Robert Mueller
Sonderermittler Robert Mueller hält das Schicksal Donald Trumps in der Hand / picture alliance

US-Sonderermittler Robert Mueller - Der Angreifer

Er könnte am Ende den amerikanischen Präsidenten zu Fall bringen: Sonderermittler Robert S. Mueller geht mit vollem Einsatz den Russlandkontakten des Trump-Teams nach

Autoreninfo

Ansgar Graw ist Amerikakorrespondent der Tageszeitung Die Welt

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Wäre das politische Washington jenes Eishockeyteam, in dem er während seines Studiums in Princeton brillierte, würde er als Center im Sturm den Puck ins gegnerische Tor zu hämmern versuchen: Mit der Aggressivität eines Goalgetters verfolgt Sonderermittler Robert S. Mueller sämtliche Hinweise auf Russlandverbindungen des Wahlkampfteams von Donald Trump und „andere Themen, die sich durch diese Untersuchung ergeben könnten“. Dass er dabei ins Zentrum vorstoßen möchte, zeigte Mueller durch die Einsetzung einer Grandjury. Sie kann Zeugen befragen, Unterlagen verlangen und letztlich entscheiden, ob Anklage erhoben wird. Hausdurchsuchungen ließ Mueller bereits bei Paul Manafort durchführen, dem kurzzeitigen Wahlkampfmanager Trumps mit engen finanziellen Drähten zu russischen und ukrainischen Oligarchen.

„Ich habe Untersuchungen immer geliebt“, sagt Mueller, der in den 1990er-Jahren als Leiter der Strafrechtsabteilung im Justizministerium zuständig war für Fälle wie den des panamaischen Machthabers und Drogendealers Manuel Noriega oder des New Yorker Mafiapaten John Gotti. 

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christiane bohm | Mo., 2. Oktober 2017 - 17:24

Warum sollen Politiker keine Kontakte zu Russland haben, auch während des Wahlkampfes?
Passiert das nicht ständig?

Werner Peters | Mo., 30. Oktober 2017 - 11:15

Der Autor hat ja kürzlich ein Buch über Trump geschrieben. M.E. ist er leider überwiegend im Denken der amerikanischen Intellektuellen gefangen, die es bis heute nicht überwinden können, dass Trump die Wahlen gewonnen hat. Bei der hier besprochenen Untersuchung des Sonderermittlers wird nichts Relevantes gegen Trump herauskommen, das es solches schlicht nicht gibt. Wie Frau Bohm oben völlig richtig sagt, sind Kontakte zu anderen Ländern auch in Wahlkampfzeiten völlig normal. Da hätte ja rückwirkend gesehen die SPD Staatsverrat betrieben, wenn man sich an frühere Wahlkämpfe zu Zeiten von Brandt und Wehner in D erinnert.

Heinrich Niklaus | Mo., 30. Oktober 2017 - 19:17

Nach einem Bericht der Washington Post soll die Materialsammlung über Trumps Beziehungen zu Russland von der Wahlkampagne Clintons und dem nationalen Komitee der Demokraten finanziert worden sein. https://www.washingtonpost.com/world/national-security/clinton-campaign…

Sollte Robert Mueller auf diesem Hintergrund die Ermittlungen nicht lieber einstellen oder zumindest auf Hillary Clinton erweitern?