht dabei bin. Informieren kann ich mich super über die Online-Versionen der großen Magazine und Zeitungen, meine regionale Tageszeitung und ... Cicero.

Alois Marzell Camenzind | Do., 23. Februar 2017 - 19:43

Timothy Garton Ash, der unermüdliche Kämpfer gegen Boris Johnson und rechten Populismus in Europa nimmt die Sozialen Netzwerke ins Visier und spart auch da nicht mit Vulgärsprache wie "Größte Kloake der Menschheit". und bekommt dafür noch den Karlpreis 2017
Beispiele der Verrohung der Sprache bei Personen im öffentlichen Leben in neuester Zeit gibt es zuhauff. Einige,davon nicht wenige linksgerichtete Mainstream Medien verunglimpfen und beschimpfen unverhohlen Politiker im In und Ausland. Wie am Beispiel des Herrn Ash aus England sieht, sollte auch hierzulanden die Elite, allen voran die Presse Anstand und Respekt vor Personen und Institutionen üben und nicht über die kleinen Trolle in Oneline Portalen herfallen.

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 23. Februar 2017 - 21:10

Ganz ehrlich, lieber diese Art von Meinungsäußerungen als ...die "Einheitsbrühe" von ARD, ZDF, n-tv, n24,rtl, sat1, Spiegel, Zeit, Stern, Focus, Welt, FAZ etc....gerade vor dem Hintergrund der Asylkrise 2015 konnte man diesen "Einheitsbrei" "geniessen". Ich habe diesen Einheitsbrei soooo satt. Dieses Gefasel von Pro-Merkel allerorten, es reicht, es reicht! Dann lieber die Gefühlswallungen aller Art auf social media, als diesen gleichgeschalteten Mainstream; bei dem nur noch 35-40 % reine Berichterstattung ist, der Rest ist Meinungsmache, Stimmungen verbreiten und uns "erziehen" wollen. Davon habe ich gestrichen die Nase voll. Deswegen sind die ZDF-Plätze, heute und heute journal, bei mir gestrichen, ebenso ARD - die gehörten mal vom Presserat unter die Lupe genommen. NZZ,die gute alte BBC, sogar die "übelsten" englischen Boulvedardblätter verbreiten einen objektivern Journalismus als eshier in Deutschland getan wird - auf die muss man zurückgreifen. Bundespresseamt! Gute Arbeit!

Petra Maria Schaefer | So., 26. Februar 2017 - 10:14

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Dr. Lothar Sukstorf - Sie bringen diesen heutigen "Journalismus" auf den Punkt.
Man kann es nicht mehr hören und lesen; es ist schlicht unerträglich geworden.
Ja - das ist Dunkeldeutschland - dass man ausländische Presse liest, um objektiv informiert zu werden. Danke für Ihren erfrischenden Kommentar.

Henri Rezlob | Fr., 24. Februar 2017 - 01:25

Seht ihr, liebe Cicerianer, deshalb ist es gut, dass es fb gibt.
Keine Zensur!
Im Übrigen lese ich bei fb weniger rechten „Unflat“ als (z.B.) im Welt-online Forum...
Ich weiß, euch Journalisten geht gerade gehörig die Muffe, dass ihr eure euch selbst verliehene Deutungshoheit verlieren könntet. Ist ja eure Geschäftsgrundlage, die Deutungshoheit.
Ein kleiner Trost für euch: Ihr seid nicht allein, mit eurer Angst vor Facebook, twitter und Co.
Die europäische (globale) Politelite macht sich gerade gemeinschaftlich in die Hose -
Und das ist gut so!
P.S.
Auch wenn ihr diesen Beitrag jetzt nicht veröffentlicht – Ihr habt ihn gelesen, und er wird euch im Kopf bleiben. Ob ihr wollt oder nicht. Siehe Schwennickes allmorgentliche S-Bahn-Gedanken. ;-)

Herr Rezlob, warum so böse gegen Journalisten? Sind Sie erst kurz bei Cicero und bauen gerade gewaltigen Frust ab? Dann verstehe ich Sie. Auch ich hatte Phasen größter Wut und Frustration. Das legt sich aber, wenn man ernst genommen wird und niemand einen ausschimpft oder wegschickt. Warum sollten Journalisten jetzt Muffensausen bekommen? Guter Journalismus wird weiterleben, davon bin überzeugt. Bleiben Sie dran hier bei Cicero, dann werden Sie auch wieder ruhiger, denn hier nimmt man Sie ernst. Und werden Sie bitte nicht ungeduldig, wenn ein Kommentar nicht gleich Online geht. Beste Grüße, Michaela Diederichs

PS. Ein freundlicher Umgangston hilft ungemein. Er macht das Leben miteinander erträglicher - auch wenn man ganz unterschiedlicher Meinung ist.

Joachim Wiemann | Fr., 24. Februar 2017 - 11:39

Frage: "Was ist das, was ich jeden Tag in den Medien lese oder höre, anderes als Hass ?"
Jeden Tag aufs Neue muß ich mir die gegen Trump gerichteten Haßtiraden ansehen oder anhören. Das ist zum Erbrechen und erinnert an ddr-Zeiten als wir tagtäglich solches vorgesetzt bekamen.
Und was sind die Worte vom "Pack" und "Dunkeldeutschland" anderes als unverblümter Hass?

Isabel d'Aguerre | Fr., 24. Februar 2017 - 15:42

Ich bin in vielen Foren unterwegs und auch bei Facebook. Ich habe bis heute kaum jemals Hatenews gefunden, es sei denn, man bezeichnet so die Ansichten, die dem Mainstream auch nur leicht widersprechen, ohne jegliche Fäkal- oder Gewaltsprache. Solche Behauptungen sind die wahren Fakenews, nicht z. B. Aussagen, die falsch übersetzt und aus dem Kontext heraus über Trump unablässig wiederholt werden. Und wer hat in den 60er-90er Jahre die Verrohung der Sprache salonfähig gemacht (gipfelt mit dem Titel "Fuckju Goethe")? Genau, alle die Schattierungen von links zu grün und automonom, die gegen das Establishment waren! Jetzt sind sie selber Elite und Establishment und verfolgen die vermeintliche Verrohung, Hate und Fakenews von kritischen Stimmen. Sie wollen den Bürgern das verbieten, was sie damals selber praktizieren durften und sie bekannt gemacht hat! Verlogener geht es nicht, wie war das mit den Pharisäern?

Bernd Reinhardt | So., 26. Februar 2017 - 18:41

Die Pöbelei begenzt sich nicht nur aufs Internet. Sie ist jeden Nachmittag auf allen privaten Fernsehsendern zu sehen. Im Bus oder in der S-Bahn steht kein Kind mehr für ältere Leute auf. Die Lehrer haben Schwierigkeiten in den Klassen Unterricht zu gestalten. Die Feuerwehr wird behindert. Usw, usw.
Die Ursache der Pöbelei und Respektlosigkeit ist der allgemeine Sittenverfall.
Die persönliche Ohnmacht gegenüber politischen Entscheidungen und vermeintlich völlig unfähigen Politiker beschleunigt den Sittenverfall.

Gundlach Lutz | Mo., 27. Februar 2017 - 14:09

Wieso wurde mein beitrag nicht veröffentlicht, weil
das reizwort"juden" auftaucht? Meine güte, wird das bis in alle ewigkeit so weiter gehen mit der deutschen kollektivschuld und selbstzerfleischung? Bei mir ist einiges anders geworden, nachdem G. Grass nach seinem israelgedicht so angegriffen wurde... Cicero sollte da etwas souveräner sein, oder? Der "Judenbezug" in meinem beitrag war reiner zufall. Ich hatte eine radiosendung mit einem historiker(Aly) gehört und mir waren die parallelen zu heute aufgefallen, die schwierigkeiten nämlich, die herkunft der wut und des hasses zu erklären. Auch wenn dort natürlich die falschen! leiden mußten. Die einfachen jüdischen menschen als sündenbock für eine korrupte, ausbeuterische herrschaftskaste und zweifellos auch als opfer ihrer eigenen religion in der diaspora(zinsen).

Constantin Wissmann | Mo., 27. Februar 2017 - 14:30

Antwort auf von Gundlach Lutz

Guten Tag Herr Gundlach,

Ihr Kommentar wurde gelöscht, weil er sich als Rechtfertigung für Progrome an Juden lesen ließ. Diesen Eindruck hätten Sie ja selbst nicht erwecken wollen, wie Sie ja auch hier klar stellen.

Beste Grüße

Constantin Wißmann, Online-Redaktion

Alexander Megas | Mo., 27. Februar 2017 - 17:51

Bolz hat teilweise schon Recht wenn er sagt das man online nicht mehr kritisiert sondern hasst. Ist gerade in den brisanten Themen nichts Neues. Ich behaupte aber das dieses Problem größtenteils hausgemacht ist. Die Medienlandschaft (ob nun gesteuert oder nicht) ist definitiv nicht plural genug.Die veröffentlichte Meinung bewegt sich zu einseitig im progressiv-liberalen Spektrum. Als Konservativer oder vielleicht sogar offen anti-progressisitischer Mensch mit überkommenden Wertvorstellungen (die ganz offensichtlich kleingeredet oder am besten ganz abgeschafft werden sollen), setzt mir dies auf Dauer zu, weil mir somit direkt und indirekt zu Verstehen gegeben wird das ich im gesellschaftlichen Diskurs nicht erwünscht bin.Das schürt Hass. Problem:Ich denke ehrlichgestanden, dass dieser Hass nicht ganz ungewollt ist,sonst wäre man auf ausgleichende Berichterstattung bedacht.Diese gibt es aber nicht.Dieser Hass ist nur Teil eines größeren gesellschaftlichen Gärprozesses der gewünscht ist.

Cornelis Angermann | Di., 28. Februar 2017 - 19:15

In der Hoffnug, dass Cicer diesma die Meinugsfreieit achtet, zumdritten Mal:

Darum geht es letzten Endes. Wenn Sie die Bundesregierung benennen, den "Hass" im Internet oder in den sozialen Netzwerken zu bekämpfen, dann vergessen Sie, dass dieser Hass entweder sehr einseitig ("Hass" ist IMMER "rechts", linker Hass existiert zwar, bleibt aber unerwähnt und insbesondere ungeahndet) oder gar nicht definiert wird, so dass es sehr einfach ist, selbst berechtigte Kritik an den politischen Parteien oder dem Agieren bestimmter religiöser Bevölkerungsteile oder auch abweichende politische Meinungen als HASS zu diskreditieren.

Ist das Hass im Netz oder HATZ GEGEN RECHTS?

Sandra Fischer | Mi., 21. Juni 2017 - 17:00

Gute, aber sehr vorsichtige analytische Ansätze von Norbert Bolz, die jedoch leider ihrerseits wieder Vorurteile und Mainstream-Sprech enthalten: „Die armen Teufel“ (gemeint sind Flüchtlinge) und „Gefühl des Kontrollverlusts“ ist ja nun mehr als verharmlosend und blendet die Tatsache aus, dass seit dem Einzug der „armen Teufel“ Kriminalität und Gewalt, Mord und Vergewaltigung in Deutschland an der Tagesordnung sind. Wenn Journalismus ehrlich wäre, würden man zugeben müssen, dass die Mehrzahl der Asylanten eben gar keine sind, sondern reine Wirtschaftsmigranten, diejenigen, denen es besser geht in ihrenHerkunftsländern und die es sich leisten können, ein Handy zu haben und Geld für Schleuser zu bezahlen.

Mit „Hatern“ sind in Bolz“ Artikel überwiegend Rechte gemeint, die damit alle in eine Ecke gestellt werden. Ihnen werden auch die Fake News unterstellt.